Karl-May-Festspiele
Wilder Westen im Sauerland
Winnetou und Old Shatterhand – seit dem 19. Jahrhundert kämpfen sie gemeinsam gegen das Böse im Wilden Westen. Jedes Jahr im Sommer wird das sauerländische Elspe zu ihrer großen Bühne.
Seit mehr als einem halben Jahrhundert liegt der Wilde Westen im Süden des Sauerlandes: Viel hat sich verändert, seit hier 1958 mit „Winnetou“ erstmals ein Stück von Karl May aufgeführt wurde. Aus der kleinen Volksbühne ist einer der größten und modernsten Show- und Festivalparks in Europa geworden, mit einmaliger Westernkulisse und 16 Meter hohem Wasserfall. Rund um die Bühne bieten Rodeoarena, Musik-, Akrobatik- und Reitershows, Barber Shop, Saloon, Drugstore und Erlebnisgastronomie viel Abwechslung für einen Tagesausflug ins Theater.
Winnetou aber ist geblieben. Höhepunkt eines jeden Besuchs in Elspe ist und bleibt die Aufführung eines Karl-May-Klassikers wie „Der Schatz im Silbersee“, „Im Tal des Todes“, „Unter Geiern“ oder „Der Ölprinz“. Und die ist jedes Mal ein Spektakel. Wenn ein speiender Vulkan die Bühne erschüttert, der alte Dampfzug durchs Bild rattert, Mensch und Tier sich wilde Verfolgungsjagden liefern oder gar ein komplettes Bergwerk in die Luft gesprengt wird, sind nicht nur die kleinen Zuschauer begeistert.
Mehr als zwölf Millionen Besuche hat das Elspe-Festival bereits gezählt. Auch zahlreiche prominente Schauspieler, wie etwa Pierre Brice in den 1980er Jahren, standen im Sauerland schon auf der Freilichtbühne. 60 Darsteller:innen sind es bei jeder Vorstellung, die in die Rollen der Cowboys, Indianer:innen und Banditen schlüpfen und für Western-Atmosphäre sorgen. Jeweils drei Monate, von Juni bis September, dauert die Festspielsaison. Doch auch in der übrigen Zeit im Jahr ist hier jede Menge los: So finden auf dem Gelände des Elspe-Festivals regelmäßig Konzerte und Shows sowie gelegentlich Dreharbeiten für Filme statt.
Termine:
25. Juni bis 4. September 2022
www.elspe.de
Foto: KARL MAY & Co. / MargrefElspe bereitet sich auf die Premiere vor
Am kommenden Samstag startet die neue Saison beim Elspe Festival mit einer Neuinszenierung von „Der Schatz im Silbersee“.
Nein es gibt in diesem Jahr keinen Raddampfer – die Karl-May-Spiele in Elspe haben sich für das Jahr Eins nach den Corona-Auflagen für die ältere Silbersee-Version von Autor und Regisseur Jochen Bludau entschieden. Darin übernimmt Marco Kühne die Rolle des Utah-Häuptlings, der seinen Sohn Para angare zu Grabe tragen muss – eine Rolle, die Kühne selbst in den 80ern gespielt hat. „Sogar mit dem selben Playback“, witzelte er bei der Pressevorstellung am heutigen Dienstag (14.06.2022). Das sei eine sehr anstrengende und emotionale Szene, gerade weil er selbst Kinder habe, so der Darsteller, aber gerade das mache enorm Spaß.
In den Rollen des Blutsbrüderpaars sind Jean-Marc Birkholz und Martin Krah zu sehen. Birkholz spielt die Rolle mittlerweile seit 10 Jahren im Sauerland, für Krah ist es die zweite Saison, bei der er sich sichtlicht wohl fühlt. Zumal die Shatterhand-Rolle im Silbersee deutlich mehr zu tun hat, als im Vorjahres-Ölprinz.
Neu ist ein etwas erweitertes Finale mit neuen Effekten, so gibt es zum Beispiel große herabstürzende Felsbrocken, die zuvor die Schatzhöhle am Silbersee verdecken.
Der Trailer zur Inszenierung
Im kommenden Jahr steht „Unter Geiern“ auf dem Spielplan. Die Saison wird dann vom 17. Juni bis zum 3. September 2023 stattfinden. Die Preise steigen dann pro Ticket um 2 Euro.