Kinder fragen kanzlerkandidaten late night berlin baerbock

Nach ihren Konkurrenten stellte sich nun auch Annalena Baerbock den Fragen von Pauline und Romeo. Dabei unterlief ihr ein kleiner Fauxpas.

Berlin – Pauline und Romeo haben Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet ins Schwitzen gebracht. Die beiden Elfjährigen stellen im Format „Late Night Berlin“ als Kinderreporter Fragen an diejenigen, die auf Angela Merkel ins Bundeskanzleramt folgen wollen. Diese haben es teilweise in sich, wie etwa der CDU-Politiker erfahren musste. Die Heranwachsenden begeisterten derart, dass während des dritten und letzten TV-Triells der Kanzler-Kandidierenden auf Twitter gebeten wurde, Pauline und Romeo für kritische Fragen zuzuschalten.

Am Dienstag (21. September) war nach Laschet und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz Annalena Baerbock an der Reihe. Auch sie ließ sich in dem kindlich ausstaffierten Zelt auf dem winzigen Stuhl nieder und stellte sich den Fragen der beiden Kinderreporter. Die Grünen-Kanzlerkandidatin ist mit 40 Jahren die Jüngste im Rennen vor der Bundestagswahl. Und hat selbst zwei Töchter im Kindesalter. Wie hat sie sich geschlagen?

Baerbock stellt sich Kinderfragen bei „Late Night Berlin“ – und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen

Städtereisen, TV-Trielle und Interviews: In der heißen Phase des Wahlkampfes haben die Kanzler-Kandidierenden einen straffen Zeitplan. Formate wie die Kika-Sendung „logo“, in der Kinder für Kinder Fragen an die Bewerbenden stellen, bekommen dabei ebenfalls große Aufmerksamkeit. Es ist die Chance der Kanzler-Kandidierenden, sich vor der Bundestagswahl von einer persönlicheren Seite zu zeigen – und zu beweisen, dass man auf die teilweise sehr direkten Fragen der Kinder reagieren kann.

„Late Night“ Berlin“ von Klaas Heufer-Umlauf ist, wie der Name bereits anmutet, nicht an ein junges Publikum gerichtet. Vielmehr wird in dem Kinderfragen-Format darauf abgezielt, die Kanzler-Kandidierenden durch die entwaffnende Art von Pauline und Romeo auf Herz und Nieren zu prüfen. In Bedrängnis geriet Annalena Baerbock dabei nicht. Zwar wurde auch sie von den Elfjährigen nicht mit Samthandschuhen angepackt – doch die Grünen-Kandidatin ließ sich im Gegensatz zu Armin Laschet nicht aus der Ruhe bringen.

Bundestagswahl 2021: „Late Night Berlin“ mit Annalena Baerbock – sie offenbart Wissenslücke bei „Brennnessel“

„Meine Lehrerin sagt immer, ich darf nicht abschreiben, warum darfst du es dann?“; „Möchtest du dann, dass arme Menschen nicht mehr Auto fahren, weil es so teuer ist?“ und „Bist du schuld daran, dass die Grünen gerade verlieren?“ – mit diesen Fragen wurde Baerbock konfrontiert. 75 Euro Taschengeld überreichte Romeo der Grünen – den Fehler, das Geld anzunehmen, passierte ihr nicht, auch, wenn es ihr geradezu aufgedrängt wurde. Nur in wenigen Momenten wirkte Baerbock während des neunminütigen Gesprächs erstaunt. Und zwar bei den nicht immer kindlich anmutenden Fragen.

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Ein insgesamt unaufgeregtes Gespräch, bei dem sich die Politikerin auf Augenhöhe mit den Elfjährigen begab und Romeo und Pauline sichtbar ernst nahm. Und die Situation nutzte, um bekannte Wahlbotschaften ihrer Partei zu verbreiten. Ein kindgerechter Auftritt der zur Grünen-Kanzlerkandidatin passt, die bei ihren Wahlkampauftritten Kinder immer wieder in den Mittelpunkt rückt. Das einzig Erstaunliche: Bei der Frage, ob sie „Brennnessel mache“, wenn einer sie ärgere, offenbarte Baerbock eine Wissenslücke. Sie habe meist keine Brennnessel dabei, antwortete die Grünen-Kandidatin. Ein kleiner Fauxpas zum Ende hin: Denn „Brennnessel machen“ ist ein Trick, bei dem der Arm des „Opfers“ mit beiden Händen umschlossen und die Haut in die jeweils andere Richtung geschoben wird. (aka)

Kinder fragen - Kanzlerkandidaten antworten. So einfach kann Wahlkampf sein. Klaas Heufer-Umlauf, Moderator der Prosieben-Sendung "Late Night Berlin", hat Kinder auf die Kanzlerkandidaten Armin Laschet (CDU/CSU) und Olaf Scholz (SPD) losgelassen und die Kinder haben die Politprofis "gegrillt", wie es so schön heißt.

Ausweichen? Von wegen!

Die Fragen der Kinder: deutlich und einfach. "Ist Putin ein Mörder?", "Hätte man ertrinkende Menschen nicht mit Flugzeugen retten können?" - Mit ausweichenden Antworten der Kanzlerkandidaten haben sich die Kinder selten zufrieden gegeben, ganz im Gegensatz zu vielen professionellen TV-Moderatoren und Journalisten. Stattdessen haben sie nachgebohrt, immer auf den Nerv! Und dafür feiert das Netz die beiden Kinder Pauline und Romeo. Auf Twitter bezeichnen User dieses Format als die beste Wahlkampfsendung, wesentlich hilfreicher als die "TV-Trielle" bei RTL und bei ARD und ZDF.

Unter dem Twitter-Post von "Late Night Berlin" hagelt es Kommentare, die durchaus inhaltlich die Kanzlerkandidaten und ihre Antworten auf's Korn nehmen. "Erst Armin Laschet und dann Olaf Scholz und ich bin einfach mal ehrlich, bei der Frage von Kindern, warum Kinder nicht gerettet werden können und der Kaltherzigkeit von Olaf Scholz sind mir die Tränen gekommen. Den will ich auch nicht als Kanzler. Lieber jemand, der Herz hat!😭🙏", äußert sich beispielsweise "Jonno 3". Bei Laschet hingegen hat sich gezeigt, dass er beim Thema "Maaßen" durchaus ins Schwimmen kam.

Erzählt euren Kindern das waren Maybrit Illner und Oliver Köhr!#LateNightBerlin//t.co/pFsIYjdmAK

— Late Night Berlin (@latenightberlin) September 14, 2021

Baerbock nächste Woche

Nächste Woche ist die Kanzlerkandidatin der Grünen Annalena Baerbock "auf dem Grill". In "Late Night Berlin" wird auch sie sich den bohrenden Fragen der Kinder stellen.

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