Tour de france frau mit schild

Sie löste den Massensturz bei der „Tour de France“ aus |

Was wurde aus der Pappschild-Frau?

Seit mehr als einer Woche läuft die Tour de France wieder, fast die Hälfte der Tour ist schon rum. Die Fahrer geben dabei wieder alles, die Zuschauer verfolgen die Rennen mit Spannung. Auch mit dabei: Erinnerungen an den schlimmen Massensturz bei der Tour vor einem Jahr.

Rückblick: Es ist der 26. Juni 2021. Direkt während der 1. Etappe zwischen Brest und Landerneau springt eine Frau mit gelber Jacke vor die Kamera. Sie hält ein großes Pappschild in den Armen, will damit Omi und Opi grüßen. Doch dabei löst sie einen schrecklichen Massensturz aus. Doch was wurde eigentlich aus Flavie C, der Unfall-Verursacherin?

Im Oktober 2021 kam die Pappschild-Frau vor Gericht. Sie wurde zu einer Geldstrafe in Höhe von 1200 Euro verurteilt, musste dazu einen symbolischen Euro an die Radfahrervereinigung zahlen.

Romuald Palao, der Anwalt, der als Nebenkläger auftretenden internationalen und französischen Profigewerkschaften UNCP bzw. CPA, damals über den Massensturz: „Sie sind mit über 40 km/h gestürzt und haben zwanzig Minuten gebraucht, um weiterzufahren. Die Fahrer waren übel zugerichtet, hatten Schürfwunden, Brüche.“

Flavies Reaktion vor Gericht: „Es war nicht meine Absicht, sie zu verletzen, ihre Karrieren zu zerstören. Ich liebe den Sport und weiß, welche Entbehrungen er fordert.“ Und: „Alles ging derart schnell. Ich dachte, ich sei nicht so nah an der Straße und habe dann meinem Drang nachgegeben, das Schild in die Kamera zu halten.“

Nach dem Sturz verschwand die Frau. Erst nachdem ein Zeugenaufruf veröffentlicht wurde, stellte sie sich nach vier Tagen der Polizei.

Mit ihrer in die TV-Kamera gestreckten Grußbotschaft an ihre deutschen Großeltern ("Allez Opi-Omi") hatte die 31-Jährige zuerst Tony Martin und dadurch in einer Kettenreaktion Dutzende weitere Fahrer zu Fall gebracht - mit fatalen Folgen.

"Sie sind mit über 40 km/h gestürzt und haben zwanzig Minuten gebraucht, um weiterzufahren. Die Fahrer waren übel zugerichtet, hatten Schürfwunden, Brüche", erinnerte der Anwalt der als Nebenkläger auftretenden internationalen und französischen Profigewerkschaften UNCP bzw. CPA, Romuald Palao.

Szenen, die auch die Unfallverursacherin tief erschütterten. "Es war nicht meine Absicht, sie zu verletzen, ihre Karrieren zu zerstören", versicherte sie. "Ich liebe den Sport und weiß, welche Entbehrungen er fordert."

Tour de France

Tour de France 2022: Alle 21 Etappen, Profile und Bergwertungen

UPDATE 14/06/2022 UM 13:12 UHR

"Alles ging derart schnell", schilderte sie die Situation, "ich dachte, ich sei nicht so nah an der Straße und habe dann meinem Drang nachgegeben, das Schild in die Kamera zu halten." Sie betonte aber, sich im Anschluss an den Sturz nicht aus dem Staub gemacht zu haben, berichtet die Lokalzeitung "Le Télégramme" aus dem Gerichtssaal: "Ich weiß, dass ich eine Dummheit gemacht habe. Ich habe abgewartet, bis alle wieder unterwegs waren und habe dann die Straße wieder überquert."

Warum aber habe sie dann über drei Tage gewartet, bevor sie sich den Behörden stellte, fragte der Vorsitzende Richter nach. "Die ersten beiden Tage war ich vor Scham und Angst angesichts des Medienwirbels völlig am Boden", gestand die Frau. Ihr Verteidiger sprach angesichts von Hasskommentaren und Drohungen in den Sozialen Medien von einer "Lynchjagd". Auch aus diesem Grund hatte er den Ausschluss der Öffentlichkeit bei dem Verfahren beantragt, was das Gericht jedoch ablehnte.

"Affäre muss eine pädagogische Wirkung haben"

In der Gesamtschau sah Staatsanwältin Solenn Briand letztlich vom maximalen Strafmaß (1 Jahr Haft und bis zu 15.000 Euro Geldbuße) ab und forderte, auch mit Blick auf die labile Persönlichkeit der Angeklagten, eine "Verwarnungsstarfe von vier Monaten auf Bewährung", während CPA und UNCP jeweils einen symbolischen Euro an Schadenersatz verlangten.

"Diese Affäre muss eine pädagogische Wirkung haben, damit sich so ein Vorfall nicht wiederholt", unterstrich Palao, der Anerkennung für die aufrichtige Entschuldigung der Angeklagten bei den Fahrern äußerte.

Das Urteil soll am 9. Dezember gesprochen werden.

Unglaubliche Szene: Zuschauerin löst mit Schild Massensturz aus

Tour de France

Prozess wegen Tour-Massensturz: Bewährungsstrafe für Zuschauerin gefordert

UPDATE 14/10/2021 UM 14:32 UHR

Tour de France Femmes

Exklusiv bei Eurosport: Die Tour de France der Frauen ab 2022

UPDATE 14/10/2021 UM 14:07 UHR

Was ist mit der Frau von der Tour de France?

Was ist denn nur bei der Tour de France der Frauen los? Zwei Tage nach dem schweren Sturz von Marta Cavalli (24), die mit Schädel-Hirn-Trauma das Rennen schon auf der zweiten Etappe aufgeben musste, kam es am Donnerstag (28. Juli 2022) schon wieder zu einem Massensturz beim Frauenrennen.

Wer ist die Frau Tour de France?

-Veranstaltung ist Marion Rousse. Die Tour de France der Frauen wird am Sonntag, 24. Juli 2022, in Paris auf den Champs-Élysées gestartet.

Was stand auf dem Schild Tour de France?

Etappe der Tour de France am 26. Juni 2021 durch ihr vom Straßenrand ins Fahrerfeld hineinragenden Pappschild mit der Aufschrift "Allez Opi Omi" einen folgenschweren Massensturz verursacht, als Tony Martin diesem nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte.

Was wurde aus Allez Omi Opi?

09.12.2021 | (rsn) - Zu einer Geldstrafe von 1200 Euro wurde die Zuschauerin verurteilt, die mit dem Schild "Allez OpiOmi" bei der vergangenen Tour de France einen Massensturz verursacht hatte. Ein Gericht in Brest sprach sie der fahrlässigen Körperverletzung und Gefährdung von Leben für schuldig.

Toplist

Neuester Beitrag

Stichworte