Vater tötete seine frau und kinder 5 3

Fünf Leichen in Königs Wusterhausen gefunden: Vater soll erst Familie und dann sich selbst getötet haben

© dpa/Patrick Pleul

UpdateFünf Leichen in Königs Wusterhausen gefunden: Vater soll erst Familie und dann sich selbst getötet haben

Ein 40-jähriger Familienvater soll seine Frau, seine Kinder und sich selbst erschossen haben. Davon gehen die Ermittler nach dem Leichenfund in Brandenburg aus.

06.12.2021, 17:25 Uhr

Nach dem Fund von fünf Leichen am Sonnabend in einem Wohnhaus im brandenburgischen Senzig halten die Ermittler den Familienvater für den Täter. Sie gehen davon aus, dass der 40-Jährige erst seine Frau und seine drei Kinder und dann sich selbst getötet hat. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Montagnachmittag mit.

Demnach habe man in dem Wohnhaus der Familie keine Anzeichen für ein gewaltsames Eindringen gefunden. Auch Kampfspuren oder sonstige Hinweise auf die Anwesenheit Dritter gebe es nicht. Zudem sei der Familienvater im am Tatort gefundenen Abschiedsbrief als Verfasser aufgeführt.

Weiter heißt es in der Mitteilung, in dem Gebäude sei eine Schusswaffe gefunden worden, die als mögliche Tatwaffe in Betracht komme. Der Fundort der Waffe füge sich in den "zurzeit als wahrscheinlichsten anzusehenden Geschehensablauf" ein. Einen entsprechenden Waffenschein hätten aber weder der Vater, noch die Ehefrau.

Die Polizei betonte allerdings, dass die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen seien. Die Obduktion der Leichen sowie die Auswertung weiterer Spuren würden noch Zeit in Anspruch nehmen, hieß es in der Mitteilung. Dabei gehe es um Schmauchspuren und Projektile. Voraussichtlich würden diese Untersuchungen bis Mittwoch dauern.

Gemeinde richtet Seelsorgezentrum ein

In dem Einfamilienhaus in Senzig, einem Ortsteil von Königs Wusterhausen, hatten Zeugen am Samstagmittag leblose Menschen gesehen und die Polizei alarmiert. Beamte fanden die fünf Bewohner des Hauses mit Schuss- und Stichverletzungen tot auf – darunter waren auch drei Kinder im Alter von 4, 8 und 10 Jahren. Die beiden Erwachsenen waren nach Angaben der Staatsanwaltschaft Cottbus und der Polizeidirektion Süd beide 40 Jahre alt.

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Der Fall lasse sie „fassungslos“ zurück, sagte die Bürgermeisterin von Königs Wusterhausen, Michaela Wiezorek. Ihr Mitgefühl gehöre zuallererst den Angehörigen, Freunden und Bekannten. Sie denke aber auch an alle Einsatzkräfte, die vor Ort ihre Aufgaben erfüllt hätten und nun dieses Geschehen verarbeiten müssten, sagte sie.

Ein Seelsorgezentrum sei eingerichtet worden. „Wir werden mit den Einrichtungen, die die drei Kinder besuchten, sprechen“, kündigte Wiezorek an. Sowohl den Kindern dort als auch Betreuerinnen und Betreuern werde professionelle Hilfe angeboten, um diesen Verlust verarbeiten zu können. (Tsp, dpa)

Haben Sie dunkle Gedanken? Wenn es Ihnen nicht gut geht oder Sie daran denken, sich das Leben zu nehmen, versuchen Sie, mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Es gibt eine Vielzahl von Hilfsangeboten, bei denen Sie sich melden können.

Die Telefonseelsorge ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Die Telefonnummern sind 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222.

Weiterhin gibt es von der Telefonseelsorge das Angebot eines Hilfe-Chats. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer E-Mail-Beratung. Die Anmeldung erfolgt – ebenfalls anonym und kostenlos – auf der Webseite. Informationen finden Sie unter: www.telefonseelsorge.de

Nach dem Fund von fünf Toten in einem Wohnhaus in Senzig haben Staatsanwaltschaft und Polizei am Montag ihre bisherhigen Erkenntnisse veröffentlicht: Sie gehen davon aus, dass der Familienvater Frau und Kinder getötet hat.

Im Fall der fünf Toten in Senzig in Königs Wusterhausen gehen die Ermittler davon aus, dass der Vater seine drei Kinder und seine Frau getötet und danach Suizid begangen hat. In dem Haus der Familie seien keine Anzeichen für ein gewaltsames Eindringen oder Kampfspuren gefunden worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Cottbus am Montag mit. Der Mann sei im Abschiedsbrief als Verfasser angegeben, ob daraus ein Motiv für die Tat hervorging, teilten die Behörden nicht mit.

In dem von der Familie bewohnten Einfamilienhaus fanden sich zudem keine Hinweise darauf, die auf die Anwesenheit Dritter zur Tatzeit hindeuten, wie die Behörden weiter mitteilten. In dem Haus sei eine Schusswaffe gefunden worden, sie komme als Tatwaffe in Betracht. Weder der Familienvater noch seine Ehefrau verfügten nach aktuellen Erkenntnissen über einen Waffenschein.

Ermittlungen dauern an

Die am Montag begonnenen Sektionen, bei denen auch nach Schmauchspuren und Projektilen gesucht werde, sollen voraussichtlich zwei Tage im Anspruch nehmen, teilten die Behörden mit. Die Auswertung der zahlreichen Spuren werde ebenfalls noch Zeit in Anspruch nehmen, heißt es abschließend. Die Ermittlungen der Mordkommission und der Staatsanwaltschaft Cottbus dauern an.

Am Samstagmittag hatten Zeugen in einem Einfamilienhaus in Königs Wusterhausen leblose Personen gesehen und die Polizei alarmiert. Die Beamten fanden im Ortsteil Senzig die fünf Bewohner des Hauses tot vor. Darunter waren auch drei Kinder im Alter von vier, acht und zehn Jahren, wie die Staatsanwaltschaft Cottbus und die Polizeidirektion Süd in einer gemeinsam Presseerklärung mitteilten. Die beiden Erwachsenen waren demnach 40 Jahre alt.

Die Leichen wiesen laut Mitteilung Schuss- und Stichverletzungen auf. Es bestehe der Verdacht eines Tötungsdeliktes, hieß es in einer ersten Pressemeldung am Samstag.

Trauer bei Anwohnern

Vor dem Grundstück standen am Montag dutzende Kerzen und Kuscheltiere, manche haben ihre Gedanken in ganz persönlichen Zeilen formuliert und als Brief dazu gestellt. Die Nachbarn beschreiben die Familie als lebensfroh. Nichts habe darauf hingedeutet, dass es zu einer solch schrecklichen Tat hätte kommen können.

Eine andere Nachbarin habe sich mit dem Vater über dessen Haus unterhalten, der sei froh und stolz gewesen, dass es soweit fertig ist. Seit über drei Jahren habe die Familie in Senzig gewohnt, erzählt ein anderer.

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