Wann wurde der Film Holocaust gedreht?

Abstract

Wanda Jakubowskas Die letzte Etappe von 1948 ist der erste Spielfilm über NS-Konzentrationslager. Obwohl die Rote Armee und die polnische Führung die Regisseurin und Auschwitz-Überlebende zunächst gefördert hatten, geriet der Film bald aus ideologischen und ästhetischen Gründen ins Abseits. Er entsprach weder den Vorgaben des Sozialistischen Realismus noch der romantisch-patriotischen Tradition des polnischen Kinos. Doch Jakubowskas Filmsprache wirkt bis heute. Sie schuf Bilder und Einstellungen, die zu Klassikern der visuellen Darstellung des Holocaust geworden sind und zahlreiche Regisseure bis hin zu Steven Spielberg beeinflusst haben. "The Last Stage", a 1948 production by director and Auschwitz survivor Wanda Jakubowska, is the first feature film about Nazi concentration camps. Although the Red Army and the Polish leadership initially supported Jakubowska, the movie was soon side-lined for ideological and aesthetic reasons. It did not meet the requirements of Socialist Realism or Polish cinema's romantic-patriotic tradition. But Jakubowska's film language remains effective to this day. Her images and approaches have become classic means of visually representing the Holocaust and have influenced numerous directors right up to Steven Spielberg.

Journal Information

Osteuropa is an interdisciplinary academic monthly on international affairs and one of the leading international journals in the field of research on Eastern Europe. It covers all regions of Europe’s East: from East-Central Europe via Russia as far as Central Asia, and from the Arctic via the Baltic to the Caucasus. It is published by the Berlin-based Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde (German Association for the Study of Eastern Europe, DGO). Osteuropa regularly publishes special issues on specific topics; these include the armed conflicts in Ukraine and the Caucasus, the new authoritarianism in Russia, Hungary and elsewhere, memory politics (World War I and II, Soviet camps), energy and environmental policy.

Publisher Information

As an academic publisher with over 50 years of tradition, the Berliner Wissenschafts-Verlag (BWV) maintains an interdisciplinary program from the fields of law, politics, economy, history, as well as public administration. Regional focus is placed on Eastern Europe and East European Studies, North European Studies, and on the history of Berlin, Brandenburg, and Prussia. BWV releases around 150 titles per year, including nearly 15 journals and yearbooks. Together with national and international editors and research institutions, we publish around 65 book series. These works reflect the close connections between the Berliner Wissenschafts-Verlag and leading institutions of the research and science capitals Berlin and Potsdam. BWV belongs to the Mediengruppe Deutscher Apotheker Verlag, with locations in Stuttgart, Vienna, Berlin, Hamburg, Munich, Cologne, und Breslau. The publishing group counts among the leading top 20 specialist publishers in the German speaking market.

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Rückblick

Wie die US-Serie "Holocaust" 1979 ins deutsche Fernsehen kam

Der Vierteiler wurde ab 22. Jänner 1979 in Deutschland ausgestrahlt und erschütterte die Zuschauer – Doku zu den Hintergründen

Köln – Man kann es sich heute nicht mehr vorstellen, aber das Wort "Holocaust" war bis vor 40 Jahren in der deutschen Bevölkerung unbekannt. Erst mit der US-Serie dieses Namens, die ab 22. Jänner 1979 erstmals ausgestrahlt wurde, etablierte sich der Begriff. Und erst mit "Holocaust" wurde der Völkermord an den Juden für Millionen Deutsche konkret.

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1978/79 wird eine US-Serie zum weltweiten TV-Event – „HOLOCAUST“. Als sie nach Deutschland kommt und unter Federführung des WDR in den Dritten Programmen der ARD ausgestrahlt wird, löst sie ein ungeahntes Echo aus. Das, was mit dem bis dahin unbekannten Wort Holocaust ausgedrückt wird, trifft viele Millionen Menschen dort, wo bisher die unfassbaren Schrecken der eigenen und kollektiven Vergangenheit nicht zugelassen worden waren – mitten ins Herz.

Die Serie schildert das Schicksal der fiktiven jüdischen Familie Weiss. Diese Familie durchlebt vor den Augen der Fernsehöffentlichkeit exemplarisch das, was Millionen Juden hatten erleiden müssen, bis zum Tod in der Gaskammer. Gleichzeitig begleitet die Serie den "normalen" Deutschen Erik Dorf bei seiner Transformation zum bekennenden und aktiven Nationalsozialisten. Das Grauen der Judenverfolgung wird hochemotional inszeniert, Opfer und Täter bekommen Gesichter.

Die Serie wurde vielfach als "Hollywood"-Produktion bezeichnet – produziert wurde sie allerdings von einer New Yorker Firma, und gedreht wurde ausschließlich an Originalschauplätzen in Deutschland und Österreich – auch im KZ Mauthausen, einschließlich Hakenkreuzflaggen. Der Regisseur Marvin J. Chomsky, der Produzent Robert Berger, Schauspielerinnen und Schauspieler erinnern sich an die besondere, oft beklemmende Atmosphäre der Dreharbeiten, an Begegnungen mit der historischen Wirklichkeit hinter der Fiktion, über die sie später kaum jemals wieder gesprochen haben. Der ehemalige WDR-Fernsehspielchef Günter Rohrbach, der die Serie nach Deutschland brachte, schildert die ungewöhnlich scharfe Debatte im Vorfeld. Es war eine aufgeladene Situation, mit Drohungen und Schmähungen von rechts und links und zahlreichen Versuchen, die Ausstrahlung zu verhindern. Die Reaktionen der Zuschauer übertrafen dann alle Erwartungen, und fast jeder, der damals „HOLOCAUST“ gesehen hat, kann sich heute noch daran erinnern, was das mit ihm oder ihr gemacht hat.

Redaktion:
Beate Schlanstein (WDR)
Christoph Mestmacher (NDR)
Gabriele Trost (SWR)

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