Warum dreht sich alles im Kopf nach Alkohol?

Ursachen Welche Ursachen hat Schwindel?

Schwindel entsteht durch eine Funktionsstörung im Bereich des Gleichgewichtsorgans im Innenohr, dem Gleichgewichtsnerven (Nervus vestibularis), den das Gleichgewichtsgefühl “bearbeitenden“ Hirnarealen, z.B. im Hirnstamm und Kleinhirn sowie den Nervenbahnen für die Körperwahrnehmung und der Augen. Ursachen für Schwindel können somit vielfältig sein: dazu gehören zum Beispiel Herz-Kreislaufprobleme, Durchblutungsstörungen, Hirninfarkte (Schlaganfall), Infektionen und andere Entzündungen, Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose (MS), Tumore, aber auch Nebenwirkungen von Alkohol, Medikamenten (Schlaf- und Beruhigungsmittel, Antiepileptika, Antidepressiva, Antibiotika oder Diuretika) oder Drogen. Auch in Folge von einem Schädel-Hirn-Trauma kann Schwindel auftreten. Daneben gibt es auch Migräneformen, die mit einem starken Schwindel einhergehen.

Neben einer Funktionsstörung in diesen Systemen verursacht die Psyche Schwindel („psychogener Schwindel“). In der Medizin wird dann von einem funktionellen Schwindel gesprochen. Schwindelattacken können körperliche Symptome bei ausgeprägten Ängsten und Panikattacken („bei diesem Gedanken wird mir ganz schwindelig“) sein - häufig werden Schwindelanfälle im Zusammenhang mit Höhenangst („schwindelerregende Höhe“) oder Phobien vor Brücken, Plätzen, Menschenmassen oder leeren Räumen beobachtet. Auch zunächst organische Schwindelerkrankungen können im Verlauf in eine funktionelle (ältere Bezeichnungen: somatoforme, psychogene) Form des Schwindels übergehen. Hier besteht eine besonders große Gefahr, dass die Erkrankung chronisch wird.

Wenn Ihnen ständig schwindelig ist, sollten Sie das unbedingt fachärztlich abklären lassen, da gerade funktionelle Schwindelformen sich sehr gut therapieren lassen.

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Eigentlich gibt es eine einfache Erklärung für den Kater: Der Schmerz soll uns schützen. Fast jeder, der schon mal mit einem dröhnenden Kopf aufgewacht ist oder sich beim Duschen hinsetzen musste, kennt den Gedanken: Ich trinke nie wieder Alkohol! Gute Idee, der Körper würde es danken.

Und trotzdem: Manchmal gibt es Abende, an denen zwei, drei, vier oder mehr Gläser alle guten Vorsätze und die Sorgen über den nächsten Morgen aus dem Kopf blasen. Dafür warten nach dem Aufwachen Benommenheit, Schmerzen, Magenprobleme und Gewissensbisse.

Was genau aber passiert, wenn der Alkohol aus dem Körper schwindet? Warum vertragen einige Menschen das Trinken besser als andere? Und was lässt sich gegen die Beschwerden tun? Antworten auf die wichtigsten Kater-Fragen.

Wie entsteht der Kater?

Die Probleme nach einer durchzechten Nacht haben mehrere Ursachen. Zum einen stört der Alkohol den Schlaf. Nach dem Trinken döst man zwar schneller weg, schläft aber nicht richtig tief ein. Die Folgen zeigen sich vor allem in der zweiten Nachthälfte, wenn man immer wieder aufwacht. Dadurch fehlt dem Körper wichtige Regenerationszeit.

Gleichzeitig muss er giftige Stoffe bekämpfen, die sich beim Abbau des Alkohols bilden. Eigentlich jedes alkoholische Getränk enthält geringe Mengen Methanol, Fuselalkohol, der bei der Herstellung entsteht und schadet. Damit er aus dem Körper verschwindet, spaltet ein Enzym das Methanol in Ameisensäure und Formaldehyd. Beide Stoffe sind in größeren Mengen hochgiftig und tragen in kleineren wahrscheinlich zum Kater bei.

Und, der letzte Punkt: Alkohol sorgt auch dafür, dass der Körper während des Trinkens vermehrt Flüssigkeit und Elektrolyte ausscheidet. Auch dieser Mangel macht sich am nächsten Morgen bemerkbar.

Warum fühlt man sich nach dem Aufstehen oft noch fit, kurz danach aber wie erschlagen?

Die Katerbeschwerden erreichen erst ihren Höhepunkt, wenn der Alkoholpegel im Körper auf null sinkt. Aus diesem Grund kann es tatsächlich sein, dass man sich nach dem Aufstehen noch ganz gut fühlt - nur um eine Stunde später auf das Sofa zu kippen. Warum genau wir uns ausgerechnet dann am schlechtesten fühlen, wenn der Alkohol bekämpft ist, haben Forscher noch nicht im Detail ergründet. Ein Teil des Phänomens lässt sich jedoch einfach mit den giftigen Abbauprodukten erklären.

Warum bekommen manche Menschen einen Kater und andere nicht?

Es gibt diese Menschen, die am Abend trinken und am nächsten Morgen aus dem Bett springen. Das liegt nicht nur daran, dass sie disziplinierter sind. Stattdessen entwickelt etwa jeder Fünfte keinen schweren Kater. Das haben Studien gezeigt. Allerdings sind die Forscher leider noch nicht dahintergekommen, was diese Menschen so resistent macht.

Welche Anti-Kater-Ratschläge gibt es, die wirklich helfen?

  • Das Wichtigste und Bekannteste: Trinken, und zwar Nichtalkoholisches. Alkohol unterdrückt die Ausschüttung des Hormons Vasopressin und führt so dazu, dass wir häufiger zur Toilette müssen. Der Körper trocknet also aus, trotz der ganzen Flüssigkeit, die wir zu uns nehmen.
  • Nach dem Trinken sollte das Essen folgen. Viele vergessen durch den Alkohol, ausreichend zu essen. Der Blutzuckerspiegel sinkt, die Hände werden zittrig, der Kopf schmerzt. Die beste Gegenmaßnahme sind Lebensmittel mit einfachen Kohlenhydraten wie Weißbrot oder helle Nudeln. Sie liefern schnelle Energie. Salzige Speisen wie Rollmops oder Brezeln helfen auch - weil sie Durst machen, damit das Trinken fördern und zusätzlich Mineralstoffe liefern, die der Körper verloren hat.
  • Gegen den Brummschädel hilft eine Schmerztablette, aber besser ohne Paracetamol. Der Wirkstoff belastet nämlich die Leber, die bereits unter dem Abbau des Alkohols leidet. Wer Verdauungsprobleme hat, sollte auch bei Acetylsalicylsäure (Aspirin) vorsichtig sein. Der Wirkstoff kann die Magenschleimhaut zusätzlich reizen.
  • Das Konterbier könnte den Kater zwar tatsächlich etwas herauszögern, indem es unter anderem den Abbau von Methanol unterdrückt. Der Effekt ist aber nur minimal. Dafür werden andere Probleme verstärkt, etwa der Flüssigkeitsmangel. Besser ist es, dem Körper eine Alkoholpause zu gönnen.
  • Vor etwa 30 Jahren ergab eine Studie, dass Menschen nach der Einnahme von 1200 Milligramm Vitamin B6 weniger Katersymptome haben, berichtet die Harvard Medical School . Allerdings hatte die Untersuchung nur sehr wenige Teilnehmer und wurde nie wiederholt, um das Ergebnis zu überprüfen. Der Ratschlag ist also mit Vorsicht zu betrachten.

Und zuletzt, wo der Kopf schon dröhnt: Stimmt es, dass jeder Rausch Tausende Gehirnzellen vernichtet?

Nein, Alkohol tötet keine Gehirnzellen, aber er stört ihre Kommunikation untereinander. Dadurch verlangsamt er unser Denken, allerdings nur für die Zeit des Rauschs. Auf Dauer schadet der Alkohol dem Hirn aber indirekt.

Wer zu oft und zu viel trinkt, provoziert eine Entzündung der Leber. Dadurch kann es passieren, dass unter anderem zu viel Ammoniak durch die Blutbahn kreist, das den Nervenzellen im Gehirn im Gegensatz zum Alkohol direkt zusetzen kann. Bei starken Trinkern kann außerdem ein Vitamin-B1-Mangel auftreten, der Hirnstrukturen schrumpfen lässt.

Was hilft gegen Karussell fahren nach Alkohol?

Wenn dein Bett nach dem Feiern zum Karussell wird, hilft ein einfacher, psychologischer Trick. Ein Bein aus dem Bett baumeln lassen und bremsen. Klingt lustig, ist aber effektiv. ;-) Alternativ dazu sorgt eine erhöhte Schlafposition für ein wenig mehr “Sicherheit” und mildert die Schwindelgefühle ab.

Was tun wenn sich alles dreht von Alkohol?

Mehr trinken Wer sich vor dem Zubettgehen überwinden kann, etwa einen Liter Wasser zu trinken, hat gute Chancen, dem Kater am nächsten Morgen entgegenzuwirken. Tipp: Neben der Wasserzufuhr vor dem Schlafen ist es hilfreich, den Wasserhaushalt bereits während des Alkoholkonsums im Blick zu haben.

Wie lange braucht das Gehirn um sich von Alkohol zu erholen?

Der Stoffwechsel von Vieltrinkern ist nach einem halben Jahr wieder im Gleichgewicht, das Abnehmen fällt leichter, die Haut strafft sich. Auch das Gehirn und die kognitiven Funktionen erholen sich nach wenigen Monaten und sind in den meisten Fällen nicht langfristig eingeschränkt.

Kann einem von Alkohol schwindelig werden?

Auch ein Alkoholrausch führt zu vorübergehenden Schwindel und Gleichgewichtsstörungen. Alkohol bewirkt eine Hemmung der Funktionen des Kleinhirns, das die Feinabstimmung der Körper- und Augenbewegungen kontrolliert.

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