Schon seit Ende Dezember ziehen die Sternsinger durch ihre Gemeinden und sammeln Geld für bedürftige Menschen. Es sind meist vier in orientalische, königliche Gewänder gekleidete Kinder und Jugendliche, die die heiligen 3 Könige verkörpern und ein Sternträger. Von Gerlinde Münch Wenn sie ihren Segen über das Haus gesprochen haben, schreiben sie mit einer Kreide
über die Haustüre 20*C+M+B+18. Damit ist für jeden sichtbar, dass dieses Haus gesegnet wurde. Früher waren das ausschließlich katholische Häuser, die besucht wurden. In den letzten Jahren kommen immer mehr Anfragen von evangelischen Christen, mit der Bitte um den Besuch der Sternsinger.Die Sternsinger unterwegs
Die 20 vorne und die 18 hinten stehen für die Jahreszahl 2018. Bei den Buchstaben gehen die Meinungen auseinander. Die einen meinen es seien die Anfangsbuchstaben der Namen der Heiligen drei Könige, Caspar, Melchior und Balthasar, aus dem Morgenland. Die anderen sagen es käme aus dem lateinischen „christus mansionem benedicat“ was so viel bedeutet wie „Christus segne dieses Haus“. Wieder andere sprechen von Weisen aus dem Morgenland, die in den Sternen die Geburt des Königs der Juden lasen.
Was sagt die Bibel dazu?
Im Matthäusevangelium ist nur ein Hinweis zu finden, wo von „Magiern aus dem Osten“ die Rede ist. Wer sich genauer mit der Geschichte der Heiligen Drei Könige beschäftigt, muss feststellen: Viel von dem, was wir über die Weisen zu wissen glauben, kommt in der ursprünglichen Weihnachtsgeschichte im Matthäusevangelium gar nicht vor und wurde erst später, im Laufe der Jahrhunderte, dazu gedichtet. Die Weihnachtsgeschichte im Matthäusevangelium bildet die Grundlage für das christliche Fest der Heiligen Drei Könige, das wir alljährlich am 6. Januar feiern.
Die Geschichte erzählt von Magiern aus dem Osten, die nach Bethlehem kamen, um dem neugeborenen König der Juden zu huldigen. Im Evangelium ist zu lesen: „Es kamen Sterndeuter – Magier – aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden?“ Ihre Geschenke bestanden aus Gold, Weihrauch und Myrrhe. Ob es sich bei den Magiern um weise Könige handelte und wie viele es genau waren, ist in der Weihnachtsgeschichte nicht zu finden.
Wie wurden die Heiligen Drei Könige zu dem, was sie sind?Der Kirchenschriftsteller Tertullian interpretierte im 3. Jahrhundert nach Christus aus den Geschenken Gold, Weihrauch und Myrrhe, dass es sich bei den Magiern um die drei Könige handelte. Erst im 5. Jahrhundert erhielten die drei Könige Namen. In einer Kindheitsgeschichte Jesu in aramäischer Sprache ist von Melkan von Persien, Gaspar von Indien und Baltassar von Arabien die Rede. Im 9. Jahrhundert wurden diese in Caspar, Melchior und Balthasar umgedeutet. Dabei wurde Melchior als schwarz und als vornehmster der drei Könige erwähnt. Es wird angenommen, dass die drei Männer die damals bekannten Kontinente Asien, Afrika und Europa symbolisieren sollten.