Was erzählt Rico über die Tieferschatten?

Andreas Steinhöfels „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ (2008) ist sowohl Jugendroman als auch Krimi in einem. Die Geschichte erzählt mit viel Humor und Spannung von Rico und Oskar, zwei Jungen, die fast unterschiedlicher nicht sein könnten. Der etwa zehnjährige Rico ist „tiefbegabt“ und braucht zum Denken etwas länger als andere. Der siebenjährige Oskar ist hingegen hochbegabt und weiß über eine Vielzahl an Themen Bescheid. Ihm fällt das logische Denken sehr leicht. 

Das Buch umfasst 220 Seiten, ist in zwölf Kapitel eingeteilt und schildert die spontan entstehende Freundschaft der beiden ungleichen Jungen nach ihrer zufälligen Begegnung und ihre Mission, den Entführungsfall rund um den mysteriösen Mister 2000, der Berlin seit drei Monaten terrorisiert, aufzuklären.

Unsere gründliche und leicht verständliche Kapitelzusammenfassung von „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ bietet Dir eine ausführliche und detaillierte Übersicht über die gesamte Handlung. Darin kannst Du ganz genau nachlesen, was, wann und wo geschieht, und Du musst nicht das ganze Buch danach absuchen. Die einzelnen Kapitel sind natürlich mit Seitenzahlen versehen, damit Du die entsprechende Stelle auch schnell finden kannst. 

Um Dir noch einen besseren Überblick über die Geschichte zu verschaffen, kannst Du wählen, unsere ausführliche Inhaltsangabe oder eine kurze Zusammenfassung zu Rate ziehen, welche Dir die wichtigsten Informationen auf einen Blick bieten. Auch die Figurenkonstellation kann Dir dabei helfen, die Verhältnisse der Figuren zueinander effektiv zu überblicken.

Kapitel 1: Die Fundnudel

Seiten: 9 - 26

Schauplatz: Berlin, Dieffenbachstraße 93 „Dieffe 93“, in Ricos Wohnung

Zeit: Samstag, erster Sommerferientag

Personen: Rico, Frau Dahling, Fitzke und Mama (Tanja Doretti)

Handlung: Der etwa zehnjährige Rico findet auf dem Gehsteig vor seinem Wohnhaus eine Nudel und bringt sie zu seiner Nachbarin Frau Dahling. Er glaubt, sie habe diese aus dem Fenster geworfen, weil sie oft Sachen aus dem Fenster wirft. Sie hat sich vor Kurzem von ihrem Mann getrennt. Sie sieht sich oft gemeinsam mit Rico Filme im Fernsehen an. 

Frau Dahling erzählt Rico, sie habe die Nudel nicht hinausgeworfen, und empfiehlt ihm, bei Herrn Fitzke, dem älteren Mann, der allein im vierten Stock wohnt, nachzufragen. Der Junge klopft dann bei Fitzke. Der Nachbar öffnet die Tür, aber er lässt Rico nicht in seine Wohnung.

Der unfreundliche alte Mann bezeichnet den Jungen als einen Schwachkopf. Rico stuft sich selbst als „tiefbegabt“ ein, denn er braucht zum Denken länger als andere. Er fragt Fitzke, ob die Nudel ihm gehöre, aber dieser reißt ihm die Nudel aus der Hand, steckt sie sich in den Mund und knallt die Tür zu. 

Rico ist wütend über Fitzkes Verhalten, denn er wollte die Nudel gerne auch noch den anderen Nachbarn zeigen. Der Junge möchte bei einem anderen Nachbarn klingeln, der gerade in die Wohnung im vierten Stock eingezogen ist, aber dieser ist nicht zuhause. Rico hat ihn bis jetzt noch nicht gesehen. Seinen Namen Westbühl findet Rico deshalb kompliziert, weil er Osten und Westen immer verwechselt. Er will ihn lieber den „Bühl“ nennen.

Viele der Miethausbewohner in der Dieffenbachstraße 93, genannt „Dieffe 93“, sind momentan deshalb nicht zuhause, weil sie in die Ferien gefahren sind. Rico berichtet von seinen anderen Nachbarn. Die Runge-Blawetzkys wohnen ganz oben, genauso wie Herr Marrak. Marrak übernachtet häufig bei seiner Freundin, die ihm die Wäsche macht. Man sieht ihn alle paar Wochen mit einem riesigen Wäschesack durch das Haus laufen. Herr Kiesling wohnt im dritten Stock und arbeitet den ganzen Tag als Zahntechniker. Rico wohnt im zweiten Stock mit seiner Mutter Tanja. Ihm gegenüber wohnen die Kesslers mit ihren vielen Kindern. Unter ihnen wohnen die drei Studenten Jule, Berts und Massoud. Im Parterre lebt der Hauswart Mommsen.

So sieht die Dieffe 93 aus:                 

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Marrak

(Besitzer einer Sicherheitsfirma)

Familie Runge Blawetzky

(im Urlaub, Rico gießt ihre Blumen)

Simon Westbühl

(Polizist)

Herr

...

Besprechung

Rico Doretti bezeichnet sich selbst als „tiefbegabtes“ Kind: Er verwechselt schon mal links mit rechts, aber er ist nicht dumm. Er weiß zum Beispiel, dass Isaac Newton die Schwerkraft entdeckt hat, und die „ist gefährlich für Busen und Äpfel. Womöglich auch noch für andere runde Sachen.“ Ricos Logik ist entwaffnend, ebenso sein selbstbewusster Umgang mit seinem Handicap: „Ich kann zwar sehr viel denken, aber das dauert meistens etwas länger als bei anderen Leuten. An meinem Gehirn liegt es nicht, das ist ganz normal groß. Aber manchmal fallen Sachen raus, und leider weiß ich vorher nie, an welcher Stelle.“ Mit seiner Mutter, die in einem Nachtclub arbeitet, lebt Rico in der Dieffenbachstraße 93 in Berlin-Kreuzberg. Außer dieser Straße hat er noch nicht viel gesehen, weil er sich sofort verlaufen würde. In seinem Haus, in seiner Straße fühlt er sich wohl. Weil Rico Talent zum Schreiben hat, soll er für den Förderunterricht ein Ferientagebuch führen. Ricos Eintragungen beginnen mit einer Nudel, die er auf dem Gehsteig findet. Abgesehen von ein paar Gorgonzolaresten ist die Nudel – vermutlich eine Rigatoni – tadellos in Ordnung. Krimifan Rico macht sich also auf die Suche nach dem rechtmäßigen Besitzer der Teigware, die leider erfolglos bleibt. Auf der Suche nach einer neuen Fundnudel findet Rico einen Freund, und zwar den hochbegabten Oskar, der aus Vorsicht immer einen Helm trägt. Beide wissen, wie es ist, „anders“ zu sein und werden schnell Freunde. Gemeinsam geraten sie in ein Abenteuer, bei dem sie sich ihren größten Ängsten stellen müssen. In Berlin treibt nämlich der ominöse „Mister 2000“ sein Unwesen. Er entführt Kinder und verlangt für deren Freigabe erstaunlicherweise nur 2000 Euro, was ihm den Spitznamen ALDI-Kidnapper verschafft hat. Sein jüngstes Entführungsopfer ist ausgerechnet Ricos neuer Freund Oskar. Die spannende Kriminalgeschichte und die Entlarvung der Tieferschatten regen die Leser zum Miträtseln an. Mit „Rico, Oscar und die Tieferschatten“ ist Andreas Steinhöfel ein wunderbares Kinderbuch gelungen. Lebensecht, warmherzig und mit viel Wortwitz schildert der Autor das Kreuzberger Milieu. Rico erzählt aus der Ich-Perspektive diese spannende Entführungs– und Freundschaftsgeschichte, die auch ein gesellschaftliches Problem widerspiegelt. Eine Geschichte von benachteiligten Schichten der Gesellschaft – mit Leichtigkeit und Empathie erzählt. Die teilweise surrealen Zeichnungen des Illustrators Peter Schössow ergänzen den Text perfekt. Mit großer Sensibilität begleitet Andreas Steinhöfel seinen Protagonisten, der uns einen ungewöhnlichen Blick auf die Welt ermöglicht. Eine Figur, die man sofort ins Herz schließt und von der man gerne mehr lesen möchte.

Didaktische Hinweise

Steinhöfels Buch ist ein Klassiker für die Besprechung im Deutschunterricht der 5. Klasse geworden. Es ist witzig, es ist spannend und es ist gut geschrieben. Geeignet ist es auch als Vorlesebuch für eine Vertretungsstunde in der 4. oder 5. Klasse. Andreas Steinhöfel hat für dieses Werk zahlreiche Preise erhalten, unter anderem den Kinder- und Jugendliteraturpreis 2009.

Was ist mit Tieferschatten gemeint?

"Tieferschatten" ist eine Eigenkreation von Rico aus dem Film "Rico, Oskar und die Tieferschatten". Das Wort steht für die sich in der gegenüberliegenden Wohnung bewegenden Schatten, welche Rico Angst machen.

Was passiert in Kapitel 9 Rico Oskar und die Tieferschatten?

Rico möchte sich nochmals die (wnghnuo) von Herrn Westbühl anschauen. Dort findet er auf dem Tisch einen (alasndtpt) von Berlin, auf dem die sechs Entführungsorte eingekreist sind. Rico denkt, Herr Westbühl ist (m0retis002). Er stürmt aus der Wohnung und ruft den (unfrot), welcher ihm aber nicht glaubt.

Was ist mit dem graue Gefühl in Rico Oskar und die Tieferschatten?

Rico nennt es das „graue Gefühl” und erklärt es so: „Eine Depression ist, wenn all deine Gefühle im Rollstuhl sitzen. Sie haben keine Arme mehr und es ist leider auch gerade niemand zum Schieben da. Womöglich sind auch noch die Reifen platt. Macht sehr müde.” Dieses „graue Gefühl” bemerkt er an vielen Leuten.

Was passiert im 12 Kapitel von Rico Oskar und die Tieferschatten?

In der Wohnung von Herrn Fitzke werden viele Wackersteine gefunden. Rico grübelt, was es damit wohl auf sich hat. Hast du Vermutungen, warum man so viele Steine brauchen könnte? Jetzt bist du dran!

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