Die Sortimentstiefe gibt an, wieviele verschiedene Artikel der Einzelhändler in bestimmten Warengruppen anbietet. Je mehr Artikel in einer Warengruppe angeboten wwrden, umso höher ist die Sortimentstiefe. Je weniger Artikel dies sind, umso flacher ist das Sortiment. Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Die Sortimentstiefe definiert die Zahl der Artikel pro Warengruppe. Die Sortimentstiefe ist eine der zwei Sortimentsdimensionen im Handel. Hier muss man abgrenzen zu einem produzierenden Betrieb. Dort spricht man eher vom Angebotsprogramm als vom Sortiment. Das Sortiment bezeichnet die Struktur der angebotenen Artikel des Handelsunternehmens.
Betrachten wir die Warengruppe der Molkereiprodukte eines Supermarkts. Hier drückt sich die Sortimentstiefe über die Varianten eines Artikels aus. Dies können unterschiedliche Typen, Größen, Farben, Geschmacksrichtungen und Qualitätsstufen sein. Bezogen auf die Warengruppe der Molkereiprodukte entsteht die Sortimentstiefe zum Beispiel durch Milch mit verschieden Fettgehalten und durch Milch in verschiedenen Packungsgrößen. Eine große Sortimentstiefe ist in Supermärkten, Kaufhäusern und Warenhäusern anzutreffen. Auch Fachhandelshäuser können eine große Sortimentstiefe bieten.
Im Gegensatz dazu stehen zum Beispiel die Kleinversorger und Nahversorger. Platzbedingt können hier meist gar keine Varianten eines Artikels angeboten werden. So kann man hier oft nur eine Sorte Kekse oder „Standard“-Nudeln erstehen. Italienische Pasta und chinesische Glasnudeln finden sich hier nicht im Sortiment.
Abgrenzung zur Sortimentsbreite
Händler mit großer Sortimentstiefe weisen zumeist eine geringere Sortimentsbreite auf. Wer „alles unter einem Dach“ bietet und somit viele verschiedene Warengruppen im „breiten“ Sortiment führt, muss meist bei Modellvielfalt, den Qualitäten, den Preislagen und Größen Abstriche machen und somit die Sortimentstiefe reduzieren.
Ob ein Handelsunternehmen mehr Gewicht auf Sortimentsbreite oder Sortimentstiefe legt, hängt ab von
- Bedürfnissen der Kunden
- der Branche des Handelsunternehmens
Rein betriebswirtschaftlich gesehen führt eine größere Sortimentstiefe zu höheren Kosten. Im Rahmen der Sortimentskontrolle vergrößern die Handelsunternehmen ihre Sortimentstiefe und Sortimentsbreite regelmäßig. So können Artikel neu gelistet und damit ins Sortiment aufgenommen werden – oder durch Auslistung aus dem Sortiment entfernt werden. So kann auch auf Veränderungen im Kaufverhalten der Kunden reagiert werden.
Beispiele für Sortimentstiefen
Beispiele für große Sortimentstiefe
Den Fachhandel hatten wir schon genannt. Zu den Beispielen für Unternehmen mit großer Sortimentstiefe zählt auch eine Eisdiele. Sie führt oft 30, 40 oder 50 Sorten Eis in der Theke. Dafür ist in der Eisdiele die Sortimensbreite sehr schmal. Es gibt Eis, Eis und nochmal Eis. Allerdings passt dies vorzüglich zum Bedarf der Kunden.
Ein weiteres Beispiel für einen Einzelhändler mit großer Sortimentstiefe sind Baumärkte. Diese bieten beispielsweise Schrauben und Muttern in vielen Größen, Ausführungen und Varianten an.
Die Eisdiele ist wohl eines der leckersten Beispiele für ein Unternehmen mit großer Sortimentstiefe. (Foto: shutterstock – CoolR)
Beispiele für geringe Sortimentstiefe, für ein flaches Sortiment
Das Kiosk ist ein Beispiel für einen Einzelhändler mit geringer Sortimentstiefe. Ein weiteres Beispiel für einen Einzelhändler mit geringer Sortimentstiefe sind jene in Bahnhöfen. Dort soll eher eine möglichst große Sortimentsbreite geboten werden, damit ein Kunde für sein Bedürfnis wenigstens ein Produkt vorfindet. Die Sortimentstiefe ist hier nicht ausschlaggebend, wenn der Kunde einen Artikel kauft, den er bei den Reisevorbereitungen einzupacken vergaß. Hier nimmt der Kunde in Kauf, nicht die gewohnte Marke kaufen zu können.
Ein Beispiel für einen Einzelhändler mit geringer Sortimentsbreite ist das Kiosk. Platzbedingt ist das Sortiment weniger breit als jenes des Supermarkts. Auch die Sortimentstiefe ist hier geringer. (Foto: shutterstock – Maiko33)