Was passiert wenn man 20 Minuten Zähne putzt?

Wie lange muss man Zähne putzen? Und wie genau?

Die meisten Menschen fragen sich „Wie lange muss ich meine Zähne putzen?“ Oft werden die Zähne auch mit der falschen Technik geputzt: Kreisende Bewegungen waren gestern.  Lesen Sie hier, wie es richtig geht.

Zahnpasta auf die Zahnbürste, Zahnbürste in den Mund, ein Radiolied lang im Halbschlaf die Zahnbürste kreisen lassen. Für alle Erwachsenen, die so oder so ähnlich ihre Zähne putzen, gibt es schlechte Nachrichten: Kreisende Putzbewegungen sind aus Expertensicht nicht ideal. „Die Rotationsbewegungen sind für Kinder altersgerecht, weil sie einfach sind“, sagt Dr. Goldin, Inhaber der Praxis. Spätestens als Teenager sollte man jedoch auf die Fegetechnik umstellen.

Bei der Fegetechnik setzt man die Zahnbürste leicht schräg am Übergang vom Zahnfleisch zum Zahn an und fegt die Zahnbeläge mit einer Art Wischbewegung weg – immer von rot nach weiß, also vom Zahnfleisch zum Zahn. Bei der ähnlichen Basstechnik soll mit zusätzlichen rüttelnden Bewegungen Zahnbelag noch besser entfernt werden.

Zähneputzen: Wie lange muss man Zähne putzen?

Durchschnittlich sollte jeder rund fünf Minuten für die Pflege der Zähne aufbringen, um die meisten Beläge zu entfernen (drei Minuten Zähneputzen-Regel hält sich hartnäckig ist jedoch Wissenschaftlich nicht nachgewiesen).
Da jeder Mensch aber ein anderes Gebiss hat, ist die optimale Putzdauer sehr individuell. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig mit dem Zahnarzt über die Putztechnik zu sprechen.
Um die ideale persönliche Putzdauer zu errechnen, rät Zimmer zu Zahnfärbetabletten. Sie machen Zahnbeläge sichtbar und sind in der Apotheke erhältlich. Wer optimal lange geputzt hat, sieht keine Verfärbungen mehr.

Welche Faktoren spielen bei Dauer und Wiederholung des Zähneputzens eine Rolle?

  • die manuelle Geschicklichkeit
  • das Alter
  • Zahnfleisch zieht sich mit den Jahren zurück, die Zähne lassen sich dadurch schwieriger reinigen

Nach jeder Mahlzeit Zähneputzen? Oder dreimal täglich? „Wenn ordentlich geputzt wird, reicht zweimal täglich“, sagt Zahnarzt Goldin. Zudem sollte man täglich einmal Zahnseide verwenden. Das nutzen laut verschiedener Studien nur 11 Prozent.
Keine Angst, wenn es beim ersten Mal blutet: „Bakterielle Zahnbeläge in der Nähe des Zahnfleisches sind die Auslöser. Benutzen Sie täglich Zahnseide, verschwinden die Beläge und das Bluten hört auf“, versichert Goldin.
Interdentalbürsten reinigen weiter auseinanderliegende Zahnzwischenräume besser als Zahnseide. Vor allem im Alter, wenn sich das Zahnfleisch zurückbildet, entstehen solche größeren Abstände.

Fragen Sie Dr. Goldin!

Ihr Zahnarzt für Steglitz, Zehlendorf und Lichterfelde beantwortet Ihre Fragen zum Thema professionelle Zahnreinigung und Zähneputzen. Das Team um Dr. Goldin garantiert Ihnen eine angenehme Behandlung nach neuesten zahnmedizinischen Erkenntnissen mit modernster technischer Ausstattung.

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Erstellt: 23.02.2018, 15:30 Uhr

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Richtiges Zähneputzen will gelernt sein. © dpa/Achim Scheidemann

Zähneputzen ist wichtig - das weiß jedes Kind. Doch wer es falsch macht, schadet seinen Beißern mehr als gedacht. Wann es gefährlich werden kann, lesen Sie hier.

Abends Zähneputzen nicht vergessen, aber die Bürste niemals vorher nass machen und lieber einen Zahnputzbecher aus Glas verwenden: Es ranken sich viele Mythen um die Zahnhygiene. Doch viele stehen davor – und wissen gar nicht mehr, was richtig oder falsch ist. So wurde uns zum Beispiel schon als kleines Kind beigebracht: "Nach dem Essen Zähneputzen nicht vergessen."

Expertin klärt auf: Darum sollten Sie nach dem Essen mit dem Zähneputzen warten

Doch nun meint eine Expertin, dass unsere lieben Mütter damit total falsch lagen. Wer gleich nach dem Essen zur Zahnbürste greift, schädigt seine Beißerchen mehr als ihm lieb ist, verrät jetzt Dr. Thea Lingohr, Zahnärztin und Oralchirurgin, gegenüber Focus Online.

Besonders der Zahnschmelz sei davon betroffen – zwar ist dieser durch seine enthaltenen Mineralien sehr hart, aber dennoch kann er über die Zeit angegriffen sein und sich abtragen. Das heißt konkret: Der Zahnschmelz, der den Zähnen eigentlich als Schutzschild dient, wird immer dünner und poröser. Es kommt zur sogenannten Demineralisation. Dabei lösen sich Kalzium und Phosphat aus dem Schmelz heraus und er bröckelt ab.

Erfahren Sie hier, warum Sie niemals einen Zahnputzbecher aus Plastik verwenden sollten.

Ist der Zahnschmelz kaputt, drohen schmerzhafte Konsequenzen

Ist er bereits empfindlich geschädigt und man putzt mit der Zahnbürste noch darüber, verschlimmert sich der Zustand und man beschleunigt den Verfall. Dadurch wird der Zahn frei – und Bakterien & Co. können ungehindert in diesen eindringen. Das Pikante daran: Sobald sie das Zahnbein, auch Dentin genannt, sowie die darin befindlichen Kanäle mit Nervenfasern erreichen, können Schmerzen und Entzündungen drohen.

Daher rät die Expertin dringend dazu, nach dem Essen mindestens 30 bis 60 Minuten zu warten, bis man ins Bad schlürft. Der Grund dafür: So lange dauert es, bis im Speichel befindliche Enzyme den pH-Wert im Mundraum wiederhergestellt haben.

Auch interessant: Das passiert, wenn Sie abends nicht Ihre Zähne putzen.

Für den Zahnschmelz: säurehaltige Lebensmittel vermeiden

Zwar würde der Demineralisierungsprozess sehr lange dauern, bis der Zahnschmelz gänzlich abgetragen ist, dennoch sollte man versuchen, so oft es geht auf säurehaltige Lebensmittel zu verzichten. Dazu gehören:

  • Fruchtsäfte
  • Softdrinks
  • Zitrusfrüchte
  • Äpfel
  • Kiwis
  • Zucker
  • Fast Food
  • Fertigprodukte
  • Weißmehl

Diese sorgen dafür, dass der pH-Wert im Mundraum empfindlich gestört wird. Dieser liegt normalerweise bei 7, doch Orangensaft, Cola & Co. weisen lediglich einen pH-Wert von 3 auf. Das würde sich so äußern, erklärt Lingohr, dass man nach dem Verzehr ein stumpfes Gefühl auf den Zähnen verspüre.

Gegen fiesen Zahnbelag: Mehr Vollkorn essen und rohes Obst und Gemüse knabbern

Wer allerdings unterwegs ist und für frischen Atem sorgen möchte, der kann als Alternative auch eine fluoridhaltige Mundspüllösung oder zuckerfreien Kaugummi verwenden. Diese regen den Speichelfluss an und helfen somit auch bei der Remineralisierung des Zahnschmelzes.

Übrigens: Wer öfters bei Mahlzeiten auf Rohkost oder Vollkornprodukte zurückgreift, der tut seinen Zähnen viel Gutes. Schließlich kratzt deren raue Oberfläche überflüssigen Belag von den Beißern und durch das gründliche Kauen der Speisen wird der Speichelfluss ebenfalls angeregt.

Lesen Sie hier, warum Sie niemals vor dem Zähneputzen die Bürste nass machen sollten.

jp

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Was passiert wenn man 10 Minuten Zähne putzt?

Viele glauben: Je öfter und länger wir unsere Zähne putzen, desto gesünder ist es. Doch diese Annahme ist tatsächlich falsch. Wissenschaftler der University Newcastle upon Tyne fanden heraus, dass das Putzen ab einer Dauer von zwei Minuten keine zusätzlichen Effekte bringt.

Ist es schlimm wenn man seine Zähne zu lange putzt?

Zu oft und zu lange Zähneputzen schädigt den Zahnschmelz und das Zahnfleisch. In einer zahnmedizinischen Untersuchung wurde herausgefunden, dass das Prinzip „mehr ist mehr“ bei der Zahnhygiene keinesfalls gilt, und ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht noch mehr Plaque entfernt werden kann.

Wie lange sollte man maximal Zähneputzen?

Idealerweise dauert das Zähneputzen zwei bis drei Minuten. Vorsicht: Zu langes und druckvolles Putzen wirkt sich ungünstig auf den Zahnschmelz aus und kann das Zahnfleisch verletzen. Plaque sammelt sich auch in den Zahnzwischenräumen und kann für die Bildung von Karies verantwortlich sein.

Warum 2 Minuten Zähneputzen?

2 Minuten reichen aus, um einen Großteil des schädlichen Zahnbelags von den Zähnen zu entfernen. Bei kürzerem Zähneputzen wird nur etwa ein Drittel des kariesauslösenden Biofilms beseitigt. Idealerweise auch nach jeder Mahlzeit putzen, damit sich Speisereste erst gar nicht festsetzen.

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