Wenn man sich nicht gut genug fühlt

Viele Menschen fühlen sich nicht gut genug oder trauen sich zu wenig zu. Was gegen Minderwertigkeitsgefühle helfen kann, erfährst du hier.

Oft fragen wir uns, wie andere Menschen so viel erreicht haben – und was wir eigentlich dagegenzusetzen haben. Die Influencerin, die schon mit Mitte 20 eine sechsstellige Summe im Jahr verdient. Die Freundin, die im Jahrestakt Kinder bekommt und während ihrer Elternzeit einen Roman veröffentlicht. Oder der Kumpel, der sich um seine kranke Mutter kümmert und es trotzdem irgendwie schafft, dein bester Freund zu sein.

Dieses fiese Gefühl, nicht gut genug zu sein, ist nicht ungewöhnlich und auch nicht unbedingt ein Grund, sich sofort professionelle Hilfe zu suchen (zumindest nicht, wenn es nur zeitweise auftritt). Meist möchte uns dieses Gefühl nicht dazu aufrufen, an uns selbst zu zweifeln, sondern an unseren Ansprüchen und Werten. Folgende Gedanken können dir vielleicht helfen, wenn die Minderwertigkeitsgefühle aufkommen und du nicht weißt, wie du damit umgehen sollst.

Diese 5 Gedanken können helfen, wenn du dich nicht gut genug fühlst

1. Was bedeutet eigentlich "gut genug"?

Wenn wir uns nicht gut genug fühlen, heißt das im Umkehrschluss, dass es ein "gut genug" gibt – doch was genau soll das bitte sein? Wer legt fest, was gut genug ist? Und wer will das wissen? 

Viele Erwartungen, die wir an uns selbst haben, und die Vorstellungen darüber, wie wir sein sollten, gibt uns die Gesellschaft vor. Eine monogame Beziehung, ein ordentlicher, perfekt organisierter Haushalt, spätestens mit 35 das erste Kind. Wenn wir in unserem Job nach drei Jahren immer noch nicht aufgestiegen sind, machen wir irgendetwas falsch. Und wenn wir in unserer Freizeit nicht mindestens ein Musikinstrument spielen, Sport machen und zwei Bücher pro Monat lesen, müssen wir wohl mal ein Coaching mit dem Schwerpunkt Time Management buchen. Uff.

Dabei sind all diese Erwartungen und Ansprüche an uns selbst reine Erfindungen. Wir wissen nicht, was der Sinn unseres Lebens ist, deshalb denken wir uns (gemeinschaftlich) einen aus und legen fest, was gut und was schlecht ist. Oft fühlen wir uns dann nicht gut genug, wenn wir glauben, gesellschaftlich abgehängt zu sein oder mit anderen nicht mithalten zu können. Doch ob sich unsere Gesellschaft als Ganzes überhaupt in eine positive und erstrebenswerte Richtung entwickelt, ob die Normen und Erwartungen, die wir für unser Leben annehmen, wirklich so genial sind – das wissen wir nicht. Immerhin hat uns die Entwicklung der Menschheit in den letzten paar Hundert Jahren unter anderem eine globale Pandemie, eine Flutkatastrophe in Mitteleuropa und sehr viele aussterbende Tierarten beschert. 

Fakt ist: Es gibt kein objektives Maß für "gut genug". Wir sind alle unterschiedlich, und unsere Einzigartigkeit ist das, was uns auszeichnet und was ausschließlich wir zu dieser Welt beitragen können. Gut genug ist, unser Bestes zu geben. Und das sieht bei jeder und jedem von uns anders aus.

2. Fehler machen dich zu einem guten Menschen

Der US-amerikanische Psychoanalyst Donald Winnicott entwickelte mit seinen Forschungen in den 1950er-Jahren die Theorie der "good enough mother", deren Kerngedanke darin besteht, dass Mütter, die Fehler machen, bessere Mütter sind als perfekte Mütter. Denn so bringen sie ihren Kindern bei und leben ihnen vor, mit Fehlern umzugehen. In Freundschaften oder Partnerschaften entlasten unsere Fehler die andere Person und umgekehrt, weil sie dabei helfen, die eigenen Fehler zu akzeptieren und zu verzeihen. Fehler machen uns sympathisch und nahbar. So können unsere Fehler anderen Menschen in gewisser Weise sogar guttun. 

Nun heißt das natürlich nicht, dass wir absichtlich Fehler machen sollten und uns nie wieder für etwas zu entschuldigen bräuchten. Es bedeutet lediglich, dass wir nicht fehlerfrei oder perfekt sein müssen, um gut genug zu sein. Unsere Fehler haben meistens einen Sinn, auch wenn wir uns im ersten Moment darüber ärgern.

3. Du bist nicht nur deine Leistung und dein Besitz

Seien wir mal ehrlich: Die meisten von uns sind in ihrem Job absolut ersetzbar. Und genauso gut könnte jemand anders in unserer Wohnung wohnen und die Dinge besitzen, die wir unser Eigentum können. Doch nicht viele Menschen könnten in unserem Team mit einem lockeren Spruch die Stimmung entspannen, wie wir es tun. Niemand könnte unserer besten Freundin zuhören und so für sie da sein, wie wir es sind.

Unsere Persönlichkeit und unsere Menschlichkeit sind das, was uns aus- und einzigartig macht. Wie wir die Welt wahrnehmen, fühlen, reagieren, mit anderen Menschen interagieren, ist etwas Besonderes. Und das ist es unabhängig davon, ob wir einen knackigen Po haben oder einen mit Dellen, ob wir Essen servieren, Kranke pflegen oder Häuser bauen. Wenn ein anderer Mensch Liebe oder Wohlwollen für uns empfindet, ist das ein starkes Indiz dafür, dass wir absolut und in jedem Fall gut genug sind.

4. Was würde deine Freundin dir sagen?

Wenn wir uns mal wieder selbst fertigmachen (und meistens ist das der Fall, wenn wir uns nicht gut genug fühlen), hilft dieser Trick: Stell dir vor, du wärst deine beste Freundin. Wie würde sie mit dir umgehen? Was würde sie dir sagen? Wahrscheinlich, dass du zu viel von dir erwartest und es vollkommen ausreicht, wer und was du ist. Oder?

5. Nimm die Minderwertigkeitsgefühle mit Neugier an

Wie für alle (unangenehmen) Emotionen gilt auch für das Gefühl, nicht gut genug zu sein: Sie verschwinden nicht alleine dadurch, dass wir sie nicht haben wollen. Und wenn sie sowieso schon einmal da sind, können wir sie uns doch mal genauer anschauen und etwas von ihnen lernen, oder?

Wann hast du angefangen, dich nicht genug zu fühlen? Was hat das Gefühl ausgelöst? Welche Wahrnehmung oder Einstellung steckt dahinter? Was müsste passieren oder was müsstest du tun, damit es aufhört? Denn auch wenn die Aussage, dass du nicht gut genug bist, falsch ist – dein Gefühl ist es nicht. Irgendetwas möchte es dir sagen und wahrscheinlich wird es etwas sein wie: Entspann dich. Atme tief durch. Alles ist gut. Du bist genug. Manchmal wählen unsere Gefühle eben einen sonderbaren Weg, um uns diese wichtigen Gedanken zu zeigen.

Verwendete Quelle: psychologytoday.com

sus ELTERN

Wie nennt man die Angst nicht gut genug zu sein?

Menschen mit Hang zu Impostor-Gefühlen tendieren dazu, eigene Talente und Begabungen zu unterschätzen und jene anderer zu überschätzen. Der Vergleich des diffusen Gefühls, das der Mensch hinsichtlich eigener Kompetenzen und Fähigkeiten in sich trägt, mit dem, was er bei anderen wahrnimmt, ist zum Scheitern verurteilt.

Woher kommt das Gefühl nicht liebenswert zu sein?

Nicht selten haben sie ein falsches Selbstbild oder grundsätzlich ein geringes Selbstwertgefühlt. Manchmal haben sie auch negative Erfahrungen mit einem Ex-Partner gemacht, der sie kleingehalten und ihnen das Gefühl vermittelt hat, nicht liebenswert beziehungsweise wertlos zu sein.

Was tun wenn man das Gefühl hat alles falsch zu machen?

Was hilft!.
Was hilft also gegen Perfektionismus und Angst, Fehler zu machen..
Versuchen Sie, Ihre eigenen Rechte ernst zu nehmen. Jeder hat das Recht, auch mal Fehler zu machen oder Dinge nicht fertigzustellen..
Stellen Sie bei der Arbeit mehr Fragen. ... .
Wollen Sie das Andere durch ihre Fehler lernen und wachsen?.

Was tun wenn man sich wie ein Versager fühlt?

Du fühlst dich wie ein Versager?.
Betrachte das Gefühl ein Versager zu sein, als ein Problem, woran du nicht schuld bist. Dich von deinen Minderwertigkeitsgefühlen etwas zu distanzieren, bewirkt Wunder. ... .
Hör auf dich mit anderen zu vergleichen. ... .
Suche nach deinen Stärken..

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