Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist original

PS WELT 150. Geburtstag

Henry Ford – der Mobilisierer der Massen

Veröffentlicht am 30.07.2013 | Lesedauer: 3 Minuten

Ab spätestens Ende der Zwanziger kam kein großer Hersteller mehr an den Bändern vorbei. Sie liefen bei Toyota in Japan, ...

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Fords „Model T“ stand am Anfang. Für seine Fertigung etablierte Henry Ford das Fließband, ...

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… so gelang es ihm, 15 Millionen Exemplare seines Bestsellers zu fertigen.

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In Europa verstand Citroen am schnellsten und montierte ab 1919 den Typ A ebenfalls am Band.

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Ford dagegen expandierte weltweit, hier sehen wir die Produktion im Berliner Westhafen.

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… im schwedischen Trollhättan, wo Saab den Typ 92 baute ...

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… oder im Fiat-Werk Heilbronn, wo Anfang der Fünfziger der Topolino montiert wurde.

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Der erste Trabant ist ein Kind des laufenden Bandes, ...

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… genauso wie der spanische Seat 127.

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VW ließ die Bänder für den Käfer anlaufen, ...

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… und schaltete sie über Jahrzehnte nicht ab. Hier sehen wir das 20-millionste Exemplar.

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Der Mensch schaffte da, wo Maschinen nicht helfen konnten – etwa hier, bei der Montage der Windschutzscheibe für den Jaguar E-Type.

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Längst war die ganze Fabrikplanung eine Frage der Effizienz geworden.

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Volvo allerdings erprobte alternative Konzepte. Hier entsteht ein Wagen, ohne Band und in Gruppenarbeit.

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Auch das Volvo-Werk Uddevalla wirkt von außen fast wie ein Freizeitpark.

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In Deutschland hatte Opel zu den Band-Pionieren gehört. Man konzentrierte die Fertigung zunächst ganz auf den „Laubfrosch“.

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Der Kadett wurde natürlich am Fließband produziert, ...

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… dieser Omega ist der 25-millionste jemals gebaute Opel.

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Immer größere Teile der Produktion werden von Robotern erledigt, ...

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… inzwischen auch ohne Barrieren zwischen Mensch und Maschine. Moderne Sensortechnik macht das möglich.

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Heute vor 150 Jahren wurde Henry Ford geboren. Er machte die Welt mit seiner Erfindung mobil, führte das erste Volksauto ein und zahlte gute Löhne, doch die Arbeitsbedingungen waren ein Alptraum.

„Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“ Mit Zitaten und Lebensweisheiten von Henry Ford lassen sich Bücher füllen. Dass dieser Sohn eines Bauern, der sich nie mit dem zufrieden gab, was er gerade tat, eines Tages Geschichte schreiben und die Automobilbranche mit seiner Fließbandarbeit revolutionieren würde, hätte bei seiner Geburt wohl niemand gedacht.

Als Sohn irischer Einwanderer wurde er am 30. Juli 1863 in Dearborn in der Nähe von Detroit in recht bescheidenen Verhältnissen geboren. Schon früh interessierte er sich für Technik. Er bastelte an Maschinen und Motoren, versuchte immer alles zu optimieren, baute unter anderem einen Dampfschlepper, der im Gegensatz zu damals gängigen Maschinen leichter und damit handlicher war.

1892 konstruierte Ford, mittlerweile Maschinist und Ingenieur bei der "Edison Illuminating Company", sein erstes Auto mit Benzinmotor. Doch es sollte noch bis 1908 dauern, bis die Produktion seines Model T (Tin Lizzy oder Blechliesel) starten konnte. In der Zwischenzeit hatte Ford seine sichere Anstellung gekündigt und 1903 seine eigenes Unternehmen gegründet, die Ford Motor Company.

Meistverkauftes Auto der Welt – bis zum Käfer

Henry Ford hatte eine Vision: Anders als seine Konkurrenz wollte er kein Fahrzeug für die gut betuchte Kundschaft bauen. Er träumte davon, einen Wagen für die breiten Massen anzubieten.

1910 verlegte Ford die Produktionsstätte nach Highland Park in Michigan. Dort nahm er 1913 das erste Montagefließband in Betrieb. Es führte zur Rationalisierung in der Herstellung.

Sein Plan ging auf. Das Model T verändert das Gesicht Amerikas, vor allem in den ländlichen Gebieten. Von dem Wagen, den es ausschließlich in Schwarz und ohne Extras gab, wurden in der Zeit von 1908 bis 1927 mehr als 15 Millionen Stück produziert. Erst 1972 konnte VW mit seinem Käfer diesen Rekord brechen.

Ford verbesserte weiterhin die Produktionsgänge, indem die Fertigung von Teilen standardisiert und die Arbeitsteilung noch weiter vorangetrieben wurde. Dadurch waren die Autos auch in der Anschaffung billiger und für die Allgemeinheit erschwinglicher.

Gute Gehälter, aber monotone Arbeitsweise

Ein Mann, ein Handgriff lautete die Devise. Statt zwölf Stunden dauerte es nun nur noch anderthalb Stunden, bis ein Auto mit der Fließbandarbeit montiert war. Der Preis purzelte durch diese Arbeitsweise von 825 auf 260 Dollar.

Die Einsparungen gab Ford teilweise durch massive Lohnerhöhungen und Gewinnbeteiligungen an seine Fabrikarbeiter weiter. Dafür forderte er jedoch die bedingungslose Anpassung der Arbeiter an das Fließbandsystem. Eine monotone Arbeit mit stets gleichen Handgriffen, die Kritiker immer wieder anprangerten. Auch Betriebsräte lehnte er kategorisch ab.

Am 7. April 1947 starb Henry Ford in Dearborn im Alter von 83 Jahren. Bis heute wacht die Familie Ford über das Unternehmen. Bill Ford, der Urenkel von Henry Ford, steht dem Verwaltungsrat vor. Die Geschäfte führt jedoch Alan Mulally, ein ehemaliger Boeing-Manager.

Ford war der einzige der drei US-Autokonzerne, der ohne staatliche Hilfe durch die Wirtschaftskrise 2009 kam, während General Motors und Chrysler nach ihrer Insolvenz vom Steuerzahler gerettet werden musste. Henry Ford dürfte stolz sein.

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