Fast neun Tage lang hat eine britische Studentin ihren eingeführten Tampon vergessen herauszunehmen. Ihre zunehmenden Beschwerden schob sie auf ihren Prüfungsstress. Was sie jedoch nicht wusste, der vergessene Tampon hatte in ihr eine lebensgefährliche Blutvergiftung ausgelöst. Als sie ihn herausnahm, war er tiefschwarz. Kurze Zeit später hatten sich die typischen Symptome eines Toxischen Schocksyndrom eingestellt. Ihre Haut hatte sich verfärbt und sie verlor das Bewusstsein. Auf der Intensivstation konnte man im letzten Moment mit diversen Antibiotika ihr Leben retten. Wäre der Tampon nur eine Stunde länger in ihrem Körper geblieben, wäre die Studentin verstorben.
Wie kann es zu so einer lebensgefährlichen Situation kommen? Das Toxische Schocksyndrom, auch TSS genannt, tritt in den meisten Fällen bei Frauen während der Periode bei gleichzeitigem Gebrauch von Tampons auf. Beim Einführen und Herausnehmen kann die Scheidenschleimhaut verletzt werden und damit zum Einfallstor von Krankheitserregern werden, die sich schnell in die Blutbahn begeben. Durch einen Tampon staut sich Blut im Körperinneren, weshalb sich Keime rasend schnell vermehren können.
Obgleich auf jedem Beipackzettel einer Tamponpackung auf das Risiko einer TSS-Erkrankung hingewiesen wird, ist sie den meisten Frauen nicht bekannt. Dabei gibt es ein paar simple Regeln, wie eine Infektion vermieden kann. Gründliches Waschen der Hände und des Intimbereiches steht vor dem Tampongebrauch an erster Stelle. Nur originalverpackte Tampons verwenden. Und die nicht aus lauter Bequemlichkeit in Übergrößen. Spätestens nach 8 Stunden müssen sie gewechselt werden, um einer Vermehrung von Bakterien vorzubeugen.
Tagsüber benutzen die meisten von uns einen Tampon, wenn sie ihre Periode haben. Wie aber verhält es sich damit nachts? Ist es schädlich, einen Tampon über Nacht zu tragen?
Tampons sollte man nicht länger als sechs Stunden tragen. Je nach Größe des Tampons und Stärke der Blutung kann die Tragedauer natürlich variieren. Ist der Tampon zu klein, wirst du merken, dass du ihn häufiger wechseln musst. Ist er jedoch zu groß, könnten deine Schleimhäute gereizt werden. Aus diesem Grund solltest du dich immer für eine möglichst kleine Tampon-Variante entscheiden. Optimal ist es, den Tampon alle drei Stunden zu wechseln, um Auslaufen zu verhindern und gleichzeitig nicht die Schleimhäute in deiner Vagina zu reizen. So weit, so gut. Aber wie verhält sich das Ganze nachts?
Kann ich Tampons auch über Nacht tragen?
Wenn du in Sachen Periode Tampons für dich entdeckt hast, spricht rein gar nichts dagegen, Tampons auch nachts zu tragen. Was die Angelegenheit gesünder und sicherer macht ist, dass du auf Bio-Tampons setzt und diese vor und direkt nach dem Schlafen wechselst. Einziger Haken: Solltest du vorhaben, 12 Stunden zu schlafen, ist ein Wecker nicht unwichtig, um den Tampon nach spätestens sechs Stunden zu wechseln. Ergo: Also Langschläfer solltest du also lieber auf Binden oder eine Menstruationstasse setzen, damit du entspannt durchschlafen kannst. Falls du nachts ohnehin des öfteren aufwachst, kannst du natürlich auch auf Tampons setzen.
Was passiert, wenn man den Tampon zu lange drin lässt?
Solltest du deinen Tampon länger als sechs Stunden getragen haben, musst du erstmal nicht direkt in Panik verfallen. Trotzdem solltest du keinen Selbstversuch nach dem Motto „Wie lange kann ich meinen Tampon drin lassen?“ wagen. Was kann also passieren, wenn man den Tampon zu lange drin lässt?
1. Deine Schleimhäute werden angegriffen
Was viele nicht wissen: Tampons saugen nicht nur unser Periodenblut, sondern auch jegliche andere Flüssigkeiten in unsere Vagina auf. Durch zu langes Tragen können unsere Schleimhäute in der Vagina also austrocknen.
2. Du könntest auslaufen
Was wahrscheinlich jeder weiß: Lassen wir unseren Tampon zu lange drin, können wir auslaufen, da der Tampon irgendwann vollgesogen ist und somit kein weiteres Blut mehr aufgenommen werden kann.
3. Risiko von Infektionen
Dort, wo sich Blut ansammelt, tummeln sich auch Bakterien, die sich mehr und mehr verbreiten. So steigt das Risiko für Infektionen. Damit ist auch das Toxische Schocksyndrom nicht weit, welches sich durch hohes Fieber, Schwindel, Erbrechen und Übelkeit bemerkbar machen kann. Solltest du das Gefühl haben, dass du das TSS hast, ist ein Arztbesuch ratsam.
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