Wie lange krankgeschrieben nach Tod der Mutter?

Frage vom 15. Februar 2005 | 19:08

 Von 

Status: Frischling (48 Beiträge, 3x hilfreich)

krank nach todesfall

hallo an alle
habe hier mal eine frage , die mutter meiner frau ist plötzlich verstorben , sie wohnte in spanien , meine frau ist einen tag nach dem tod hin geflogen , sie wurde am tag des ablebens vom arzt für 10 tage krank geschrieben . gestern habe ich eine verlängerung der krankschreibeung vom arzt verlangt , worauf er sagte er muss den sachverhalt mit der krankenkasse klären , da meine frau in spanien ist . nach rücksprache mit der kasse hat er eine weitere woche ausgestellt . nun habe ich gestern den arbeitgeber meiner frau informiert , dass sie krank geschrieben ist , daraufhin hat man mir zu verstehen gegeben , dass es nicht normal wäre , im ausland zu sein und krank geschrieben zu werden und nach der wiederaufnahme der arbeit evtl. urlaubstage gestrichen werden . was für einen rat könnt ihr uns geben , ich denke sie ist im moment nicht in der lage zu arbeiten und ist doch nicht im urlaub dort sondern ihre mutter ist gestorben , der arzt und die krankenkasse sehen das genauso . also was kann ihr passieren , wenn sie noch länger krank geschrieben wird und gibt es evtl. einen richtwert wielange im trauerfall krank geschrieben wird.
gruss gerd

#1

Antwort vom 15. Februar 2005 | 22:28

 Von 

Status: Weiser (17783 Beiträge, 8016x hilfreich)

Selbstverständlich gilt eine Krankschreibung auch, wenn sich jemand im Ausland aufhält.

Der Arbeitgeber hat überhaupt keine rechtliche Grundlage für sein eigenmächtiges Handeln. Er darf keinen Urlaub dafür streichen!
Wäre ja noch schöner, wenn ein Arbeitgeber selber entscheiden könnte, welche Krankschreibungen er akzeptiert und welche nicht.

Es gibt keine Richtwerte, wie lange im Trauerfall krank geschrieben werden darf, da das vom Einzelfall abhängt.

-- Editiert von hamburgerin01 am 15.02.2005 22:52:48

#2

Antwort vom 16. Februar 2005 | 11:23

 Von 

Status: Unbeschreiblich (44041 Beiträge, 15705x hilfreich)

Wenn aber ein deutscher Arzt in Deutschland die Krankschreibung verlängert, obwohl sich die Patientin in Spanien befindet, dann ist das schon ziemlich merkwürdig. Er konte sie ja gar nicht untersuchen.

Dass der AG da nicht mitspielen will, kann ich schon nachvollziehen. Natürlich darf der AG so eine Krankschreibung dann anzweifeln.

Daneben ist ein Trauerfall als solches noch kein Grund für eine Krankschreibung. Ich möchte damit nicht bezwefeln, dass es Menschen gibt, die von einem Trauerfall so hart getroffen werden, dass sie tatsächlich krank sind.

#3

Antwort vom 16. Februar 2005 | 13:40

 Von 

Status: Bachelor (3127 Beiträge, 481x hilfreich)

Ich denke auch, daß 17 Tage Krankschreibung etwas viel sind. Auch wenn sie da garantiert nicht im Urlaub ist, sollte die Loyalität dem Arbeitgeber gegenüber ihr ein solches Krankschreibeverhalten untersagen. Eine Woche finde ich ok aber alles was drüber ist, gehört dann doch in den privaten Bereich, den man sich nicht noch vergüten lassen sollte. Ich spreche hier natürlich nicht von Fällen, in denen die Angehörigen tatsächlich aufgrund schwerer Depressionen nicht arbeiten können, sondern nur von der Unart, sich für organisatorischen Aufwand krankschreiben lassen. Krankheit und Organisationsstreß sind nunmal 2 verschiedene Dinge. Das ist meine persönliche Meinung.

#4

Antwort vom 16. Februar 2005 | 14:43

 Von 

Status: Frischling (48 Beiträge, 3x hilfreich)

danke für die antworten
ich denke es ist nicht immer so leicht über einen solchen verlust hinweg zu kommen , da es sich um ein sehr plötzliches ableben handelt und das alter mit 62 auch noch nicht wirklich hoch war .
also der arzt hat sie nicht sofort krank geschrieben sondern erst nach rücksprache mit der kk , diese sah kein problem , was für mich bedeutet , dass jeder ihre momentane gefühlslage nach empfinden kann und es wohl nicht so ungewöhnlich ist , nach einem todesfall krank geschrieben zu werden .
gruss gerd

#5

Antwort vom 16. Februar 2005 | 16:05

 Von 

Status: Schüler (274 Beiträge, 66x hilfreich)

@ KlagDichReich
Völlig o.k.
Leider ist hat sich das in den letzten Jahren eingebürgert, daß Ärzte ihre Patienten nicht verlieren wollen und dabei oft die Interessen des Betriebes übersehen.
Es wäre im Sinne der Firma fair sich in diesen Fällen Urlaub(evtl. auch unbezahlten) gegeben zu lassen.
Gruss Vienna

#6

Antwort vom 16. Februar 2005 | 16:51

 Von 

Status: Bachelor (3127 Beiträge, 481x hilfreich)

62 Jahre ist natürlich wirklich noch kein Alter. Meine Mutter ist auch gerade mal 61 - da ist der Tod eigentlich noch weit weg. Mein Beitrag soll auch kein persönlicher Angriff sein.
Es ist halt nur eine gewisse Unverhältnismäßigkeit zu sehen, wenn von 3 Wochen die Rede ist. Ich frage mich auch, was der Arzt als (Fern-)Diagnose gestellt hat. Es ist doch letztlich so, daß der Arzt irgendeine diagnostizierbare Krankheit (Depression o ä) auf den Schein geschrieben hat, der wahre Grund jedoch der organisatorische Streß ist. Daß der Arbeitgeber für den nicht aufkommen will, muß man auch akzeptieren. Es klingt etwas zwar makaber aber für einen Umzug müßte man auch Urlaub nehmen.

#7

Antwort vom 17. Februar 2005 | 13:06

 Von 

Status: Unbeschreiblich (44041 Beiträge, 15705x hilfreich)

quote:dass jeder ihre momentane gefühlslage nach empfinden kann und es wohl nicht so ungewöhnlich ist , nach einem todesfall krank geschrieben zu werden

Eine Krankschreibung von 3 Wochen nach einem Todesfall halte ich für sehr ungewöhnlich.

Dem Arbeitgeber muss sich in diesem Fall geradezu der Verdacht aufdrängen, dass es sich um eine Gefälligkeitskrankschreibung handelt.

So etwas berechtigt übrigens zur fristlosen Kündigung. Da ist die Anrechnung von Urlaubstagen eher noch die harmlose Variante.

Der Richtwert für eine Krankschreibung nach einem Todesfall beträgt übrigens 0 Tage. Es ist dem Arbeitnehmer durchaus zuzumuten in so einem Fall Urlaub zu nehmen.

Falls ich Dir bzw. Deiner Frau jetzt Unrecht tun sollte und sie tatsächlich krank ist, sollte sie alles tun, um den Verdacht des AG zu entkräften. Wenn sie tatsächlich krank sein sollte, würde es z.B. naheliegen, umgehend nach Deutschland zurückzukehren.

#8

Antwort vom 17. Februar 2005 | 13:40

 Von 

Status: Schüler (274 Beiträge, 66x hilfreich)

Ich überlege :
Wenn die Mutter 62 Jahre alt war ist doch die Tochter evtl. um die 40 ???

#9

Antwort vom 17. Februar 2005 | 16:46

 Von 

Status: Bachelor (3127 Beiträge, 481x hilfreich)

Aber was in Gottes Namen willen willst Du damit sagen? Meine Mutter ist übrigens 61 und ich 27. Was sagst Du nun?

#10

Antwort vom 17. Februar 2005 | 17:24

 Von 

Status: Schüler (274 Beiträge, 66x hilfreich)

Mich interessiert es nur wie alt die Frau wohl ist. Wenn sie auch 27 Jahre alt ist, dann kann ich es verstehen wenn sie so mit ihrem Job verfährt.

#11

Antwort vom 17. Februar 2005 | 18:32

 Von 

Status: Frischling (48 Beiträge, 3x hilfreich)

also da gehen die meinungen ja doch etwas auseinander , aber ich sag es mal so , welche rolle spielt das alter , wenn es um eine sehr enge bindung geht , verstehe ich nicht wirklich , aber ich denke wir werden schon eine lösung mit dem ag finden .
gruss gerd

#12

Antwort vom 17. Februar 2005 | 19:13

 Von 

Status: Schüler (274 Beiträge, 66x hilfreich)

Hallo Gerdchen.
Also ich finde doch daß das Alter in solchem Fall eine Rolle spielt.
Wenn es wegen diesen Krankmeldungen zu Konsequenzen kommt so hast Du als Frau
mit 27 Jahren bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt als mit 40 - oder ?

Man sollte in der heutigen Zeit immer sehr gründlich überlegen, warum bist Du eigentlich nicht mit und stehst Deiner Frau zur Seite ????

Gruss Vienna

#13

Antwort vom 18. Februar 2005 | 11:05

 Von 

Status: Bachelor (3127 Beiträge, 481x hilfreich)

Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt würde ich bei einer Kündigung aufgrund ungerechtfertigter Krankschreibung sowohl mit 27 als auch mit 40 als eher gering einstufen. Die Arbeitgeber sind auch nicht dumm und schauen nicht nur ins Arbeitszeugnis, sondern rufen auch mal in der alten Firma an. Wie Du selbst schriebst: Man sollte in der heutigen Zeit gründlich überlegen.

Und warum er nicht mit nach Spanien gefahren ist, geht uns doch nun wirklich nix an und tut auch wenig zur Sache.

#14

Antwort vom 18. Februar 2005 | 11:30

 Von 

Status: Bachelor (3127 Beiträge, 481x hilfreich)

Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt würde ich bei einer Kündigung aufgrund ungerechtfertigter Krankschreibung sowohl mit 27 als auch mit 40 als eher gering einstufen. Die Arbeitgeber sind auch nicht dumm und schauen nicht nur ins Arbeitszeugnis, sondern rufen auch mal in der alten Firma an. Wie Du selbst schriebst: Man sollte in der heutigen Zeit gründlich überlegen.

Und warum er nicht mit nach Spanien gefahren ist, geht uns doch nun wirklich nix an und tut auch wenig zur Sache.

#15

Antwort vom 18. Februar 2005 | 15:18

 Von 

Status: Schüler (246 Beiträge, 48x hilfreich)

Bei allem Respekt für die Trauer, die ich durchaus nachvollziehen kann, weil selber erlebt. Der eine kommt schneller damit zurecht, der andere braucht länger. Das ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.Man sollte sich in so einem Falle Urlaub nehmen. Da hat jeder Arbeitgeber Verständnis für. Aber in diesem Falle kann ich den AG verstehen. Er hat auch Grund die Krankmeldung anzuzweilfeln, weil der Arzt ja wohl eine Ferndiagnose gestellt hat. Dafür hätte ich auch kein Verständnis.

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Kann man sich krankschreiben lassen wenn die Mutter im Sterben liegt?

Wenn Angehörige im Sterben liegen, ist eine Freistellung von der Arbeit für bis zu drei Monate möglich. Liegt ein Mensch im Sterben, können Angehörige sich bis zu drei Monate von der Arbeit freistellen lassen, um diese Person zu begleiten.

Kann man wegen Trauer krank geschrieben werden?

Na klar kann man sich krankschreiben lassen! Weil es unbestreitbar so ist, dass einen die Symptome von Trauer massiv beeinträchtigen können – so massiv, dass man eben nicht mehr arbeitsfähig ist -, braucht sich auch niemand zu schämen, wenn er sich genau das von einem Arzt attestieren lässt.

Was muss ich machen wenn meine Mutter gestorben ist?

Die ersten Schritte: Arzt verständigen, um den Tod offiziell festzustellen (Totenschein wird ausgestellt) Benachrichtigung der engsten Angehörigen und weitere Schritte besprechen. Wichtige Unterlagen suchen (Personalausweis, Geburtsurkunde, Heiratsurkunde, usw.)

Wie lange krankgeschrieben nach Tod des Kindes?

Der Tod des eigenen Kindes ist das Schlimmste, das Eltern widerfahren kann. Frankreich gewährt dafür künftig 15 Tage Sonderurlaub, Großbritannien erhöht auf zehn. In Deutschland gibt es meist nur zwei Tage.

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