Wie schnell wird man mit nassen Haaren krank?

Ein Mythos oder ist da wirklich etwas dran? Können uns nasse Haare an der frischen Luft wirklich krank machen? Wir haben mal nachgehakt.

In der kalten und regnerischen Herbstzeit kennen viele das Problem: Die Haare sind noch feucht, aber eigentlich fehlt die Zeit, sie komplett trocken zu föhnen. Und schon stecken wir in einem Dilemma: Kann man sich mit noch nassen Haaren aus dem Haus trauen, ohne sich sofort zu erkälten? Wir haben den Mythos mal näher beleuchtet und nachgehakt: Stimmt das, was Mutti uns schon in unserer Kindheit gelehrt hat?

Und das ist wirklich dran an dem Mythos:

Mit nassen Haaren nach draußen zu gehen, ist an sich nicht gefährlich, denn dadurch werden wir nicht krank. Was uns krank macht, sind die Bakterien, gegen die wir permanent ankämpfen müssen. Ein intaktes Immunsystem sollte die Krankmacher abhalten können - da sind auch feuchte Haare nicht weiter schlimm. Doch bei immer niedrigeren Temperaturen in der Grippesaison lauern vermehrt Bakterien, die unser Immunsystem angreifen. Haben wir zusätzlich noch nasse Haare, dann arbeitet der Körper auf Hochtouren, um die Bakterien abzuhalten und einem Schnupfen oder Halsschmerzen vorzubeugen.

Häufen sich jedoch die Faktoren an - wenn wir zum Beispiel frieren, das Abwehrsystem durch die Bakterien in der Umgebung eh ein wenig angeschlagen ist und wir dann noch mit nassen Haaren an die frische Luft gehen - dann kann schnell eine Erkältung die Folge sein. So können nasse Haare begünstigen, dass wir krank werden. Sie sind aber nicht die Ursache für die Krankheit.

Am Mythos ist also wirklich etwas dran - nämlich immer dann, wenn das Immunsystem bereits aus einem der genannten Gründe schwächelt.

Falls ihr auf Nummer sicher gehen wollt:

Wenn ihr euch nicht zu 100 Prozent sicher seid, ob ihr fit seid und der Körper die Bakterien abwehren kann, ist es nicht ratsam, das Haar nicht feucht zu lassen. Föhnen ist die einzige Alternative, die jedoch auch Zeit in Anspruch nimmt. Hier könnt ihr noch einmal lesen, mit welchen Styling-Tipps die Haare schneller trocknen. Und wenn doch zu wenig Zeit sein sollte, dann könnt ihr euch hier noch durch die schönsten Mützen-Looks durchklicken: 

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Muss man eher eine Erkältung oder gar Grippe fürchten, wenn man durchgefroren ist?

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dpa

  • Gisela Gross
  • 19.12.17, 11:03 Uhr

Bloß nicht ohne Mütze oder gar mit nassen Haaren in die Kälte! Dem Volksmund nach kann ein kalter Kopf Krankmacher sein – wer sich nicht warm genug angezogen hat, trägt demnach selbst Schuld für triefende Nase, Fieber und Husten. Drohen angesichts der klirrenden Kälte nun auch mehr Erkältungen und Grippefälle in Deutschland? Zwar macht Kälte allein Experten zufolge nicht unbedingt krank - irrelevant sind die Temperaturen aber nicht. Denn Viren haben bei Kälte leichteres Spiel.

Nicht nasse Haare machen krank, sondern Bakterien

Wenn es schnell gehen muss, bleibt fürs Föhnen der Haare manchmal keine Zeit. Doch wer mit nassen Haaren rausgeht, wird krank, glauben viele. Stimmt das eigentlich? Jein, sagt Stephan Bernhardt vom Hausärzteverband Berlin und Brandenburg. „Krank wird man nicht durch nasse Haare, sondern durch Bakterien“, erklärt er.

Der Körper kämpft permanent gegen Bakterien und schützt uns so vor Krankheiten, sagt Bernhardt. Friert man – zum Beispiel wegen nasser Haare – ist es für den Körper schwerer, alle Bakterien abzuwehren. Ist das Abwehrsystem stark genug, hätten die Bakterien auch bei nassen Haaren keine Chance. Außerdem sei es Gewöhnungssache: Wer oft mit nassen Haaren rausgeht, gewöhnt seinen Körper daran, dass er Wärme über den Kopf verliert. Ein bisschen kommt es auch darauf an, was man sich einredet, wie Bernhardt sagt: „Wer fest an eine Erkältung denkt, wenn er mit nassen Haaren rausgeht, bekommt auch eine.“

Grippeviren überleben länger, wenn es trocken und kalt ist

Nachweislich seien die oberen Atemwege bei kalter Luft anfälliger, erläutert die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Erika Baum. So werde beispielsweise der Abwehrmechanismus der Flimmerhärchen durch Kälte und trockene Luft beeinträchtigt.

Gerade Kinder könnten auch bei trockenen Haare über den Kopf recht schnell auskühlen, da er bei ihnen verhältnismäßig groß und dünn behaart ist, wie Baum erläuterte. Wenn der Körper auskühlt, werden einige Funktionen heruntergefahren, darunter auch die Abwehr. Baum verweist zudem darauf, dass kalte oder nasskalte Füße erwiesenermaßen zu Blasenentzündungen führen können.

Geschlossene, beheizte Räume trocknet Schleimhäute aus

Letztlich seien es viele jahreszeitliche Faktoren, die die Ausbreitung von Atemwegserkrankungen wie Grippe und Erkältungen beeinflussten, erklärt RKI-Expertin Buda: „Temperatur, Wetter und Luftfeuchtigkeit spielen zwar mit eine Rolle, aber nicht die entscheidende.“ Der Impfschutz in der Bevölkerung, die Neuheit einer Virenvariante und auch das Immunsystem des Einzelnen hätten beispielsweise Einfluss.

Zudem halten sich die Menschen im Winter eher in geschlossenen, beheizten Räumen auf, was die Schleimhäute austrocknen kann. Wo sich viele Menschen aufhalten, kommt es zudem eher zu Ansteckungen. (dpa)

Wird man schneller krank mit nassen Haaren?

Auch wenn nasse Haare und Kälte an sich keine Erkältung oder einen grippalen Infekt auslösen können ─ da kein Erreger oder Viren im Spiel sind ─ steigt dennoch das Risiko für eine Erkrankung. Wer das Haus mit nassen Haaren verlässt, schwächt das Abwehrsystem des Körpers.

Sollte man wenn man krank ist Haare waschen?

Bei erhöhter Temperatur/ Fieber nicht duschen, baden oder Haare waschen! Achten Sie darauf, dass der Kranke möglichst viel trinkt oder Gemüsebrühe zuführt und achten Sie auf seine Ansprechbarkeit sowie den Allemeinzustand.

Wie lange dauert es bis die Erkältung ausbricht?

Stecken wir uns mit den Erregern an, dauert es meist maximal zwei Tage, bis wir die ersten Symptome verspüren. Manche Menschen werden allerdings trotz Ansteckung nicht krank oder es dauert bis zu einer Woche, bis ihnen die Nase läuft.

Kann man durch nasse Haare Kopfschmerzen bekommen?

Wer an Frosttagen ohne winddichte Mütze oder gar mit nassen Haaren aus dem Haus geht, sorgt dafür, dass eisige Außentemperaturen das Blut in der Kopfhaut abkühlen. In der Folge verkrampft sich die dünne Muskulatur unter der Kopfhaut und ein allgemeiner Kopfschmerz kann auftreten.

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