Wie viel Benzin darf in einer Garage gelagert werden?

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Erstellt: 01.09.2022, 12:44 Uhr

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Sie zücken die Kanister, wenn Sie eine günstige Tankstelle gefunden haben? Wer gerne Benzin hamstert, sollte folgende Regel kennen.

Die aktuellen Spritpreise verleiten so manch einen Autofahrer, sich auf die Lauer zu legen. Kaum senkt eine Tankstelle ihre Preise für Diesel und Super, wird dann nicht nur vollgetankt*, sondern auch ein Vorrat mit nach Hause genommen. Doch ist das überhaupt erlaubt? Könnte man theoretisch die ganze Garage mit Sprit-Kanistern füllen? Die Rechtslage ist eindeutig. Da es sich um brennbare Flüssigkeiten handelt, gelten Obergrenzen für die Lagerung von Diesel und Benzin.

Maximal 20 Liter Kraftstoff im Keller, maximal 220 Liter in der Garage

Wie der ADAC als Europas größter Verkehrsclub informiert, schreibt etwa die Bayerische Garagenverordnung vor, welche Kraftstoffmengen in Garagen gelagert werden dürfen. Der Verordnung zufolge dürfen in Kleingaragen bis 100 Quadratmeter bis zu 200 Liter Dieselkraftstoff und bis zu 20 Liter Benzin auf Vorrat gehalten werden. Allerdings nicht in allen Behältnissen: Der Kraftstoff muss in dicht verschlossenen und bruchsicheren Kanistern oder ähnlichen Gefäßen gelagert werden, heißt es weiter. Die Regelungen können je nach Bundesland voneinander abweichen, weil Garagen- und Brandschutzverordnungen Ländersache sind.

Sie haben keine Garage und möchten Sprit in Kunststoff- oder Metallkanistern in der Wohnung oder im Keller verstauen? Auch hier kann nicht unbegrenzt viel Kraftstoff gehortet werden. Wie das Portal Autozeitung.de meldet, dürfen im Keller maximal 20 Liter Kraftstoff gebunkert werden. Allerdings gelte diese Gesamtmenge an Kraftstoffen für den gesamten Kellerbereich, heißt es weiter. Im Keller eines Mehrparteien-Mietshauses mit vielen durch Bretterverschläge abgetrennten Kellerabteilen dürfen also maximal 20 Liter Benzin oder Diesel gelagert werden. Oftmals sind Informationen diesbezüglich auch in Mietverträgen und den dazugehörigen Hausordnungen vermerkt.

Autofahren ist derzeit ein teures Unterfangen. Wer eine günstige Tankstelle findet, könnte auf die Idee kommen, auf Vorrat zu tanken. Doch wohin mit den Kanistern? © Imago/Archiv

Benzin nicht in der Wohnung bunkern

Voraussetzung für die Lagerung von Treibstoff ist immer, dass die Räumlichkeiten dafür geeignet sind. Dies ist nicht der Fall, wenn sie öffentlich zugänglich sind. Treppenhäuser, Flure und Durchfahrten dürfen entsprechend nicht als Benzin-Lager genutzt werden. Auch in Wohnräumen und Dachböden darf kein Benzin gebunkert werden. Erlaubt ist lediglich das Aufbewahren von Waschbenzin und Feuerzeugbenzin in Wohnräumen. Als Begründung weist die ARAG Versicherung darauf hin, dass es lebensgefährlich werden kann, Kraftstoff daheim zu lagern. Zu schnell könnten entzündliche und giftige Dämpfe aus den Reservebehältern entweichen. (jg) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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Manchmal ist es gut, etwas Kraftstoff auf Vorrat zu haben. Wenn Benzin oder Diesel gerade günstig sind, bietet es sich natürlich an, sie zu bunkern. Weil es sich dabei aber um leicht brennbare Flüssigkeiten handelt, setzt der Gesetzgeber der heimischen Lagerung sehr enge Grenzen. Welche konkreten Vorschriften es dabei zu beachten gilt und worauf es sonst noch ankommt, erfahren Sie hier.

 Brennstoffe im Keller: Eine gute Idee?

Benzin zu lagern mag so manchem reizvoll erscheinen – vor allem dann, wenn die Kraftstoffpreise ausnahmsweise gerade im Keller sind. Dann kann es sich durchaus lohnen, einen gewissen Vorrat anzulegen. Die Frage ist nur: Darf man das? Darf man Benzin im Keller lagern? Oder in der Garage? Die Antwort darauf: Grundsätzlich darf man auch bei sich zu Hause Kraftstoff aufbewahren. Allerdings dürfen dabei bestimmte Mengen nicht überschritten werden. Außerdem muss die Lagerung in dafür geeigneten Gefäßen stattfinden. Der Gesetzgeber ist da ziemlich rigoros. Kein Wunder: Bei Benzin oder Diesel handelt es sich um brennbare und zudem leicht entzündliche Stoffe. Schon die Ausdünstungen können Feuer fangen und damit großen Schaden anrichten. Da versteht es sich beinahe von selbst, dass beim Speichern von Kraftstoffen höchste Vorsicht geboten ist. Schon alleine deshalb lohnt es sich, die Materie etwas näher zu beleuchten. Und natürlich geht es dabei auch um die Frage, ob man das damit verbundene Risiko wirklich eingehen möchte.

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Die Vorschriften zur Lagerung von Kraftstoffen

Deutschland ist ein föderaler Staat. Viele Aufgaben werden nicht zentral geregelt, sondern liegen im Verantwortungsbereich der Bundesländer. Dazu zählt ausdrücklich auch der Brandschutz. Jedes Bundesland hat deshalb eine eigene Brandschutzverordnung. Wenn es darum geht, Diesel zu lagern oder Benzin, greifen zudem noch andere Vorschriften und Gesetze. So spielen dabei etwa noch die jeweiligen Garagen- und Stellplatzverordnungen und letztlich als einzig allgemeingültiges Gesetz auch das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) eine Rolle. Das bedeutet aber nun nicht, dass sich die einzelnen Verordnungen fundamental unterscheiden würden.

Ganz im Gegenteil. Da aber der Aufbau differieren kann, ist es nahezu unmöglich, konkrete Paragraphen anzugeben. Was in der „Bayerischen Verordnung zum Bau und Betrieb von Garagen“ unter Paragraph 17, Absatz 4 steht, nämlich, dass in Garagen brennbare Stoffe nur in unerheblichen Mengen gelagert werden dürfen, steht in einer anderen Verordnung womöglich an ganz anderer Stelle. Dort wird allerdings auch zu finden sein, was der Gesetzgeber in diesem Fall unter einer unerheblichen Menge versteht – nämlich maximal 20 Liter Benzin und maximal 200 Liter Diesel. Der erhebliche Mengenunterschied erklärt sich übrigens aus der geringeren Gefahr, die von Diesel ausgeht. Er ist nämlich schlicht schwerer entflammbar.

Ganz konkret: Darf man Benzin im Keller lagern?

Während nun klar sein dürfte, wie es mit der Lagerung von Kraftstoff in einer Garage aussieht, bleibt noch die Frage: Darf man Benzin im Keller lagern? Auch die Antwort darauf ergibt sich aus den einzelnen Brandschutzverordnungen der Länder. Demnach ist die Lagerung grundsätzlich erlaubt. Allerdings darf es sich dabei maximal um 20 Liter handeln. Diese Menge gilt übrigens für den kompletten Kellerbereich und nicht nur für einen einzigen Kellerraum. Hat in einem Mietshaus jeder Mieter einen eigenen Kellerraum zur Verfügung, heißt das noch lange nicht, dass er darin auch die maximale Menge an Kraftstoff lagern darf. Er muss vielmehr abklären, ob seine Mitmieter ebenfalls Kraftstoffe deponieren und um welche Menge es sich dabei handelt. Viele Vermieter schließen übrigens in Mietverträgen aus, dass Mieter im Keller Benzin aufbewahren. Laut BGB dürfen sie das auch. Eigenheimbesitzer haben es da natürlich leichter. Allerdings gilt auch für sie die 20-Liter-Grenze. Neben der jeweiligen Brandschutzverordnung weisen auch die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Gebäude- und Brandschutzversicherungen entsprechende Vorschriften auf.

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Letztlich kommt es auch auf die Behältnisse an

Es dürfte deutlich geworden sein, dass Benzin zu lagern von Vorschriften stark begrenzt wird. Dabei haben wir uns einen enorm wichtigen Aspekt noch gar nicht angesehen – nämlich die Lagerbehältnisse. Diese müssen ganz grundsätzlich für die Lagerung brennbarer Stoffe geeignet und zugelassen sein. Sie müssen außerdem verhindern, dass Dämpfe austreten können. Und sie müssen vor Beschädigungen weitgehend geschützt sein. Nutzt man beispielsweise einen Kanister, dann muss sich dieser absolut fest und luftdicht verschließen lassen. Außerdem sollte er aus einem möglichst robusten Material wie etwa hochdichtem Polyethylen (HDPE) gefertigt sein. Wer tatsächlich in seiner Garage 200 Liter Diesel lagern möchte, greift am besten auf einen Intermediate Bulk Container (IBC) zurück. Ein IBC Container erfüllt in der Regel alle sicherheitsrelevanten Vorgaben. Er lässt sich dank standardmäßig integriertem Auslaufhahn auch sehr leicht bedienen. Mehrfach verbaute Dichtungen sorgen zudem dafür, dass keine Dämpfe nach außen dringen können. Keine Frage: Der Intermediate Bulk Container oder schlicht IBC Container ist in diesem Fall das Mittel der Wahl. Auch er ist übrigens aus HDPE gefertigt.

 

Der Kanister im Auto

Der IBC in der Garage ist die Lösung, um eine große, erlaubte Menge Kraftstoff zu lagern. Mitunter will man aber auch nur etwas Vorrat im Auto mitführen. Dann führt am Kanister kein Weg vorbei. Doch auch hier gibt es Grenzen: Maximal 60 Liter sind erlaubt. Der ADAC empfiehlt aber beispielsweise aus Sicherheitsgründen höchstens zehn Liter an Kraftstoff mitzuführen. Der Kanister sollte dabei immer im Kofferraum, möglichst weit weg von den Autoinsassen untergebracht werden.

Wie sinnvoll ist ein Benzin-Depot?

Wie wir gesehen haben, ist es eine heikle Angelegenheit, Kraftstoff zu lagern. Selbst bei Beachtung aller gesetzlichen Vorschriften geht von ihm eine grundsätzliche Gefahr aus. Die wenigsten Kanister lassen sich beispielsweise wirklich dauerhaft luftdicht verschließen. Es ist also gar nicht so unwahrscheinlich, dass giftige und letztlich auch brennbare Dämpfe entweichen können. Ein IBC Container ist aufgrund seiner Bauweise zwar sehr sicher, aber eben auch nicht vollkommen unverletzlich. Selbst das außerordentlich stabile Hart-Polyethylen kann brechen, wenn man in der Garage versehentlich dagegen fährt. Zudem gibt es gerade bei Dieselkraftstoff ein weiteres Problem: Er ist nämlich nicht unbegrenzt haltbar. In der Regel verliert er nach nur wenigen Monaten seine Zündfähigkeit und lässt sich nicht mehr nutzen. Dann muss er aufwendig entsorgt werden. Vor diesem Hintergrund und den damit verbundenen Problemen, scheint es nicht unbedingt sinnvoll zu sein, Kraftstoffe zu lagern.

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Alternativen zur Einlagerung von Kraftstoffen

Es spricht sicherlich nichts dagegen, eine kleine Menge Kraftstoff im Auto mitzuführen, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Wer jedoch aus Kostengründen einen größeren Vorrat anlegen möchte, sollte sich die Frage stellen, ob es dazu nicht Alternativen gibt. Benzin zu lagern ist sowieso nur in geringen Mengen möglich. Die mögliche Ersparnis hält sich also in Grenzen. Diesel wiederum hat gewissermaßen ein Verfallsdatum. Außerdem muss dafür ein IBC aus HDPE angeschafft werden. Vielleicht lassen sich Einspareffekte ja auch durch gezieltes Tanken erzielen – und zwar immer dann, wenn der Preis eher niedrig ist. Für einen Landwirt oder einen Unternehmer gelten übrigens komplett andere Regeln. Bei ihnen sind dann auch größere Mengen erlaubt. Letztlich bleibt es eine Frage der Abwägung und eine persönliche Entscheidung.

Wie viel Liter Benzin darf ich im Keller lagern?

Auch die Antwort darauf ergibt sich aus den einzelnen Brandschutzverordnungen der Länder. Demnach ist die Lagerung grundsätzlich erlaubt. Allerdings darf es sich dabei maximal um 20 Liter handeln. Diese Menge gilt übrigens für den kompletten Kellerbereich und nicht nur für einen einzigen Kellerraum.

Wie viel Benzin darf man im Auto lagern?

In Deutschland dürfen Sie in einem Pkw maximal 240 Liter Kraftstoff transportieren. Die mitgeführten Kanister dürfen jedoch nur maximal 60 Liter fassen, entsprechend sind vier Kanister á 60 Liter Sprit erlaubt. Allerdings empfiehlt der ADAC aus Sicherheitsgründen nur maximal 10 Liter im Auto mitzuführen.

Wo dürfen Benzinkanister gelagert werden?

Da Benzin ein Gefahrstoff ist, gibt es für das Lagern von Benzin einige gesetzliche Regelungen, die Sie einhalten müssen..
Laut Gesetz dürfen Sie maximal 20 Liter Benzin im Keller oder in der Garage lagern. ... .
In Ihrer Wohnung direkt dürfen Sie maximal 1 Liter Benzin lagern..

Wie viele Liter Diesel darf man zuhause lagern?

Generell zulässig, aber auf maximal einen Liter limitiert, ist die Aufbewahrung von Benzin und Diesel in privaten Wohnungen. Dabei dachte der Gesetzgeber allerdings mehr an sogenanntes Waschbenzin als Fleckenwasser also für Reinigungszwecke. Für Keller liegt die Obergrenze wiederum bei 20 Litern.

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