Wie zeige ich meinem Pferd das ich es Liebe

Vertraut Dir Dein Pferd nicht, hast Du in vielen Situationen ein Problem. Es geht nicht in den Hänger, es lässt sich nicht einfangen, es scheut öfter, hat vor mehr Dingen Angst, es widersetzt sich.

Vertrauen kann man nicht erzwingen oder erkaufen, man gewinnt es.

Beim Reiten kann man Vieles für einen begrenzten Zeitraum faken – das Vertrauen Deines Pferdes gehört nicht dazu.

Wir alle träumen von einer tollen Partnerschaft mit unserem Pferd, davon, dass wir uns blind verstehen und vertrauen. Wir wollen ein Pferd, das gerne zu uns kommt, das sich freut, wenn wir kommen und das mit uns schmust. Viele Reiter versuchen das zu erreichen, indem sie ihr Pferd verhätscheln oder bestechen. Es wird gestreichelt und geschmust, es gibt Leckerchen und es wird wohlwollend darüber hinweggesehen wenn das Pferd aufdringlich bettelt.

„Aber mein Pferd liebt mich, es kommt immer gleich zum Tor wenn ich da bin.“ – In den meisten Fällen will Dein Pferd, dass sich das Tor öffnet und es zum Futter kann. Ob es wirklich an Dir interessiert ist, kannst Du ganz einfach testen: gehe zum Tor hinein und vom Pferd weg. Folgt es Dir, hat es wirklich Interesse an Dir. Tut es das nicht, will es einfach nur raus.

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Wir haben also festgestellt: man kann sich Vertrauen und Zuneigung nicht mit Leckerchen und Streicheleinheiten erkaufen. Wie gewinnt man es also dann?

  1. Achte auf Deine Körperhaltung. Halte Dich aufrecht und entspannt im Umgang mit Deinem Pferd, atme und bewege Dich ruhig. Wenn Du unsicher, mit zum Boden gerichteten Blick und hängenden Schultern auf es zukommst, wird Dich Dein Pferd nicht als Führungspersönlichkeit sehen. Das liegt nicht unbedingt an Deiner Körpersprache, sondern daran, dass Du Dich wahrscheinlich nicht selbstbewusst fühlst wenn Du Dich so hältst. Das wird Dein Pferd merken.
  1. Sei konsequent. Pferde brauchen einen selbstbewussten Partner der klare Grenzen setzt und ihnen somit Sicherheit gibt. Das bedeutet aber nicht, dass Du grob sein sollst oder Dein Pferd ständig vermöbelst und kontrollierst. Das bedeutet, dass Du z.B. Betteln, oder Drängeln beim Führen nicht durchgehen lässt, sondern Deinem Pferd ruhig, gelassen und bestimmt zeigst, dass dieses Verhalten nicht ok ist. Und das nicht nur heute, wo Du gerade Zeit und Muße hast, sondern immer. Jeden einzelnen Tag. Dein Pferd muss sich darauf verlassen können, dass Du in der gleichen Situation auch gleich reagierst. Pferde sind Herdentiere, das heißt, sie haben eine (flexible) Rangordnung. Dein Pferd nutzt solche Dinge wie aufdringliches Betteln oder Drängeln beim Führen um zu klären, wer von euch gerade ranghöher ist. Wenn Du Dir das gefallen lässt bedeutet das für Dein Pferd, dass es ranghöher ist als Du. Besonders bei unsicheren Pferden kann das katastrophale Auswirkungen haben, denn gerade sie suchen jemanden, der ihnen Sicherheit gibt. Wenn Du aber signalisierst, dass Du der Rangniedere bist, bedeutet das für Dein Pferd, dass es selbst gucken muss, dass ihm nichts passiert. Das führt dann zu ängstlichen oder gar durchgehenden Pferden.
  1. Halte Abstand zu Deinem Pferd und lass nicht zu, dass es Dich bedrängt. Du hast bestimmt schon einmal auf der Koppel beobachtet, dass Dein Pferd ein anderes Pferd weggescheucht hat, wenn es ihm zu nahe gekommen ist. Alle Tiere und auch wir Menschen haben einen persönlichen Bereich um uns herum. Kommt jemand in diesen Bereich fühlen wir uns unwohl und bedrängt. Dieser Bereich ist für jeden Menschen und jedes Pferd unterschiedlich groß. Wer herein darf hängt von der persönlichen Beziehung ab – dein Freund darf Dir sicher näher kommen als ein Fremder. Genauso ist es auch bei Pferden. Wenn Dein Pferd Dich bedrängt kann das ein Zeichen dafür sein, dass es gerade austestet wie weit es bei Dir gehen kann und ob es gerade ranghöher ist als Du. Dein Pferd sollte nur in Deinen persönlichen Bereich kommen, wenn Du es dazu einlädst (z.B. wenn Du auf es zu gehst und es streichelst).
    Zum Thema Abstand gehört auch, dass Dein Pferd Dich nicht als Kratzbaum missbraucht. Ich sehe oft, dass Pferde ihren Kopf an ihren Besitzern reiben – und zwar so sehr, dass es den Besitzer fast aus den Latschen haut. Und eben diese Besitzer sind dann glücklich und denken, dass ihr Pferd sie besonders lieb hat. Stattdessen kann es ein Zeichen dafür sein, dass Dein Pferd keinen Respekt vor Deinem individuellen Raum hat. Dein Pferd sollte den Abstand zu Dir nur auf Dein Ok hin verkleinern.
  1. Verlange nur Dinge von Deinem Pferd die es leisten kann und die es versteht. Und verlange sie nur, wenn Du auch bereit bist Dich durchzusetzen. Das kann manchmal ganz schön lange dauern – sei geduldig und bleibe immer ruhig! Dir sollte auch klar sein, was genau Du von Deinem Pferd willst – und Du solltest es bereits beim ersten Schritt in Die richtige Richtung loben. Wenn Du kleine Schritte nicht lobst warum sollte Dein Pferd sich die Mühe machen den restlichen Weg zu gehen?
  1. Sei einfühlsam und verbringe Zeit mit Deinem Pferd. Zeig ihm, dass Du gerne bei ihm bist und es wertschätzt. Stell Dich eine Weile zu ihm auf die Koppel und tu einfach nichts oder kraule es an seiner Lieblingsstelle. Befreundete Pferde machen das permanent. Und wenn Dein Pferd weggeht und gerade keinen Bock auf Dich hat, dann musst Du das akzeptieren und es auch mal in Ruhe lassen.
  1. Lass Dein Pferd Pferd sein und habe Respekt vor ihm. Du tust ihm keinen Gefallen wenn Du es vermenschlichst. Stattdessen verbaust Du Dir selbst den Weg Dein Pferd zu verstehen. Es liegt an uns, die Sprache des Pferdes zu verstehen und nicht umgekehrt.
  1. Sei im Umgang mit Deinem Pferd niemals wütend oder grob. Es sollte eigentlich jedem klar sein, dass Du damit das Vertrauen Deines Pferdes zerstörst.
  1. Werde nicht zum Tyrann. Ein guter Partner verlangt nicht nur Respekt, er gibt ihn auch. Er ist fair und konsequent. Versuche nicht jede Regung Deines Pferdes zu kontrollieren.
  1. Gehe mit Deinem Pferd spazieren. Gemeinsame Spaziergänge machen nicht nur Spaß, sondern Du zeigst Deinem Pferd entspannt und spielerisch neue Dinge. Es lernt Autos, Spaziergänger, Jogger, Radfahrer, Hunde und viele andere Dinge gemeinsam mit Dir kennen. Dabei zeigst Du ihm, dass es mit Dir an seiner Seite nichts zu befürchten hat.
  1. Mache Bodenarbeit und/oder übe zirzensische Lektionen. Gerne auch nach den Prinzipien des Natural Horsemanship. Gemeinsames Arbeiten und Lernen festigt die Bindung Deines Pferdes zu Dir und die aktuelle Rangordnung wird geklärt. Natürlich lernt es auch nützliche Dinge, die Dir später bei der Arbeit unter dem Sattel zu Gute kommen. Wenn schon vom Boden aus die Beziehung geklärt ist wirst Du beim Reiten deutlich weniger Probleme haben. Hier findest Du eine Übersicht über viele Dinge, die Du vom boden aus machen kannst.

Zusammenfassend solltest Du im Umgang mit Deinem Pferd also unbedingt konsequent, einfühlsam, fair, ruhig, geduldig, wertschätzend und selbstbewusst sein. Sei ein guter Partner, dem Dein Pferd gerne folgt und der ihm Sicherheit gibt – kein Tyrann der jede kleine Regung überwacht.

Wie gewinnst Du das Vertrauen Deines Pferdes? Erzähl‘s mir in den Kommentaren!

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Wie zeigt man einem Pferd dass man es liebt?

Sich gemeinsam entspannen. "Können Pferde in der Nähe des Besitzers relaxen, ist das ein Vertrauensbeweis", meint Kate Farmer. Und damit Zeichen für Zuneigung. Beim Entspannen hängt bei einigen Pferden die Unterlippe locker nach unten, die Augen sind halb geschlossen, der Hals senkt sich und die Ohren kippen zur Seite.

Wie stärke ich die Bindung zu meinem Pferd?

Wie kann ich das Vertrauen meines Pferdes zu mir aufbauen?.
Mit Aufmerksamkeit können Sie das Vertrauen Ihres Pferdes gewinnen!.
Arbeit an der Hand zahlt sich auch unter dem Sattel aus..
Sicherheit tut gut! Bleibt das Pferd im Gelände ruhig, ist die Freude groß!.
Öfter mal was Neues! Zusammen entspannen stärkt die Bindung..

Wie begrüßt man ein Pferd richtig?

Menschen begrüßen sich mit einem Händeschütteln, wenn sie sich zum ersten Mal begegnen. Pferde halten es ähnlich. Ihr Begrüßungs-Ritual besteht aus drei einzelnen Momenten, in denen aufeinandertreffende Pferde sich an ihren Nasen gegenseitig berühren.

Wie erkenne ich das mein Pferd mir vertraut?

Vertrauen vom Pferd: Das sind typische Gesten Das Pferd sucht Nähe: Neben dem Folgen kann auch ein generelles Bedürfnis nach deiner Nähe Zuneigung ausdrücken. Das Pferd begrüßt seinen Reiter oder seine Reiterin: Die Begrüßung zwischen Mensch und Pferd fällt in der Regel sehr individuell aus.

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