Es ist ein alter Brauch, zwischen Weihnachten und Silvester keine Wäsche zu waschen, weil dann angeblich jemand sterben könnte, der einem nahe steht. Wie soll man letztendlich damit umgehen? Soll sich die Wäsche zwischen den Jahren türmen? Zwischen
Weihnachten und dem 6. Januar, dem Tag der Heiligen Drei Könige, werden die Nächte auch Raunächte genannt. Der Mythologie zufolge steht dann das Tor zur Geisterwelt offen, in der die Seelen der Verstorbenen umherwandern und auch in die Lebendwelt eintreten können. Silvester steht vor der Tür und damit auch die vielen Bräuche die mit dem Start ins neue Jahr …Keine Wäsche zwischen den Jahren waschen?
Schließen Sie
einen Kompromiss beim Waschen
Letztlich hängt es von Ihrer eigenen Einstellung ab, ob Sie diesem Mythos Glauben schenken und sich daran halten, keine Wäsche zwischen den Jahren zu waschen oder ob Sie diesen Brauch nicht befolgen wollen.
Eine zweite Variante, wie der Aberglaube entstand
Vor der Erfindung der Waschmaschine war das Waschen von Wäsche eine sehr harte Arbeit. Die Stücke mussten eingeweicht, mitunter gekocht, mit Seife gewalkt und dann ausgespült werden. Damit weißes Leinen auch weiß blieb, musste es anschließend in der Sonne getrocknet werden. Lag es auf einem schmutzigen Rasen, ging die Arbeit dann sofort wieder von vorn los. Bei Kleidung konnte es noch schwieriger werden. Verschiedene Stoffarten verlangten unterschiedliche Pflege. Aus diesem Grund wurden die Kleidungsstücke auseinandergenommen und nach dem Waschen wieder genäht.
- Nur wenige Haushalte gaben ihre Wäsche in fremde Hände. Zum Teil lag dies daran, dass das Geld für die Wäscherinnen fehlte. Zum Teil auch daran, dass in Zeiten von Seuchen und mangelnder medizinischer Versorgung niemand den Schmutz fremder Leute an der eigenen Wäsche wissen wollte.
- Aus dieser Zeit stammt auch der Brauch, dass zwischen den Jahren nicht gewaschen werden darf. Dieser Aberglaube verschaffte den Hausfrauen und Bediensteten einen kurzen Urlaub vom 25. Dezember bis zum 6. Januar.
- Da das Waschen der Wäsche so eine harte Arbeit war, waren die Pausen zwischen den einzelnen Waschgängen ohnehin recht lang. Die Pause von zwei Wochen war also für einen Haushalt kein wirkliches Problem. Zudem gab es auch im Winter genügend andere Arbeiten, die täglich zu verrichten waren.
Was der Brauch in heutigen Jahren bedeutet
- Seit der Erfindung der Waschmaschine ist das Wäschewaschen eine alltägliche Angelegenheit. Zwei Wochen lang darauf zu verzichten, kann heute kaum ein Haushalt bewerkstelligen.
- Kleidungsstücke werden wesentlich häufiger gewechselt und die Anzahl der Teile lässt einen langsameren Rhythmus des Wäschewaschens selten zu.
- Aus diesem Grund reduzierte sich der Aberglaube auf die Silvesternacht. Lediglich in dieser einen Nacht heißt es heute, soll auf keinen Fall Wäsche auf der Leine hängen.
- Viele Hausfrauen bestehen daher darauf, noch am Silvesterabend die Wäsche von der Leine zu nehmen und waschen daher tagsüber nichts mehr. Die Auswirkungen eines Verstoßes werden unterschiedlich vermutet.
- Der ursprüngliche Aberglaube verhieß dem Haushalt, der zwischen den Jahren Wäsche wusch, Unglück und Tod im neuen Jahr. Heute glauben viele, dass die Wäsche kein Ende nimmt, wenn das Jahr bereits mit Wäsche auf der Leine beginnt.
Weitere Autorin: Claudia Thur
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