Ist es gefährlich wenn der Kopf einer Zecke stecken bleibt?

Beim Entfernen der Zecke ist der Kopf stecken geblieben? Das ist nicht schlimm. Erfahre, was zu tun ist.

Inhalt

  • Warum bleibt der Kopf überhaupt stecken?
  • Ist es gefährlich, wenn der Kopf steckenbleibt?
  • Das ist zu tun, wenn der Kopf steckengeblieben ist
  • Wann musst du zum Tierarzt?

Warum bleibt der Kopf überhaupt stecken?

In Wirklichkeit ist es nicht der Zeckenkopf, der in der Haut stecken bleibt, sondern das Stechwerkzeug. Dieser Stechapparat ist mit Widerhaken versehen, mit denen sich die Zecke in der Haut verankert. Wenn man nun die Zecke zu schnell herauszieht, kann sie die Verankerung nicht lösen. Darum reißt dann das Steckwerkzeug ab und bleibt in der Haut zurück.

Ist es gefährlich, wenn der Kopf steckenbleibt?

Nein, es ist weder gefährlich noch schlimm. Weil zum Glück eben nicht der Kopf stecken bleibt, sondern das Stechwerkzeug. Das Stechwerkzeug besteht nicht aus weichem Gewebe, sondern aus Horn. So ähnlich wie ein Fingernagel oder Haare. Darum vergammelt es nicht in der Haut.

Der Stechapparat der Zecke ist nicht giftig und es wächst auch keine neue Zecke daraus.

Der stecken gebliebene Stechapparat überträgt auch keine Krankheiten wie Borreliose oder FSME. Sobald die Zecke nicht mehr mit ihm verbunden ist, gelangen keine Krankheitserreger in Hund und Katze.

Das ist zu tun, wenn der Kopf steckengeblieben ist

Prüfe zuerst, ob der Fremdkörper mit einer Pinzette zu fassen ist. Meistens funktioniert das nicht. Versuche dann nicht, mit der Pinzette oder irgendeinem Werkzeug in der Haut herumzustochern. Dabei verletzt du nur die Haut. Es ist wirklich kein Problem, wenn das Stechwerkzeug der Zecke in der Haut steckt.

Der Körper reagiert auf das Stechwerkzeug genauso wie auf einen Holzsplitter: Er stößt den Fremdkörper nach ein paar Tagen von alleine ab. Gib dem Körper deiner Katze also etwas Zeit und mach dich nicht verrückt.

Der vordere Teil der Zecke ist nicht der Kopf, sondern das Steckwerkzeug.
(Foto: Astrid Gast – stock.adobe.com)

Wann musst du zum Tierarzt?

Wenn der Stechapparat in der Haut deiner Katze steckt, kann es wie bei einem Schiefer zu einer kleinen Entzündung kommen. Es kann auch leicht eitern. Keine Sorge, das ist normal. Denn schließlich muss der Fremdkörper aus der Haut getrieben werden. Nur wenn die Entzündung nach ein paar Tagen nicht abheilt, lass deine Katze vom Tierarzt ansehen.

ENDE

Rechtlicher Hinweis: Meine Beiträge entstehen durch umfangreiche Recherche und eigener Erfahrung. Sie sind kein Ersatz für die tierärztliche Behandlung. Krankheiten und Verletzungen sollten unverzüglich vom Tierarzt behandelt werden.

Wenn man eine Zecke entfernt, kann es immer mal wieder vorkommen, dass dabei ein Teil stecken bleibt.

Jedoch reißt nicht der Kopf ab, sondern lediglich das Beißwerkzeug der Zecke – auch Hypostom genannt.

Das Hypostom ist ein Saugrüssel/-stachel, mit dem die Zecke in die Haut hineinsticht, Blut saugt und sich gleichzeitig fest verankert.

An dem Rüssel befinden sich zahlreiche Widerhaken, sodass es für Mensch und Tier schwer ist, die Zecke abzukratzen.

Zusätzlich kleben sich die meisten Zeckenarten noch mit einem Spezialkleber fest.

Dieser Kleber zusammen mit den Widerhaken ist so stark, dass Zecken beim Entfernen auseinanderreißen können.

Dies geschieht meist dann, wenn man zu schnell oder ruckartig an der Zecke zieht.

Lässt man sich beim Entfernen Zeit, kommt es deutlich seltener dazu, dass ein Teil stecken bleibt.

Auch zu starkes Drehen kann dazu führen, dass der Rüssel abreißt.

Vorsichtiges Hin- und Herdrehen kann manchmal helfen, die Widerhaken und den Klebstoff zu lösen und dann die Zecke leichter zu entfernen.

Doch dreht man zu viel oder zu lange in eine Richtung, führt das häufig dazu, dass ein Teil der Zecke buchstäblich abgedreht wird.

Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass beim Herausdrehen von Zecken in rund 90 % der Fälle ein Teil in der Heut stecken bleibt – oft jedoch nur ein winziges Stück.

Beim Herausziehen hat man eine etwas höhere Chance, die Zecke vollständig zu entfernen (rund 30 %).

Mehr Informationen hier: Zecken richtig entfernen: Drehen oder Ziehen?

Zecke stecken geblieben: Kein Grund zur Panik!

Zecke abgerissen: Was tun?

Grundsätzlich hat man drei Möglichkeiten:

  1. Um ärztliche Hilfe bitten oder direkt ins Krankenhaus/zur Rettungswache fahren.
  2. Selbst versuchen, den „Kopf“/Rüssel der Zecke zu entfernen.
  3. Die Wunde desinfizieren, Pflaster darauf kleben und abwarten.

Arztbesuch

Für Menschen, die dazu neigen sich viele Sorgen zu machen, ist der Arztbesuch die richtige Wahl.

Dann bekommt man ein gutes Gefühl und das ist auch wichtig für das Immunsystem.

Ärzte entfernen ständig Zecken: Sie wissen, was sie tun.

In vielen Fällen ist es jedoch übertrieben, sofort eine Ärztin/Arzt zu besuchen.

Denn durch den Kopf/Stachel der Zecke geht keine große Gefahr mehr aus.

Krankheitserreger befinden sich nämlich im Körper der Zecke und nicht im Rüssel.

Ist der Rüssel einmal vom Körper getrennt/abgerissen, können keine zusätzlichen Erreger in die Wunde gelangen.

Daher besteht auch kein Grund zur Eile oder Panik.

Ganz im Gegenteil ist nun Ruhe geboten, denn Panik und Stress schwächen ein Immunsystem nur unnötig, das sich nun auf die Abwehr von Viren und Bakterien konzentrieren muss.

Also wenn man eher zu den vorsichtigen Menschen zählt, sollte man ganz in Ruhe zu einer Ärztin oder in die Notaufnahme gehen und sich dort beraten lassen.

Die behandelnde Ärztin wird sich für eine der beiden folgenden Möglichkeiten entscheiden: Entfernen oder abwarten/beobachten.

Zählt man eher zu den weniger ängstlichen Menschen, kann man auch versuchen, den stecken gebliebenen Kopf/Rüssel der Zecke selbst zu entfernen.

Doch das sollte man am besten nur tun, wenn man schon einmal gesehen hat, wie das gemacht wird.

Denn dabei sind einige Dinge zu beachten.

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Kopf der Zecke richtig entfernen

Um den stecken gebliebenen Teil zu entfernen, nimmt man eine möglichst spitze und hochwertige Pinzette mit Lupe oder eine feine Nadel.

Beide muss man reinigen und desinfizieren, bevor man sie benutzt. Dazu nimmt man am besten Alkoholtupfer/-pads. Alternativ kann man sie auch kurz abkochen.

Die Desinfektion durch Erhitzen über einer Flamme ist nicht zu empfehlen, da dabei Ruß auf die Nadel/Pinzette gelangen kann.

Kommt wiederum Ruß in die Wunde, steigt dadurch die Wahrscheinlichkeit einer Wundinfektion.

Hier erkennt man das Hypostom, also den winzigen Rüssel der Zecke, der leicht abreißt.

Generell gilt es, zu bedenken, dass sich durch das Eingreifen in der Wunde die Infektionsgefahr erhöht!

Deshalb wird in vielen Fällen davon abgeraten, in der Wunde herumzustochern und stattdessen besser abzuwarten (siehe Möglichkeit drei).

Möchte man die Zecke dennoch vollständig entfernen, geht man ähnlich vor, wie beim Entfernen eines Holzsplitters.

Dabei versucht man, den stecken gebliebenen Teil am oberen Ende mit einer Pinzette zu greifen und vorsichtig herauszuziehen.

Liegt der Stachel/Rüssel zu weit unter der Haut, kann man auch versuchen, ihn mit einer Nadelspitze von unten näher an die Hautoberfläche zu drücken.

Mit etwas Geschick und Glück gelingt die Operation ohne Probleme.

Danach muss man die Wunde gut desinfizieren – unabhängig davon, ob es geklappt hat oder nicht.

Kann die Wunde nicht frei abheilen, sollte sie zusätzlich durch ein Pflaster geschützt werden, zum Beispiel, wenn sonst immer wieder Kleidung dagegen kommen würde.

Zudem kann man eine Wundsalbe benutzen, um die Wundheilung zu unterstützen.

Ist man in der freien Natur unterwegs, kann man auch Spitzwegerich oder Breitwegerich zwischen den Fingern zerreiben und auf die Wunde geben.

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Steckenlassen und abwarten

In vielen Fällen ist es das Klügste, die Wunde in Ruhe zu lassen und nach der Desinfektion nichts weiter zu tun.

Das gilt für Mensch, Hund und Katze gleichermaßen.

Abwarten ist insbesondere dann die beste Lösung, wenn man den steckengebliebenen Teil nicht mit einer Pinzette greifen kann.

Denn wenn man mit einer Nadel in der Wunde stochert, vergrößert sie sich nur unnötig.

Dadurch steigt das Risiko einer Wundinfektion und in seltenen Fällen kann diese sogar gefährlich werden (z. B. Blutvergiftung).

Wartet man hingegen einfach ab, dann stößt die Haut den Fremdkörper in der Regel von alleine ab.

Tut man nichts, können zwei Dinge passieren:

1. Abkapselung und langsame Abstoßung.

2. Kleine Entzündung und Herauseitern – hört sich schlimmer an, als es ist.

Was passiert, hängt davon ab, wie groß das steckengebliebene Stück ist und ob man an der Wunde kratzt oder nicht.

Auch der Hauttyp kann eine Rolle spielen.

Kratzen sollte auf jeden Fall vermieden werden, da man dadurch die Wunde vergrößert und Schmutz hinein gelangen kann.

Beim Kind sollte man daher die Stichstelle auch immer mit einem Pflaster schützen.

Abkapseln und Eitern sind die natürlichen Prozesse der Haut, um Fremdkörper abzustoßen.

Beim Abkapseln wächst der Fremdkörper langsam aus der Haut heraus. Je nachdem, wie tief er sitzt, kann das einige Tage dauern.

Beim Herauseitern schützt sich der Körper zusätzlich gegen Keime.

Durch Schleim/Eiter wird der Saugrüssel der Zecke vom Gewebe der Haut gelöst.

Danach lässt sich der Fremdkörper auch einfacher vom Arzt entfernen.

Manchmal geht der Abstoßungsprozess so schnell, dass man bereits am nächsten Tag den stecken gebliebenen Teil der Zecke herausdrücken kann.

Danach gilt es, erneut die Wunde zu desinfizieren und zu versorgen.

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Können Krankheitserreger vom steckengebliebenen „Zeckenkopf“ in den Körper des Wirts gelangen?

Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten.

Die allgemeine Lehrmeinung ist: Nein.

Zecken geben Krankheitserreger über ihren Speichel in die Wunde und damit in den Körper ihrer Wirte ab.

Das geschieht unterschiedlich schnell.

FSME-Viren gibt die Zecke bereits direkt beim Zustechen an den Wirt ab.

Zur Übertragung von Borreliose-Bakterien kommt es der Lehrmeinung nach erst, nachdem die Zecke für 12 bis 24 Stunden am Wirt gesaugt hat.

Ist der Zeckenkörper entfernt und der „Kopf“ stecken geblieben, dann stellt sich die Frage: Befindet sich im „Kopf“ noch Speichel, der sich langsam in die Wunde entleert?

Falls ja, könnte es doch sinnvoll sein, den Kopf/Rüssel sofort zu entfernen oder entfernen zu lassen.

Der heutige Stand der Medizin geht allerdings, davon aus, dass durch die Trennung vom Körper und damit von den Speicheldrüsen auch keine zusätzlichen Erreger in die Wunde gelangen können.

Außerdem ist davon auszugehen, dass beim gewaltsamen Entfernen, der Rüssel der Zecke zusammengedrückt wird und dabei auch der letzte Speichel noch in die Wunde gelangt.

Deshalb kann es vielleicht die Gefahr einer Infektion erhöhen, wenn man den Teil versucht zu entfernen.

Letztlich muss diese Frage noch wissenschaftlich geklärt werden.

Falls Sie hierüber weitere Informationen haben, hinterlassen Sie bitte einen Kommentar oder melden Sie sich per E-Mail.

Vielen Dank dafür im Voraus!

Im Zweifel ist es besser, zum Arzt zu gehen.

Fazit

In den meisten Fällen ist man gut beraten, sich erst einmal zu entspannen und abzuwarten.

Zum Arzt kann man auch noch am nächsten Tag gehen, denn der stecken gebliebene Teil der Zecke muss nicht sofort entfernt werden.

Wer dennoch nicht darauf warten möchte, dass das letzte Stück Zecke sich von alleine löst, geht zur Hausärztin, Tierärztin oder ins Krankenhaus.

Hat man schon Erfahrungen mit dem Entfernen von Splittern oder steckengebliebenen Zeckenteilen gemacht, dann könnte man es auch selbst versuchen.

Doch bevor man anfängt, die Wunde noch zu vergrößern, sollte man sicher sein, dass man geeignete Hilfs- und Desinfektionsmittel zur Hand hat.

Am besten wartet man auch hierfür vorher ein oder zwei Tage ab, sodass die Abstoßungsreaktion des Körpers schon eingesetzt hat.

Dann ist es meist deutlich einfacher, den Fremdkörper aus der Haut zu entfernen.

Schließlich ist das Wichtigste die gute Versorgung der Wunde, um eine Folgeinfektion zu vermeiden und die Heilung der Haut zu fördern.

Dazu gehört die Verwendung einer Wundsalbe und zum Schutz ein passendes Pflaster.

Für die Zukunft gilt es, sich noch einmal genau darüber zu informieren, wie man eine Zecke richtig entfernt.

Dann kann man das Problem von vornherein vermeiden.

Zecke richtig entfernen | Tipps & Tricks

Mit ZeckenzangeMit Zeckenkarte

 

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Zeckenstichen vorbeugen

Es gibt Mittel und Wege, Zecken abzuwehren, sodass sie gar nicht erst zur Haut gelangen und zustechen.

Dazu zählen Wirkstoffe, die Zecken abwehren – sogenannte »Repellents«.

Auf natürlicher Basis sind das zum Beispiel:

Margosa-Extrakt: Zeckenabwehr aus dem Neembaum

Geraniol: zeckenabweisend und enthalten in vielen ätherischen Ölen.

PMD: zeckenabweisender Wirkstoff des Zitroneneukalyptus.

Schwarzkümmelöl: enthält zeckenabweisende ätherische Öle.

Kokosöl: enthält zeckenabweisende Fettsäuren (z. B. Laurinsäure).

In Risikogebieten, in denen Zecken häufig tödliche Krankheiten übertragen, kann man sich zusätzlich mit stärkeren Insektiziden und Repellents schützen.

Dazu zählen Permethrin oder DEET.

Doch bei fast allen chemischen Mitteln können Nebenwirkungen vorkommen.

Darüber sollte man sich vor der Anwendung genau informieren.

Gut wirkt auch Icaridin (z. B. Autan), das richtig angewendet für einige Stunden gegen Zecken und Mücken schützt.

Was macht man wenn der Kopf einer Zecke drin bleibt?

Wird der Kopf abgerissen und bleibt stecken, versuchen Sie mit dem Rand einer Kreditkarte (vorher mit Seife und Wasser säubern) den Kopf „abzukratzen“. Funktioniert das nicht, lassen Sie den Kopf stecken. Es entsteht dann eine leichte Entzündung, und der Zeckenkopf wird später von selbst abgestoßen.

Was passiert wenn eine Zecke nicht vollständig entfernt wird?

Es kommt immer wieder vor, dass man die Zecke nicht komplett erwischt und Teile des Tiers in der Haut zurückbleiben. Keine Panik! Meistens sind das nur Reste des Stechapparats, nicht etwa der Kopf der Zecke. Oft stößt der Körper die Fremdkörper mit der Zeit von alleine ab.

Ist ein Zeckenbiss am Kopf gefährlich?

Eine Zecke am Kopf, beispielsweise an Hals oder Ohr, ist nicht gefährlicher als an anderen Körperstellen. Gefährlich können die Krankheitserreger werden, die Zecken beim Stechen übertragen können. Wer Zecken rechtzeitig entfernt, kann beispielsweise das Risiko einer Borreliose verringern.

Welcher Teil der Zecke ist gefährlich?

Typisches Symptom ist die sogenannte Wanderröte, eine Rötung der Haut, die sich auch erste mehrere Wochen nach dem Stich zeigen kann und größer wird. Wenn diese Rötung größer als ein Zwei-Euro-Stück wird, sollte man zum Arzt gehen. Aber auch erst ab dieser Größe.

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