Ohren nicht auf gleicher höhe

Plötzlich ist dieser Druck im Ohr und alle Geräusche klingen dumpf und leise. So, als ob Watte im Gehörgang steckt oder als hätte jemand die Lautstärke heruntergeregelt. Viele Betroffene mit einem Hörsturz kennen das Gefühl. Es kommt aus dem Nichts, ohne Vorwarnung.

Ohne erkennbare Auslöser kann ein Hörsturz die Hörfähigkeit mindern. Dann sind die Sinneszellen im Innenohr, in der Hörschnecke, in ihrer Funktion gestört. Meist tritt dies einseitig auf. Die Hörminderung kann dabei unterschiedlich schwer ausgeprägt sein und bis zur völligen Taubheit reichen. Zusätzlich können Schwindel und Ohrensausen (Tinnitus) auftreten. Zu Schmerzen kommt es nicht, in seltenen Fällen klagen Patienten über ein pelziges Gefühl in der Ohrmuschel.

Früher galt ein Hörsturz als Notfall. Getrieben von Panik eilten Patienten zum Arzt. Aktuelle Studien haben aber gezeigt, dass Panik und Stress eher kontraproduktiv sind. Bei einem leichten Hörsturz reicht es, innerhalb von 24-48 Stunden einen Arzt aufzusuchen, solange keine Begleitbeschwerden wie etwa Schwindel, Übelkeit, Seh- oder Sprachstörungen hinzu kommen, die auf einen Schlaganfall hindeuten. Wenn allerdings das Ohr komplett taub ist oder besagte Symptome auftreten, sollte schleunigst ein HNO-Arzt besucht werden.

Die Ursachen eines Hörsturzes

Die Ursachen eines Hörsturzes sind bis heute noch unklar. Experten vermuten, dass mehrere Faktoren eine Rolle spielen wie vor allem akustische Traumen und Durchblutungsstörungen im Innenohr. Diese führen zu einer Mangelversorgung der Sinneszellen und im schlimmsten Fall zu Hörverlust. Wie kommt es allerdings zu den Durchblutungsstörungen? Mediziner vermuten, dass Krämpfe, Schwellungen und Verletzungen der Haarzellen in der Hörschnecke oder Störungen des Blutflusses die Auslöser sein könnten.

Darüber hinaus werden Salzmangel, Entzündungen im Innenohr sowie Nervenschäden dafür verantwortlich gemacht. Aber auch chronischer Stress sowie Bewegungsmangel, übermässiger Alkoholgenuss und Rauchen haben Einfluss auf das Krankheitsgeschehen und können das Risiko für einen Hörsturz erhöhen. Aber auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder physische Verletzungen wie Halswirbelerkrankungen aufgrund eines Schleudertraumas können bestimmte Frequenzen oder das komplette Gehör beeinträchtigen. Bei Männern tritt der Hörsturz häufiger auf als bei Frauen, während Kinder sehr selten einen Hörsturz erleiden.

Mögliche Ursachen:

  • Stress
  • Virusinfektionen oder –reaktivierungen (z.B. Herpes oder Windpocken)
  • Arteriosklerose und daraus folgende Durchblutungsstörungen
  • Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder hohe Cholesterinspiegel
  • Ruptur des runden oder ovalen Fensters
  • Halswirbelsäulenerkrankungen (z.B. Schleudertrauma)
  • Erhöhte Thrombozytenaggregation (Verklumpen des Blutes)
  • Verschluss (Thrombose) der Innenohrgefässe
  • Autoimmunerkrankungen
  • vorangegangene akute Mittelohrentzündung

Die Symptome eines Hörsturzes

Charakteristisch für einen Hörsturz sind „wattige“ oder betäubende Gefühle im Ohr wie auch Lärmempfindlichkeit. Bei einem Hörsturz treten diese Symptome meist innerhalb von 24 Stunden auf. Ein Tinnitus kann einen Hörsturz ankündigen und zusätzlich begleiten. Ohrenschmerzen treten nicht bei einem Hörsturz auf. Wenn dies der Fall, liegt in den meisten Fällen eine Ohrentzündung vor.

Die möglichen Symptome:

  • Hörminderung bis Taubheit
  • Auftreten des Hörsturzes meist nur auf einem Ohr
  • Plötzliches Auftreten des Hörsturzes innerhalb von 24 Stunden
  • Hörsturz Symptome verursachen keine Ohrenschmerzen
  • Tinnitus oder andere Ohrgeräusche
  • Druckgefühl im Ohr
  • In schweren Fällen Schwindelgefühle

Ist ein Hörsturz das Gleiche wie ein Tinnitus?

Hörsturz und Tinnitus haben zahlreiche Parallelen bei Symptomen, sind aber nicht das Gleiche. Der Hörsturz selbst wird den Krankheiten zugeordnet, während der Tinnitus vielmehr ein Symptom ist. Ein Tinnitus kann also einen Hörsturz ankündigen oder in Kombination mit einem Hörsturz auftreten. Es ist ebenfalls möglich, dass der Tinnitus weiter bestehen bleibt, nachdem der Hörsturz behoben ist. In diesem Fall sprechen Experten von einem chronischen Tinnitus. Dieser hängt jedoch nicht immer unbedingt ursächlich mit einem Hörsturz zusammen.

Diagnose - So stellen Sie einen Hörsturz fest

Um einen Hörsturz festzustellen, schließt der HNO-Arzt aus, welche Ursachen und Symptome nicht zutreffen. Ein plötzlicher Hörverlust kann banale Ursachen haben, aber unter Umständen auch an einer schweren Krankheit liegen. Vielleicht hat ein harmloser Ohrenschmalz-Pfropf den Gehörgang verstopft, vielleicht hat sich das Innenohr entzündet. Verschiedene Untersuchungen sind deshalb nötig: Eine Untersuchung des Trommelfells und ein Hörtest geben Aufschluss, ob es sich tatsächlich um einen Hörsturz oder um eine andere Erkrankung handelt. Bestimmte Frequenz-Tests messen den Grad des Hörverlustes aber auch Schallschwingungen zwischen Hirnstamm und Hirnrinde können darüber aufklären, ob die Hörschnecke beschädigt ist oder nicht. Wenn in keiner dieser Untersuchungen ein Anhaltspunkt auf eine Primärerkrankung gefunden werden kann, wird der Arzt schließlich einen Hörsturz diagnostizieren.

Den Hörsturz in den Griff bekommen

Manchmal hilft schon Ruhe. Auch das Vertrauen in den Körper hat so manchen Selbstheilungsprozess beschleunigt, und laut Experten ist die Rate an Spontanheilungen in den ersten Wochen nach einem Hörsturz hoch.

Ein Medikament, das den Hörsturz heilt gibt es nicht, da die Ursache nicht bekannt ist.

Da die ersten Symptome eines Hörsturzes meist innerhalb von 24 Stunden auftreten, empfiehlt es sich, bei den ersten Anzeichen schnell einen Arzt aufzusuchen. Je früher eine Therapie gegen den Hörsturz beginnt, desto besser sind auch die Aussichten auf Heilung.

Auf Grundlage der bisherigen Erkenntnisse wurden folgende Behandlungsmöglichkeiten entwickelt:

  • Entspannung und Ruhe
  • durchblutungsfördernde Medikamente - Durchblutung der Haarzellen im Ohr wird gefördert
  • Sauerstoffkammer - extra viel Sauerstoff versorgt die Haarzellen und soll Heilung fördern
  • Hörgerät bei dauerhafter Hörminderung

Kehrt das Hörvermögen nach einem Hörsturz nicht zurück, gleichen Hörgeräte die Frequenz aus. Ein sogenannter “Noiser” kann die Symptome mildern, wenn ein Hörsturz in Kombination mit einem Tinnitus auftritt.

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Können Ohren unterschiedlich groß sein?

Mitunter sind die Ohren insgesamt zu groß und wirken im Verhältnis zu den Proportionen des Gesichts überdimensioniert. In anderen Fällen sind nur die Ohrläppchen unverhältnismäßig groß geraten. Nicht selten besitzen die Ohren eine unterschiedliche Form oder ein Ohr steht mehr ab als das andere.

Wie bekomme ich mein Ohr belüftet?

Wie lässt sich ein Druckausgleich herbeiführen?.
Gähnen: Es befreit das Ohr zuverlässig vom Druck. ... .
Schlucken und Kauen: Trinken oder essen Sie etwas. ... .
Druckausgleich über die Atmung: Halten Sie die Nase zu und drücken Sie bei geschlossenem Mund Luft aus der Lunge in den Mund und Nasenraum..

Warum fallen immer die Ohren zu?

Ein unangenehmes Druckgefühl in den Ohren, welches nicht durch Schlucken, Gähnen oder Zuhalten der Nase ausgeglichen werden kann, kann die Folge einer Belüftungsstörung der Ohrtrompete sein. „Als Ohrtrompete oder Eustachische Röhre bzw. Tuba Eustachii wird die Verbindung zwischen Mittelohr und Rachenraum bezeichnet.

Wie kündigt sich ein Hörsturz an?

Hörsturz - erste Anzeichen und Symptome Oft berichten Betroffene von einem dumpfen Gefühl im Ohr (wie „Watte im Ohr"). Häufiger kommt es gleichzeitig zu Ohrgeräuschen (oft hoch frequent), die unterschiedlich ausgeprägt sein können, seltener zu Schwindelgefühlen, Benommenheit oder verzerrtem Hören.

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