Selbst kündigen ohne neuen Job Krankenversicherung

Die gute Nachricht: Sie können gegen diese Sperre nach der Kündigung ihres Jobs formlos schriftlich Einspruch erheben. Ihr Einspruch muss zwar auf einem gewichtigen Grund basieren (siehe unten), hat aber gute Erfolgschancen. Schon mehr als einmal haben Sozialgerichte die Sperrfrist für unwirksam erklärt.

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Beachten Sie: Sie müssen sich drei Monate, bevor Ihr Job endet, arbeitsuchend melden, um eine Sperrfrist von einer Woche zu verhindern. So hat das Arbeitsamt die Möglichkeit, Ihnen eine neue Arbeitsstelle zu vermitteln.

Wie kann ich eine Sperrfrist verhindern?

Sie sollten, wenn Sie Arbeitslosengeld I beantragen, begründen, warum Sie gekündigt haben. Doch nicht alle Gründe erkennt die Arbeitsagentur an. Eine Übersicht:

  • Berufliche Gründe: Wenn Sie nachweislich überfordert sind und der Job Sie zu sehr stresst, erkennt die Arbeitsagentur dies in der Regel an. Sie müssen das jedoch nachweisen. Nachvollziehbare Gründe sind etwa erwiesenes Mobbing oder sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. Eine Kündigung aufgrund verzögerter oder ausgebliebener Lohnzahlungen hat ebenfalls keine Sperre des Arbeitslosengeldes zur Folge.
  • Private Gründe: Wenn Sie mit Ihrem Lebenspartner eine "Erziehungsgemeinschaft" gründen, also zusammenziehen, um die Kinder besser zu erziehen, erkennt das Arbeitsamt dies in der Regel an – die Sperrfrist entfällt. Das gilt auch, wenn Sie einen nahen Angehörigen pflegen. Hier kommt es aber auf den Einzelfall an. Auch wenn Sie mit Ihrem Ehepartner eine gemeinsame Wohnung beziehen, können Sie ohne Sperrfrist fürs Arbeitslosengeld kündigen. Das gilt jedoch meist nicht, wenn Sie nur liiert sind.
  • Neuer Job: Wenn Sie eine neue Stelle in Aussicht haben und womöglich Ihren Vertrag bereits unterzeichnet haben, sollte das ebenfalls als wichtiger Grund zählen.

Tipp: Wenn Sie Probleme in Ihrem Job haben oder unzufrieden sind, wenden Sie sich an den Betriebsrat, falls es diesen gibt. In manchen Unternehmen gibt es für solche Fälle auch eine Vertrauensperson oder einen Ombudsmann. Sie als Arbeitnehmer müssen aber nicht tolerieren, wenn Ihr Arbeitgeber von Ihnen gesetzeswidriges Verhalten fordert. In diesem Fall droht Ihnen keine Sperrfrist.

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Diese Regeln gelten bei einem Aufhebungsvertrag

Arbeitgeber können mit einem Arbeitnehmer auch einen Aufhebungsvertrag vereinbaren, um etwa Kündigungsfristen zu umgehen. Sie sollten jedoch wissen: Ein Aufhebungsvertrag kann zur Sperrzeit führen.

Haben Sie für einen Aufhebungsvertrag einen wichtigen Grund, müssen Sie keine Sperrfrist befürchten. Das ist beispielsweise der Fall, wenn Sie ohnehin betriebsbedingt gekündigt worden sind (siehe unten) und mit dem Aufhebungsvertrag eine Abfindung aushandeln können.

Tipp: Klären Sie mit der Arbeitsagentur die Folgen für Ihr Arbeitslosengeld, bevor Sie einen Aufhebungsvertrag unterzeichnen. Dazu händigen Sie dem Arbeitsamt den Entwurf des Aufhebungsvertrages aus. Diesen kann die Agentur dann prüfen.

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Gibt es eine Sperrfrist, wenn mein Arbeitgeber kündigt?

Hier kommt es darauf an, aus welchem Grund Ihr Arbeitgeber Ihnen kündigt. Man unterscheidet zwischen drei verschiedenen Kündigungsarten: personenbedingte, verhaltensbedingte oder betriebsbedingte Kündigungen.

  • Eine personenbedingte Kündigung liegt vor, wenn der Grund in der Person des Arbeitnehmers liegt – also, wenn Sie etwa zu schlecht arbeiten.
  • Eine betriebsbedingte Kündigung ist der Fall, wenn sich die wirtschaftliche Situation eines Unternehmens stark verschlechtert, sodass ein Stellenabbau notwendig ist.
  • Eine verhaltensbedingte Kündigung tritt ein, wenn Sie durch Fehlverhalten oder Pflichtverletzungen auffällig geworden sind.

Wenn Ihr Arbeitgeber Sie betriebsbedingt oder personenbedingt kündigt, müssen Sie keine Sperrzeit befürchten. Anders sieht es bei einer verhaltensbedingten Kündigung aus. Denn in diesem Fall haben Sie die Kündigung durch Ihr Fehlverhalten selbst verschuldet.

Gut zu wissen: Haben Sie sich gegen eine Kündigung mit einer Kündigungsschutzklage gewehrt, verhängt die Arbeitsagentur Ihnen in der Regel keine Sperrzeit fürs Arbeitslosengeld.

Wer zahlt Krankenversicherung nach eigener Kündigung?

Erhalten Sie von Ihrem letzten Arbeitgeber eine Entlassungsentschädigung, sprich eine Abfindung, tragen Sie die Beiträge selbst - in der Regel in Form einer freiwilligen Weiterversicherung . Dies gilt, bis Sie Leistungen von der Agentur für Arbeit erhalten.

Was passiert wenn ich kündige und keinen neuen Job habe?

Selbst kündigen ohne neuen Job bedeutet leider im Normalfall eine Arbeitslosengeld Sperre von 3 Monaten. In der Regel wird bei einer Kündigung seitens des Arbeitnehmers zudem auch die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes um ein Viertel gekürzt. Finanzielle Engpässe sind da schon fast vorprogrammiert.

Wie lange ist man nach einer Kündigung noch krankenversichert?

Wie lange bin ich krankenversichert? Nach Ende eines Arbeitsverhältnisses haben Sie noch 6 Wochen lang Anspruch auf Sachleistungen der Krankenversicherung (= Krankenbehandlung). Der Anspruch auf Krankengeld für neue Krankheitsfälle bleibt 3 Wochen lang erhalten.

Kann man sich arbeitslos melden wenn man selbst gekündigt hat?

Kann ich mich arbeitslos melden, wenn ich selbst gekündigt habe? Unabhängig davon, ob die Arbeitsagentur eine Sperre verhängt oder nicht, gilt immer eine Frist von 3 Monaten bis zum Ende des Arbeitsverhältnisses. In diesen 3 Monaten müssen Sie sich arbeitssuchend melden.

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