Was ist der Unterschied zwischen Hypnose und Trance?

Hypnose wurde oftmals in zwei verschiedene Elemente eingeteilt: der hypnotische Zustand (welcher von einigen als ein „veränderter Bewusstseinszustand“ angesehen wird und manchmal auch „Zustand der Trance“ genannt wird) und Suggestion (siehe bspw. Heap 1996). Diese Unterscheidung hat zu einigen nützlichen Forschungen geführt und ist insbesondere in Anbetracht der Ergebnisse der Neuroimaging-Forschung wichtig. Jedoch muss man anmerken, dass nicht alle Wissenschaftler diese Definition teilen (siehe Barnier 2008).

Hypnotischer Zustand/“Trance“/Induktion

Eine hypnotische „Trance“ kann zustande gebracht werden, indem man einen bereitwilligen Teilnehmer instruiert, sich auf die Stimme des Hypnotiseurs zu fokussieren, die Aufmerksamkeit zu konzentrieren und auf die innere mentale Welt acht zu geben (diesen Vorgang nennt man hypnotische Induktion). Einige hypnotische Induktionen beinhalten Suggestionen zur Entspannung, aber das ist nicht unbedingt notwendig. Forscher diskutieren, ob die hypnotische Trance ein veränderter Bewusstseinszustand ist, also ob das Bewusstsein eines Individuums sich durch den Vorgang des Hypnotisierens verändert (mehr Information im „state/non-state“ Abschnitt). Wir können von jemandem sagen, dass er in Hypnose ist, wenn folgende Merkmale vorhanden sind:

  1. Fokussierte Aufmerksamkeit
  2. Nicht-Beachten äußerer Stimuli
  3. Versunkenheit in Aktivität, Bildern, Gedanken oder Gefühlen

Viele Hypnotiseure vergleichen den hypnotischen „Zustand“ mit alltäglichen Erfahrungen, welche Menschen spontan haben, wie:

  • In Gedanken oder Tagträumerei verloren zu sein
  • Versunkenheit im Sport, Lesen, Musikhören u.a.
  • Eine weitere Strecke zu fahren und sich nicht mehr an die Strecke zu erinnern
  • Versunkenheit in Meditation oder Entspannungsverfahren

Eine hypnotische Induktion ist, wenn Teilnehmer eine Serie von Instruktionen befolgen. Diese haben die Absicht, die Teilnehmer beim Erreichen eines hypnotischen Zustands zu unterstützen. Hypnotische Anleitungen haben zum Ziel, die Aufmerksamkeit zu fokussieren, die Umgebung zu missachten und in der inneren mentalen Welt zu versinken. Mit Übung gelingt es manchen Menschen den gewünschten Zustand sehr schnell zu erreichen: entweder spontan oder indem sie eine hypnotische Anleitung durchdenken. Generell werden hypnotische Anleitungen erleichtert durch:

  1. Die Ermunterung des Teilnehmers, nicht analytisch zu denken
  2. Die Erhöhung der Motivation und Bereitschaft des Teilnehmers, sich aktiv am Prozess zu beteiligen
  3. Das Verstärken der Erwartungen der Teilnehmer auf ein positives Ergebnis

Suggestion

Suggestionen können gegeben werden, um die Bewusstseinsinhalte zu verändern und können auf die Wahrnehmung, Empfindung, Erkenntnis, Gefühle oder Verhalten abzielen. Es ist weithin anerkannt, dass viele der interessanten Effekte in Verbindung mit Hypnose letztlich durch Suggestionen zustande gebracht werden (bspw. siehe Kihlstrom, 2008). Sie unterscheiden sich von sonstigen Instruktionen darin, dass sie durch das Subjekt, im Falle einer „positiven“ Reaktion, in einer Art von Unfreiwilligkeit, Mühelosigkeit oder „Echtheit“ wahrgenommen werden: suggeriertes Verhalten wird oft als unfreiwillig empfunden und andere Veränderungen fühlen sich mühelos und „echt“ an. Eine weit verbreitete Annahme ist, dass ein „hypnotischer Zustand“ die Reaktion auf Suggestionen erleichtert, und da scheint was dran zu sein. Menschen können aber auch auf Suggestionen, ohne zuerst hypnotische Anleitungen empfangen zu haben, reagieren – ohne Hypnose spricht man von imaginativen Suggestionen.

Suggestionen werden oftmals mit entsprechenden Bildern begleitet, aber die folgenden Effekte können direkt und ohne Bilder gegeben werden:

  • Entspannung (bspw. „Mit dem Vergehen der Zeit wirst du dich mehr und mehr entspannen“)
  • Armlevitation (bspw. „Vielleicht bemerkst du, wie dein Arm leichter wird und anfängt in der Luft zu schweben“)
  • Analgesie (bspw. „Spüre, wie das Gefühl in der Hand immer weniger wird und deine Hand taub wird“)
  • Amnesie (bspw. „Wenn du aufwachst, dann wirst du dich an nichts mehr, was in dieser Sitzung passiert ist, erinnern“)
  • Posthypnotische Suggestion (bspw. „Wenn ich nachher mit den Fingern schnippe, dann wirst du dich an der Nase kratzen“)

Meine Definition von Hypnose und Suggestion

In motivierten Teilnehmern wirkt Hypnose und die Reaktion auf Suggestionen wie das Aufgeben einiger Aspekte des normalen Kontrollsystems. Das erlaubt das Einleiten einer Handlung, aber gleichzeitig „vergisst“ das System, das es die Handlung eingeleitet hat – und deshalb erscheint diese als unfreiwillig. Oder es wird erlaubt, sich ein Szenario vorzustellen, während dem das Kontrollsystem sich unbewusst darüber verhält, dass es diese Vorstellung eingeleitet hat und deshalb das resultierende Szenario „als echt“ empfindet.

© 2007-2019 Dr Matthew Whalley

Was bewirkt Trance?

Eine Trance ist ein körperlich und seelisch entspannter Zustand, der mit einer Fokussierung der Aufmerksamkeit einhergeht. Hierbei sind gewisse Areale des Gehirns aktiv und aufmerksam, während andere, die im Augenblick nicht benötigt werden, in einer Art Standby-Funktion sind.

Wie in Trance fühlen?

Einengung von Wahrnehmung und Aufmerksamkeit. entweder negative (Ausblenden realer Dinge) oder positive Halluzinationen (Einbilden irrealer Dinge) deutlich verringertes oder aber gesteigertes Erinnerungsvermögen. verändertes Zeitempfinden (Dehnung oder Stillstand)

Warum Trance?

Bei der Beantwortung der Frage, warum Trance so heilsam sein kann, ist es wichtig, zwei Aspekte des natürlichen Trancezustandes zu betrachten: einerseits der körperliche Ruhe- und Entspannungszustand, der oft als sehr angenehm und erholsam empfunden wird, andererseits unsere gesteigerte geistige Kreativität und ...

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