Was ist der unterschied zwischen systolich und diastolich

Das Ergebnis der groß angelegten `Second National Health and Nutrition Examination Survey- Studie´ zeigt, dass der erhöhte systolische Blutdruckwert im Vergleich zu anderen Blutdruckwerten der wichtigste Indikator für ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko ist.

Dass ein erhöhter Blutdruck eine große Rolle für das Sterblichkeitsrisiko spielt, ist hinreichend bekannt. Unter systolischem Blutdruck versteht man den zuerst gemessenen Wert. Er mißt die Kraft, mit dem das Herz das Blut in die Arterien pumpt. Er sollte nicht mehr als 120 mmHg betragen.

Der diastolische Blutdruck ist der zweite Wert und mißt den Druck der im Herzen vorherrscht, wenn es sich mit Blut füllt. Dieser Wert sollte idealer Weise nicht über 80 mmHg liegen. Den Betrag zwischen dem systolischen und diastolischen Blutdruck bezeichnet man als Blutdruckdifferenz. Ziel der nachfolgenden Studie war es, herauszufinden welcher dieser Werte am geeignetsten ist, das Sterblichkeitsrisiko vorher zu sagen.

An der `Second National Health and Nutrition Examination Survey - Studie´ (NHANES) nahmen 7830 Menschen im Alter zwischen 30 und 74 Jahren teil. Zu Beginn wurde der Blutdruck dreimal gemessen. Über den Beobachtungszeitraum von 6 Jahren verstarben 1588 Teilnehmer, davon 582 an Herzkreislauferkrankungen (dazu zählen Herzinfarkt, Schlaganfall, Durchblutungsstörungen der Beine). Es zeigte sich, dass ein direkter Zusammenhang zwischen einem erhöhten systolischem Blutdruck und dem Sterblichkeitsrisiko bestand.

Was den diastolischen Blutdruck anbelangt so konnte man feststellen, dass ein erhöhter Wert über 80mmHg ebenfalls mit einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko verbunden war. Allerdings war auch ein erniedrigter diastolischer Wert bei Teilnehmern über 65 Jahren mit einer erhöhten Sterblichkeit verbunden.

Die Differenz zwischen dem systolischen und dem diastolischen Blutdruck alleine war kein geeigneter Indikator für das Sterblichkeitsrisiko.

Zusammenfassend läßt sich sagen, dass ein optimaler Blutdruck heutzutage bei 120mmHg systolisch und 80 mmHg diastolisch angesetzt wird (vor allem wenn begleitend ein weiterer Risikofaktor wie z.B. Zuckerkrankheit besteht).

Insbesondere der erhöhte systolische Wert scheint ein geeigneter Indikator für das Sterblichkeitsrisiko zu sein.

Literatur:Roberto Pastor-Barriuso PhD; Jose R, Banegas, MD, PhD; Javier Damian, MD,PhD; Lawrence J.Appel, MD,MPH; Eliseo Guallar, MD,MPH : Systolic Blood Pressure, Diastolic Blood Pressure and Pulse Pressure: An Evaluation of Their Joint Effect on Mortality.

MÜNSTER (Rö). Beim Blutdruck nur auf den systolischen Wert zu achten, um Männer über 60 vor KHK zu schützen, ist "out". "In" ist dagegen, die Differenz aus systolischem und diastolischem Blutdruck, die Pulsamplitude, zu messen. Immer neue Daten belegen das; jetzt auch die deutscher Kollegen.

Veröffentlicht: 31.10.2005, 08:02 Uhr

Für die Studie hat Professor Gerd Assmann von der Uni Münster mit Kollegen Daten aus der PROCAM-Studie benutzt. PROCAM steht für Prospektive Cardiovaskuläre Münster-Studie. Die Daten wurden bei fast 5400 Männern zwischen 35 und 65 Jahren zehn Jahre lang erhoben (European Heart Journal 26, 2005, 2120).

Ob männliche Hypertoniker eine KHK bekamen, hing entscheidend von ihrer Pulsamplitude ab. Ab einer Amplitude von 70 mmHg, zum Beispiel bei einem Blutdruck von 160 zu 90 mmHg, bekamen 19 Prozent eine KHK. Bei einer Pulsamplitude unter 60 mmHg waren es jedoch nur 6,7 Prozent.

Wichtig ist auch, wie alt ein Hypertoniker ist. Besonders große Bedeutung hat die Pulsamplitude bei über 60jährigen. Bei ihnen ist sie unter den Blutdruckwerten der entscheidende für das KHK-Risiko. Zwischen 50 und 60 Jahren ist die Pulsamplitude ebenso wichtig wie der systolische Wert. Bei den jüngeren ist der diastolische Blutdruck der wichtigste Wert, um das KHK-Risiko zu ermitteln.

Als Konsequenz empfehlen die Kollegen, bei der Therapie auf die Pulsamplitude zu achten. Sinnvoll sei dann die Therapie mit einem Diuretikum plus ACE-Hemmer oder die Monotherapie mit einem Angiotensin-Rezeptor-Antagonisten.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Auf die Differenz kommt es an

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Die Newsletter
der Ärzte Zeitung

» kostenlos und direkt in Ihr Postfach

Am Morgen: Ihr individueller Themenmix

Zum Feierabend: das tagesaktuelle Telegramm

Newsletter bestellen »

VARIA: Wirtschaft - Aus Unternehmen

  • Artikel
  • Kommentare/Briefe
  • Statistik

Bei der Bewertung der Blutdruckwerte setzt derzeit ein Umdenken ein. W�hrend jahrelang der diastolische Blutdruck im Mittelpunkt des Interesses stand, mehren sich nun Hinweise darauf, dass die Gef�hrdung des Patienten vor allem vom systolischen Blutdruck abh�ngt.
Riskant f�r den Patienten scheint insbesondere eine hohe Blutdruckamplitude, also ein hoher Pulsdruck zu sein, wie Dr. Siegfried Eckert (Bad Oeynhausen) darlegte. Der �pulse pressure� erlaube besonders bei �lteren Patienten bessere Hinweise auf das kardiovaskul�re Risiko, weil er sowohl den unteren als auch den oberen Blutdruckwert ber�cksichtige.
Ermittelt wird der Pulsdruck als Differenz zwischen dem systolischen und dem diastolischen Blutdruck, wobei Werte bis zu 65 mm Hg als normal gelten. Dar�ber sei von einem �leicht erh�hten�, ab 75 mm Hg von einem �moderaten� und bei mehr als 90 mm Hg sogar von einem �stark erh�hten� Pulsdruck auszugehen. Halte man sich vor Augen, dass mit jeder Pulsdruck-Steigerung um 10 mm Hg die Gefahr kardiovaskul�rer Komplikationen um 23 Prozent steige, so sei klar, dass ein erh�hter pulse pressure zumindest ein starker Risikomarker f�r kardiovaskul�re Komplikationen sei, berichtete Eckert.
Die Ursache d�rfte in den bei hoher Blutdruckamplitude im Gef�� wirksamen Scherkr�ften liegen. Diese scheinen � erl�uterte Eckert � ein Aufrei�en vorbestehender arteriosklerotischer Plaques zu erleichtern und damit einen Herzinfarkt zu beg�nstigen. Die Plaqueruptur l�uft dabei nach einem etwas anderen Mechanismus ab als sonst gewohnt.
Denn w�hrend Plaques normalerweise von der Schulter her aufrei�en, kommt es unter hohem Pulsdruck eher zu einem Aufrei�en von der Mitte der L�sion aus. �Es handelt sich um einen zus�tzlichen Mechanismus der Plaqueruptur�, berichtete Eckert. Betroffen sind nicht nur relativ neu entstandene vulnerable Plaques, auch vermeintlich stabile Plaques k�nnen unter den gro�en Druckschwankungen bei hoher Blutdruckamplitude ein- oder regelrecht aufrei�en. Dem sollte therapeutisch Rechnung getragen werden.
Mit Telmisartan auch den Pulsdruck senken
Nicht alle Antihypertonika haben vergleichbar gute Effekte auf den Pulsdruck. Studien weisen darauf hin, dass Calciumantagonisten, Diuretika und ACE-Hemmer g�nstigere Effekte auf die Gef��elastizit�t haben als Betablocker. Als einen geeigneten Wirkstoff, der nachhaltig den Pulsdruck beeinflusst, stellte Dr. Gunther Claus (Melsungen) Telmisartan vor, das als Kinzalmono� und Kinzalkomb� (kombiniert mit 12,5 mg Hydrochlorothiazid) im Handel ist. Der AT1-Antagonist bewirke Studien zufolge eine signifikante Senkung der Pulswellengeschwindigkeit, was ein Ausdruck daf�r sei, dass sich die bei Hypertonikern erh�hte Gef��steifigkeit wieder bessert.
Studien zeigen, dass der AT1-Blocker generell zu einer ausgepr�gten Blutdrucksenkung f�hrt. So wurde in einer Untersuchung bei 818 Hypertonikern durch eine Monotherapie mit 80 mg des Wirkstoffs eine Blutdrucksenkung von im Mittel 15,4 mm Hg systolisch und 11,5 mm Hg diastolisch erwirkt, was zugleich eine Reduktion des Pulsdrucks bedingt. Bei der Kombinationstherapie wurden die Druckwerte um 23,9 mm Hg systolisch und um 14,9 mm Hg diastolisch gesenkt.
�Die Responderraten waren mit 85 Prozent vergleichsweise hoch�, sagte der Wissenschaftler. Mit Tagestherapiekosten von 0,9 Cent pro gesenktem mm Hg l�sst sich mit Telmisartan in der Praxis eine ausgesprochen �konomische Therapie der Hypertonie realisieren. Christine Vetter

Pressekonferenz �Verminderte Gef��elastizit�t � Risikomarker oder bereits Risikofaktor?� in der Deutschen Sporthochschule in K�ln, Veranstalter: Bayer Vital

Wie groß sollte der Unterschied zwischen Systole und Diastole?

Ermittelt wird der Pulsdruck als Differenz zwischen dem systolischen und dem diastolischen Blutdruck, wobei Werte bis zu 65 mm Hg als normal gelten. Darüber sei von einem „leicht erhöhten“, ab 75 mm Hg von einem „moderaten“ und bei mehr als 90 mm Hg sogar von einem „stark erhöhten“ Pulsdruck auszugehen.

Was ist Unterschied zwischen Diastole und Systole?

Die Anspannungs- und Auswurfphase wird als Systole bezeichnet. Der systolische Druck liegt normalerweise im Bereich von 110-130 mmHg. Der diastolische Blutdruck (unterer Messwert) entspricht dem niedrigsten Druck während der Entspannungs- und Erweiterungsphase des Herzmuskels.

Was ist gefährlicher systolisch oder diastolisch?

Die Antwort auf diese Frage hängt ein Stück weit vom Alter ab: Der obere (systolische) Wert wird allgemein als der wichtigere betrachtet, weil er am meisten über das Risiko aussagt, an schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Problemen zu erkranken.

Warum ist der diastolische Wert wichtiger?

Dem diastolischen Blutdruck wird allgemein weniger Bedeutung beigemessen als dem systolischen. Dabei sind zu hohe diastolische Werte ein zwar schwächerer, aber unabhängiger Risikofaktor für Herzinfarkt und Schlaganfall.

Toplist

Neuester Beitrag

Stichworte