Was ist der unterschied zwischen wetterleuchten und gewitter

Blitz und Donner haben nichts mit der Laune der Götter zu tun, wie man vielleicht früher angenommen haben mag. Stattdessen kennen Meteorologen drei Zutaten, damit sich ein Gewitter überhaupt zusammenbrauen kann: eine erhöhte Temperatur, eine erhöhte Luftfeuchtigkeit sowie eine Schichtung der Luft, die von Meteorologen instabil oder labil genannt wird. Das bedeutet, dass die Temperatur mit zunehmender Höhe stark abnimmt. Und dann kann sie entstehen: die Gewitterwolke.

Wie Blitz und Donner entstehen

Cumulonimbus zählt als "klassische" Gewitterwolke.

Quellwolken wachsen zu Gewitterwolken heran. Meteorologen unterschieden zwischen verschiedenen Arten von Gewitterzellen: Einzelzellen, Multizellen und Superzellen mit bis zu fünfzig Kilometern Durchmesser. Das typische Merkmal all dieser Gewitterzellen aber ist der Amboss: die Wolke schaut in etwa blumenkohlförmig aus. Die Ambossform ergibt sich, weil die aufsteigende warme und feuchte Luft irgendwann nicht mehr aufsteigt, sondern sich horizontal ausbreitet. In unseren Breitengraden passiert das meist in einer Höhe von acht bis zwölf Kilometern.

Meteorologie: Wo blitzt und donnert es am meisten?

Weltweit finden pro Stunde rund 2.000 Gewitter statt, was heißt: Pro Sekunde blitzt es weltweit rund hundertmal. Am meisten Gewitter gibt es in den Tropen: Rund 70 Prozent aller Gewitter finden dort statt. Zentralafrika erwischt es dabei am meisten. Warum, ist eigentlich auch kein Wunder: Gewitter finden meist im Sommer statt, bei erhöhten Temperaturen und erhöhter Luftfeuchtigkeit. In den Tropen allerdings sind die Jahreszeitenwechsel sehr viel weniger ausgeprägt als in unseren Breitengraden - mit dem Ergebnis, dass zentralafrikanische Länder am meisten Blitze pro Jahr abbekommen.

Gewitter: In Deutschland blitzt es vergleichsweise wenig

Blitz-Informationsdienst misst die Blitze

Der Blitz-Informationsdienst von Siemens (BLIDS) zählt deutschlandweit alle Blitze - die in den Wolken und die, die die Erde berühren. In die Statistik fließen jedoch nur die Blitzeinschläge am Boden ein. Gemessen wird das mit Antennen, die das elektromagnetische Signal eines Blitzes wahrnehmen. Den Blitzdienst gibt es seit 1999.

Blitz-Vorhersagen verringern Schäden

Den Blitz-Informationsdienst nutzen unter anderem Versicherungen, Industrie-Unternehmen oder Kraftwerksbetreiber. Wenn etwa ein Industrieunternehmen eine eigene Stromversorgung hat und dabei sogar Strom ins öffentliche Netz abgeben kann, dann kann es bei einem entsprechenden Zeitpuffer durch die Blitzvorhersage die Anlage langsam runterfahren. Bei einer Schnellabschaltung - verursacht beispielsweise durch einen Blitzeinschlag in einer Leitung - können hohe Schäden entstehen.

Blitz und Donner eher in den Bergen und im Süden

Tendenziell gab es seit der Aufzeichnungen in den südlichen Bundesländern wie Bayern und Baden-Württemberg besonders viele Blitzeinschläge. Das liegt vor allem an den Großwetterlagen. Insgesamt schlagen Blitze häufiger in größeren Städten ein. Ursache ist die größere Hitze, die in Ballungsgebieten zu mehr Energie in der Atmosphäre führt.

Große Temperaturunterschiede als Ursache

Für die Unterschiede zwischen Norden und Süden sind vor allem die Gebirge und das Temperaturgefälle verantwortlich. So stauen sich an den Alpen im Sommer häufig feuchte Luftmassen, die dann aufsteigen und für mächtige Turbulenzen sorgen. Die so entstehenden Gewitterwolken, die Cumulonimbuswolken, ragen dann ambossförmig über einige Kilometer in die Höhe.

Großes Gewitter: Die längsten Blitze weltweit

Die Weltorganisation für Meteorologie WMO der Vereinten Nationen misst und dokumentiert weltweit Wetterextreme, auch Blitze. Der Blitz mit der längsten je gemessenen Dauer wurde am 4. März 2019 in Argentinien beobachtet: Er zuckte 16,73 Sekunden lang über den Himmel. Der Blitz über die größte Distanz ist für den 31. Oktober 2018 in Oklahoma dokumentiert: Er hatte eine Ausdehnung von rund 708 Kilometern.

Meteorologie: Warum blitzt es?

Blitz und Donner kommen noch? Gewitterwolken können ein Gewitter bringen.

Meteorologen beschreiben das Szenario eines Gewitters so: Eine hohe Luftfeuchtigkeit und warme Temperaturen führen dazu, dass es starke Aufwinde gibt. Diese führen in den Gewitterwolken zu einer elektrischen Ladung, denn die Aufwinde wirbeln Milliarden von Wassertropfen, Eis- und Graupelkristalle herum, die dabei ständig aneinanderstoßen. Dabei entstehen positive Ladungen, die sich im oberen Teil der Wolken konzentrieren und negative Ladungen im unteren Teil der Wolken. Durch diese Trennung baut sich in der Wolke eine enorme Spannung auf. Hat sie einen kritischen Wert erreicht, kann nur ein Blitz die Spannung ausgleichen. Wie diese Ladungstrennung genau entsteht, ist aber noch nicht geklärt.

Kein Blitz ohne Donner bei einem Gewitter

Gewitterwolke: Innerhalb von Sekunden entlädt sich die Spannung

Schlägt ein Blitz von einer Wolke in die Erde oder in eine andere Wolke ein, bildet sich ein etwa fingerdicker Blitzkanal. Im Zentrum des Blitzkanals wird die Luft innerhalb von Sekundenbruchteilen auf rund 30.000 Grad Celsius aufgeheizt. Durch den extrem hohen Druck explodiert die Luft mit Überschallgeschwindigkeit in Form einer Schockwelle. Die damit verbundenen Schallwellen erzeugen den Donner. Schlägt der Blitz weiter als etwa 18 Kilometer entfernt ein oder handelt es sich um einen Blitz zwischen Wolken, spricht man von Wetterleuchten - dann ist der Donner am Boden nicht mehr zu hören. Tatsächlich entladen sich die allermeisten Blitze zwischen den Wolken. Nur rund zehn Prozent erreichen den Erdboden.

Wärme- oder Kaltfrontgewitter?

Grundsätzlich werden Wärme- und Kaltfrontgewitter unterschieden. Bei Wärmegewittern im Sommer herrscht ein großer Temperaturunterschied zwischen der Luft, die wir erleben und der Luft der höheren Atmosphäre, in fünf bis zehn Kilometern Höhe. Dagegen entstehen Kaltfrontgewitter, wenn eine Kaltfront auf wärmere Luft in unserer Region trifft und diese verdrängt. Diese Gewitter erleben wir vor allem im Winter. Beide Gewitterarten werden durch die Geländeform beeinflusst. So kommen Wärmegewitter im Sommer häufig in den Bergen vor.

"Gewitter sind so klein und so schnell in der Entwicklung, dass sie für unsere klassischen Wettervorhersagemodelle quasi nicht vorhersagbar sind. Innerhalb von zehn Minuten kann aus einer harmlos aussehenden Wolke eine ausgewachsene Gewitterwolke werden, aus der es hagelt. Und das kann auf ganz kleinem Raum passieren, etwa in einem Stadtteil. Deshalb sind Warnungen so schwierig."

Meteorologe Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst (DWD)

Was passiert wenn man ein Wetterleuchten sieht?

Wetterleuchten entsteht durch Lichtreflexion Dieses diffuse Flackern in der Atmosphäre entsteht, weil der Blitz auf seinem Weg zum Erdboden die umliegenden Wolken beleuchtet, die sein Licht reflektieren. Außerdem flammen die elektrischen Entladungen auch innerhalb der Wolken auf.

Was ist der Unterschied zwischen Wetterleuchten und Blitze?

Ein Blitz ohne Donner gibt es grundsätzlich nicht. Dennoch kann es vorkommen, dass der Himmel flackert, die dunklen Wolken tief hängen, ein Gewitter weit in der Ferne droht. Den Blitzen folgen jedoch keine Donner, weil das Gewitter zu weit entfernt ist – dieses Phänomen nennt man Wetterleuchten.

Was genau ist Wetterleuchten?

Wetterleuchten ist ein Elektrometeor, bei dem aufgrund der großen Entfernung des elektrischen Entladungsortes (Gewitter in großer Entfernung vom Beobachtungsort) nur das Aufleuchten, die Reflexion an den Wolken, aber kein Donner wahrgenommen werden kann.

Wann entstehen Wetterleuchten?

Von Wetterleuchten ist die Rede, wenn sich Blitze entladen, der Blitz als solches aber nicht unmittelbar zu sehen ist. Stattdessen werden lediglich der Himmel oder die Wolken erhellt. Die Ursachen bestehen darin, dass das Gewitter zu weit entfernt ist oder sich der Blitz in den Wolken entlädt.

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