Was kann man gegen starke Bauchschmerzen machen Hausmittel?

Bauchschmerzen als diffuses Krankheitsbild

Es grummelt, es zwickt, es beißt und manchmal überfällt uns ein äußerst schmerzhafter Krampf: Wir haben Bauchschmerzen. Es gibt keinen Menschen, der nicht schon einmal unter diesen oft krampfartigen Schmerzen gelitten hat oder leidet. Bauchschmerzen haben schon Babys und Schmerzen im Bauch haben auch alte Menschen. Die Ursachen dafür sind mannigfaltig, die Möglichkeiten der Behandlung auch. Die reichen von simplen Hausmitteln der Erfahrungs- und Naturmedizin bis hin zu Medikamenten, welche die Beschwerden lindern.

Natürlich spielt bei Bauchschmerzen auch die Ernährung eine große Rolle. Sie kann dabei helfen, dass Sie erst gar keine Probleme im Magen- und Darmtrakt bekommen. Es ist auch gut zu wissen, welche Hausmittel bei Bauchschmerzen helfen, bevor zu Medikamenten gegriffen werden muss. Dies und weitere Tipps für Ihre Gesundheit habe ich Ihnen hier zusammengestellt. Zunächst wollen wir jedoch klären, wie es eigentlich zu Bauchschmerzen kommt und wann es ratsam ist, einen Arzt aufzusuchen.

Die häufigsten Ursachen für Bauchschmerzen

Wenn Ihr Magen Probleme macht, wenn der Bauch Ihnen Ärger bereitet, wenn der Darm mit Verstopfung oder Durchfall anzeigt, dass mit Ihrer Gesundheit etwas nicht in Ordnung ist – dann sollten Sie Ihren Verdauungsorganen helfen. Deshalb wollen wir zuerst einmal die Frage klären: Wie kommt es zu Bauchschmerzen, wie sehr schaden sie Ihrer Gesundheit und kann Stress eine Ursache sein? Das alles sind Themen, die beim Problem Bauchschmerzen wichtig sind, denn Bauchschmerzen treten relativ häufig auf.

Die meisten Auslöser entdecken wir schnell. Oft sind sie harmlos oder auf eine etwas aus dem Ruder gelaufene Lebensführung zurückzuführen:

  • Sie haben zu schnell, zu fett und zu viel gegessen. Das gefällt weder Ihrem Magen noch Ihrer Leber, von der Galle ganz zu schweigen. Sie protestieren gegen diese Art der Ernährung mit Schmerzen.
  • Ein kleiner Verdauungsschnaps nach dem Essen? Um das schwere Essen aufzulockern und es besser verdauen zu können, haben Sie Alkohol getrunken. Doch zu viel tut dem Bauch nicht gut.
  • Sie haben Ärger im Job oder in der Beziehung? Der ist Ihnen auf den Magen geschlagen – prompt haben Sie Bauchschmerzen bekommen.
  • Bei sehr vielen Frauen führt die Menstruation häufig zu krampfartigen Schmerzen im unteren Bauchraum.
  • War Ihr Essen nicht in Ordnung, vielleicht sogar verdorben, mit Keimen behaftet oder hat Ihnen nicht gutgetan, kann dies zu starken Bauchschmerzen führen.
  • Sie leiden unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Lactose-, Fructose- oder Histaminintoleranz.
  • Wenn zu den Bauchschmerzen noch Fieber, Erbrechen oder Durchfall dazu kommen, dann hat Sie ein grassierender Virus erwischt, volkstümlich als „Magen-Darm-Grippe“ bezeichnet.

Stress macht Bauchschmerzen

Unser Leben ist hektisch geworden: Der Weg zur Arbeit – ein einziger Stau und ewiger Ärger mit unvernünftigen Verkehrsteilnehmern. Stress im Job, Termine, die eingehalten werden müssen, Kollegen, die mobben, Krach in der Beziehung, bei den Kindern läuft alles schief und die Eltern mischen sich immer noch in alles ein – das sind oft Ursachen für Bauchschmerzen. Der Magen rebelliert, der Darm arbeitet nicht regelmäßig – das ist auf Dauer nicht gesund. Dieser Stress bringt Unordnung in Ihr Verdauungssystem und ist oft die Ursache von Bauchschmerzen.

Wenn Ihnen Stress Bauchschmerzen macht, dann hilft Ihnen natürlich ganz schnell eine Verringerung der Stress auslösenden Probleme. Aber was hat Stress mit Ihrem Bauch zu tun? Das ist einfach erklärt: Stresshormone bringen den Kreislauf auf Hochtouren und sorgen für Spannung in den Muskeln. Da sich viele Menschen aber körperlich kaum noch betätigen, können sie die Anspannung nicht mehr abbauen.

Bauchschmerzen: Die Auslöser im Ober- und im Unterbauch

Bauchweh ist nicht gleich Bauchweh. Generell unterscheidet die Medizin bei Bauchbeschwerden zwei Typen. Die Probleme im Oberbauch und die Probleme im Unterbauch.

Beschwerden im Oberbauch

Treten die Bauchschmerzen vor allem im oberen Bereich des Bauchs auf, können die Probleme von einem der im Bauchbereich liegenden Organe ausgehen. Die häufigsten Schmerzauslöser sind:

  • Reizmagen: Beim Reizmagen treten krampfartige Verdauungsbeschwerden auf, egal ob Sie gegessen haben oder nicht. Zu diesen Beschwerden kommen sehr oft Völlegefühl, Blähungen und Appetitlosigkeit dazu.
  • Gastritis: Die Anzeichen für eine schmerzende Gastritis (Magenschleimhautentzündung) sind Übelkeit, Erbrechen, Mundgeruch, Sodbrennen, Völlegefühl und Schmerzen im Oberbauch.
  • Magengeschwür: Wenn sich bei Ihnen ein Magengeschwür entwickelt hat, dann haben Sie sehr starke Schmerzen mittig oder links im Oberbauch, meist sofort nach dem Essen.
  • Herzinfarkt: Schmerzen im Oberbauch können auch Warnsignale für einen bevorstehenden Herzinfarkt sein. Dann haben Sie neben den Brustschmerzen auch starke Bauchschmerzen. Häufig ist diese Symptomatik bei Männern zu finden.
  • Tumoren wie Leber- oder Magenkrebs verursachen ein Druck- oder Schmerzgefühl im Oberbauch. Dazu kommen Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Abgeschlagenheit und starker Gewichtsverlust.

Beschwerden im Unterbauch

Die meisten Bauchbeschwerden unterhalb des Nabels gehen vom Darm aus. Aber auch bei Erkrankungen im Harntrakt oder bei gynäkologischen Beschwerden können sie eintreten:

  • Blinddarmentzündung: Die Blinddarmentzündung beginnt meist mit sehr starken Bauchschmerzen im Nabelbereich, die in den rechten Unterbauch ziehen. Dazu kommen Fieber, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen.
  • Harnwegsinfektion: Wenn Ihr Unterbauch schmerzt, kann das ein Anzeichen für eine Infektion Ihrer Harnwege sein. Sie können diese mithilfe einer Wärmflasche lindern. Sie sollten jedoch umgehend einen Arzt aufsuchen.
  • Divertikulitis: Wenn es bei Ihnen zu einer Divertikulitis (eine entzündete Ausstülpung der Darmwand) kommt, dann durchziehen dumpfe Schmerzwellen Ihren linken Unterbauch. Dazu kommen Blähungen, Durchfall oder Verstopfung.
  • Gynäkologische Ursachen: Neben der bereits genannten Menstruationsblutung können bei Frauen Bauchschmerzen im Unterbauch auch durch eine Eileiterentzündung, Endometriose oder eine Eileiterschwangerschaft ausgelöst werden.

Neben den genannten Erkrankungen können Bauchschmerzen auch im gesamten Bauchbereich auftreten. Ursache hierfür können sein:

  • Stress
  • Bauchfellentzündung
  • Darmverschluss
  • Magen-Darm-Infektion

Die hier genannten Erkrankungen bilden nur einen Teil dessen ab, was bei uns Bauchschmerzen auslösen kann. Sind Sie unsicher, ob Sie sich lediglich eine Magenverstimmung zugezogen haben oder eventuell eine ernsthafte Erkrankung hinter anhaltenden Bauchschmerzen steckt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Treten weitere Symptome wie starkes Erbrechen, Erbrechen von Blut, Blut im Stuhl, hohes Fieber oder Blut im Urin auf, sollten Sie umgehend den Notarzt rufen.

Bauchschmerzen in der Schwangerschaft

Gerade zu Beginn der Schwangerschaft klagen viele Frauen über häufig auftretende Bauchschmerzen. Dies liegt vor allem daran, dass sich die Gebärmutter und umliegendes Gewebe dehnen, um so ausreichend Platz für den Fötus zu schaffen. Ist der Fötus größer, können auch Kindsbewegungen Schmerzen im Bauch verursachen. Nicht selten leiden schwangere Frauen an Verstopfung, welche ebenfalls mit Schmerzen im Bauch einhergeht.

Jedoch sollten Sie genau auf Ihren Körper hören. Halten die Schmerzen länger an als üblich, verstärken sie sich oder kommen Fieber, Übelkeit, Erbrechen und Blutungen hinzu, sollten Sie umgehend einen Arzt konsultieren.

Mein Kind hat Bauchschmerzen – was kann ich tun?

Ihr Kind klagt über Bauchschmerzen. Das kommt häufiger vor, als man zunächst annehmen mag. Die Bandbreite der Gründe reicht von Verstopfung oder Durchfall bis hin zu einer Magen-Darm-Infektion oder zur bedrohlichen Blinddarmentzündung. Auch Blasenentzündungen oder andere Infektionen können die Ursache sein. Dazu kommen noch:

  • eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, die Sie mit dem Arzt abklären müssen
  • Blähungen (häufig bei Kleinkindern oder Babys, oft 3-Monats-Koliken)
  • eine Lebensmittelvergiftung (auch da hilft nur der Arzt)
  • Nieren- oder Gallensteine (kommen auch bei Kindern vor, wenn auch selten)
  • eine Blinddarmentzündung
  • ein Leistenbruch
  • ein Darmverschluss (sehr gefährlich)

Wenn Sie die Gründe für das Bauchweh bei Ihrem Kind nicht schnell selbst erkennen können, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Der kann der Ursache für die Bauchschmerzen bei Ihrem Kind auf den Grund gehen und gibt Ihnen dann auch Tipps, wie Sie die Gesundheit Ihres Kindes verbessern können und die Bauchschmerzen lindern.

Bewährte Hausmittel, wenn Ihr Kind über Bauchschmerzen klagt

Wenn Ihr Kind über Schmerzen im Bauch klagt, dann ist das kein Grund, in Panik auszubrechen: Nur etwa zehn Prozent der Bauchprobleme bei Kindern bedürfen einer Behandlung. Meistens sind es ganz simple Ursachen, wenn Ihr Kind jammert „Mir tut der Bauch weh“. Zu fettes Essen, zu viele Süßigkeiten, es hat alles wild durcheinander gegessen.

Es kann aber auch schon beim Kind Stress die Ursache sein: Ärger in der Schule, Angst vor einer Prüfung, eine Kinderfreundschaft ist zerbrochen, in der Familie gibt es Spannungen. Wenn sich das Kind nicht beruhigen lässt, ängstlich, krank und blass wirkt und Sie dann obendrein auch noch einen „harten“ Bauch feststellen, dann ist eine ärztliche Behandlung angesagt.

Hier nun einige der besten Hausmittel, die Ihrem Kind bei solchen Beschwerden helfen:

  • Fenchel-Kümmel-Anis-Tee: Werden die Schmerzen durch eine Blähung verursacht, dann bereiten Sie für das Kind diesen Tee zu. Mischen Sie Anis, Kümmel und Fenchel zu gleichen Teilen. Geben Sie einen EL der Teemischung in eine Tasse und übergießen sie mit kochendem Wasser. Acht bis zehn Minuten zugedeckt ziehen lassen.
  • Sauerkraut: Ist eine Verstopfung der Grund, dann muss Ihr Kind viel trinken und sich stark bewegen. Sie können auch leichte Abführmittel einsetzen. Als Hausmittel hat sich Sauerkraut sehr bewährt: Fünf Gabeln rohes Sauerkraut können die Verstopfung lösen.
  • Machen Sie bei dem kleinen Kranken eine leichte Bauchmassage mit kreisenden Bewegungen und nur geringem Druck. Dann legen Sie ihm für eine halbe Stunde eine nicht zu heiße Wärmflasche auf den Bauch.
  • Diese Gymnastikübung hilft auch: Das Kind legt sich auf den Rücken und muss drei bis fünf Minuten die Beine wie beim Radfahren bewegen.

Die richtige Ernährung gegen Bauchschmerzen

Auch die Ernährung spielt bei diesem Thema eine große Rolle. Deshalb hier einige Tipps, welche Nahrungsmittel und Kräuter Ihnen bei Bauchschmerzen helfen – oder diese verhindern können.

  1. Fenchel
    Fenchel ist ein Gemüse, das leicht verdaulich und magenschonend ist. Seine ätherischen Öle helfen der Verdauung. Als Tee wird es vor allem gegen Blähungen eingesetzt.
  2. Salbei, Kamille und Pfefferminze
    Wärme (als Wärmflasche oder Tee) ist immer hilfreich, wenn der Magen schmerzt. Kamille löst Krämpfe, hemmt das Wachstum von Bakterien und wirkt antibakteriell. Salbei entkrampft den Bauch und lindert Schmerzen. Die ätherischen Öle im Pfefferminztee helfen Ihrem schmerzenden Unterleib.
  3. Kardamom
    Wenn Ihr Magen-Darm-Trakt Ärger macht, dann hilft Kardamom mit seinen ätherischen Ölen die Beschwerden zu lindern. Geben Sie eine Prise der zerstoßenen Kardamom-Kapsel in Ihren Tee – das hilft.
  4. Kartoffeln
    Kartoffeln sind ein stark basisches Lebensmittel und binden die Säuren im Verdauungstrakt. Fettarm zubereitet, als Pell- oder Salzkartoffeln oder als Kartoffelbrei, sind sie besonders zu empfehlen.
  5. Äpfel
    Äpfel enthalten viele Ballaststoffe und Enzyme. Die fördern die Verdauung und stoppen das Bauchgrimmen. Einer der besten Tipps von der Oma: Den Apfel reiben, den Brei an der Luft braun oxidieren lassen und dann löffelweise essen. Das Pektin der Äpfel sorgt für eine gesunde Darmflora und wirkt schmerzlindernd.
  6. Tomaten
    Tomaten sind beste Helfer, wenn es im Ober- oder Unterbauch schmerzt. Ihr Farbstoff Lycopin wirkt antioxidativ, das Gemüse ist leicht verdaulich und sehr bekömmlich.
  7. Zucchini
    Gut gegen Bauchschmerzen sind auch Zucchini. Sie sind sehr magenfreundlich und reich an Kalium und Magnesium.

Bauchschmerzen sind nicht immer gleich Bauchschmerzen. Stress, die falsche Ernährung, aber auch ernsthafte Erkrankungen können unserem Bauch ganz schön zu schaffen machen. Hören Sie auf Ihren Bauch und konsultieren Sie im Zweifelsfall immer einen Arzt.

Bildquelle: © t.paisit - stock.adobe.com

Was kann man gegen extrem starke Bauchschmerzen machen?

Wärme tut gut In Form eines Vollbades oder als lokale Anwendung hat sich Wärme bei Bauchschmerzen bereits oftmals bewährt. Eine Wärmflasche oder ein warmes Kirschkernkissen kann gezielt auf den schmerzenden Bereich aufgelegt werden und entspannt so die Muskulatur.

Was beruhigt den Bauch?

Bewährte Kräuter, die den Magen beruhigen, sind Pfefferminze, Melisse, Fenchel, Anis und Kamille. Auch ein Aufguss mit Ingwer kann die Symptome lindern. Ist der Brechreiz abgeklungen, sind Zwieback und Haferschleim als erste Mahlzeiten ideal.

Was beruhigt den Magen bei Bauchschmerzen?

Kräutertee trinken: Salbei-Tee, Kamille, Kümmel, Fenchel, Anis und Melissentee beruhigen den Magen. Reis, Kartoffel oder Haferschleimsuppe essen. Bitterstoffe regen die Verdauung an: Löwenzahn, Schafgarbe, Wermut, Hopfen, Ingwer-Tee, Chicorée. Wärme entkrampft: Legen Sie eine Wärmeflasche auf den Bauch.

Was kann man trinken wenn man Bauchschmerzen hat?

Viel trinken Am besten greift man zu Mineralwasser oder Apfelschorle, womit auch gut einem drohenden Mineralstoffmangel, z.B. wegen Durchfall, begegnet werden kann. Aber auch Kräutertees – bewährt haben sich u.a. Pfefferminz, Kamille, Kümmel, Fenchel und Ingwer – helfen bei Magenschmerzen.

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