Kleinere Kabbeleien unter Katzen sind ganz normal und kein Anlass, sich Sorgen zu machen: Katzen in einer stabilen Beziehung können sich durchaus scheinbar heftig prügeln und kurz darauf wieder einträchtig miteinander kuscheln. Solche kleinen Geplänkel dienen der Festigung der Rangfolge in der Katzengruppe. Grund zur Besorgnis besteht hingegen, wenn eine Katze eine andere offensichtlich unterdrückt oder zwei rauflustige Tiere permanent aneinandergeraten. Zum Mobbing unter Katzen gehören immer zwei: der Unterdrückte und der Aggressor. Beobachte die Tiere und achte darauf, ob eine der Katzen der anderen gegenüber dauerhaft Verhaltensweisen an den Tag legt wie:
- Versperren der Laufwege
- Wegdrängen vom Futternapf
- Vertreiben von der Katzentoilette
Die Einschüchterung des schwächeren Tieres erfolgt oft über die Körpersprache, was für Menschen nicht immer offensichtlich ist:
- Anstarren des Gegners
- Gesträubtes Rückenfell und Schwanz
- Waagerechte Schwanzhaltung
- Leichter Buckel
Solche Körpersignale drücken Aggressivität und Angriffslust aus, können aber in geminderter Form einfach betont unfreundliches Gehabe gegenüber dem ungeliebten Artgenossen sein, ohne in einen echten Kampf zu münden. Achte unbedingt auf mögliche Hilferufe des Mobbingopfers: Ist das Tier ängstlich und scheu, versteckt sich sehr oft, entwickelt Unarten oder beginnt ohne organischen Grund, unsauber zu werden und in der Wohnung zu markieren? Auch ein plötzlicher Putzzwang oder ein auffälliges Schlafbedürfnis, der sogenannte Verteidigungsschlaf, kann auf permanenten Stress hindeuten. Bei Letzterem versucht das unterlegene Tier, dem dominanten keinen Anlass zum Mobbing zu bieten, indem es in Passivität verfällt. Du kannst dir das Verhalten der kämpferischen, aggressiven Katzen im Haus nicht erklären? Vielleicht ist der eigentliche Unruhestifter nicht im eigenen Haushalt zu finden. Ergründe, ob sich ein Freigänger Zutritt in die Wohnung verschafft oder deine Katzen vom Fenster aus bedroht.