Wie lange sollte man nach dem Blondieren warten?

Blonde Haare sind immer im Trend und die Variation von Blondtönen nimmt stetig zu. Kein Wunder, dass vor allem Frauen regelmäßig zum Aufhellen ihrer Haare tendieren. Häufig geht der Versuch jedoch nach hinten los. Damit Ihnen das nicht passiert und Sie mit dem Ergebnis glücklich sind, gilt es, folgende Fehler zu vermeiden.

Zu viele Nuancen auf einmal

Beim Blondieren wird das Haar gebleicht. Das heißt, mit Hilfe von Chemikalien entziehen Sie ihren Haaren die natürlichen Farbpigmente. Je dunkler ihre Haarfarbe, desto mehr Pigmente müssen entzogen werden, desto stärker muss die Blondierung sein. Die, bei der Behandlung, eingesetzten Chemikalien, sind unter Umständen recht aggressiv und können die Haarstruktur schwächen und zerstören, sowie die Kopfhaut angreifen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie Ihre Haare schonend und vor allem schrittweise aufhellen, maximal 4-6 Stufen pro Anwendung. Zwischen den Behandlungen sollten Sie 4 Wochen pausieren und während dieser Zeit ihre Haare und Kopfhaut mit Conditioner, Masken und Ölen pflegen.

Blondieren von gefärbten Haaren

Das in der Blondierung enthaltene Wasserstoffperoxid entzieht durch eine chemische Reaktion den Haaren seine Farbpigmente. Das Bleichen funktioniert so jedoch nur bei Naturhaarfarben. Sind ihre Haare gefärbt, kann die chemische Reaktion anders oder gar nicht stattfinden. Um Überraschungen zu vermeiden, sollten sie gefärbte Haare nicht selbst blondieren. Eine Farbänderung bei bereits gefärbten Haaren gehört immer in die Hände eines Profis.

Zu lange Einwirkzeit

Je nach Haarfarbe, Struktur, Temperatur und Konzentration der Blondierung variiert auch die Einwirkzeit. 2 Minuten zu lang können hier schon für unangenehme Überraschungen sorgen und zu Schäden an den Haaren oder der Kopfhaut führen. Grundsätzlich gilt, dass eine Blondierung nie länger als 40 Minuten auf dem Kopf bleiben sollte. Werfen Sie mindestens alle 10 Minuten einen Blick darauf, um auf unschöne Veränderungen schnell reagieren zu können.

Schlechte Vor- und Nachbereitung

Es ist ein Irrglaube, dass sich Haare besser färben lassen, wenn sie vorher gewaschen sind. Denn nach dem Waschen sind sie anfälliger für Schädigungen und auch die Kopfhaut ist empfindlicher. Deshalb blondieren Sie ihre Haare am besten in ungewaschenem, ja sogar fettigem Zustand. Das Fett um die Haare schützt vor Schäden. Deshalb ist es auch empfehlenswert, die Haare am Abend vorher mit Kokosöl einzureiben und dieses über Nacht einwirken zu lassen. Nach der Blondierung benötigen die Haare und auch die Kopfhaut besondere Aufmerksamkeit in Form von Haarmasken und Spülungen. Das schützt vor Trockenheit und Spliss.

Blondierte Haare sind trockener und fetten weniger. Es genügt blondierte Haare alle 3 Tage zu waschen. Fettige Ansätze lieber zwischendurch mit einem Trockenshampoo bearbeiten. Achten Sie auch auf einen schonenden Umgang mit Stylingprodukten und Geräten wie Fön und Lockenstab. Außerdem entsteht nach dem Blondieren häufig ein Gelbstich in den Haaren. Diesen können Sie entfernen, indem Sie die Haare anschließend abtönen. In Bezug auf die Farbe bietet sich hier die Beratung beim Friseur an. Lila Shampoos wirken dem Gelbstich zuhause entgegen.

Selbst Blondieren

Es gibt unzählige Anleitung und Videos im Internet, wie das Blondieren zuhause funktioniert. Dennoch geschehen bei dem Versuch, die Haare selbst zu Blondieren, häufiger „Farbunfälle“, als dass wirklich das gewünschte Ergebnis erzielt wird. Von daher empfiehlt sich hier immer der Weg zum Profi. Dort können Sie ihre genauen Vorstellungen in Bezug auf die gewünschte Farbe und Art der Aufhellung äußern. Nur er kann die Konzentration der Chemikalien genau an Ihre Haarstruktur und Ausgangshaarfarbe anpassen, damit es im Anschluss keine bösen Überraschungen gibt und Sie lange Freude an Ihrer neuen Haarfarbe haben.

AutorNachricht

 

Betreff des Beitrags: Pause zwischen mehreren Blondierungen - Sinnlos oder nicht?

Verfasst: 28.07.2019, 17:50 

Moderatorin

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Heute habe ich eine etwas LHN - untypische Frage, denn es geht ums Blondieren.

Es heißt ja oft, wenn man mehrere Blondierungen (oder auch Colorationen) hintereinander braucht, weil die Haare noch nicht stark genug aufgehellt wurden, solle man einige Wochen warten, "damit sich die Haare erholen können".

Wie wir ja aber nun wissen, sind Haare tot, und einmal geschädigt können sie sich nicht mehr wirklich regenerieren.

Deswegen frage ich mal in die Runde, ob es daher nicht Jacke wie Hose ist, ob man den Haaren nach 2-8 Wochen nochmal die H2O2-Kante gibt oder direkt nach dem ersten Durchgang.

Vielleicht liege ich ja auch falsch und die Wartezeit macht aus irgendeinem Grund doch Sinn.
Mit der Kopfhaut kommt das Zeug in meinem Fall übrigens nicht in Berührung. Da würde ich das mit der Erholungszeit schon eher verstehen.

Würde mich über Aufklärung freuen!

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Feuerlocke

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Also meine Erfahrung damit ist, dass die Haare direkt nach dem Blondierung erstmal sehr strohig und angegriffen sind, aber mit der Zeit und einigen Ölkuren und Essigrinsen wieder schmuseweich werden.

Ich vermute dass die durch die Blondierung abgespreizten Schuppen am Haarschaft sich mit der Zeit wieder anlegen. Nicht so glatt bei bei NHF aber viel glatter als direkt nach der Färbung.
Ich mutmaße wenn man zwei Blondierungen hintereinander macht spreizen sich die Schuppen bis zum Abbrechen weg, deshalb wäre es schonender zu warten bis der Zustand sich wieder etwas beruhigt hat.

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Wind In Her Hair

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Das klingt nachvollziehbar.

Kann ich danach gehen, wie die Haare sich anfühlen? Die letzte Aufhellung war erst am Samstag, aber ich habe danach massig Conditioner verwendet und gut geölt und eigentlich sind die Haare weich... Oder kann das täuschen und sie werden später noch strohig?

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Taubenmiez


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Hallo!

Ich kann aus eigener Erfahrung berichten.

Hab seit Anfang des Jahres ein extra kühles Weißblond und meine Grundlage war ein Mittelblondnaturrot. Also Rotpigmente ohne Ende, richtig heftig...

Ich habe insgesamt 7x blondiert, mit niedriger Prozentzahl (1,9) immer ein paar Wochen dazwischen und mit Olaplex dazu.

Dazwischen habe ich immer mit Tönungen ohne Oxy abmattiert und mir Tonnen an gepimpter (Arganöl, Keratin, Seidenprotein extra) Kur reingeknallt, nur auf Seide gepennt. Haare nur hochgesteckt, immer Leave in drin.

So, im Vergleich: Vor zig Jahren habe ich schon mal eine globale Blondierung vorgenommen. Mit 6%. Ohne Olaplex, ohne Pause, ohne diese krasse Pflege und dann eben nochmal blondiert... Katastrophe. Filz, trocken, Bruch richtig schlimm.

Das langsame macht bei mir also deutlich Sinn. Klar, habe ich mit Weißblond mit feinem Haar etwas Haarbruch in den Längen, musste auch was abschneiden. Aber ansonsten sehen meine Haare super aus und ich bereue rein gar nichts, auch wenn es null LHN-konform ist.

Allerdings kommt der Haarbruch tatsächlich erst später. Auch mit Olaplex und so...

Ich schneide jeden Monat 1cm weg und erhalte meine Länge erst mal. Rapunzel werden und bleiben mit so viel Chemie, ist echt deutlich schwieriger.

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Robin

Registriert: 06.11.2007, 22:10
Beiträge: 596

Hallo,

meine Erfahrungen mit den Pausen sind gut. Haarbruch ist bei mir gering. Die Farbe ist durch das mehrmalige Nachblondieren sehr hell geworden und sie sind lang geblieben. Das will ich auch nicht mit kürzeren Pausen riskieren.

Nach jahrelangenger Abstinenz habe ich im Februar dieses Jahres zur Hard-Core-Chemie gegriffen, um die straßenköterblonden Haare etwas aufzuhellen. Dabei hatte ich gleich zum Extremaufheller um 8 Grad gegriffen. Es ergab nach mehrerern Anwendungen dann weißblond. Mir gefällt es super.

Beim ersten Mal habe ich wegen der Haarlänge noch zwei Packungen verwendet. Seitdem blondiere vor allem den nachgewachsenen Ansatz mit einer Packung Extremaufheller alle 4 - 6 Wochen nach. Dazwischen verwende ich noch auswaschbare Tönungsfarbe, im Wechsel zwischen grau (das mattiert und ergibt dann bei mir einen weißen Farbton) oder sehr helles blond.

Häufiges Haarwaschen hat sich bewährt. Zuerst habe ich mit verschiedenen Haarwaschmitteln "für coloriertes Haar" experimentiert. Bei den meisten Haarwaschmitteln werden die Haare aber ziemlich strohig. Ich verwende daher nach dem Haarewaschen immer eine Haarkur, die die Haare dann wieder glatt und weich macht.

Ich trage meine Haare im Alltag meist zum Zopf geflochten.

Ich kann nur zustimmen: Stark blondierte Haare brauchen sehr viel mehr Aufmerksamkeit und leider viel mehr Chemie als Naturfarbe.

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Kuragari

Registriert: 08.07.2012, 14:13
Beiträge: 163

Ich fand, dass es am besten klappt, wenn man niedrigen Entwickler "einfach" länger drauf lässt. Der Friseur sagte, dass rot und gelb erst ganz zum Ende der Einwirkzeit rausgehen und das ist so gegen die 60 Minuten. Ich bin leider schonmal etwas zu feige gewesen und habe die Blondierung zu früh ausgewaschen, da hatte ich leider einen ziemlichen Gelbstich.

Den Rest macht der Toner, der nach dem Ausspülen der Blondierung ins noch nasse Haar kommt für maximal 15 Minuten.
Bis zum nächsten Blondieren+Tonen benutze ich dann nur lila Shampoo.

Ich vermute, dass man die Haare lang züchten kann, auch wenn man blondiert, aber man muss wahnsinnig aufpassen beim Kämmen/Brüsten, weil die Struktur eben anders wird. Also viel Spülung und dann noch leave in benutzen, damit der Kamm oder die Bürste einfach durch gleiten. Hängen bleiben und dran reißen geht nicht, dann brechen die Haare ab, wenn man Pech hat.

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gesund+struwwelfrei in die Zukunft
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Länge: 73cm nach SSS

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Taubenmiez


Registriert: 27.02.2014, 18:44
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Wohnort: Münsterland

Ja, meine Erfahrung war/ist auch besser niedriges Oxi und dann die Einwirkzeit absolut ausreizen.

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