Sehnen des Schultergelenks können altersbedingt durch Verschleiss oder bei einem Sturz reissen. Können die Schmerzen und die Beweglichkeit nicht konservativ behandelt werden, wird die gerissene Sehne fast immer operativ wieder angenäht.
Überall im Körper besitzt der Mensch Sehnen. Zusammen mit den Bändern sind sie an Muskeln und Knochen angeheftet und verbinden diese zwei Strukturen. Die Schulter ist ein komplexes Gelenk, welches uns erlaubt, den Arm in verschiedene Richtungen zu drehen.
In der Sendung praxis gsundheit «Sehnenriss in der Schulter – wann operieren?» spricht David Staudenmann mit PD Dr. med. Karim Eid, Chefarzt Orthopädie und Traumatologie am Kantonsspital Baden und einem Patienten über konservative und operative Behandlungen bei einem Sehnenriss in der Schulter.
Ich kann wieder Golf spielen
Erich Näf, Patient
Im Laufe des Lebens nutzen sich die Sehnen ab und werden weniger stabil. Bei einem Sturz können die Sehnen auch ohne vorherigen Verschleiss schnell einmal reissen. Renkt sich die Schulter bei einem Sturz aus, ist das Risiko für einen Sehnenriss zudem erhöht. Aus einer gerissenen Sehne in der Schulter resultieren stechende Schmerzen, reduzierte Kraft bei Hebebewegungen und drohende Entzündungen.
Eine Sehnenverletzung muss therapiert werden – sie kann sich nicht von selbst wieder regenerieren. Das ist konservativ oder operativ möglich. Gelenkspezialisten entscheiden gemeinsam mit dem Patienten, ob eine Operation mit Sehnennaht in Frage kommt.
Immer mehr – auch ältere Leute – entscheiden sich für eine Operation. Die heutige Operationstechnik erlaubt eine moderne arthroskopische Behandlung ohne grosse Schnitte. Dafür muss der Patient jedoch gewisse
anatomische Voraussetzungen besitzen.
Die konservative Alternative wird oft angewendet, wenn sich ein fortschreitender Sehnenverschleiss zeigt. Man versucht, die Schmerzen und allfällige Entzündungen mit Medikamenten zu behandeln. Dann wird gezieltes Training eingesetzt, um den Muskel aufzubauen und das Schultergelenk zu stabilisieren. Kehren die Schmerzen wieder zurück, kommen einige Patienten um eine Operation nicht herum. Auch nach einem OP-Eingriff ist ein schonender Trainingsaufbau
wichtig, um Gelenksteifigkeit und Muskelabbau zu verhindern.
Oktober 2017
Bewegungslosigkeit durch Sehnenrisse in der Hand
In unseren Händen verlaufen etliche Sehnen, die für das Strecken und Beugen unserer Finger verantwortlich sind. Ist eine dieser sogenannten Strecksehnen gerissen, kommt es zu einer Bewegungsunfähigkeit des betroffenen Fingers mit anschließender Steifigkeit. Die Behandlungsmöglichkeiten sind in der Regel gut. Leider werden einige Sehnenrisse (auch Sehnenrupturen) erst spät von den Patienten erkannt.
Arten und Folgen eines Sehnenrisses in der Hand
In diesen Bereichen der Hand können Strecksehnenrisse vorkommen:
- Grundgelenk (Handrücken)
- Mittelgelenk der Finger
- Endgelenk der Finger
Am häufigsten treten diese Verletzungen am Endgelenk der Finger auf. Der Arzt spricht dann von einem „Hammerfinger“ (auch „Malletfinger“). In der Folge kann der Patient das Endglied des Fingers nicht mehr aktiv bewegen und es hängt nach unten.
Kommt es zu einem Sehnenriss im Mittelgelenk eines Fingers, leiden die Betroffenen zunächst unter einer Einschränkung der Beweglichkeit, die in eine steife Verkrümmung des Fingers (Knopflochdeformität) mündet. Oftmals wird diese Ruptur erst spät bemerkt und es ist bereits zu stark ausgeprägten Fehlstellungen gekommen.
Ist das Grundgelenk betroffen, kommt es zu einem Riss des Haltesystems der Sehnen, der sogenannten Streckerhaube. Sie ist für den zentralen Verlauf der Sehnen über den Gelenken verantwortlich. Erleidet sie eine Ruptur, macht sich dies durch ein unangenehmes Schnappen der Sehne beim Faustschluss bemerkbar.
Ursächlich für einen Strecksehnenriss können vielerlei Umstände sein, die mit fortschreitendem Alter durch Verschleiß zusätzlich begünstigt werden. Hier sind einige häufig vorkommende Anlässe:
- Harmlose Tätigkeiten wie Bettenmachen
- Stürze auf die Hand
- Verletzungen bei Ballsportarten wie Basketball
- Verletzungen bei Sportarten wie Boxen
Die Behandlungsmöglichkeiten sind in der Regel vielversprechend. Meist kann der Patient seine Finger danach wieder normal bewegen. In einigen Fällen muss jedoch mit leichten Streckdefiziten gerechnet werden, die vom Ausmaß der individuellen Verletzung abhängen.
Behandlungsmöglichkeiten
Bei der Diagnose muss der Arzt zunächst eine knöcherne Verletzung ausschließen. Dies erfolgt anhand eines Röntgenbilds in zwei Ebenen.
Die Behandlung eines Strecksehnenrisses kann konservativ oder operativ erfolgen. Bei einer Verletzung am Endgelenk hilft das Tragen einer Kunststoffschiene für etwa acht Wochen. Danach ist mit einer 90-prozentigen Ausheilung zu rechnen. Übersteigt das Hängen des Fingers allerdings immer noch das akzeptable Maß, muss ein operativer Eingriff vorgenommen werden.
Bei anderen Arten von Rupturen muss in der Regel direkt operiert werden, wobei die abgerissene Sehne wieder angenäht wird.
Bleibende Folgen wie Verkrümmungen des Fingers können bei entsprechender Festigkeit der Nähte mit einem sogenannten SAM-Schema (Short Arc Motion) nachbehandelt werden. Dies erfordert einen erfahrenen Handchirurgen.
Sie können unsere Fachärzte in der Elisee Klinik mit Ihrem Sehnenriss gerne konsultieren, um die Funktion Ihrer Finger zu erhalten.
Wir kümmern uns fachkundig um Ihre Handgesundheit!