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Meinung

Diskussionen wegen eines Bildes Leni Klum zeigt ihre Brust – doch das Problem ist nicht das Foto

Ein Foto von Leni Klum sorgt für wilde Diskussionen in sozialen Netzwerken. Aber warum eigentlich?

© Britta Pedersen / DPA

Die 17-jährige Leni Klum wird für ein Bild auf Instagram teils harsch kritisiert. Das sagt mehr über die Empörten aus als über die Tochter von Heidi Klum. Ein Kommentar.

Leni Klum hat also ein Foto gepostet. Ein Foto, auf dem sie – während der Rest des Körpers bekleidet ist – mit einer Hand ihre linke Brust bedeckt.

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Man kann es gut finden, wenn eine 17-Jährige sich derart selbstbewusst vor eine Kamera stellt. Man kann es schlecht finden, wenn sich eine Frau, erst recht in jungen Jahren, freizügig zeigt. Doch am Ende sagt die Diskussion um das Foto eines angehenden Models mehr über die Diskutierenden aus als über Leni Klum selbst – und das ist an einigen Aspekten recht einfach nachzuzeichnen.

Leni Klum: ein Riss geht durch die Kommentarspalte

Auffällig ist vor allem, dass bei der Frage, was sich in sozialen Netzwerken gehört und worüber man urplötzlich empört ist, ein Riss durch die Kommentarspalte geht – den man recht einfach am Alter der Kommentierenden erkennen kann. Während Leni von jungen Follower:innen und anderen Models viel Zuspruch erhält, kommt eine Vielzahl an kritischen Beiträgen von Menschen, die mindestens 15, 20 Jahre älter sind als das junge Model. Und nein, es spricht nicht für die vermeintlich "Erwachseneren", sofort den mahnenden Zeigefinger zu heben. Weil sie damit auch zeigen, nicht verstanden zu haben, dass junge Menschen sich in sozialen Netzwerken gerne so zeigen, wie sie sich zeigen möchten. Ob das zu den Moralvorstellungen jener, die ohne Instagram großgeworden sind, nun passt oder auch nicht.

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Nicht besser wird die Kritik, wenn man einfach mal nüchtern feststellt, dass sich hier ein Nachwuchsmodel für ein Magazin, das Newcomer:innen der Branche vorstellt, fotografieren ließ. Leni Klum, darüber hinaus auch noch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bestens beraten von einem der erfolgreichsten Models unserer Zeit, ihrer eigenen Mutter, hat das getan, was Models seit Jahrzehnten machen – sie wagen irgendwann den ersten großen Auftritt, ob nun vor einer Kamera oder auf einem Laufsteg. Früher, bevor unsere Gesellschaft die Kommentarfunktion erfunden hat, konnte sich darüber nur noch keine breite Öffentlichkeit empören.

Am schlimmsten ist aber, dass die gekünstelte Empörung allen jungen Frauen, die für mehr Selbstbewusstsein und ein emanzipiertes Frauenbild einstehen, einen Bärendienst erweist. Und seien wir ehrlich: Der Aufschrei wäre natürlich nicht so groß, wenn ein Sohn und nicht eine Tochter von Heidi Klum mit luftigem Outfit vor einer Kamera gestanden hätte. Womit wir wieder bei einem schon viel zu oft diskutierten Punkt angekommen sind: der Übersexualisierung des weiblichen Körpers. Auch noch im Jahr 2021. 

Wer ein unterm Strich harmloses Foto, auf dem man nicht viel mehr sieht als in jedem Dorffreibad, derart sexualisierend kommentiert, wer nicht mehr an sich halten kann, wenn ein klein wenig mehr Haut von einer jungen Frau zu sehen ist, hat selbst ein Problem. Und nicht Leni Klum. Denn die Zeiten, in denen sich Frauen für knappe Kleidung entschuldigen oder ihre Körper möglichst gut verstecken müssen, sind zum Glück vorbei. Und da ist's, so lange nichts Verbotenes zu sehen ist, auch völlig egal, ob ein Mensch 17, 19 oder 37 ist.

Ob man solche Fotos am Ende auf Instagram posten muss? Das darf zum Glück jede:r für sich selbst entscheiden. Doch, liebe Empörten, seht endlich ein: Es ist nicht eure Baustelle. Also atmet doch einmal tief durch. Und lasst ein junges Model machen, was es machen möchte. Das Problem ist nicht, dass Leni Klum ihre Brust zeigt. Das Problem sind eure Kommentare.

Lesen Sie hier: Zu viel nackte Haut für eine 17-Jährige? Leni Klum steht erstmals in ihrer noch jungen Karriere in der Kritik.

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