Herzkrankes kind darf nicht operiert werden

Eintrag Nr. 601

Ein dreijähriger Junge aus Zypern wartet wegen einer schweren Herzerkrankung dringend auf eine lebensrettende Operation. Doch das Kind erhält von Krankenhäusern europaweit Absagen. So auch in Frankfurt. Der Grund dafür: Die Eltern sind ungeimpft.

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Am 5.2. ist auf focus.de zu lesen:

»Ein drei­jäh­ri­ger Junge aus Zypern benö­tigt wegen einer schwe­ren Herzerkrankung drin­gend eine lebens­ret­ten­de Operation. Doch euro­pa­weit ertei­len Krankenhäuser dem Kind Absagen. So auch in Frankfurt. Der Grund dafür: Die Eltern sind ungeimpft.

Bei einem drei­jäh­ri­gen Jungen aus Zypern wur­de eine schwe­re Herzerkrankung dia­gnos­ti­ziert. Man ver­such­te, ihn bereits in sei­nem Heimatland zu behan­deln. Doch dort fehl­te es den Krankenhäusern an der nöti­gen Ausstattung, die für eine ret­ten­de Operation benö­tigt wird. Das zyprio­ti­sche Gesundheitsministerium arran­gier­te schließ­lich einen Op-Termin in Deutschland, berich­tet "Politico".

Doch anders als geplant ver­wei­ger­te das Frankfurter Krankenhaus einen Tag vor der Behandlung die Operation. Grund dafür war die feh­len­de Corona-Impfung der Eltern.

Zwar gäbe es kein Gesetz, das den Ärzten vor­schreibt, unge­impf­te Menschen abzu­wei­sen. Jedoch hät­te jedes Krankenhaus sein eige­nes Recht zu ent­schei­den, wer behan­delt wer­den soll, so eine Sprecherin des Gesundheitsamts der Europäischen Kommission.

Herzkrankes Kind darf nicht in Deutschland operiert werden

Um dem Jungen trotz­dem eine Behandlung zu ermög­li­chen, frag­ten Zyperns Behörden dar­auf­hin auch Krankenhäuser in England und Israel an, jedoch erneut ohne Erfolg. Zwar lie­ßen sich die Eltern noch kurz nach den Absagen imp­fen, jedoch muss­te noch die Wartezeit von sechs Wochen ein­ge­hal­ten wer­den, um in den aus­län­di­schen Krankenhäusern behan­delt zu wer­den. Und dafür blieb dem klei­nen Jungen kei­ne Zeit.

"Ich weiß, dass unge­impf­te Patienten in deut­schen Krankenhäusern behan­delt wer­den dür­fen", so der Vater des Jungen. "Ich wuss­te nicht, dass auch ich geimpft sein muss, damit mein Kind behan­delt wer­den kann. Wenn ich das gewusst hät­te, hät­te ich es sofort getan. Aber ich bin gesund und woll­te mich nicht imp­fen las­sen."…«

Athen – Dieser Fall sorgt für Aufregung. Auf Zypern (1,2 Millionen Einwohner), in Israel, Großbritannien – und jetzt auch in Deutschland!

Es geht um einen dreijährigen Jungen, dem die Behandlung in ausländischen Krankenhäusern verweigert wurde – weil seine Eltern nicht geimpft waren. Das berichtet „Politico“.

Jetzt wird diskutiert, ob Ärzte in so einem Fall überhaupt das Recht haben, kleine Patienten abzuweisen und ihnen eine lebensrettende Behandlung zu verweigern.

Kliniken in drei Ländern sollen sich laut Bericht geweigert haben, den Jungen zu behandeln. Nun befindet er sich mittlerweile in Griechenland und wartet auf eine Operation.

Der Reihe nach: Das Kind kam mit einer schweren Herzerkrankung ins Krankenhaus. Da die zyprischen Krankenhäuser nicht in der Lage waren, den erforderlichen Eingriff vorzunehmen, veranlasste das dortige Gesundheitsministerium, dass der Junge am vergangenen Donnerstag mit einer Luft-Ambulanz nach Deutschland geflogen werden sollte.

Einen Tag vor dem geplanten Transport teilte das Frankfurter Krankenhaus laut „Politico“ den zyprischen Behörden jedoch mit, dass der Transport nicht stattfinden würde, weil die Eltern des Jungen nicht gegen Corona geimpft worden waren.

Zypern schlug vor, dass das Kind anstelle seiner Eltern von einem anderen Erziehungsberechtigten begleitet werden könnte, doch dieser Vorschlag sei abgelehnt worden, heißt es.

Ein Beamter des deutschen Gesundheitsministeriums erklärte gegenüber „Politico“, dass es keine Vorschrift gebe, die besagt, dass Krankenhäuser ungeimpfte Personen nicht behandeln dürfen, geschweige denn Kinder, deren Eltern nicht geimpft sind. Es könne aber jedes Krankenhaus seine eigenen Einschränkungen treffen.

Die zyprischen Behörden versuchten danach, Spezialkliniken im Vereinigten Königreich und in Israel für die Durchführung der Operation zu gewinnen – wurden aber aus demselben Grund wie Deutschland abgewiesen.

Nach Angaben der Generaldirektorin des zyprischen Gesundheitsministeriums, Christina Yiannaki, wurde das Kind am Samstag ins benachbarte Griechenland geflogen. Es soll dort in einem privaten Krankenhaus von einem Spezialisten-Team in Athen operiert werden.

Die Eltern wurden beide am Donnerstag geimpft, müssen aber noch sechs Wochen warten, bevor sie von ausländischen Kliniken aufgenommen werden können, heißt es.

Der Vater des Jungen, Alexey Matveev, ist empört: „Ich weiß, dass ungeimpfte Patienten in Deutschland in Krankenhäuser aufgenommen werden.“ Der in Zypern lebende, russische Staatsbürger sagt weiter: „Ich wusste nicht, dass ich geimpft sein muss, damit mein Kind in diesem Krankenhaus operiert werden kann.“

Im Interview stellt er sich als Impfgegner dar: „Hätte ich es gewusst, hätte ich es natürlich getan. Ich bin gesund und wollte nicht geimpft werden. Ich finde es unangemessen, dass jemand, der gesund ist, geimpft wird".

Zudem heißt es aus dem zyprischen Gesundheitsministerium auch, dass die Eltern im Vorfeld über die Notwendigkeit der Impfung informiert worden seien. Man habe den Eltern sogar vorgeschlagen, den Johnson & Johnson-Impfstoff in einer einmaligen Dosis zu erhalten, um den Prozess zu beschleunigen. Die Eltern hätten dies jedoch abgelehnt.

Alexey Matveev wies diese Behauptung zurück. Er sagt, sie hätten auf Anraten des deutschen medizinischen Zentrums den Impfstoff von Pfizer erhalten.

Das Kind hatte bereits letzten Sommer eine andere Operation, da war aber nur ein PCR-Test erforderlich, damit die Eltern es begleiten konnten, so Avraam Elia, Leiter der Kinderklinik im Makarios-Krankenhaus, in dem das Kind stationär behandelt wurde. Die zyprischen Behörden erklärten, sie hätten die Eltern gewarnt, dass sich die Vorschriften ändern könnten und dass möglicherweise danach eine Impfung erforderlich sei.

Der Fall des Kleinkindes wirft die ethische Frage auf, ob Ärzte ungeimpfte Patienten oder, in diesem Fall, ungeimpfte Eltern abweisen dürfen, fragt „Politico“.

Zuletzt hatte ein Krankenhaus in Boston (USA) einen 31-jährigen Patienten für eine Herztransplantation abgelehnt, weil er nicht gegen das Coronavirus geimpft war. Die Klinik erklärte, dass man aufgrund des Mangels an verfügbaren Organen alles tun müsse, „um sicherzustellen, dass ein Patient, der ein transplantiertes Organ erhält, die größtmögliche Überlebenschance hat".

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