Mann kann sich nicht von Mutter lösen

Mein Freund arbeitet gemeinsam mit seinen Eltern in einer eigenen Firma. Was mich st�rt ist, das er nie genug von denen bekommt,d ann nerven die Eltern auch noch am WE laden uns zuhause ein.

Ich m�chte das nicht und wenn ich ihm sage, er soll absagen, dann kann er das nicht, traut sich nicht u. heult vor Angst seiner Mutter abzusagen! Wei� nicht was das ist. Er stimmt denen immer zu und sagt ja, und recht haben die auch immer und ich dann unrecht, zuhause ist es dann wieder anders, dann ist das nicht so gemeint.

Die Mutter m�chte immer alles wissen. Mein Freund sagt, er liebt mich und kann sich kein Leben ohne uns vorstellen! Dabei bel�gt er mich f�r jede Kleinigkeit, dann hei�t es ich bin schuld, warum er l�gt! Bitte!Ich kann ihm nicht mehr so vertrauen mit unn�tigen l�gen, das versteht er nicht. Versuche es immer zu verbiegen.

Kommt mir vor wie ein Mutters�hnchen und ist mir nach der Arbeit keine Unterst�tzung. Mir kommt es r�ber, dass er nur f�r Eltern lebt und macht, zuhause tut er kaum was. Immer hei�t es, wird erledigt zu seinen Eltern und schon ist unsere Zeit versaut.Dann hei�t es bitte das geht ganz schnell.

Er l�gt mich an, auch seine Eltern. Er sagt, ich m�chte mich �ndern, doch es tut sich nichts, weiss nicht weiter. Zugeben tut er es trotzdem nicht, wenn ich ihm sage, warum du so Angst hast zu der Warheit zu stehen und deine Meinung zu �u�ern.

Das Selbstbewusstsein hat ihm die Mutter genommen sie hat ja recht^^ sie zerst�rt ihn, sie wei� dass er immer ja sagt und zustimmt.

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Tina,

ich danke Ihnen f�r Ihre Anfrage. Ich kann Ihre Verzweiflung sehr gut verstehen, denn Ihr Freund lebt quasi in einer sehr abh�ngigen Beziehung mit seinen Eltern, sowohl emotional als auch beruflich. Er traut sich nicht, sich selbst zu behaupten, sich abzugrenzen und ein eigenst�ndiger, erwachsener Mann zu werden.

Die Macht, die seine Mutter �ber ihn aus�bt, ist nur m�glich, weil er ihr diese Macht zugesteht. Es w�re also an der Zeit, dass er lernt, sich seinen Eltern gegen�ber zu positionieren und Grenzen zu ziehen. Doch scheinbar ist seine Angst vor den elterlichen Reaktionen (z.B. Strafe, Liebesentzug, Kontaktabbruch)zu gro�, als dass er sich das vorstellen kann.

Er verstrickt sich in L�gen, um diesen ungel�sten, seelischen Konflikt auszuhalten und auszusitzen. Er m�chte es beiden Parteien Recht machen, doch das ist nicht m�glich. L�gen ist die einzige M�glichkeit, um zumindest den �u�eren, kurzfristigen Anschein einer Balance herzustellen.

Durch sein L�gen wird das Vertrauen zwischen ihnen ersch�ttert. Ihr Freund ist kein Beziehungspartner, auf den Sie sich verlassen k�nnten. Er wird immer erst versuchen, seine Eltern zufrieden zu stellen, auch wenn dies aus tiefer Angst heraus geschieht.

Aus meiner Sicht kann er sich aus dieser tiefen emotionalen Abh�ngigkeit nur l�sen, wenn er bereit ist, sich therapeutisch begleiten zu lassen. Doch dazu bedarf es seiner Einsicht und des Wunsches, dass er sich l�sen muss, um ein freier Mensch zu werden, der sich wirklich auf seine Partnerin einlassen kann.

Es ist jetzt wichtig, dass Sie sich klar dar�ber werden, ob Sie mit Ihrem Freund zusammen bleiben wollen, auch wenn er sich nicht �ndert. Falls nicht, sprechen Sie mit ihm offen dar�ber, dass Sie sich eine Partnerschaft unter diesen Umst�nden langfristig nicht vorstellen k�nnen.

Momentan f�hrt er eine Liebesbeziehung mit seinen Eltern/ bzw. seiner Mutter auf einer sehr symbiotischen, fr�hkindlichen Ebene. Er muss f�r sich entscheiden, ob er bereit ist, erwachsen zu werden, um sich dann auf eine Beziehung auf Augenh�he mit Ihnen einzulassen. Diese Entscheidung k�nnen Sie ihm nicht abnehmen.

Ich w�nsche Ihnen alles Gute und bin gerne weiterhin f�r Sie da, falls Sie das w�nschen. �ber ein kurzes Feedback w�rde ich mich freuen.

Köln - Der Psychologe Roland Kopp-Wichmann erklärt, wie sich Muttersöhnchen in einer Beziehung verhalten.

Von Rebecca Häfner 09.08.2019, 13:07

Die Mutter ist zu Gast und mäkelt am Essen herum, das die Schwiegertochter gekocht hat. Die schaut zu ihrem Mann und erhofft sich von ihm Unterstützung. Doch der ergreift Partei für seine Mutter. Sagt vielleicht sogar: „Dein Essen war immer schon etwas fad – bei meiner Mutter schmeckt es besser!“ Solche oder ähnliche Situationen seien typisch für Muttersöhnchen, schildert der Psychologe Roland Kopp-Wichmann.

„Die Partnerin spielt bei einem Muttersöhnchen immer die zweite Geige“, sagt der Experte. In einer Beziehung mit einem solchen Mann sei dies in vielen alltäglichen Situationen zu erkennen. Ein Beispiel: Die Frage, wo und wie man die Weihnachtsfeiertage verbringt. Der Mutterknabe möchte Heilig Abend und die Feiertage natürlich bei seiner Mama verbringen, dass seine Frau einen Feiertag bei ihren Eltern verbringen möchte, ist für ihn nicht so wichtig.

Die Lösung für ihn: Weihnachten getrennt bei der eigenen Familie verbringen, statt auf die Bedürfnisse der Partnerin Rücksicht zu nehmen. Oft haben Muttersöhnchen eine dominante Mutter, wie in Loriots Film „Ödipussi“, die ihre Schwiegertochter als Rivalin ansieht und eifersüchtig auf sie ist. Der Sohn dagegen ist unselbstständig und hört meist auf Mama.

Muttersöhnchen pflegen auffallend engen Kontakt zur Mama

Den Eindruck, dass ihr Partner nicht sehr selbstständig ist, haben einige Frauen. In einer Umfrage des Rheingold Instituts gaben 33 Prozent der Frauen an, dass sie ihren Mann als weiteres Kind empfinden und nicht als Partner. Doch Männer, die sich nicht so stark in den Haushalt und die Kindererziehung einbringen, wie es ihre Partnerinnen gerne hätten, seien nicht das gleiche wie Muttersöhnchen, erklärt Kopp-Wichmann.

Das typische Merkmal: „Muttersöhnchen haben eine zu enge Beziehung zu ihrer Mutter.“ Der Sohn hat sich nicht richtig „abgelöst“, erklärt der Psychologe. Auch wenn alle Freunde nicht so einen engen Kontakt mit ihrer Mama pflegen, habe ein Mutterknabe kein „Problembewusstsein“. Er sieht nur, dass er sich gut mit seiner Mutter versteht. Der auffallend enge Kontakt sei ein Zeichen, dass Männer Muttersöhnchen sind. Das trifft nicht nur auf junge Männer zwischen 25 und 30 Jahren, sondern auch für einen Mann mit 50 oder 60 Jahren zu.

Kein Problembewusstsein für das eigene Verhalten

Das zeige sich im Alltag zum Beispiel bei täglichen Telefonaten. Dabei werde „peinlich genau darauf geachtet, diese einzuhalten – selbst im Urlaub“. Manchmal störe sich der Mann selbst daran und würde ein Telefonat lieber ausfallen lassen. Doch könne er das nicht umsetzen, die Schuldgefühle sind zu groß. Umerziehen könne man erwachsene Menschen in einer Partnerschaft generell nicht, sagt Kopp-Wichmann.

Es können in einer Beziehung Wünsche geäußert werden – dann komme es auf den Partner an, diese ernst zu nehmen und etwas zu ändern. „Bei Muttersöhnchen ist das schwierig, weil sie kein Bewusstsein für ihr Problem haben und sich der Konflikt unterbewusst abspielt“, erklärt der Psychologe.

Gleichberechtigte Beziehungen sind fast unmöglich

Es sei fast unmöglich, mit einem Muttersöhnchen eine gleichberechtigte Beziehung zu führen. Das liege an der Ursache, warum Jungen sich zu Mutterknaben entwickeln, sagt Kopp-Wichmann. „Oft entsteht eine zu enge Bindung zwischen Mutter und Sohn, wenn der Vater abwesend ist oder zumindest emotional nicht greifbar ist.“

Statt die Probleme mit ihrem Partner zu besprechen, fragt die Mutter den Sohn und bespricht sie mit ihm. „Der Sohn fühlt sich dadurch aufgewertet und hat das Gefühl etwas Besonderes zu sein.“ Das Verhalten, das der Junge erlernt hat, behält er dann auch bei.

Muttersöhnchen suchen sich oft Vater-Töchter als Partnerin

Eine solche Beziehung sei meist schwierig und problematisch, sagt der Psychologe. Häufig würden sich Mutterknaben Partnerinnen suchen, die ihrer Mama ähneln. Eine häufige Konstellation: Muttersöhnchen und Vater-Töchter. „Beide sind nicht von ihrer Mutter beziehungsweise ihrem Vater abgelöst, was früher oder später zu Problemen in der Partnerschaft führt – das äußert sich häufig im Sexleben.“ Beide seien innerlich nicht erwachsen, erklärt der Kopp-Wichmann.

Doch gebe es bei den Muttersöhnchen eine Bandbreite an Rollen: einige Mutterknaben kämen wegen ihrer sanften und emotionalen Art bei Frauen gut an – sie können gut zuhören. Es gebe aber auch den Typ „Macho“, den viele aus Gangster-Filmen kennen. „Ein ganz harter Typ, für den die Mutter über allem steht.“

Was ist ein Mutterkomplex bei Männern?

Der sogenannte Mutterkomplex ist ein genauso irreführender Begriff wie der Vaterkomplex. Dennoch taucht er immer wieder im Zusammenhang mit angeblich problematischen Beziehungsmustern von Männern gegenüber Frauen auf: Die Mutter sei dann "Schuld" an der Beziehung des erwachsenen Mannes.

Was tun wenn der Partner ein Muttersöhnchen ist?

Zieh nicht vorschnell mit ihm zusammen. Lass ihn dich erobern, erhalte dir deine Eigenständigkeit, plane nicht gleich für ihn mit, leih ihm kein Geld (er kann ja Mama fragen), putze nicht für/bei ihm und hilf ihm nur aus der Patsche, wenn es dich nicht in Schwierigkeiten bringt. Dafür hat er Kumpels und seine Familie.

Wie verhält sich ein Muttersöhnchen?

Typischerweise wird ein Muttersöhnchen als passiv und kindisch wahrgenommen, der Konflikte mit anderen meidet, sowie nicht in der Lage ist, Freundschaften zu schließen und bei der es an Eigeninitiative mangelt. Der Begriff des Muttersöhnchens wird in keinem Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen erwähnt.

Warum sind Männer Muttersöhnchen?

Insgesamt gelten Männer und Jungen in unserer Gesellschaft als Muttersöhnchen, wenn sie eine sehr enge Beziehung zu ihrer Mutter haben und sie sich von dieser Bindung auch beim Heranwachsen nicht lösen. Sie gelten als unselbstständig, hilfsbedürftig, faul und holen sich in jeder Lebenslage Hilfe von Mama.

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