Wie alt wurde Ludwig der 14

Man kann ihn täglich sehen: in der Kutsche, beim Ausritt zur Jagd oder beim Spaziergang im Park. "Bei jeder Besuchergruppe steht ein Leibgardist", sagt Kustos und Versailles-Experte Bertrand Rondot. "Man schließt den Park nicht für das Publikum, wenn der Herrscher spazieren geht."

Pracht als Machtstrategie

Jeden Montag nimmt Ludwig XIV. in seinem Vorzimmer Bittschriften entgegen, legt im Laufe der Zeit geschätzten 200.000 Hautkranken seine angeblich heilenden Hände auf und nimmt drei Mal die Woche vor aller Augen seine Mahlzeiten ein.

Gäste aus fernen Ländern empfängt der König mit besonderem Pomp, beschenkt sie mit teuren Wandteppichen, edelsteinverzierten Schatullen oder Kunstobjekten. Das Hofzeremoniell in Versailles unterstreicht die Machtstrategie des absolutistischen Herrschers.

Abstruse Ämter

Fremde Gesandte müssen erst sämtliche Prachttreppen, Prunkgemächer und die 73 Meter des Spiegelsaales passieren, bevor sie sich vor dem auf einem 2,60 Meter hohen Silberthron sitzenden Sonnenkönig verneigen können. Dieser Luxus währt allerdings nur sieben Jahre. Dann muss das ganze Silber eingeschmolzen werden, um Kriegskosten zu begleichen.

Prachtentfaltung ist im Barock auch eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme. Das Heer der Bediensteten teilt sich am Hof die abstrusesten Ämter, vom Schrankaufseher bis zum Bratenwender. Davon ernähren sich ganze Familien.

Hohe Steuern

"Der Preis war, dass das Volk außerordentliche Steuern zahlen musste", sagt Publizist Uwe Schultz. Am Ende der Herrschaft von Ludwig XIV. steht Frankreich jedoch vor dem Staatsbankrott. Die pyramidenähnliche Gesellschaftsstruktur wird eine der Hauptursachen für die Französische Revolution.

Ludwig XIV.

Florian Russi

Louis XIV, Sonnenkönig (1638-1715)

Er war in vierfacher Hinsicht eine Ausnahmeerscheinung. Der französische König und Gründer der saarländischen Stadt Saarlouis war ein außergewöhnlicher Lebemann, Monarch und Feldherr, und er prägte den Stil und die Kultur einer langen Epoche.

Sein Appetit war unmäßig. Wie seine Schwägerin Liselotte von der Pfalz festgestellt hat, verspeiste Louis an einem einzigen Mittag vier Teller Suppe, einen ganzen Fasan, ein Rebhuhn, zwei Scheiben Schinken, Hammel mit Brühe und Knoblauch, einen großen Teller mit Süßigkeiten und zum Abschluss noch gekochte Eier und Obst. Dennoch war er nie übermäßig dick. Nach seinem Tod stellten die ihn obduzierenden Ärzte fest, dass er - eine Laune der Natur - zwei Mägen besaß und daher zu intensiver Verdauung im Stande war. An deren Ergebnissen ließ er jeden Tag ausgewählte Gäste teilnehmen. Als besondere Auszeichnung oder gegen ein angemessenes Entgelt durften sie morgens dabei sein, wenn ihre Majestät ihren zweiten „Thron" bestieg, um sich der üppigen Mahlzeiten, die sie zu sich genommen hatte, geräuschvoll wieder zu entledigen.

Ohne unmittelbare Zeugen gestaltete Ludwig sein intensives Liebesleben. Doch wurde von den Herren und Damen am Hofe eifrig notiert, wann und wie lange der große König seine Zeit mit welcher Dame verbrachte. Alles Weibliche soll ihn in Bann gezogen haben, Bauernmädchen ebenso wie Kammerzofen oder Damen des Hochadels. Verheiratet war er aus politischen Gründen mit Maria Theresia von Spanien, von der er sechs Kinder bekam. Daneben hatte er nacheinander vier offizielle Maitressen, die ihm insgesamt 11 Kinder schenkten. Die letzte unter ihnen, Françoise d'Aubigné, Madame de Maintenon, machte er nach dem Tod von Maria Theresia sogar heimlich zu seiner zweiten Ehefrau. Da sie ihm vom Stande her nicht ebenbürtig war, wurde die Eheschließung „linker Hand" vollzogen. Madame de Maintenon war die Tochter eines Hugenotten, aber selbst strenge Katholikin. Als fast Achtzigjährige soll sie sich Hilfe suchend an ihren Beichtvater mit der Frage gewandt haben, ob es immer noch zu ihren ehelichen Pflichten gehöre, ihrem, damals 76-jährigen, Angetrauten täglich zu Willen zu sein.

Mit fünf Jahren schon wurde Ludwig nach dem plötzlichen Tod seines Vaters Louis XIII zum König von Frankreich. Die Regierungsgeschäfte für den Minderjährigen übernahmen seine Mutter, Anna von Österreich, und deren Vertrauter, Kardinal Mazarin. Als Ludwig 22 Jahre alt war, starb sein erster Minister und Ziehvater Mazarin. Der junge König verkündete, dass er von jetzt an ganz allein regieren werde. Das tat er dann auch nach dem Grundsatz „L'État, c'est moi!" („Der Staat, das bin ich").

Stadtwappen Saarlouis

Ludwig errichtete nun ein Herrschaftssystem, bei dem sich alles um seine Person drehte. Als Symbol wählte er die Sonne. „Sonnenkönig" wurde er daher auch genannt. Der von ihm gegründeten Festungsstadt Saarlouis verlieh er ein Wappen, auf dem die Sonne mit ihren Strahlen die Wolken zerstreut. Den französischen Adel, der Ludwigs Vorgängern oftmals das Regieren erschwert hatte, zog er mit pompösen Feiern, an denen nicht teilzunehmen den gesellschaftlichen Tod bedeutet hätte, sowie mit der Vergabe von Privilegien, Titeln, Landgütern, Pensionen u. ä. in seinen Bannkreis. Allein mit der teuren Kleidung, die für die vielen Feierlichkeiten angefertigt werden musste, sollen sich viele Adlige so sehr verschuldet haben, dass sie gegenüber ihrem König in finanzielle Abhängigkeit gerieten.

Die aufwendigen Feste und die damit verbundenen königlichen Gunstbeweise, gesellschaftlichen Begebenheiten, Gespräche und Eitelkeiten führten, so war es Ludwigs Absicht, schon bald dazu, dass sich das politische Leben in Frankreich allein auf den Königshof konzentrierte und nur einen einzigen Mittelpunkt kannte, den König selbst.

Unter Ludwig XIV. wurde Frankreich zur führenden europäischen Macht. Hinzu kamen überseeische Gebietserwerbungen und Koloniegründungen in Amerika, Asien und Afrika. Mit 20 Millionen Einwohnern wurde Frankreich zum bevölkerungsreichsten Land in Europa und der Wohlstand des Staates und seiner Bürger nahm dank einer effektiven Finanz- und Wirtschaftsverwaltung viele Jahre hindurch stetig zu. Als Ludwig seine Alleinherrschaft antrat, zählte das französische Militär insgesamt 40.000 Soldaten. Einige Jahre später waren 172.000 Mann ständig unter Waffen. Der Sonnenkönig führte insgesamt 29 Kriege, bei denen fast 9 Millionen Menschen ihr Leben verloren. Er eroberte eine Reihe von Gebieten, die an sein Reich angrenzten und verleibte sie sich ein. Um die Zugewinne abzusichern, beauftragte er seinen genialen Baumeister Vauban an strategisch wichtigen Orten Festungen anzulegen. Eine davon wurde unmittelbar nach dem König benannt: Sarre–Louis, die heutige Kreisstadt Saarlouis im Saarland.

Ludwig XIV. und seine Erben

Macht macht sinnlich, heißt es, und Ludwig wusste Macht und Sinnesfreuden eng miteinander zu verknüpfen. Mit dem Bau seiner Residenz in Versailles schuf er das Vorbild für viele weitere Schlossbauten in ganz Europa. Seine Hofhaltung wurde nachgeahmt, ebenso sein autoritärer Herrschaftsstil. Das von ihm beförderte Barock verbreitete sich als Stil- und Moderichtung in vielen Ländern. Wenn heute noch englische Richter oder Peers bei besonderen Anlässen gepuderte Perücken tragen, so soll dies auf die von Louis bevorzugte Haartracht zurückzuführen sein.

Über die vielen Kriegstoten hinaus hatte die 55-jährige Alleinherrschaft des Sonnenkönigs eine weitere Kehrseite. Als Ludwig 1715 starb, hinterließ er seinem Nachfolger Louis XV ein überschuldetes Land. Immerhin mahnte er von seinem Sterbebett aus seinen damals noch unmündigen Thronfolger mit den Worten: „Ich habe den Krieg zu sehr geliebt. Ahmen Sie mich nicht nach. Auch nicht in den großen Ausgaben, die ich gemacht habe."

Wieso wurde Ludwig der 14 getötet?

Ludwig XIV., König von Frankreich und Navarra, starb am 1. September dieses Jahres zum geringen Bedauern seines ganzen Volkes wegen der exorbitanten Summen und beträchtlichen Steuern, die er von seinen Untertanen erhoben hat. “

Welche Krankheit hatte Ludwig der 14?

Als Ludwig im Jahr 1715 kurz vor seinem 77. Geburtstag starb, notierte man als Todesursache Gangrän, die durch Diabetes hervorgerufen wurde. Das passt zu einer weiteren Tatsache: Übermäßiger Zuckerkonsum schädigte seine Zähne nämlich derart, dass er im Alter von 40 Jahren nur noch über Reste eines Gebisses verfügte.

Wie alt war Ludwig der 14 als er König wurde?

Kindheit und Regierung Ludwig XIV. wurde am 5. September 1638 in Frankreich geboren. Als Ludwigs Vater 1643 starb, wurde er mit gerade einmal 5 Jahren zum König ernannt.

Wie viele Kinder hat Ludwig der 14?

Ludwig XIV. hatte 16 oder 17 bekannte „natürliche“, d.h. uneheliche Kinder. Er legitimierte die beiden Kinder aus seiner Verbindung mit der Herzogin von La Valliere, seiner Mätresse: Marie Anne de Bourbon, genannt „la première Mademoiselle de Blois“, und Louis de Bourbon, Graf von Vermandois.

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