Discussion:
Presszeit bei Holzleim?
(zu alt für eine Antwort)
Auf der Flasche des Ponal Holzleim Super 3 (der wasserfeste) steht:
Presszeit *mindestens* 15 Minuten.
Ich habe entsprechende Holzverbindungen, die ich mit Schraubzwingen
fixiert habe, bis jetzt immer über Nacht "trocknen" lassen, bevor ich
sie weiterverarbeitet habe.
Das hält aber manchmal ziemlich auf.
Wie handhabt ihr das?
Andreas
"Andreas Froehlich"
Post by Andreas Froehlich
Ich habe entsprechende Holzverbindungen, die ich mit Schraubzwingen
fixiert habe, bis jetzt immer über Nacht "trocknen" lassen, bevor ich sie
weiterverarbeitet habe.
Das hält aber manchmal ziemlich auf.
Wie handhabt ihr das?
Du musst
unterscheiden zwischen dem Eigenhalt der Verbindung (nach der
Presszeit) und der Belastbarkeit (nach völligen Austrocknen). Ich mache es
so, dass ich etwa 1-2 Stunden presse und dann die Zwingen löse, damit ich
weiter arbeiten kann. Wenn es aber um Teile geht, die belastet werden, also
später mehr als ihr eigenen Gewicht tragen müssen, mute ich ihnen das erst
nach dem Aushärten, also am nächsten Tag zu.
Du kannst das ganz gut erkennen, wenn du einen hervorquellenden
Tropfen
stehen lässt. Wenn er an den Rändern transparent wird, hat die gepresste
Schicht ausreichend angebunden, um ohne weiteres Pressen zu halten. Ist er
ganz durchgetrocknet, ist das auch im Innern der Zwingstelle der Fall.
Grüße
Markus
Post by M. DÃegmann
Du kannst das ganz gut erkennen, wenn du einen hervorquellenden
Tropfen
stehen lässt. Wenn er an den Rändern transparent wird, hat die gepresste
Schicht ausreichend angebunden, um ohne weiteres Pressen zu halten. Ist er
ganz durchgetrocknet, ist das auch im Innern der Zwingstelle der Fall.
Danke, dann bleibe ich also bei meiner "über-Nacht"-Taktik.
Andreas
Der klassische Kleber für Holz ist Heißleim (Knochenleim)...
Gruß Sevo
Post by Sevo Stille
Der klassische Kleber für Holz ist Heißleim (Knochenleim)...
Genau!
kleiner Tipp für kleine Mengen:
Da das Zeug beim Herumstehen anfängt zu schimmeln, kommt die
Plastikbüchse mit Deckel bei mir in die Tiefkühltruhe. Bei Benutzung in
die Mikrowelle. Kleiner Nachteil ist der Leichengestank in der
Mikrowelle ...
Ansonsten gibts auch
PU-Leim für Holz (z.B. von uhu ca. 500ml f. ca. 10
EUR). Also "Bauschaum" ohne Aufschäumer. Wenn du das ein bißchen mit
Wasser anrührst, gehts verdammt fix mit dem Abbinden. Und hält!
--
JoergI
Post by Sevo Stille
Der klassische Kleber für Holz ist Heißleim (Knochenleim)...
Der klassische Lack ist
Schellack,
das klassische Feuerzeug ist Warten auf den naechsten Blitz.
Was willst du mit deinem Klassiker also empfehlen?
Schoenen Gruss
Martin
Post by Martin Trautmann
Post by Sevo Stille
Der klassische
Kleber für Holz ist Heißleim (Knochenleim)...
Der klassische Lack ist Schellack,
Der interessanterweise fuer hochwertige Moebel und vor allem
Musikinstrumente immer noch verwendet wird.
Post by Martin Trautmann
Was willst du mit deinem Klassiker also empfehlen?
Vielleicht dass die modernen Ersatzstoffe nicht immer besser
sind als
Klassiker?
jue
Post by Jürgen Exner
Post by Martin Trautmann
Post by Sevo Stille
Der
klassische Kleber für Holz ist Heißleim (Knochenleim)...
Der klassische Lack ist Schellack,
Der interessanterweise fuer hochwertige Moebel und vor allem
Musikinstrumente immer noch verwendet wird.
Post by Martin Trautmann
Was willst du mit deinem Klassiker also empfehlen?
Vielleicht dass die modernen Ersatzstoffe nicht
immer besser sind als
Klassiker?
Vor allen Dingen sind die Klassiker gut zu restaurieren und zu
erhalten. Eine Schellackpolitur kann man jederzeit wieder runternehmen
oder aufpolieren ohne den Untergrund zu schädigen. Außerdem ist
Schellack - im Vergleich zu modernen Lacken schöner und es ist -
zumindest für mich - viel einfacher einen Schellackglanz so wie ich
ihn will (meistens leichter Nasslook ohne zu starken Hochglanz -
klappt mit ganz wenig Wachs und
etwas Öl sehr gut) hinzubekommen als
einen guten Schleiflack.
Bei Drechselarbeiten ist Schellack natürlich so oder so unschlagbar -
man nimmt ein wenig ethanolische Schellacklsg. mit etwas Öl auf ein
kleines Stück Küchentuch und poliert direkt auf der Bank auf
Hochglanz. In 5 Minuten trocken und schöner als jeder moderne Lack.
Heissleim kann man jederzeit wieder lösen und neu verleimen ohne das
Material zu schädigen. Die Festigkeit ist, wie bei modernen
Holzleimen
auch, an der Fuge deutlich höher als im Material. Allerdings ist
Knochenleim etwas aufwendiger zu verarbeiten als moderne Leime.
Einen Vorteil haben sowohl Schellack als auch Tierleime: Sie sind
beide vollkommen ungiftig und wenn man vom Geschmack absieht sogar
essbar.
Grusz,
Dirk
Post by Jürgen Exner
Post by Martin Trautmann
Post by Sevo Stille
Der klassische Kleber für Holz ist Heißleim (Knochenleim)...
Der klassische Lack ist Schellack,
Der interessanterweise fuer hochwertige Moebel und vor allem
Musikinstrumente immer
noch verwendet wird.
Post by Martin Trautmann
Was willst du mit deinem Klassiker also empfehlen?
Vielleicht dass die modernen Ersatzstoffe nicht immer besser sind als
Klassiker?
Richtig - in manchen Faellen hat der Klassiker durchaus seine Staerken.
Kombiniert mit der entsprechenden Anwendung, Holzauswahl, Handwerkskunst
kann man
damit Dinge machen, die weit besser als vieles heutige ist.
Beispielsweise gibt's aber neben klassisch-europaeischen
Handwerkstechniken z.B. speziell auch bei Handwerkzeugen die Erkenntnis,
dass andere Nationen die besseren Klassiker bieten (z.B. japanische
Saegen).
Maschinengebrauch war in der Klassik auch weit staerker unbekannt.
Eine Pauschalaussage, dass ein Klassiker aber generell, fuer die hier
gestellte Aufgabe oder auch nur unter heutigen Gesichtspunkten
besser
waere als moderne Ersatzstoffe, das wuerde ich pauschal verneinen.
Heutige Ersatzstoffe sind vor allem billiger und einfacher zu
verarbeiten. Manchmal sind sie sogar besser ;-)
Schoenen Gruss
Martin
Post by Martin Trautmann
Heutige Ersatzstoffe sind vor allem billiger und einfacher zu
verarbeiten. Manchmal sind sie sogar
besser ;-)
Ponal und artwerwandte Holzleime billiger als eine Handvoll
Knochenleim-Perlen + Wasser + Energie zum heiß machen?
Das glaube ich nicht ;-)
Gruß
Jochen
Post by Martin Trautmann
...
Beispielsweise gibt's aber neben klassisch-europaeischen
Handwerkstechniken z.B. speziell auch bei Handwerkzeugen die
Erkenntnis,
dass andere Nationen die besseren Klassiker bieten (z.B. japanische
Saegen).
Das kommt immer darauf an, was Du damit machen willst, feine Schnitte sind
mit einer reinen Zugsäge (klassische "Japansäge") sicher leichter
herzustellen, aber wenn es um hohe Schnittgeschwindigkeit geht, ist eine
Stoss-Zug-Säge einfach besser (z.B. klassische deutsche Gestellsäge) - für
den geraden Schnitt braucht es so oder so Übung
Gruss Steffen
--
Dieser Beitrag
kann Übertreibungen, ironische Bestandteile und seltsame
Zeichenfolgen enthalten
Steffen Stein <***@gmail.com> writes:
[...]
Post by Steffen Stein
Das kommt immer darauf an, was Du damit machen willst, feine Schnitte sind
mit einer reinen Zugsäge (klassische "Japansäge") sicher leichter
herzustellen, aber wenn es um hohe
Schnittgeschwindigkeit geht, ist eine
Stoss-Zug-Säge einfach besser (z.B. klassische deutsche Gestellsäge) - für
den geraden Schnitt braucht es so oder so Übung
Schon mal mit einer Nokogiri,
z.B. //www.feinewerkzeuge.de/kobiki.htm probiert? Die saegt
ruck-zuck...
--
Dr. Juergen Hannappel
//www.juergen-hannappel.de/
mailto:***@juergen-hannappel.de
Post by Juergen Hannappel
[...]
Post by Steffen Stein
Das kommt immer darauf an, was Du damit machen willst, feine Schnitte sind
mit einer reinen Zugsäge (klassische "Japansäge") sicher leichter
herzustellen, aber wenn es um hohe Schnittgeschwindigkeit
geht, ist eine
Stoss-Zug-Säge einfach besser (z.B. klassische deutsche Gestellsäge) - für
den geraden Schnitt braucht es so oder so Übung
Schon mal mit einer Nokogiri,
z.B. //www.feinewerkzeuge.de/kobiki.htm probiert? Die saegt
ruck-zuck...
ja, ich habe aber auf Stoss, bzw. Stoss-Zug sägen gelernt, ich bin mit
einem gut geschärften Fuchsschwanz schneller und das Blatt bleibt auch
grade ;-). Interessant ist, dass die Blätter zum Beispiel
beim
Temagori Nokogiri ebenfalls auf Stoss-Zug geschliffen sind und ebenso
bei den "japanischen Sägeblättern für Gestellsägen":
| Erheblich verbessern können Sie Schnittgüte und
Arbeitsgeschwindigkeit bei
| Verwendung dieser japanischen Blätter für Gestellsägen. Die
Zahnspitzen sind
| lasergehärtet, was eine sehr hohe Standzeit bedeutet, jedoch auch,
daß diese Blätter
| nicht nachschärfbar sind.
|
| Sie können damit sowohl auf Stoß als auch auf Zug arbeiten.
Ein
leichtes Rattern beim
| Sägen verhindern Sie zuverlässig, indem Sie den Winkel zum
Schnittgut gelegentlich
| wechseln. Experimentieren Sie ruhig mit verschiedenen Winkeln. Sie
werden staunen,
| wie man dadurch die Leistungsfähigkeit der Säge noch erhöhen kann.
//www.feinewerkzeuge.de/gestell.htm
Wie gesagt, ich habe nix gegen japanisch Sägen, wer damit umgehen kann
ist damit bestimmt sicher und schnell, aber ich verstehe den Hype der
dadrum gemacht
wird nicht, es gibt genau so gute "europäische Sägen"
für alle möglichen Anwendungszwecke. Die relativ starken Blätter mit
Stoss-Zug-Zahnung hat eben wegen der hohen möglichen
Schnittgeschwindigkeiten ihre eigene Bedeutung, historisch sind sie
IIRC entstanden weil in Mitteleuropa früher[tm] die
Zwei-Mann-Sägetechnik (neudeutsch Teamwork) verbreitet war, in Japan
wohl eher das Ein-Mann-Sägen.
Gruss Steffen
Post by Andreas Froehlich
Ich habe entsprechende Holzverbindungen, die ich mit Schraubzwingen
fixiert habe, bis jetzt immer über Nacht "trocknen" lassen, bevor ich
sie weiterverarbeitet habe.
Der Super-3 hat hier maximal 30min bekommen, dazu darf allerdings die
Luftfeuchte im Raum nicht extrem hoch sein. So habe ich mein
Modellschiff im Rohbau einigermassen
schnell fertig bekommen.
Wärme und trockene Luft begünstigt das anziehen.
Bye Eric
--
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