400hz interpoliert gleich wieviel hz nativ

Fernseher mit 100 Hertz im Test: Butterweiche Bilder

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100-Hertz-Fernseher versprechen knackige Schärfe, auch bei schnellen Bewegungen im Bild.

100 Hertz gelten bei Fernsehern als Gütesiegel. Was heißt das überhaupt? Und was kosten die? Der Fernseher-Test von COMPUTER BILD klärt auf.

Beim Fernseher-Kauf ist der Zahlensalat mit Abkürzungs-Dressing nicht immer leicht verdaulich. Da geht es um Auflösung und Pixel, um Zoll und Watt – und um 50 Hertz, 100 Hertz und mehr. Was steckt eigentlich dahinter? Gilt hier die einfache Formel, "je mehr, desto besser"? Und ist das wirklich so wichtig, dass sich ein Aufpreis dafür lohnt? COMPUTER BILD liefert die Antworten auf die Fragen und zeigt im Test empfehlenswerte 100-Hertz-Fernseher – und die Fallen der Hersteller und Verkäufer, in die Sie nicht tappen sollten.

100-Hertz-Fernseher im Test

Ist ein 100-Hertz-Fernseher automatisch besser als ein Gerät mit nur 50 Hertz? Nicht unbedingt, denn die Bildqualität hängt von sehr vielen unterschiedlichen Faktoren ab. So kann ein 50-Hertz-Fernseher mit natürlicher Farbwiedergabe und hohem Kontrast das bessere und angenehmere TV-Bild liefern als ein 100-Hertz-Modell mit Farbstich und flauem Kontrast. So lockt etwa der vergleichsweise günstige TCL C728 mit einem 100-Hz-Bildschirm und überzeugte im Test dementsprechend in Bewegungen mit hoher Schärfe. Schwächen in anderen Testpunkten trübten jedoch den Eindruck, unterm Strich hinterließen im Test der 55-Zoll-Fernseher 50-Hertz-Konkurrenten wie etwa der Samsung AU8079 einen besseren Bildeindruck. Empfehlenswerte 100-Hertz-Fernseher starten bei rund 800 bis 1.000 Euro. Bei Samsung etwa geht es mit der Modellreihe Q70A inklusive dem schicken Ableger "The Frame" los. Bei LG markiert die Modellreihe Nano75 den Einstieg in die 100-Hertz-Welt, bei Sony ist es der X85J. Außerdem verfügen fast alle OLED-Fernseher über 100-Hertz-Bildschirme. Deren Bildschirmtechnik hat dank ultrakurzer Schaltzeiten außerdem prinzipielle Vorteile bei der Wiedergabe schneller Bewegungen. Der große OLED-TV-Test nimmt die wichtigsten aktuellen Modelle unter die Lupe.

  • Tolle Bildqualität mit hohem Kontrast und natürlichen Farben
  • Umfangreiche Ausstattung
  • Kein AV-Eingang

  • Gutes Bild mit natürlichen Farben
  • Saubere Bewegungen dank 100 Hz
  • Kein Kopfhörerausgang
  • Enger Betrachtungswinkel

  • Gutes Bild mit natürlichen Farben
  • Hohe Maximalhelligkeit
  • Anleitung im Menü unübersichtlich
  • Anschluss-Ausstattung nicht vollumfänglich nutzbar

Was bedeutet 100 Hertz bei Fernsehern?

Der Physiker Heinrich Hertz ist der Namensgeber für die Größeneinheit Hertz, abgekürzt Hz. Damit lässt sich alles bemessen, was sich in regelmäßigen Zeitabständen ändert. Hörbare Schwingungen etwa sind Luftdruckwellen, die Tonhöhe entspricht der Frequenz in der Maßeinheit Hertz. Eine Stimmgabel schwingt 440 Mal pro Sekunde, der Ton hat dementsprechend eine Frequenz von 440 Hz. So viel aus dem Physikunterricht. Beim Fernseher gibt die Hertz-Einheit an, wie oft der Bildschirm pro Sekunde ein neues Bild anzeigt. In der schnellen Abfolge der Einzelbilder erkennt das menschliche Auge diese dann als Bewegtbild. Daher ist auch von Bildwiederholrate die Rede. Normalerweise zeigen Fernseher 50 Einzelbilder pro Sekunde. Mit dieser Bildrate gibt es kein störendes Flimmern und Bewegungsabläufe sehen auf den Bildschirmen flüssig aus. 100-Hertz-Fernseher zeigen doppelt so viele Bilder pro Sekunde. Mit zunehmender Bildgröße ist das jedoch zu wenig, weil unser Wahrnehmungsapparat für die sprunghaften Bildänderungen der Fernseher zu träge ist – je schneller sich ein Objekt im Bild bewegt, umso mehr fällt das auf. 100-Hertz-Fernseher fügen daher in die originale Bildfolge hinter jedes Einzelbild ein weiteres Bild ein. Die Änderungen von Bild zu Bild fallen damit kleiner aus, Bewegungen erscheinen klarer und schärfer. Einige Fernseher fügen alternativ auch einfach schwarze Bilder ein. Auf die Bewegungsschärfe hat das einen ähnlich positiven Einfluss, allerdings flimmert dann das Bild.

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Ein 100-Hertz-Gerät berechnet ein zusätzliches Zwischenbild (rote Markierung) zu zwei Originalbildern (grüner Rahmen). 200-Hertz-Fernseher fügten gleich drei Bilder hinzu, die heute übliche UHD-Auflösung erlaubt aber nur 100 Hertz.

Wie hoch sollte die Bildwiederholfrequenz sein?

Theoretisch gilt: Je höher die Anzahl der Bildwechsel, desto mehr Bilder zeigt das TV-Gerät und desto klarer und schärfer sehen Bewegungen bei der Wiedergabe aus. In der Praxis gibt es nur zwei Werte: 50 Hertz und 100 Hertz. In den USA und in Asien sind es übrigens 60 Hz und 120 Hz, weil dort die Stromnetzfrequenz 60 Hz statt bei uns 50 Hz beträgt. Fernseher sind für den weltweiten Betrieb ausgelegt und passen sich dementsprechend an. Wer also hierzulande 60-Hertz-Videos abspielt, sieht auch tatsächlich 60 oder 120 Hertz. Damit Bewegungen trotz verdoppelter Bildrate geschmeidig und ruckelfrei über den Bildschirm verlaufen, erzeugen 100-Hz-Fernseher die doppelte Bildrate in der Regel nicht durch bloßes Wiederholen der Einzelbilder. Stattdessen errechnen sie Zwischenbilder und versuchen dabei, Bewegungen im Bild korrekt abzuschätzen. Fachleute nennen das Bewegungs-Interpolation, Neudeutsch "Motion Interpolation". Zeitweise gab es auch Fernseher, die die Bildrate sogar auf 200 Hz vervierfachen konnten. Die sind aber längst wieder vom Markt verschwunden, gerade mit UHD-Auflösung lässt sich das technisch kaum umsetzen. Gamer, die mit der neuen PlayStation 5 oder Xbox Series X spielen, kommen um einen 100-Hertz-Fernseher kaum herum, wenn sie die volle Leistung der Konsolen auskosten wollen – denn die können maximal 120 Bilder pro Sekunde liefern. Und da gilt die einfache Formel: Wer mehr sieht, lebt länger. Die Übersicht der Gaming-Fernseher zeigt spannende 100-Hertz-Modelle für Zocker.

PQI, MXR, CMR, BMR: Die Tricks der Hersteller

Aber warum findet man höhere Angaben als 100 Hz in den Datenblättern der Hersteller? Und was bedeutet es, wenn nicht von Hertz, sondern von PQI oder MXR die Rede ist? Mit der Bildwiederholfrequenz haben diese Angaben nichts mehr zu tun. Es handelt sich stattdessen um Maße für die Bildqualität aus Sicht der Hersteller, wobei da jeder Hersteller seine eigenen Maßstäbe ansetzt, keiner aber die Bedeutung transparent erläutert. Daher gehören diese Angaben allesamt auf die Müllhalde des Werbegeschwurbels: Clear Motion Rate (CMR) und Picture Quality Index (PQI) genauso wie Backlight Motion Rate (BMR) und PPI (Picture Performance Index). Beim Kauf lässt man sich im besten Falle also nicht von diesen Floskeln irritieren, sondern orientiert sich an den klar definierten Hertz-Angaben – sofern sie in den Herstellerangaben zu finden sind.

Was ist der Soap-Effekt?

100-Hertz-Fernseher sind jedoch nicht frei von Nachteilen: Die berechneten Zwischenbilder sind nicht immer fehlerfrei, sodass Doppelkonturen oder Pixelwolken um Köpfe vor unruhigen Hintergründen das Sehvergnügen trüben. Außerdem sehen flüssige Bewegungen in den Augen regelmäßiger Kinogänger zumindest ungewohnt aus. Denn im Kino wird wie vor 100 Jahren meistens mit nur 24 Bildern pro Sekunde gearbeitet, Kinoprojektoren verdoppeln das durch stumpfe Bildwiederholung auf 48 Bilder pro Sekunde (frames per second). Dementsprechend ruckeln Bewegungen in Kinofilmen. Glättet nun ein 100-Hertz-Fernseher die Bewegungsabläufe, verschwindet das Kino-Ruckeln und damit ein Unterscheidungsmerkmal von Kinofilmen gegenüber TV-Produktionen. Daher ist in dem Zusammenhang zuweilen vom "Lindenstraßen"- oder "Soap-Effekt" die Rede. Allerdings sind die Bildeindrücke einer Projektion kaum mit denen auf leuchtenden Bildschirmen vergleichbar, auf der Leinwand wirkt das Ruckeln sanfter.

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Bei Fernsehern mit Bewegungsglättung oder Zwischenbildberechnung wie hier im Beispiel von Samsung, lässt sich oft im Menü zwischen Kino-Look (abgeschaltet oder Regler auf Null) und flüssiger Bewegung wählen (Judder-Minderung auf Maximum). Die Option "LED Clear Motion" führt zu flimmernden Bildern.

Filmmaker Mode für originalen Kino-Look

Einige Hollywood-Größen sehen im "Soap-Effekt" sogar einen Angriff auch ihr künstlerisches Werk. Schließlich greife die Bewegungsglättung in die visuelle Wirkung ihrer Werke ein. Und da ist es egal, ob es sich um Fernseher mit 50 Hertz oder mit 100 Hertz handelt. Schon viele 50-Hz-Modelle können das Ruckeln der 24 Bilder pro Sekunde durch Zwischenbildberechnung reduzieren. Bei LG heißt die Technik "TruMotion", Samsung nennt das "Motion Plus", Sony spricht von "Motionflow XR" und Panasonic benutzt den Begriff "Intelligent Frame Creation". Die Einstellungen lassen sich oft stufenweise anpassen, ganz nach dem Geschmack der Zuschauer. Doch dagegen laufen manche Regisseure und Schauspieler wie das "Top Gun 2"-Gespann Tom Cruise und Christopher McQuarrie immer wieder Sturm, schließlich bekämen die Zuschauer eine verfälschte Version ihrer Filme zu sehen. Abhilfe schafft bei aktuellen Fernsehern der sogenannte Filmmaker Mode. Diese Bild-Einstellung verzichtet auf Bewegungsglättung, Nachschärfen und andere Bildmanipulationen, sodass Filme möglichst originalgetreu zu sehen sind. Diese Bild-Voreinstellung gibt es inzwischen bei vielen Herstellern wie LG, Panasonic, Philips und Samsung.

Wie Sie das Bild optimal einstellen, erfahren Sie hier:

Letztendlich ist es vor allem Geschmacks- und Gewohnheitssache: Konservative Kino-Fans haben das Ruckeln liebgewonnen und lassen am Fernseher die Bewegungsglättung abgeschaltet. Wer Bewegungen und Bildschwenks lieber flüssig sieht, aktiviert die Entruckelung – das geht auch im sonst sehr empfehlenswerten Filmmaker Mode.

Was bedeutet 100 Hz nativ?

100 Hz bzw. 120 Hz nativer Bildwiederholrate ist eine technische Eigenschaft des Panels. Das Panel kann dabei ein einzelnes Bild 100 Mal bzw. 120 Mal pro Sekunde anzeigen.

Was bedeutet nativ Hz?

Was bedeutet native Bildwiederholfrequenz bzw. Bildwiederholrate beim Fernseher? Die Bildwiederholfrequenz, oft auch Bildwiederholrate genannt, gibt an, wie oft ein Fernseher das Bild neu aufbaut. Die Bildwiederholfrequenz stellt die Anzahl der Einzelbilder pro Sekunde dar, die das Panel anzeigen kann.

Was bedeutet 400 Hz?

Die CMR bezieht neben der Bildwiederholungsrate (Panel-Refresh) auch die Backlight-Steuerung und den Bildprozessor in die Bildanzeige mit ein. Bsp.: Ein 100 Hz-Panel wird bei Samsung zu einem schnellen Display mit 400 Hz CMR. Hierbei gibt der Samsung-TV weiterhin maximal 100 Bilder pro Sekunde aus.

Was bedeutet Bildfrequenz interpoliert?

Mittels Motion Interpolation werden Aufnahmen, die mit geringeren Bildraten aufgezeichnet wurden, auf ebendiese 50/60 Bilder pro Sekunde hochgerechnet und sehen dadurch im Idealfall aus wie eine mit dieser Bildfrequenz erstellte Aufnahme. Bewegungen werden flüssiger, natürlicher und detaillierter wahrgenommen.