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Hl.Matthias - Basilika zu Trier Herkunft und BedeutungMatthias ist ein männlicher Name, eine Kurzform des biblischen Namens Mattathias (griechisch) bzw. Mattithiah (hebräisch), der "Geschenk Gottes" oder "Geschenk des Herrn" bedeutet. Fälschlicherweise wird der Name Matthias auch oft mit Matthäus in Verbindung gebracht. Matthäus stammt aber vom griechischen Namen Maththaíos ab. Diese Unterscheidung zwischen Matthias und Matthäus gibt es jedoch nicht in jeder Sprache. So werden zum Beispiel Matthias und Matthäus im Englischen einheitlich mit Matthew übersetzt.
24. Februar (Fest im Regionalkalender für das deutsche Sprachgebiet) 14. Mai (Fest im Allgemeinen Römischen Kalender)
Varianten des Namens
Geographische VerteilungBis dato keine geographischen Verteilungen zum Vornamen Matthias bekannt. Biblische NamensträgerHl. Apostel Matthias, (* 1. Jahrh. + um 63 in Äthiopien) Nachfolger von Judas Ischariot als Ersatz für den zwölften Aposteln Jesu; einer sehr vagen Tradition zufolge (Eusebios, HE I 12,3) stammte Matthias aus einer wohlhabenden Familie in Bethlehem, habe Jesus in jungen Jahren kennen gelernt und zu den 70 Jüngern gehört, die er zur Verkündigung des Reiches Gottes aussandte (vgl. Lk 10,1 und Apg 1,21). Nach seiner Wahl zum 12. Apostel wirkte Matthias in Judäa, anschließend in Äthiopien, Griechenland, Mazedonien und sogar im Kaukasusgebiet. Die ,Legenda aurea' erzählt, dass Matthias zu Lebzeiten in Mazedonien den Glauben predigte. Da gab man ihm einen giftigen Trank zu trinken, von dem alle, die ihn tranken, blind wurden. Er aber trank ihn in Christi Namen ohne allen Schaden und machte durch Handauflegen zweihundertundfünfzig Menschen sehend. Aber der Teufel erschien ihnen in Gestalt eines Kindes und riet ihnen, dass sie den Matthias töteten. Nun war er mitten unter ihnen, und dennoch suchten sie ihn drei Tage und konnten ihn nicht finden. Am dritten Tag aber gab er sich ihnen zu erkennen und sprach: "Ich bin's, den ihr suchet." Da banden sie ihm die Hände auf den Rücken, legten ein Seil um seinen Hals und schlugen ihn hart und warfen ihn ins Gefängnis. Dort erschienen Teufel und knirschten mit den Zähnen wider ihn, aber sie vermochten nicht, sich ihm zu nahen. Da kam der Herr zu ihm in einem großen Glanz und hob ihn von der Erde auf und löste ihn aus den Banden, in denen er lag, und stärkte ihn und tat ihm die Türe auf. Und Matthias ging heraus und predigte das Wort Gottes. Etliche, die ihn hörten, waren aber in ihren Sünden verhärtet und widerstanden ihm. Er aber sprach: "Ich sage euch, ihr werdet lebendig zur Hölle fahren." Und alsbald tat sich die Erde auf und verschlang sie. Da wurden alle anderen zum Herrn bekehrt. Den Tod fand Matthias durch Steinigung und Enthauptung in Äthiopien. Matthias gilt als Patron der Bauhandwerker, Metzger, Zuckerbäcker, Schmiede und Schneider. Der Hl. Matthias wird auf Abbildungen oft mit Buch oder Rolle und mit Marterwerkzeugen wie Beil, Schwert, Lanze, Hellebarde oder Steinen dargestellt. Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei nicht vorhanden Wallfahrtsorte bezüglich hl. Matthias:
Bekannte Namensträger
Geographische BezeichnungenBis dato keine geographischen Namen zu Matthias bekannt. Hier zu erwähnen wären jedoch die in Deutschland bestehenden Kirchengemeinden: Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Datei nicht vorhanden Basilika St. Matthias zu Trier
Diese Liste ist noch nicht abschließend. Es werden noch weitere Gemeinden gesucht. Bauernregeln und BräucheAuch als Wetterheiliger hat Matthias Bedeutung. Am 24. Februar, dem Matthias-Tag, gilt u.a die Regel: "St. Mattheis wirft einen heißen Stein ins Eis" und gilt als Vorbote des nahenden Frühlings. Diese Regel beruht auf einer Legende um die Reliquien des Heiligen. Am 24. Februar 1100 prozessierte man mit dem silbernen Reliquiengefäß rund um Goslar. Ein Räuber wollte das kostbare Gefäß stehlen, doch warfen seine Träger es rasch auf das Eis des zugefrorenen Stadtgrabens, wo das Metall — als sei es glühend — durch das Eis schmolz und in Sicherheit war. Einige weitere bekannte Bauernregeln sind:
Besondere Bräuche in der Matthias-Nacht wie Liebes- und Todesorakel (in Bezug auf die Wahl des Apostels durch Los) sowie das Graben nach und Vergraben von Schätzen sind seit dem 16. Jahrhundert im Rheinland nachweisbar. Ein beliebtes Krankheitsorakel war in der Matthias-Nacht Efeublätter in eine mit Wasser gefüllte Schüssel zu legen. War ein Blatt am Morgen durchweicht, so bedeutete dies Krankheit.
Matthias-Lieder1. Matthias-Lied (zu Ehren des Apostels Matthias) 1. Zu der Apostel Zahlgesellt durch heil'ge WahlMatthias, Gotteszeuge.Jetzt an des Höchsten Thron,hilfreicher Schutzpatron,zu uns dich niederbeuge.Das ganze Landhebt Herz und Handempor zu dir vertrauend.2. Der Herr, zu dessen Ruhmdu littst das Martertum,versagt dir keine Bitte;dein heil'ger Leib nun ruhtals unschätzbares Gutverehrt in unsrer Mitte.Dies teure Pfandschütz Leut' und Land,den Hirten und die Herde!3. O Stern, der neuen Glanzgießt auf der Jünger Kranz,die treu zu Jesus stehen.O Kirchensäule hehr,fest wie der Fels im Meer,wie auch die Stürme wehen.Die Kirche stütz,den Glauben schütz,gib Trost und Mut den Schwachen!4. Erfleh' von Jesus Christ,was uns zum Heile istim Leben und im Sterben,dass unserm Gott alleinwir Leib und Seele weih'n,den Himmel uns erwerben!O bleib uns hold!Des Dankes Solddir zollen alle Herzen.5. Der Herr, dem du gedient,der unsre Schuld gesühnt,für uns sich hingegeben,er hat dich ausgesandt,zu künden allem Land:"Ihr seid befreit zum Leben!"Trag Gottes Wortan jeden Ort,dass Friede werd' auf Erden.6. Gott schuf durch seine Wahlnach der zwölf Stämme Zahlden Kreis der Zwölf aufs Neue.Was Menschenschuld zerbrach,er trägt es uns nicht nach,bewahrt uns stets die Treue.Wir sind in Schuld;bitt' Gott um Huld,dass eins sei Christi Herde!7. Nun bist du, Christi Freund,auf ewig ihm vereint,dem du gefolgt im Leide.Wenn er am Ziel der Zeiterscheint in Herrlichkeitund alles ruft zur Freude:dann tritt hervor,mach weit das Tor,dass Gottes Reich wir erben.Text: Johann Baptist Berger (?)
Matthias-MünzeIn Goslar wurde zu Ehren des Heiligen Apostels Matthias eine Matthias-Münze aus Harzsilber, die sogenannte Matthiarius, geprägt. Der Ursprung liegt wohl im Mittelalter. 1050 wurden die Reliquien des hl.Matthias in Trier erhoben. Wallfahrten nach dort und das Entstehen vieler Bruderschaften zu Ehren dieses Heiligen waren damals die Regel. Die Verehrung des Hl. Matthias bei den Bergleuten war damals weit verbreitet und so kam es, dass einige Bergleute in Goslar in Verehrung dieses Heiligen einen Silbergroschen den ' Matthiarius ' prägen ließen. Aus dem Matthiarius entwickelte sich ein Zahlungsmittel, der sogenannte Matthiasgroschen. Der Matthiasgroschen wurde im weiteren Sinn eine Bezeichnung für alle Groschenmünzen, die das Bild des Apostels Matthias aufweisen. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts waren die Pfennigmünzen im Silbergehalt und im Wert so weit abgesunken, dass sich die Stadt Goslar und das Bistum Hildesheim entschlossen, dem Beispiel anderer Münzstände zu folgen und ihrerseits Groschen auszuprägen. Sie einigten sich im Jahr 1410 auf die Prägung eines Gemeinschaftsgroschens, der auf der Vorderseite den Schild des Stiftes und das Hoyaer Wappen des Bischofs, auf der Rückseite den hl. Matthias zeigt. Daneben gab es im 15./16. Jh. auch noch Brakteaten, dünne, einseitig beprägte Pfennige mit dem Bild des hl. Matthias. Die im engeren Sinn als Matthiasgroschen oder ursprünglich Goslarische neue Mathiasser bezeichnete Silbermünze entstand erst im Jahr 1496. Sie zeigt auf der Vorderseite den Goslarer Adler, auf der Rückseite den hl. Matthias mit Schwert und Buch. Sie wurde auch von anderen Münzständen nachgeahmt und verlor das ursprüngliche Münzbild (St. Matthias).
Bei zunehmender Verschlechterung seines Silbergehalts entwickelte sich der Matthiasgroschen zum Teilstück des Mariengroschens. In Lippe wurde er eine Zeit lang zu einem Drittel des Fürstengroschens und zu einem halben Mariengroschen gerechnet. Später wurde er sogar zu 1/6 und 1/12 Mariengroschen gerechnet. Die im 17. Jh. geprägten Stücke hatten einen Wert von 4 Pfennigen, wie die 1624 und 1629 unter Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel (1613-1634) geprägten Groschen, die auf der Vorderseite das Monogramm des Fürsten (F in V), auf der Rückseite die Schrift EIN MATIER zeigen. Der Mattier mit dem Braunschweiger Löwen auf der Vorderseite und der Schrift I MATTIR zeigt das Datum 1647 auf der Rückseite. Die Stadt Hildesheim emittierte 1663 und 1666 Billonmünzen mit der Umschrift MO. NO. CIVIT. HILDES (Neues Geld der Stadt Hildesheim). Eine Ausgabe ließ Johann Friedrich von Calenberg 1675 prägen, ferner Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1640-1688) nach 1644 für Ravensberg. Interessant ist die als Ausgleichsmünze während der französischen Besatzungszeit in der Münzstätte Braunschweig 1758 geprägte Kupfermünze mit der Bezeichnung I DENIER auf der einen und 13 EINEN MATTIER auf der anderen Seite. Noch heute vergeben einige Matthias-Bruderschaften den Pilgern einen Matthiarius. Er ähnelt zwar nicht mehr den oben genannten Münzen, soll aber die Verbindung und Verehrung zum Hl. Matthias herausstellen (Pilgerzeichen). Literatur- und Quellenhinweise
Weblinks
Ist Matthias ein schöner Name?Matthias - in Deutschland beliebt und verbreitet!
Der Name Matthias ist keiner der aktuellen »Mode-Namen«, die man in Top-10-Statistiken findet, er ist aber durchaus beliebt und verbreitet. Im Beliebtheitsranking aller Jungennamen belegt er in der SmartGenius-Vornamensstatistik Platz 128.
Was ist der Spitzname von Matthias?[1] Mads, Mathies, Mathis, Matis, Mats, Matthies, Matthis, Mattis, Matts, Tais, Tajs, Teis, Tejs, Teys, Thais, Thajs, Theis, Theiss, Thejs, Thias, Tias, Matze.
Wo kommt der Name Matthias her?JudäaMatthias / Geburtsortnull
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