Kann man auch in den unfruchtbaren Tagen schwanger werden?

Viele Paare fragen sich, ob man an unfruchtbaren Tagen schwanger werden kann. Immerhin ließe sich so zeitweise Geschlechtsverkehr auch ohne Verhütung durchführen. Wir erklären, unter welchen Umständen man auch an unfruchtbaren Tagen schwanger werden kann und wie sich dies vermeiden lässt.

Kann man auch in den unfruchtbaren Tagen schwanger werden?

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Der weibliche Zyklus - Kann man an unfruchtbaren Tagen schwanger werden?

Die meisten Tage des Zyklus sind unfruchtbar. Dabei gibt es aber Unterschiede zwischen den unfruchtbaren Tagen zu Beginn der Periode und jenen nach dem Eisprung.

  • Zwischen dem Eintritt der ersten Blutungen und dem Tag vor dem Eisprung verläuft die erste unfruchtbare Phase der Periode. Man spricht von der infertilen Phase.
  • Dabei ist selbstredend problematisch, dass der Eisprung nicht im Vorfeld exakt bestimmt werden kann.
  • Findet etwa der Eisprung bereits kurz nach der Menstruation statt, besteht auch in dieser Zeit schon eine Fruchtbarkeit.
  • Nach dem Eisprung setzt gleichzeitig nicht direkt die Unfruchtbarkeit ein. Vielmehr ist die Eizelle noch bis zu 36 Stunden befruchtbar.
  • Diese zweite unfruchtbare Phase hält länger an als die erste während der Menstruation, nämlich bis zur nächsten Monatsblutung.
  • Insgesamt ergibt sich so für einen beispielhaften Zyklus von 28 Tagen lediglich ein Zeitraum von fünf oder sechs Tagen, in dem überhaupt eine Schwangerschaft eintreten kann.
  • Bedenkt man aber, dass Spermien bis zu fünf Tage im weiblichen Körper überleben können, relativiert sich diese Annahme. Immerhin kann eine Befruchtung der Eizelle insofern auch stattfinden, wenn das Sperma sich bis zur fruchtbaren Phase in der Gebärmutter gehalten hat.
  • Empfehlenswert ist vor diesem Hintergrund eine möglichst exakte und umsichtige Berechnung der fruchtbaren sowie der infertilen Phase. Hinzu kommt, dass eine Verhütung mittels Kondom zwar keinen 100%-igen Schutz vor einer Schwangerschaft bietet, aber dennoch das Risiko merklich senkt. Insofern sollte zur Vermeidung einer Schwangerschaft immer jedenfalls mittels Kondom verhütet werden.
  • Um die fruchtbaren Tage möglichst exakt zu berechnen, bietet sich die symptothermale Methode an. Diese Vorgehensweise berücksichtigt die Basaltemperatur sowie den Zervixschleim.
  • Benötigt wird dafür ein Basalthermometer. Entscheidend im Vergleich zu einem gewöhnlichen Fieberthermometer ist, dass extra für diesen hergestellte Thermometer die Temperatur auf zwei Nachkommastellen genau anzeigen können. Die Temperatur sollte direkt nach dem Aufwachen und noch vor dem Aufstehen gemessen werden.
  • Schließlich verändert sich die Körpertemperatur während des Zyklus. Direkt nach dem Eisprung steigt sie an und fällt bis zum nächsten Zyklus wieder ab. Im besten Fall protokollieren Sie den Temperaturverlauf in einer Kurve oder mittels App.
  • Ergänzend sollten Sie im Rahmen der symptothermalen Methode Ihren Muttermund sowie den Zervixschleim beobachten und protokollieren.
  • Der Muttermund öffnet sich in der fruchtbaren Phase, wird weicher und steht höher. Der Zervixschleim ist normalerweise trüb und zäh. Je näher der Eisprung rückt, desto klarer und flüssiger entwickelt er sich. Wenn Sie am fruchtbarsten sind, zieht der Schleim Fäden. Anschließend wechselt er wieder zu seiner ursprünglichen Konsistenz.
  • Weitere Möglichkeiten zur sog. "Natürlichen Familienplanung" (NFP), also der Verhütung anhand von Körpersymptomen, erklären wir Ihnen an anderer Stelle.

Kann man auch in den unfruchtbaren Tagen schwanger werden?

Die Körpertemperatur ist ein ganz gewichtiges Indiz zur zeitlichen Bestimmung des Eisprungs. imago images / imagebroker/theissen

So funktioniert der weibliche Zyklus

Im Wesentlichen handelt es sich beim weiblichen Zyklus um eine monatlich wiederkehrende Veränderung der Gebärmutterschleimhaut, verbunden mit der Entwicklung sowie dem Absterben einer Eizelle.

  • Gleichzeitig reift eine Eizelle im Eierstock heran. Die Dauer eines Zyklus ist individuell unterschiedlich und hängt von vielen Faktoren ab. Der Zyklus beginnt mit der Menstruation und endet am Tag vor der nächsten Blutung.
  • Der Zyklus lässt sich in drei Phasen unterteilen.
  • In der ersten Phase, der sog. Menstruationsphase, wird eine Schicht der Gebärmutterschleimhaut mit ca. 50ml Blut aus dem Gebärmutterkörper über den Gebärmutterkanal entfernt. Nach der Entfernung dieser funktionellen Schicht der Gebärmutterschleimhaut bleibt de facto eine Wunde zurück, die die Blutung verursacht.
  • In der zweiten Phase des Zyklus, der Proliferationsphase, wird diese funktionelle Schicht wiederhergestellt. Gleichzeitig kommt es zum Eisprung. Im Zuge dessen wird die Eizelle freigegeben, in den Eileiter gespült und in Richtung der Gebärmutter bewegt.
  • Durch die Öffnung des Gebärmutterhalses ist es in dieser Zeit für Spermien möglich, in den Eileiter zu gelangen. Sofern die Eizelle im Eileiter nicht innerhalb von knapp 24 Stunden befruchtet wird, stirbt sie ab.
  • Die letzte Phase des Zyklus nennt sich Sekretionsphase. Sie schließt unmittelbar an den Eisprung an.
  • In dieser wird das Hormon Progesteron produziert, das die Gebärmutterschleimhaut umbaut. Durch verschiedene biologische Prozesse entsteht quasi eine Art Nische, in die sich die Eizelle einnistet. Zum Ende der Sekretionsphase baut sich das Hormon wieder ab.
  • Anschließend beginnt der Zyklus mit der erneuten Menstruationsblutung und dem Abbau der Gebärmutterschleimhaut von vorne.

Kann man auch in den unfruchtbaren Tagen schwanger werden?

Der weibliche Zyklus ist individuell und verändert sich von Monat zu Monat. imago images / Shotshop

Der angebliche Zusammenhang zwischen Zyklus und Mondkalender

Bisweilen wird behauptet, die Fruchtbarkeit einer Frau lasse sich anhand des Mondkalenders bestimmen. In diesem Zusammenhang wird vom Mondzyklus einer Frau gesprochen. Zurückzuführen ist dies auf den ungarischen Forscher Eugen Jonas.

  • Demnach ist der Mondstand bei Geburt der Frau ganz elementar. Analog dazu soll die Frau während dieser Phase am fruchtbarsten sein.
  • Anhand des Geburtsdatums, des Geburtsorts und der exakten Geburtsuhrzeit lässt sich der Mondstand beim Erblicken der Welt ermitteln. Dieser wiederholt sich einmal monatlich, im Durchschnitt alle 29 Tage.
  • Das führt allerdings dazu, dass die vermeintlich fruchtbarste Phase in die Zeit kurz nach der Menstruation fallen kann.
  • Aber auch fernab dessen ist die Aussagekraft dieser Vorgehensweise durchaus umstritten. Einerseits mangelt es an belastbaren Daten, andererseits könnten auch schlichtweg Zufälle einen Zusammenhang zwischen Zyklus und Mondphase herstellen.
  • Vor diesen Hintergründen ist es nicht unbedingt ratsam, bei der natürlichen Verhütung auf die Mondphasen zu vertrauen - zu unsicher und zu ungenau erscheint diese Vorgehensweise.

Kann man auch in den unfruchtbaren Tagen schwanger werden?

Angeblich besteht ein - nicht beweisbarer - Zusammenhang zwischen dem weiblichen Zyklus und den Mondphasen. imago images / Reiner Bernhardt

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Wie wahrscheinlich ist es in den unfruchtbaren Tagen schwanger zu werden?

An den unfruchtbaren Tagen ist die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft sehr gering. An allen anderen Tagen ist zusätzlicher Schutz, etwa durch Kondome, erforderlich. Für die Bestimmung der fruchtbaren Tage innerhalb des weiblichen Zyklus gibt es mehrere Verfahren.

Kann man schwanger werden auch wenn man noch nicht die Tage hatte?

Periode ohne Eisprung oder Eisprung ohne Periode – alles ist möglich und in beiden Fällen kann eine Schwangerschaft durchaus entstehen. Verhütung ist also immer ratsam, wenn du nicht schwanger werden möchtest, auch bei sehr unregelmäßigem Zyklus.