Klitoris ist empfindlich und tut weh

Über die Intimzone sprechen? Bloß nicht! Denn auch, wenn wir heute im 21. Jahrhundert leben: Themen, die unter die Gürtellinie gehen, sind nach wie vor ein Tabu für viele Menschen. Das gilt auch für unser Lustorgan, die Klitoris. Kein Wunder, dass viele Frauen überhaupt nicht wissen, wo diese genau liegt und welche Aufgabe sie erfüllt. Wir wollen uns heute jedoch besonders auf Probleme zwischen Juckreiz und Schwellung fokussieren, die beinahe jede Frau einmal in ihrem Leben betrifft, über deren Gründe aber dennoch nur wenig Bescheid wissen. 

Die Klitoris ist ein Organ des weiblichen Körpers, das am Ende der Vulva und am vorderen Ende der kleinen Schamlippen liegt. Sie ist für das Lustempfinden verantwortlich, denn an ihr liegen bis zu 8.000 Nervenenden verankert – das sind doppelt so viele wie an ihrem Pendant, der Eichel des Penis. Die weibliche Klitoris ist damit um einiges sensibler als das beste Stück der Männer. Sichtbar ist allerdings nur ein Teil des Lustorgans, das auch Kitzler genannt wird. Sie liegt unter einer Hautfalte zwischen den großen Schamlippen und über dem Ansatz der kleinen Schamlippen versteckt. Was viele nicht wissen: Der größere Teil der Klitoris reicht mehrere Zentimeter ins Innere des Körpers hinein, wo sie entlang der Scheidenwand verläuft. Dort liegen auch ihre beiden Schwellkörper, die sich bei Erregung mit Blut füllen und so für das angenehme Empfinden sorgen. Doch leider ist die Klitoris nicht immer nur mit positiven Gefühlen empfunden: Juckreiz, Schwellungen oder sogar leichte Blutungen können auch Beschwerden bereiten, die dringend geklärt werden müssen. Wir haben die häufigsten dieser Irritationen genauer unter die Lupe genommen und erklären, was wirklich hinter den Symptomen steckt.   

Eine wunde Klitoris ist ein ziemlich häufiges Problem, das durch zu viel Druck auf das empfindliche Organ entsteht. Durch eine grobe oder zu lange Stimulation beim Sex (zum Beispiel durch Mund oder Finger des Partners) kann es etwa schnell zu Wundstellen kommen. Doch auch zu enge Unterwäsche reizt die Haut und kann diese irritieren. Ebenso wie neue Waschmittel oder aggressive Pflegen, auf die der Kitzler überempfindlich reagiert.

Blutungen lösen bei den meisten Frauen große Sorgen aus – meist steckt aber auch dahinter nur eine zu grobe Stimulation der Klitoris. Das kann nicht nur durch Sex, sondern auch durch einen Vibrator ausgelöst werden, der auf einer zu hohen Stufe eingestellt wurde.  

Die Klitoris juckt und kratzt? Dann kann das Hinweis auf einen Scheidenpilz sein. In diesem Fall solltest du beobachten, ob weitere Symptome wie verstärkter, dickflüssiger Ausfluss oder Rötungen auftreten. Auch eine allergische Reaktion auf das Kondom des Partners kann hinter starkem Juckreiz in der Intimzone stecken. 

Probleme rund um die Klitoris sind meist harmlos – dennoch sollte man gut auf seinen Körper achten und im Zweifelsfall immer zum Arzt gehen, um gesundheitliche Probleme ausschließen zu können. Schämen musst du dich auf keinen Fall für das Thema, immerhin ist die Klitoris ein wichtiger Teil des weiblichen Körpers und völlig normal, wenn es einmal zu Problemen wie Wundstellen oder Juckreiz kommt.

Autor*in: Yvonne Leupold, Medizinautorin | Expertenteam
Letzte Aktualisierung: 11. August 2021

Eine Vulvitis ist eine Entzündung der äußeren Geschlechtsorgane der Frau. Lesen Sie hier mehr über Ursachen, Diagnose und Therapien.

Klitoris ist empfindlich und tut weh
© iStock.com/grinvalds

Zu den äußeren Geschlechtsorganen der Frau (Vulva) zählen der behaarte Schamberg, große und kleine Schamlippen, Klitoris, Scheidenvorhof und die zwei Bartholin-Drüsen. Der Scheidenvorhof wird von den kleinen Schamlippen begrenzt und enthält die Harnröhrenmündung, den Scheideneingang und die Mündung der Bartholin-Drüsen.

Jede Frau erkrankt mindestens einmal im Leben an einer Vulvitis

Die Bartholin-Drüsen liegen seitlich des Scheideneingangs und befeuchten den Scheidenvorhof mit ihrem Sekret. Der Damm trennt die Vulva nach hinten vom Analbereich ab.

Man unterscheidet eine infektiöse von einer nichtinfektiösen Vulvitis. Krankheitserreger lösen die infektiöse Vulvitis aus, während die nichtinfektiöse Vulvitis meist auf eine Überempfindlichkeitsreaktion der Vulva zurückzuführen ist.

Im Überblick:

  • Symptome
  • Ursachen
  • Diagnose
  • Therapie
  • Verlauf
  • Vorbeugen

Ausfluss: Was ist normal und wann besser zum Arzt?

Klitoris ist empfindlich und tut weh

Symptome einer Vulvitis

Eine Entzündung der äußeren Geschlechtsorgane der Frau macht sich meist durch ausgeprägten vaginalen Juckreiz und Brennen im Intimbereich bemerkbar. Da der Vulvabereich sehr sensibel ist, leiden viele Frauen an Schmerzen, die das Gehen, Sitzen und den Geschlechtsverkehr beeinträchtigen können.

Gelegentlich fallen auch geschwollene Lymphknoten in den Leisten auf. Fieber ist eher selten, kann aber besonders bei der sehr schmerzhaften Erstinfektion mit Herpes-Viren auftreten.

Hat sich die Entzündung auch auf Harnröhre und -blase ausgedehnt, geben die betroffenen Frauen zusätzlich Schmerzen beim Wasserlassen an. Ein in Geruch, Farbe oder Beschaffenheit veränderter Scheidenausfluss weist auf eine gleichzeitige Scheidenentzündung (Vaginitis) hin.

Die relativ häufige Infektion mit humanen Papillom-Viren kann ohne Beschwerden einhergehen. Neben den typischen Beschwerden einer Vulvitis kann es aber auch zu einem Nässegefühl und Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr kommen.

Vulvitis: Welche Ursachen stecken dahinter?

Zahlreiche Faktoren können eine Vulvitis auslösen beziehungsweise sie begünstigen.

  • Überempfindlichkeitsreaktion auf Substanzen wie Seifen, Waschmittel (auch indirekt über Kleidung), synthetische Materialien, Intimsprays und bestimmte Medikamente
  • Bakterien wie Staphylokokken, Streptokokken, Kolibakterien (Darmbakterien), Anaerobier, selten Gonokokken
  • Viren wie Herpes genitalis: Genitalherpes bei Mann und Frau behandeln oder humanePapillom-Viren (HPV)
  • Hefepilze wie Candida albicans (Scheidenpilz: Symptome und Behandlung)
  • Geißeltierchen wie Trichomonaden-Infektion
  • Parasiten wie Filzläuse: Typische Symptome – einfache Behandlung, Krätze: Quälender Juckreiz durch Milben unter der Haut und Würmer
  • Östrogenmangel
  • Sonderformen des Diabetes mellitus: Andere Arten der Zuckerkrankheit
  • Abwehrschwäche beispielsweise bei HIV-Infektion und Aids: Symptome und Therapie oder einem Tumorleiden
  • Hautkrankheiten wie die Hautflechten (Lichen) oder UG| Psoriasis
  • Harnwegsinfektionen
  • Blasenschwäche ()
  • übertriebene oder vernachlässigte Intimhygiene
  • kleine Verletzungen beispielsweise durch die Rasur des Intimbereichs oder durch Kratzen bei Juckreiz

Entzündliche Hauterkrankung auch im Vulvabereich

Die verschiedenen Hautflechten und die Schuppenflechte sind entzündliche Hauterkrankungen, die sich auch im Vulvabereich zeigen können. Bei einer Blasenschwäche kommt es ungewollt zum Urinabgang. Neben der direkten Hautreizung durch den Urin schafft dieser im Vulvabereich eine ständige feuchte und warme Umgebung, in der sich Erreger leichter vermehren können. Menschen mit einem Diabetes mellitus scheiden über den Urin Zucker aus, der günstige Bedingungen für das Wachstum von Pilzen (Candida albicans) schafft. Auch eine übertriebene Intimhygiene kann die Haut schädigen und Infektionen begünstigen.

Übertragung der Erreger

Die Vulva ist durch ihre Nähe zum After, der Harnröhre und der Scheide in besonderem Maße Erregern ausgesetzt. So können beispielsweise Darmbakterien durch eine falsche Toilettenhygiene (Säubern des Afters von hinten nach vorne) in den Vulvabereich gelangen. Ebenso können sich Infektionen in angrenzenden Bereichen wie der Scheide (Vaginitis) auf die Vulva ausdehnen. Viele Erreger wie Gonokokken, Herpes genitalis oder humane Papillom-Viren werden hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr von Mensch zu Mensch übertragen. Eine weitere Ansteckungsquelle beispielsweise für Krätzmilben und Filzläuse kann das gemeinsame Nutzen von Unterwäsche, Bettwäsche und Handtüchern sein. Auch Schwimmbäder, Saunen und Whirlpools sind häufig Infektionsquellen.


Vulvitis-Diagnose: Was passiert beim Arzt?

Erste Hinweise auf eine Vulvitis gewinnt der*die Arzt*Ärztin aus der ausführlichen Befragung der Frau zur Krankheitsgeschichte und den aktuellen Beschwerden (Anamnese). Es folgt eine gynäkologische Untersuchung. Wegen der häufig gleichzeitigen Entzündung der Scheide werden sie und der Gebärmutterhals ebenfalls untersucht. Erregerabhängig wird auch der Analbereich geprüft.

Schon bei der Betrachtung (Inspektion) der Vulvaregion fallen bei einer Vulvitis eine Schwellung und Rötung der meist sehr feuchten Schleimhaut auf. Auch Abszesse, kleine Knötchen oder entzündete Haarfollikel können sichtbar werden. Bedingt durch die geschwollene Schleimhaut kann die Mündung der Bartholin-Drüsen verlegt sein. Durch den nun behinderten Sekretabfluss kann die Drüse anschwellen und eine sichtbare Zyste ausbilden. Einen Hinweis auf eine Herpes-Infektion geben in Gruppen stehende Bläschen, die kleine Geschwüre ausbilden und nach einigen Tagen ohne Narben abheilen. Bestimmte humane Papillom-Viren können gutartige, blumenkohlartige Gewebswucherungen, die Feigwarzen, verursachen. Filzläuse: Typische Symptome – einfache Behandlung und ihre Eier (Nissen) sind bei guter Beleuchtung bereits mit bloßem Auge erkennbar.

Klärung des Grunds für die Vulvitis

Um die Ursache der Vulvitis zu bestimmen, entnimmt der*die Arzt*Ärztin einen Abstrich aus dem Vulvabereich und untersucht ihn unter dem Mikroskop. Lässt sich der Erreger nicht identifizieren, wird er angezüchtet (Kultur). Virale Infektionen können auch den DNA-Nachweis des Virus erfordern.

Gerade bei wiederkehrenden Entzündungen der äußeren Geschlechtsorgane ist es ratsam, einen Hormonmangel oder Diabetes mellitus auszuschließen. Bei chronischen Verläufen muss auch ein bösartiger Tumor der Vulva ausgeschlossen werden.

Vulvitis-Therapie: Wie läuft die Behandlung ab?

Die Therapie richtet sich nach der Ursache der Vulvitis: Gegen Bakterien und  Trichomonaden werden Antibiotika eingesetzt, gegen Pilzinfektionen sogenannte Antimykotika und gegen Würmer Antihelminthika.

Ein Befall mit Filzläusen oder Krätzmilben bekämpft man mit einer Substanz namens Lindan ausschließlich äußerlich. Während Infektionen durch HPV-Virus: Symptome und Folgen der Infektion häufig ohne Therapie abheilen, kann die Herpes-Infektion bis heute nicht geheilt werden. Nur die Beschwerden werden mit sogenannten Virustatika behandelt.

Abhängig vom Erreger und Verlauf der Vulvitis werden die Medikamente als Creme aufgetragen oder in Tablettenform eingenommen. Bei sexuell übertragbaren Infektionen ist es sinnvoll, den Partner oder die Partnerin mitzubehandeln. Um Rückfälle zu vermeiden, sollte eine Vulvitis ausreichend lang behandelt werden.

Abszesse werden chirurgisch unter örtlicher Betäubung eröffnet

Die Bartholinitis: OP ist manchmal unausweichlich erfordert eine sogenannte Marsupialisation, bei der der Arzt die Zyste eröffnet und mit der Außenhaut vernäht. Der neue, größere Drüsenausgang verhindert, dass die betroffene Bartholin-Drüse erneut verstopft. Feigwarzen werden zunächst nur beobachtet, da sie sich häufig von selbst zurückbilden. Geschieht dies nicht, können Substanzen wie Podophyllotoxin oder Trichloressigsäure aufgetupft werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Warzen mittels Laser, Messer oder Elektroschlinge zu entfernen.

Zur Behandlung einer nichtinfektiösen Vulvitis sind Kamille-Sitzbäder geeignet. Sie können auch in der Nachbehandlung einer infektiösen Vulvitis sinnvoll sein. Da die Vulvitis oft mit Schmerzen einhergeht, werden häufig auch schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente eingesetzt. Zudem ist es empfehlenswert, einige Hygieneregeln, wie den täglichen Wechsel von Handtüchern und Unterwäsche, einzuhalten. Einige Erreger wie die Krätzmilbe erfordern auch das Kochen der Kleidung und Bettwäsche.

Verlauf: Vulvitis meist gut behandelbar

Häufig lässt sich die Vulvitis problemlos behandeln, sodass schwere Verläufe eher selten sind. Infektionen mit Herpes-Viren können nicht geheilt werden. Während sich die akute Vulvitis behandeln lässt, bleiben die verursachenden Viren im Körper und können beispielsweise bei Stress oder der Menstruation eine erneute Vulvitis auslösen. Infiziert sich eine werdende Mutter kurz vor der Geburt mit dem Herpes-Virus, besteht große Gefahr für das Kind, sich während der Geburt anzustecken. Da der Neugeborenenherpes mit einer hohen Sterblichkeit einhergeht, muss die Infektion durch einenKaiserschnitt umgangen werden.

Feigwarzen sollten operiert werden

Feigwarzen: Symptome und Behandlung wachsen sehr selten zu großen Ansammlungen (Condylomata gigantea) zusammen, die einen Kaiserschnitt notwendig machen können. Selten ist auch die Infektion des Neugeborenen mit humanen Papillom-Viren (HPV) während der Geburt. In der Folge können sich beim Kind Feigwarzen und selten gutartige Tumoren im Kehlkopfbereich bilden. Zur Vermeidung sollten die Feigwarzen vor der Geburt beseitigt werden.

Krebsrisiko durch Humane Papillom-Viren

Eine Infektion mit einer anderen Gruppe von Humanen Papillom-Viren birgt das Risiko, Jahre später an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. Auch an der Entstehung von Krebs im Vulvabereich scheinen sie zumindest beteiligt zu sein.

So beugen Frauen einer Vulvitis vor

Um einer Vulvitis vorzubeugen, sollte eine übertriebene Anwendung von Intimkosmetika wie Intimdeos oder Seifen ebenso vermieden werden wie eine nachlässige Intimhygiene.

Nach dem Stuhlgang sollte der After immer von vorne nach hinten, also von der Vulva weg, gereinigt werden. In Schwimmbädern und Saunen ist es empfehlenswert, nur das eigene Handtuch zu verwenden und einen nassen Badeanzug gegen einen trockenen zu tauschen. Statt eng anliegender, synthetischer Unterwäsche sollten atmungsaktive Baumwollslips bevorzugt werden.

Kondome bieten einen gewissen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten und werden daher uneingeschränkt empfohlen. Da sie aber nur Teile des Genitals bedecken, ist eine Einschleppung von Erregern in den Vulvabereich trotzdem möglich.

Eine HPV-Impfung gegen bestimmte humane Papillom-Viren ist mittlerweile erhältlich und bietet nach heutigem Wissen einen sehr guten Infektionsschutz.

Vulva: Diese Formen gibt es

Klitoris ist empfindlich und tut weh

Was bedeutet es wenn der Kitzler pocht?

Die Blutversorgung der Klitoris erhöht sich, wodurch die Klitoris (die dem Penis bei Männern entspricht) und die Scheidenwände anschwellen. Durch die erhöhte Blutversorgung treten vermehrt Scheidensekrete auf (die als Gleitmittel dienen). Der Genitalbereich kann kribbeln oder pochen.

Wie sieht Vulvodynie aus?

Das typische Er- scheinungsbild einer Vulvodynie ist ein chronisches, meist schmerzhaftes Missempfinden über mehr als drei Monate im Bereich der gesamten Vulva oder nur im Bereich des Scheidenvorhofs (Vestibulum). Einer spezifischen Erkrankung kann es in der Regel nicht zugeordnet werden.

Was tun gegen unangenehmes Gefühl im Intimbereich?

Einige Frauen wenden lokal Joghurt, Essig- oder Zitronenwasser an, deren Wirkung ist aber medizinisch nicht erwiesen. Sitzbäder: Gerade bei Entzündungen im Genitalbereich und Brennen in der Scheide empfinden manche Betroffene Linderung bei einem Sitzbad mit Kamillenextrakt. Hausmittel haben ihre Grenzen.