Pay direkt was ist der unterschied zu pay pal

Digitale Shoppingcenter gewinnen immer mehr an Bedeutung. Nicht nur namhafte Unternahmen wie Amazon, eBay oder Zalando buhlen um Käufer – auch immer mehr Startups bieten ihre Waren und Dienstleistungen online an. Neben allgemeinen Problemen wie einem rechtssicheren Impressum oder einer konkreten Datenschutzerklärung, bereiten vor allem die Zahlungsdienste wiederkehrende Probleme. Ausländische Drittanbieter wie PayPal und Sofortüberweisung prägen den bargeldlosen Zahlungsverkehr im Internet. Ein neuer Zahlungsdienst kann vieles, was an seinen Mitbewerbern völlig zu recht kritisiert wird, besser: Paydirekt.

Ausgangssituation

Dem Bundesverband Versandhandel (bevh) zufolge nutzten Ende vergangenen Jahres 43 Prozent der Deutschen bei Käufen im Internet PayPal, Sofortüberweisung oder Giropay. Ein Jahr zuvor waren es noch 39 Prozent. Am beliebtesten ist allerdings „per Rechnung“ zu bezahlen – diese Variante wählten 30 Prozent der Kunden. Der Markt, von dem Paydirekt etwas abbekommen möchte, ist also bereits schon gut umworben. Dies wird auf vielen Internetseiten von Onlinehändlern deutlich, die mit den Symbolen der Zahlungsmöglichkeiten überzeugen wollen. Die Schriftzüge von Visa, Mastercard & Co erschlagen den Kunden fast. In diesem hart umkämpften Feld versucht nun schon seit einiger Zeit Paydirekt Fuß zu fassen.

Was steht hinter dem Namen „Paydirekt“ und wie funktioniert der Zahlungsdienst

Paydirekt ist ein Online-Bezahlverfahren deutscher Banken und Sparkassen. Es wird von der Paydirekt GmbH betrieben und wurde 2014 gegründet.

Um sich für Paydirekt erstmals registrieren zu können, benötigen die Kunden ein Girokonto bei einer teilnehmenden Bank oder Sparkasse sowie einen Onlinebanking-Zugang. Durch diese Voraussetzungen wird der Benutzerkreis möglicherweise eingeschränkt. Nicht jeder wird wohl ein Konto bei einer Bank besitzen, die Paydirekt anbietet und/oder das erforderliche Onlinebanking benutzen.

Die Registrierung selbst erfolgt im Onlinebanking-Bereich des Nutzers durch Festlegung von Nutzernamen und einem sicheren Passwort. Anschließend kann Paydirekt als Bezahlverfahren verwendet werden. Vor Abschluss eines Kaufs müssen Nutzername und Passwort eingegeben werden. Schlussendlich wird die Bezahlung mittels TAN-Abfrage überprüft.

Im Unterschied zu anderen Bezahldiensten ist Paydirekt kein Drittanbieter, sondern eine Zusatzfunktion des Girokontos. Die Zahlung wird direkt über das Girokonto des Käufers abgewickelt und an das Konto des Händlers gesendet. Diese positive Tatsache war bereits ursächlich für die Namensgebung des Zahlungsdienstes.

Die Konto-Informationen werden dabei weder an den Händler noch an einen Drittanbieter weitergegeben. Dadurch grenzt sich die Zahlungsvariante deutlich von ihrer im Ausland ansässigen Konkurrenz ab und vermindert damit die Datenübergabe von hochsensiblen Bankinformationen.

Bei der Zahlungsabwicklung erhebt Paydirekt jedoch Transaktionsdaten, die über den Umfang einer normalen Überweisung hinausgehen. Dazu gehören beispielsweise die angegebene Lieferadresse und möglicherweise die einzelnen Positionen eines Warenkorbs (sofern der Shopbetreiber diese an Paydirekt übermittelt).

Da das System in Deutschland betrieben wird, gelten der deutsche Datenschutz und das deutsche Bankgeheimnis. Alle Zahlungen werden auf dem Kontoauszug, im Onlinebanking und der Paydirekt-App angezeigt. Bei entsprechender Kontodeckung erhält der Händler nach der Eingabe eine sofortige Bestätigung der Zahlung und kann die Ware verschicken. Dies sorgt im Ergebnis für Rechtssicherheit, Transparenz und Kundenfreundlichkeit.

Fazit

Paydirekt hebt sich in puncto Datenschutz von der Konzeption und Umsetzung deutlich positiv von den ausländischen Mitbewerbern ab. Das Problem hier liegt in einem anderen Bereich – in der Bekanntheit und Akzeptanz. Nach eigenen Angaben nehmen (Stand Februar 2017) über 620 Akzeptanzstellen teil. Darunter zählen mittlerweile zwar auch große Namen wie die Metro-Unternehmen Media Markt und Saturn sowie Deichmann und dm. Trotzdem verläuft die Entwicklung eher schleppend. Das mag an der teilweise stiefmütterlichen Werbung allein auf Seiten der Banken liegen. An der Grundkonzeption liegt es jedenfalls nicht. Es ist ein begrüßenswerter Ansatz, dass bei einem Onlinekauf nur zwei Parteien beteiligt werden: die Bank des Kunden auf der einen und der Händler mit seinem Kreditinstitut auf der anderen Seite. Verschwiegen darf allerdings nicht werden, dass natürlich die gleich allgemeinen Risiken bestehen, die auch sonst beim Onlinebanking auftreten können.

Für die Zukunft bleibt zu hoffen, dass auch weitere Händler Paydirekt ihren Kunden als einen Schritt zu mehr Sicherheit im digitalen Zahlungsverkehr anbieten und sich damit qualitativ von anderen Onlineshops abgrenzen.

Verschiedene deutsche Banken und Sparkassen hatten den Online-Bezahldienst paydirekt gemeinsam ins Leben gerufen, um Paypal Paroli zu bieten. Die Daten verbleiben dabei in Deutschland bei der jeweiligen Hausbank der Kunden. Daher gilt hier im Gegensatz zu Paypal Europe, das mit dem US-amerikanischen Mutterkonzern verbunden ist, das deutsche Datenschutzrecht. Sensible Kundendaten werden bei Paydirekt weder an den Onlineshop noch an andere Unternehmen weitergeleitet.

Mit solchen Vorzügen punkten allerdings auch andere Bezahldienste, die heute schon wesentlich verbreiteter sind. Wie die Paypal-Alternativen im Einzelnen funktionieren und wer sie nutzen kann, erfahren Sie in unserem Überblick:

Paydirekt – das Paypal der deutschen Banken

Um Paydirekt nutzen zu können, brauchen Kunden ein Online-Banking-Konto bei einer der teilnehmenden Banken, also zum Beispiel einer Sparkasse, einer Volks- oder Raiffeisenbank, der Postbank oder bei der ING DiBa. Mit der Anmeldung zum Bezahldienst werden wie bei Paypal Nutzername und Passwort festgelegt. Künftige Zahlungen funktionieren dann stets über diesen Login. Bislang bieten erst rund 160 Händler Zahlungen über Paydirekt an. Allerdings kommen auch immer weitere Angebote neu dazu. Zuletzt hat die Metro-Kette mit ihren bekannten Marken wie Saturn, Media-Markt, Real und Redcoon angekündigt, bis zum Weihnachtsgeschäft Zahlungen mit Paydirekt zu ermöglichen.

Kosten für Nutzer: Aufschlag bei einzelnen Händlern möglich
Geldeinzug: Girokonto
Käuferschutz: Erstattung des Kaufpreises nach 30 Tagen ohne Wareneingang; gilt nicht für Alkohol, Medikamente, Tabak und digitale Produkte
Datenschutz: Datenaustausch mit der Bank; keine Weiterleitung an Dritte

Giropay – direkt über das Girokonto bezahlen

Giropay ist, ähnlich wie Paydirekt, ein Gemeinschaftsprojekt der deutschen Kreditwirtschaft. Den Bezahldienst können unter anderem alle Kunden mit Onlinebanking bei der Postbank, den Sparkassen, der Comdirect sowie den Volks- und Raiffeisenbanken nutzen. Dabei werden die Käufer vom Onlineshop direkt zu ihrem Konto-Anbieter weitergeleitet, wo sie nach dem Login die Zahlung nur noch per Eingabe einer TAN bestätigen müssen. Für Beträge bis 30 Euro entfällt die TAN. Giropay wird von diversen größeren Onlineshops wie Redcoon oder Eventim sowie von Fluggesellschaften wie Airberlin und Transvia angeboten.

Kosten: Aufschlag bei einzelnen Händlern möglich
Geldeinzug: Girokonto
Käuferschutz: Nein
Datenschutz: Datenaustausch mit der Bank; keine Weiterleitung an Dritte

Sofort Überweisung – schnell und weit verbreitet

Wie Giropay funktioniert Sofort Überweisung über Nutzung des regulären Online-Bankings. Kunden wählen im Zahlungsbereich ihre Bank aus und können die Überweisung mit ihren Login-Daten und einer TAN freigeben. Daher ist kein eigener Account beim Anbieter nötig. Kunden benötigen lediglich ein deutsches Online-Banking-Konto. Auch in einigen anderen europäischen Ländern wie Österreich, der Schweiz oder Frankreich kann Sofort Überweisung genutzt werden. Das Verfahren wird aktuell bereits von über 35.000 Onlineshops angeboten. Aktuell kann man damit zum Beispiel bei der Bahn oder dem Elektronik-Versand Conrad einkaufen. Da der Anbieter Einsicht in sensible Kontodaten erhält, ist das Verfahren in der Vergangenheit allerdings vielfach von Datenschützern kritisiert worden.

Kosten: Aufschlag bei einzelnen Händlern möglich; einige Händler gewähren auch Rabatte
Geldeinzug: Girokonto
Käuferschutz: Wird von einzelnen Händlern optional angeboten; innerhalb von 14 Tagen kann bei Nichtlieferung das Geld zurückgefordert werden
Datenschutz: Austausch sensibler Daten mit Sofort Überweisung; keine Weiterleitung an Dritte

Masterpass – schnellere Zahlungen mit Kreditkarte

Der Bezahldienst Masterpass von Mastercard zieht das Geld im Gegensatz zu den bisher genannten Verfahren nicht über das Girokonto, sondern über die Kreditkarte ein. Möglich ist das mit allen verbreiteten Kreditkarten, also zum Beispiel auch Visa, Maestro oder American Express. Im jeweiligen Onlineshop bestätigen die Kunden ihre Zahlung über die Zugangsdaten des separaten Masterpass-Accounts. Zusätzlich wird eine TAN via App oder SMS versandt, der zum Abschließen der Zahlung nötig ist. Dabei können die Kunden auch gleich eine der bei Masterpass gespeicherten Lieferadressen auswählen. Verfügbar sind Zahlungen mit Masterpass aktuell zum Beispiel in den Onlineshops notebooksbilliger.de, lastmitute.com oder bei Euronics.

Kosten: Gegebenenfalls für die Zusendung der TAN per SMS
Geldeinzug: Kreditkarte
Käuferschutz: Nein
Datenschutz: Keine Weiterleitung der Daten an Dritte

Barzahlen – größte Datensicherheit dank Bargeld

Für alle, die aus Gründen der Sicherheit oder des Datenschutzes überhaupt nicht online zahlen möchten, bietet Barzahlen eine Lösung an, um trotzdem bedenkenlos online shoppen zu können. Für Barzahlen wird kein eigener Account benötigt. Kunden bekommen nach dem Einkauf einen Zahlschein, den sie via Smartphone oder ausgedruckt in eines von rund 10.000 Geschäften mitnehmen können, die die Abwicklung anbieten. Hier kann die Zahlung einfach mit einem regulären Einkauf an der Kasse erfolgen. Sobald der Geldeingang gemeldet wird, kann die Bestellung verschickt werden. Barzahlen funktioniert bei rund 8.000 Onlineshops. Sogar Energieversorger wie Eon, Versicherer wie Ergo Direkt und Gaming-Anbieter wie Games Rocket bieten ihren Kunden mittlerweile Barzahlen an.

Kosten: Kostenlos
Geldeinzug: Im Geschäft vor Ort
Käuferschutz: Innerhalb von 30 Tagen kann bei Nichtlieferung kann der komplette Betrag zurückgefordert werden; gilt nicht für digitale Güter
Datenschutz: Kein Austausch sensibler Daten

Quelle: https://www.check24.de/konto-kredit/news/diese-alternativen-zu-paypal-sollten-sie-kennen-61110/

Was ist besser PayPal oder giropay?

Die deutschen Banken und Sparkassen haben eine Alternative zu Paypal vorgestellt: Giropay. Der Dienst funktioniert, ist aber weniger komfortabel als Paypal. Er punktet vor allem mit Datenschutz. Jahrelang haben die Banken und Sparkassen in Deutschland jeweils eigene Lösungen für das mobile Bezahlen per App entwickelt.

Was sind die Vorteile von paydirekt?

paydirekt hat sich das Thema Sicherheit groß auf die Fahnen geschrieben und sieht darin einen entscheidenden Vorteil – für Kunden sowie im »Kampf« gegen PayPal. Anders als der US-Konkurrent verzichtet paydirekt auf einen externen Dienstleister. Käufer- und Händlerkonto kommunizieren ohne Umwege miteinander.

Kann ich mit paydirekt an PayPal bezahlen?

Mit Paydirekt ist das derzeit noch nicht möglich. Da Sofortüberweisungen als nicht besonders sicher gelten und Klarna nicht von allen Anbietern unterstützt wird, bietet es sich auch hier wieder an entweder mit Kreditkarte zu bezahlen oder die Kreditkarte direkt in einem PayPal-Konto zu hinterlegen.

Wie funktioniert das Bezahlen mit paydirekt?

Wählen Sie im Online-Shop einfach paydirekt als Zahlungsoption aus und geben Sie Ihren Benutzernamen und Ihr Passwort ein. Danach bestätigen Sie die Zahlung und schließen den Kauf ab. In seltenen Fällen werden Sie zu Ihrer eigenen Sicherheit aufgefordert, die Zahlung zusätzlich durch eine TAN zu bestätigen.