Schloss-klinik sonnenbühl in bad dürrheim bad dürrheim baden-württemberg

Die Schloss-Klinik liegt im verkehrsberuhigten Kurviertel Bad Dürrheims auf einem großen, parkähnlich angelegten Grundstück. Das historische Gebäude wurde in den Jahren 2006/2007 aufwändig renoviert.

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Einzigartiges

Die therapeutische Ausstattung orientiert sich an den Indikationen Innere Medizin/Kardiologie, Orthopädie und Neurologie. Dabei haben Gangtrainer und Bi-Manu-Track nach Prof. Hesse sowie der so genannte Sumo-Walkerals Instrumente des Gehtrainings eine regionale Alleinstellung. Wir bieten Ihnen exzellente Rehabilitation und Prävention wie in einem 4-Sterne Hotel.

Besondere Angebote

Unser Vital-Programm ist nach modernen medizinischen Gesichtspunkten aufgebaut. Alle Programme beinhalten mindestens eine, meistens mehrere unterschiedliche medizinische Untersuchungen und Diagnostikverfahren, die individuell zusammen­gestellt werden. Die Behandlungen sind medizinisch erprobt und wissenschaftlich anerkannte Wege zur Verbesserung des Gesundheitszustandes.

Kulinarisches / Wellnessküche

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Hotel / Zimmer

Die Patientenzimmer sind mit hellen Möbeln ansprechend und modern eingerichtet. Eine Ausstattung in Hotelqualität sorgt für Ihr Wohlbefinden.

Bad Dürrheim 06. November 2020, 21:54 Uhr

Kliniken-Serie präsentiert Schlossklinik Sonnenbühl: Neurologie stellt Alleinstellungsmerkmal in Bad Dürrheim dar

Eine manuelle Therapie kann viele Beschwerden lindern und dem Patienten Erleichterung bringen.

Eine manuelle Therapie kann viele Beschwerden lindern und dem Patienten Erleichterung bringen. | Bild: Vital-Klinik Sonnenbühl

Mit der Dreifach-Prädikatisierung als Sole-Heilbad, Heilklimatischer Kurort und Kneipp-Kurort hat Bad Dürrheim durch seine Gesundheitslandschaft ein herausragendes Alleinstellungsmerkmal. Die Stadt ist weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt. Einen bedeutenden Anteil daran haben die acht in Bad Dürrheim angesiedelten Reha-Kliniken. Sie stellen in Summe den größten Anteil an Arbeitgebern und sind die größten Beherbergungsbetriebe in der Stadt mit den meisten Betten. Die Kliniken stellen den größten Anteil der Übernachtungszahlen Bad Dürrheims.

Die Schloss-Klinik Sonnenbühl der Vital-Kliniken vereint in ihrem Haus die fachübergreifende Behandlung in vier Fachrichtungen. Die Schloss-Klinik Sonnenbühl der Vital-Kliniken vereint in ihrem Haus die fachübergreifende Behandlung in vier Fachrichtungen. | Bild: SK-Archiv Adam

Der SÜDKURIER stellt in einer losen Serie die Kliniken der Stadt vor. Heute: die Schlossklinik Sonnenbühl Bad Dürrheim. Diese war vom Corona-Lockdown besonders betroffen, sie übernahm in Zusammenarbeit mit dem Schwarzwald-Baar-Klinikum Patienten, die nach ihrer stationären Behandlung im Klinikum in Quarantäne bleiben mussten.

  1. Welche Fachrichtung hat die Klinik?

„Die Vital-Kliniken sind ein Gesundheitsdienstleister in der Rehabilitation, Anschlussheilbehandlung und Prävention. In Bad Dürrheim bieten wir neben der Orthopädie die Neurologie (Phase C und D) sowie Kardiologie und innere Medizin an“, erklärt Heiko Schöne, der kaufmännische Direktor der Klinik.

  1. Wie entstand die Klinik und was hat sich im Laufe der Zeit verändert?

Das Hauptgebäude mit seiner schloss-ähnlichen Fassade wurde nach zweijährigem Bau im Juli 1926 eröffnet. Renovierungen und Erweiterungen der Gebäudestruktur erfolgten unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes, so dass der herrschaftliche Charakter des Hauses erhalten blieb.

Im Juli 2016 feierte die Schlossklinik Sonnenbühl ihr 90-jähriges Bestehen. Es war der 24. Juli 1926, als die Klinik an der Hammerbühlstraße eröffnet wurde. Neun Jahrzehnte später kamen zahlreiche Besucher im Haus des Bürgers zusammen, um den Festtag zu begehen.

Zur weiteren Geschichte: Im Jahr 1923 fiel der Beschluss zum Bau der Klinik. Grundlage waren Neuerungen im Kur- und Heilwesen. 1 242 000 Reichsmark hatte der Neubau in der aufstrebenden Kurstadt Bad Dürrheim damals gekostet, erst zwei Jahre zuvor wurde dem Ort das Prädikat „Bad“ verliehen. Konfessionelle Ordensschwestern führten die Einrichtung ab dessen Eröffnung im Jahr 1926. Seinerzeit hatte die Klinik Spitznamen wie „Eisenbahner-Sanatorium“, „Leicht-Krankenhaus“ oder „Erholungssanatorium“. 1945 beschlagnahmten französische Besatzungsmächte die Klinik und richteten ein Kindererholungsheim ein. 1997 wurden die Kliniken dann hart von der Reha-Krise getroffen. Die Patientenzuweisungen gingen von Seiten der Krankenkassen zurück. 2003 wurde die Klinik Sonnenbühl der Bahn BKK in die Vital Kliniken GmbH und somit in die Selbstständigkeit überführt. Ein Jahr später wurde das denkmalgeschützte Hauptgebäude modernisiert. Danach konnten auch immobile Patienten aufgenommen werden. 2006 wurde zu den Indikationen der Inneren Medizin, Kardiologie und Orthopädie die Neurologie hinzugefügt. Im selben Jahr wurde das Bestandsgebäude renoviert.

  1. Was ist das Besondere an der Schloss-Klinik Sonnenbühl, warum kommen die Patienten extra nach Bad Dürrheim?

Schöne: „Wir verbinden exzellente medizinische Betreuung mit der Ausstattung und den Dienstleistungsstandards eines Hotels. Dies dokumentieren mehrere Auszeichnungen und entsprechende Zertifikate.“ Die medizinisch-therapeutische Betreuung erfolge disziplinübergreifend. Mit dem Konzept der aktiven Pflege werde bereits im frühen Stadium des Aufenthaltes größtmögliche Selbständigkeit und Mobilität ermöglicht. Gerade im Bereich der Neurologie Phase C halte die Klinik schon krankenhausähnliche Strukturen vor, so Schöne weiter. Ein weiteres Entscheidungskriterium für die Patienten sei auch das Ambiente, so Schöne. „Die Leute informieren sich im Internet und suchen danach ihren Aufenthalt aus.“

Eine manuelle Therapie kann viele Beschwerden lindern und dem Patienten Erleichterung bringen. Eine manuelle Therapie kann viele Beschwerden lindern und dem Patienten Erleichterung bringen. | Bild: Vital-Klinik Sonnenbühl

  1. Wie viele Mitarbeiter sind in der Klinik beschäftigt und aus welchem Umkreis kommen diese und wie macht sich der Fachkräftemangel bemerkbar?

„Die Klinik beschäftigt aktuell zwischen 120 und 130 Mitarbeiter, die größtenteils aus der Region kommen“, erklärt der Klinikdirektor. Wie überall sei der Bedarf an examinierten Pflegekräften groß. Die Fluktuation innerhalb der Klinik sei „überschaubar“. An Arbeitszeitmodellen stehen Voll- und Teilzeitangebote zur Verfügung.

  1. Wie viele Patienten hat die Klinik pro Jahr und aus welchem Einzugsgebiet?

In der Schlossklinik Sonnenbühl werden zwischen 3000 und 3200 Patienten pro Jahr behandelt. Diese kämen aus Baden-Württemberg, aber es seien auch Patienten aus dem gesamten Bundesgebiet zu verzeichnen, erklärt Heiko Schöne. Größtenteils werden die Patienten über die Krankenkassen als Kostenträger zugeteilt. Als ehemalige „Eisenbahner-Klinik“ kommen aus diesem Bereich auch heute noch viele Patienten zur Behandlung oder nehmen eine sogenannte „Präventionswoche“ in Anspruch. „Wir haben viele Wiederholer unter den Patienten“, bemerkt der Klinikdirektor. Der Anteil an Anschlussheilbehandlungen (AHB) liege üblicherweise bei 80 Prozent, momentan eher 90 Prozent, der Reha-Anteil bei rund 20 Prozent.

  1. Wie hat sich der Corona-Lockdown auf die Klinik Sonnenbühl ausgewirkt?

Aktuell liegt die Vital-Klinik Sonnenbühl aufgrund der Vorgaben und limitiert durch ihre Räumlichkeiten bei einer Belegung von etwa 70 Prozent. Durch den ersten Lockdown schreibe die Klinik dieses Jahr keine schwarzen Zahlen, sei aber mit einem blauen Auge davongekommen.

Heiko Schöne ist seit August 2019 kaufmännischer Klinikdirektor der Klinik Sonnenbühl. Heiko Schöne ist seit August 2019 kaufmännischer Klinikdirektor der Klinik Sonnenbühl. | Bild: Naiemi, Sabine

„Während des ersten Lockdowns fungierte der Sonnenbühl als „Ersatz-Krankenhaus“ und ist mit einem satten Minus aus dieser Zeit hervorgegangen“, erklärt Heiko Schöne. Das heißt: Die Vital-Kliniken haben in dieser Zeit ohne große Bürokratie direkt aus dem Schwarzwald-Baar-Klinikum aus der Akut- und Intensivpflege rund 150 Schwerst-Pflege-/Hospiz-Patienten zur angeordneten Quarantäne übernommen. „Unter großen Schwierigkeiten haben wir extra externes Pflegepersonal rekrutiert und dafür 70 000 Euro ausgegeben“, sagt Schöne. Zusätzlich befinde man sich aktuell mit der AOK Baden-Württemberg im Streit über die Abrechnung von 250 000 Euro Pflegekosten, die bis dato nicht erstattet wurden. „Die Zusammenarbeit mit dem Schwarzwald-Baar-Klinikum, dessen Sozialdienst und der Uni-Klinik Tübingen war jederzeit hervorragend“, möchte der Klinikdirektor hervorheben. Doch ohne adäquates Entgelt und Übernahme der Kosten bestehe natürlich keinerlei Motivation mehr, im Notfall noch einmal zur Verfügung zu stehen.