Steigt der hcg-wert bei einer nicht intakten schwangerschaft

Frage vom 18.10.2017

Hallo,
Gibt es eine Aussicht, dass meine Schwangerschaft trotz dieser schlechten Werte noch erfolgreich verlaufen kann:
HCG 4+3 = 170
HCG 5+4 = 990
HCG 6+3 = 1600
Leider keine Verdopplungen, nur ein Punkt in der Fruchthöhle ist herangewachsen, der heute bei 6+3 zu sehen war. Blutungen hatte ich bisher keine, habe aber auch Progesteron genommen.

Arzt meinte nur, die Natur entscheidet jetzt. Habe es mir aber so gewünscht, ein Kind zu bekommen.
Bin spontan schwanger mit 41 J. geworden.
Kann ich mir noch Hoffnung machen oder ist es aussichtslos?
Vielen Dank!

Antwort vom 20.10.2017

Hallo, dafür, dass es sich noch um ein sehr frühes Schwangerschaftsstadium handelt, ist schon oft der HCG-Wert kontrolliert worden und US gemacht worden. Das ist unnötig, verunsichert und hat keinen Einfluss darauf, wie es sich weiter entwickelt. Bis jetzt ist die Schwangerschaft bestätigt worden, sie ist anscheinend in der Gebärmutter angesiedelt und der HCG-Wert steigt. Das alles deutet auf eine intakte Schwangerchaft hin. Wie sich eine Schwangerschaft weiter entwickelt lässt sich nicht vorhersagen. Weder wenn Sie einfach Abwarten, noch wenn alle paar Tage US und HCG kontrolliert werden.Ich würde so lange von einer intakten Schwangerschaft ausgehen, bis das Gegenteil sicher diagnostiziert wurde beziehungsweise bis Sie selbst etwas merken, was auf eine Fehlgeburt hindeutet (Blutungen, Schmerzen).
Sollte es sich um eine nicht intakte Schwangerschaft handeln, so würde sie von alleine abgehen und es gäbe keine sinnvolle Möglichkeit dies zu verhindern. In den frühen Wochen ist ein operatives Eingreifen nicht erforderlich.
Nur ein deutlich fallender HCG-Wert bedeutet eine nicht intakte Schwangerschaft und ob der Embryo so früh schon sichtbar ist, hängt von vielen Faktoren ab. Ich empfehle Ihnen die nächsten Wochen auf die Kontrolle zu verzichten und "guter Hoffnung" zu bleiben. Der erste US nach den Mutterschaftsrichtlinien ist für die rechnerisch 9.- 10. SSW vorgesehen. Dies so spät, weil dann alles groß genug ist, um es beurteilen und messen zu können. Anhand der Daten kann dann auch das Schwangerschaftsalter sicherer bestimmt werden. HCG- Kontrollen sind als Routineuntersuchung überflüssig, weil ihre Aussagekraft sehr begrenzt ist. Hilfreich sind sie nur zur Bestätigung ganz bestimmter Sachverhalte, für die es bei Ihnen aber anscheinend keinen Anhaltspunkt gibt.

Ich wünsche Ihnen alles Gute für eine erfolgreiche Schwangerschaft, Monika Selow

Letzte Aktualisierung: 16.12.2021

Autor*in

Steigt der hcg-wert bei einer nicht intakten schwangerschaft
Onmeda-Redaktion

Quellen

Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand 2013)

Juch, H., Gauster, M.: Endokrinologie der humanen Plazenta. Gynäkologische Endokrinologie, Jahrgang 10, Band 3, S. 161-167 (11. August 2012)

Wildt, L., Grubinger, E.: Endokrinologie der Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit. Gynäkologische Endokrinologie, Jahrgang 10, Band 3, S. 155-160 (11. August 2012)

Online-Publikation der Mayo Clinic, USA: Does the HCG diet work – and is it safe? (Stand: 21. Dezember 2011)

Online-Publikation der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA (US Food and Drug Association): HCG Diet Products Are Illegal. (Stand: 6. Dezember 2011)

Myth vs. Fact: The Human Choronic Gonadotropin (hCG) Diet. The Endocrine Society and the Hormone Foundation, USA (Stand: Dezember 2011)

Schneider, H., Husslein, P.-W., Schneider, K.-T. M. (Hrsg.): Die Geburtshilfe. Springer, Berlin 2010

Uhl, B.: Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme Verlag, Stuttgart 2010

Stauber, M. et al.: Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, Stuttgart 2007

Baltzer, J. et al.: Praxis der Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, Stuttgart 2006

Kirschbaum, M., Münstedt, K.: Checkliste Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, Stuttgart, 2005

Eine Eileiterschwangerschaft ist nicht immer leicht zu erkennen. Möglicherweise müssen verschiedene Untersuchungen durchgeführt werden, bis die Diagnose sicher ist. Außerdem gibt es andere Zustände und Krankheitsbilder, bei denen ähnliche Beschwerden auftreten können und gegen welche eine Eileiterschwangerschaft klar abgegrenzt werden muss. Dazu gehören:

  • frühe Schwangerschaftsstadien einer „normalen” Schwangerschaft in der Gebärmutter
  • Störungen einer Gebärmutter-Schwangerschaft oder spontane Abgänge in den ersten Schwangerschaftswochen
  • Blinddarmentzündung in der Frühschwangerschaft
  • Zwillingsschwangerschaft mit einer Einnistung in der Gebärmutter und einer Einnistung im Eileiter (heterotope Schwangerschaft)
  • „Hormonelle Scheinschwangerschaft” nach einer Hormonbehandlung für eine künstliche Befruchtung
  • Eierstockzysten wie beispielsweise die Corpus-Luteum-Zyste
  • Komplikationen bei Eierstockzysten, wie beispielsweise die Stieldrehung einer Zyste
  • Blasenentzündungen und Harnwegsinfekte

Anamnese & gynäkologische Untersuchung

Erster Schritt der ärztlichen Untersuchung ist die Betrachtung der Krankengeschichte (Anamnese) auf gynäkologische Vorerkrankungen und mögliche Risikofaktoren. Die Beschreibung der Beschwerden, vorhergehende Fehleinnistungen, unvollständige Sterilisationen, Infektionen, Fehlgeburten und Operationen können den Verdacht auf eine mögliche Eileiterschwangerschaft lenken.
Das äußere und innere Abtasten gehört zur gynäkologischen Routineuntersuchung bei Verdacht auf eine Eileiterschwangerschaft. Die betroffene Seite, in seltenen Fällen die gegenüberliegende Seite, reagiert sehr schmerzempfindlich. Die Gebärmutter (Uterus) wirkt aufgelockert. Der angeschwollene Eileiter erscheint hingegen, je nach Stadium der Schwangerschaft, als länglicher Widerstand. Typisch für akute Unterleibserkrankungen, wie die Eileiterschwangerschaft, ist auch die Schmerzempfindlichkeit des Gebärmutterhalses, wenn er angehoben oder geschoben wird. Eine Sichtuntersuchung gibt Aufschluss über Veränderungen des Muttermundes und Blutungen aus dem Gebärmutterhals.

Labor

Eine Schwangerschaft lässt sich am einfachsten mit einem im Handel erhältlichen Schnelltest feststellen. Dieser reagiert positiv auf das Vorhandensein des Schwangerschaftshormons HCG im Urin. Ob eine intakte oder fehleingenistete Schwangerschaft vorliegt, zeigt die längerfristige Beobachtung der HCG-Konzentration im Blutserum. Diese Verlaufskontrollen können nur von einem Arzt vorgenommen werden. Bei einer intakten Schwangerschaft nimmt die HCG-Konzentration sehr schnell zu. Da die Entwicklung bei einer Fehleinnistung gestört ist, steigt in diesem Fall der HCG-Spiegel nur langsam, stagniert oder sinkt sogar wieder. Bei einer Fehlgeburt fällt die HCG-Konzentration nach einem ersten langsamen Anstieg schnell ab.
Mit der Verlaufskontrolle der HCG-Konzentration kann zwar eine intakte Schwangerschaft erkannt oder ausgeschlossen werden, sie gibt jedoch keinen Aufschluss über den Einnistungsort der Schwangerschaft. Hierzu sind Tast- und Ultraschalluntersuchungen notwendig.

Ultraschall

Über die genaue Lokalisierung einer Schwangerschaft innerhalb oder außerhalb der Gebärmutter kann in der Regel eine Ultraschalluntersuchung Aufschluss geben. Mit dem Ultraschall über die Vagina (Vaginalsonografie) kann zunächst kontrolliert werden, ob eine Schwangerschaft in der Gebärmutterhöhle vorliegt. Ist dies nicht der Fall, werden anschließend die Eileiter kontrolliert. Dabei ist das Auffinden in einem sehr frühen Schwangerschaftsstadium in der Tube generell sehr schwierig. Mit Hilfe des so genannten Farbdopplerultraschalls können auch sehr kleine Strukturen, wie beispielsweise in der frühen Schwangerschaft, auf indirektem Weg aufgespürt werden. Diese spezielle Form des Ultraschalls macht nicht die Schwangerschaft selbst, sondern besonders gut durchblutetes oder mit Blut versorgtes Gewebe sichtbar, wie zum Beispiel das Schleimhautareal, in dem sich die Eizelle eingenistet hat.

Kann der hCG

Außerhalb der Schwangerschaft deutet eine HCG-Erhöhung auf einen Tumor hin. Das gilt besonders für Keimzelltumoren, also gut- oder bösartige Wucherungen der Hoden und Eierstöcke wie Hodenkrebs und Eierstockkrebs.

Wie kann man feststellen ob eine Schwangerschaft noch intakt ist?

Eine intakte Schwangerschaft am richtigen Ort (also in der Gebärmutter) kann sicher ab der siebten Schwangerschaftswoche gezeigt werden, wenn auch der wenige Millimeter große Embryo mit Herzaktion im Ultraschall zu sehen ist.

Wie steigt der hCG

Bei normalen Schwangerschaften verdoppelt sich der Blutspiegel des Beta-HCG innerhalb eines Tages. Hat sich die Eizelle dagegen fehlerhaft eingenistet (wie bei einer Eileiterschwangerschaft), steigt der HCG-Spiegel nur langsam an, stagniert oder sinkt sogar wieder.

Wie hoch ist der hCG

Bereits sechs bis neun Tage nach der Befruchtung kann durch eine ärztliche Untersuchung das schwangerschaftserhaltende Hormon humanes Chorion Gonadotropin (hCG) im Blut nachgewiesen werden. Dieses produziert der weibliche Körper, sobald sich eine befruchtete Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut einnistet.