Wann wenn nicht jetzt suhl

Der Aufwand hält sich mit Füttern, Stallreinigen oder den Impfungen in Grenzen, findet die Tierhalterin. Länger schlafen, das ist mit den Hühnern jedoch weniger machbar. „Sie brauchen ihren Rhythmus. Wenn es Morgens nach 7 Uhr wird, nehmen sie mir das übel. Und Schnee, den mögen sie gar nicht.“ Dafür um so mehr Mehlwurm-Leckerbissen.

Der Stall der Kaninchen ist ebenfalls ein Modell Marke Eigenbau, den ihr Mann Frank errichtet hat. Geschützt zwischen altem Mauerwerk und gut überdacht steht er so, dass es weder zieht, noch zu heiß wird, trotzdem die Sonne ihren Weg findet und auch die Kaninchen einen guten Überblick darüber haben, was auf dem Hof geschieht. Begonnen hat alles mit einer gedeckten Häsin. Der erste Wurf ist längst durch, der nächste wird erwartet. Dafür ist noch immer einer der Blaumarder-Rammler von Alfred Ortmann zu Gast in Benshausen. Auch von Ortmanns Wissen profitiert Sabine Mägdefrau, wenn es darum geht, wie gut sich der Nachwuchs zur Zucht erweist. „Ich muss gestehen, ohne ihn hätte ich mich wohl nie auf Kaninchen eingelassen.“

Richtig entschieden

Mit der Entscheidung erleben nicht nur die drei Kinder der Familie die wichtige Nähe zu Tieren, die gern zum Kuscheln kommen, auf der anderen Seite aber auch lernen, dass Nutztiere auf dem Hof eingezogen sind. „Und die haben auch für mich enormen Entspannungsfaktor zu meinem manchmal recht chaotischen Alltag“, weiß die Pfarrerin längst. Damit meint sie nicht allein die kurzen, erdenden Augenblicke, in denen sie sich fasziniert von den Kaninchen eine Auszeit gönnt, sondern auch die Arbeiten, die für das Wohlergehen anfallen. Heu rechen, Kräuter sammeln, die mit Wonne weggeschnurpst werden. „Besonders wenn man täglich mit vielen Menschen und unterschiedlichen Problemlagen befasst ist, tut Arbeit mit den Händen richtig gut.“ Und wenn Sabine Mägdefrau ihrem neuen Hobby wirklich einmal nicht nachkommen kann, dann weiß sie fachkundige Hilfe an ihrer Seite.