Warum bekomme ich gleich eine mahnung und keine erinnerung

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Ein Mahnschreiben (Zahlungserinnerung) ist in der Regel der erste Schritt, der gesetzt wird, wenn man eine Rechnung nicht pünktlich begleicht. Dafür fallen meistens Kosten an, die zusätzlich zum Rechnungsbetrag zu zahlen sind.

Die Fälligkeit einer Geldforderung, also der Zeitpunkt, zu dem die Zahlung erfolgen muss, richtet sich nach der vertraglichen Vereinbarung.

Ist gar nichts oder nichts Gegenteiliges vereinbart, muss die Ware bezahlt werden, sobald der Preis dafür feststeht und das Unternehmen die Leistung ordnungsgemäß erbracht hat.

Für nicht zeitgerechte Zahlungen fallen Verzugszinsen an. Diese betragen - sofern nichts anderes vereinbart wurde - 4% pro Jahr. Häufig werden in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen von Unternehmen auch Mahnspesen vereinbart, die bei Zahlungsverzug anfallen sollen. Sind sie nicht unangemessen hoch, müssen sie von den Schuldnerinnen/Schuldner bezahlt werden.

WICHTIG

Es ist gesetzlich nicht vorgeschrieben, dass Sie ein- oder mehrmals gemahnt werden müssen, bevor rechtliche Schritte einleitet werden. Wenn Sie in Zahlungsverzug sind, können Sie auch sofort gerichtlich (z.B. durch einen Zahlungsbefehl) in Anspruch genommen werden.

Material

Privatkonkurs - Weg zur Entschuldung

Hrsg. Sozialministerium
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Ausweg gesucht - Schulden und Privatkonkurs

Hrsg. Sozialministerium
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Schulden-Wörter-Buch.

Ein Nachschlagewerk mit 70 Fachbegriffen zu Überschuldung und Privatkonkurs sowie mit den wichtigsten Verfahrensabläufen in Leichter Sprache und barrierefrei. Hrsg. ASB Schuldnerberatungen GmbH.


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Informationen zum Basiskonto

Alles Wichtige auf einem Blatt.

Hrsg. Sozialministerium.


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Das Basiskonto - Ein Konto für Sie_deutsch

Ausführliche Informationen in einer Broschüre. Hrsg. Sozialministerium.

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Justizbuch: Alles was Recht ist.

Links

Der Verein für Konsumenteninformation (gefördert durch Mittel des Sozialministeriums) steht Verbraucher:innen für Beratung und Information zur Verfügung und bietet Produkt- und Dienstleistungstests an.
Beratung | VKI

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Der Verein Dialog bietet in Wien ambulaten Unterstützung für suchtgiftgefährdete und suchtkranke Menschen und deren Angehörige. Im Bedarfsfall besteht die Möglichkeit, Schuldenberatung als Zusatzangebot in Anspruch zu nehmen.

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Rheinstraße 32/1, 6900 Bregenz
Telefon: 0699 8844 8467

www.neuanfang.or.at

Schuldenberatung für Haftentlassene und straffällig gewordene Personen sowie deren Angehörige. Telefonischer Terminvereinbarung.

Unterthemen

Warum bekomme ich gleich eine mahnung und keine erinnerung

Welche Mahnfristen gibt es und was musst du beachten, wenn du deine nicht zahlenden Vertragspartner mahnst? Wir klären dich auf, damit säumige Kunden sich hüten werden, deine Gutmütigkeit weiterhin zu strapazieren.

Welche Vorgangsweise gibt es bei Zahlungsverzug des Vertragspartners?

Vorab musst du klären, welche Zahlungsfrist und –konditionen gelten. Der Zahlungstermin wird dabei entweder vertraglich oder gesetzlich bestimmt. Wenn im Vertrag nicht anders angemerkt, muss die Rechnung nach vertragsgemäßer Lieferung oder Erfüllung der Leistung beglichen werden. Oft werden allerdings im Vertrag vom Gesetz abweichende Regelungen festgelegt (zum Beispiel: Zahlungsziel: 15. Mai oder Zahlungsfrist: 14 Tage ab Erhalt der Rechnung). Die Konditionen, die meistens in den AGB angeführt werden, sollten auf jeden Fall für alle deine Kunden gleich sein.

Wenn dein Vertragspartner das Zahlungsziel nicht einhält und daher in Zahlungsverzug gerät, ist es sinnvoll eine Zahlungserinnerung zu versenden, in der eine Nachfrist festgelegt wird. Erfolgt immer noch keine Zahlung, können eine oder zwei Mahnungen versendet werden, bevor der Fall an ein Inkasso Büro übergeben wird. Hilft auch das nichts, muss der Schuldner wohl oder übel geklagt werden.

Beispiele für Mahnfristen mit geläufigen Zahlungszielen

Für die Verfassung von Mahnungen und das Setzen von Mahnfristen gibt es keine gesetzlichen Vorschriften. Wir geben dir hier einige Beispiele, nach denen du dich richten kannst.

30-tägige Zahlungsfrist:

  • nach 33 Tagen: 1. Mahnung oder Zahlungserinnerung mit Nachfrist von 5 Tagen.
  • nach 40 Tagen: 2. Mahnung. Einforderung von Verzugszinsen und Mahngebühr. Androhung rechtlicher Schritte. Bitte um prompte Überweisung.
  • am 50. Tag: Übergabe an Inkassobüro, Anwalt kommt ins Spiel.

Zahlungsziel 15. Mai::

  • am 2. Juni: 1. Mahnung oder Zahlungserinnerung mit einer Nachfrist von einer Woche.
  • am 9. Juni: 2. Mahnung unter Androhung der Übergabe an ein Inkassobüro. Bitte um sofortige Überweisung.
  • am 15. Juni: Übergabe an das Inkassobüro.

Eine Klage ist in Österreich prinzipiell bereits nach dem ersten Tag der Überschreitung der Zahlungsfrist möglich, in der Praxis ist dies aber unüblich. Auch die Tatsache, dass meistens in drei Schritten gemahnt wird, ist nicht vorgeschrieben, sondern eher ein ungeschriebenes Gesetz.

Verzugszinsen können grundsätzlich ab dem ersten Tag nach Ablauf der Zahlungsfrist verrechnet werden. Wenn im Vertrag die Höhe dieser Zinsen nicht bestimmt wurde, kannst du die gesetzlichen Verzugszinsen verlangen. Auch Mahn- und Inkassokosten können vom verschuldeten Vertragspartner gefordert werden, allerdings empfiehlt es sich, diese im Vertrag genau festzulegen. Bei Unternehmergeschäften gilt eine gesetzliche Mahnpauschale von 40 Euro.

Fazit

Mahnen erfordert Fingerspitzengefühl. Meist hat dein Kunde schlicht vergessen, die Rechnung innerhalb der Frist zu begleichen – oder er ist selbst durch einen säumigen Kunden zahlungsunfähig und ihr seid beide Opfer des Domino-Effekts. Ein kurzes Telefonat genügt in der Regel, um am anderen Ende der Strippe freundlich und bestimmt die Schulden einzutreiben.

Stephanie Fischer

Warum bekomme ich gleich eine mahnung und keine erinnerung

Stephanie Fischer
Stephanie betreut als Digital Marketing Expertin die Online Kommunikation von everbill. Die studierte Geisteswissenschaftlerin ist ansonsten Freelancerin und kennt die Höhenflüge - aber auch die Herausforderungen - die die Selbständigkeit mit sich bringt.

    Wie viel Zeit zwischen Zahlungserinnerung und Mahnung?

    Was ist der richtige Abstand zwischen Mahnungen? Nach Ihrer ersten Mahnung sollten Sie regelmäßig und in festen Abständen mahnen bzw. Mahnung schreiben. Je nach der Anzahl aller in Ihrem Unternehmen erforderlichen Mahnungen sollten Sie einen festen Rhythmus zwischen 8 und 14 Tagen einhalten.

    Ist Mahnung und Zahlungserinnerung gleich?

    Was ist der Unterschied zwischen einer Mahnung und einer Zahlungserinnerung? Mit einer Mahnung oder Zahlungserinnerung weist du säumige Zahler auf überfällige Zahlungen hin. Rein rechtlich gibt es keinen Unterschied zwischen einer förmlichen Mahnung und einer freundlichen Zahlungserinnerung.

    Was kommt zuerst Zahlungserinnerung oder Mahnung?

    Gläubiger sind nicht verpflichtet, ihrem Schuldner eine Zahlungserinnerung vor der Mahnung zu schicken. Im Geschäftsverkehr ist es üblich, dass Gläubiger einer Geldforderung ihre Kunden zunächst nur höflich an die offene Rechnung erinnern. Oft folgt dann die erste, zweite und dritte Mahnung.

    Wann kommt die erste Zahlungserinnerung?

    In der Regel sind das 10 bis 14 Tage nach Rechnungsstellung. In der Praxis empfiehlt es sich jedoch 2 bis 3 Tage nach Fälligkeit zu warten, bevor Sie Zahlungserinnerung schreiben, da Überweisungen zwischen Banken durchaus einige Zeit in Anspruch nehmen können.