Warum sieht man den Mond immer unterschiedlich?

Der Mond ändert ständig seine Gestalt. Manchmal kannst du ihn gar nicht sehen (Neumond), manchmal sieht er aus wie eine Sichel (zunehmender oder abnehmender Mond) und manchmal siehst du ihn als große, runde Scheibe (Vollmond).

Der Mond umkreist einmal im Monat die Erde, diese wiederum umkreist die Sonne. Dabei steht der Mond ständig in einem anderen Winkel zu Erde und Sonne und wird vom Sonnenlicht immer wieder unterschiedlich beschienen.

So entstehen die einzelnen Mondphasen. Eine Mondphase dauert 27,3 Tage.

Bei Vollmond scheint die Sonne direkt auf den Mond, der dann vollkommen rund aussieht.

Wandert der Mond weiter um die Erde, wird er nur noch von der Seite beschienen und sieht - je nach Position zur Sonne - wie eine breite, oder eine schmale Sichel aus.

Wenn gar kein Sonnenlicht mehr auf die uns zugewandte Seite fällt, ist er von der Erde aus nicht zu sehen (Neumond).

Der Mond nimmt also gar nicht ab und zu. Er behält immer die gleiche Größe. Sein Aussehen verändert sich nur durch die unterschiedliche Sonneneinstrahlung.

Moment mal! Gehört der Mond nicht eigentlich zur Nacht? "Wieso ist der Mond dann manchmal tagsüber zu sehen?" Das möchte Lilli, 10 Jahre, wissen.

Dank der verschiedenen Mondphasen kann man den Mond manchmal auch am Tag bewundern.

 

Alles dreht sich

Das Universum ist in ständiger Bewegung, wie auch unser Sonnensystem. Die Planeten umkreisen unsere Sonne, ebenso wie der Mond die Erde umkreist. Aber auch die Planeten selbst drehen sich um die eigene Achse, was bewirkt, dass sich Tag und Nacht abwechseln können.

Auch der Mond dreht sich um die Erde. Da er sich exakt mit einer Erdumrundung um die eigene Achse dreht, sehen wir von der Erde aus immer die gleiche Seite des Mondes. In der Astronomie wird dieses Phänomen als "gebundene Rotation" bezeichnet.

Weil am Tag nur eine Erdhälfte von der Sonne angestrahlt wird, nehmen wir den Mond nachts stärker wahr als tagsüber. Das Sonnenlicht trifft den Mond auch am Tag, auf der Erde sehen wir das jedoch nur selten, weil das Leuchten vom Glanz der durch die Sonne erhellten Luft verdeckt wird.

Die Taghälfte der Erde wird vom vollen Sonnenlicht beschienen, deswegen wirkt der Mond auch oft so unscheinbar und blass. Aber das ist nicht der Grund, warum wir ihn nur manchmal beobachten können.

Die Mondphasen

Der Mond durchläuft verschiedene Phasen vom Neumond bis zum Vollmond. Das hängt damit zusammen, dass der Mond einmal in rund 28 Tagen die Erde umkreist. Die Hälfte der Zeit verbringt er auf der Nachtseite der Erde, die andere Hälfte auf der Tagseite. Dass wir den Mond manchmal auch tagsüber sehen, ist also völlig normal.

Tipp: Um dir das besser vorzustellen, kann dir folgendes Experiment helfen:

Stelle in einem möglichst dunklen Raum eine Zimmerlampe auf die Mitte eines Tisches und suche dir zwei verschieden große Früchte aus. Die Lampe ist deine Sonne. Für die Erde nimmst du die größere Frucht, für den Mond die kleinere. Stelle deine "Erde" in der Nähe der Lampe auf, dann schaltest du sie ein.

Anschließend nimmst du den "Mond" und lässt ihn die "Erde" mit der Hand umkreisen. Nun solltest du sehen, dass dein "Mond" ähnliche Phasen durchläuft, wie es auch der echte Mond macht. Wenn du dir nun vorstellst, dass sich die Erde auch selbst dreht, kannst du dir gut vorstellen, warum der Mond sein Aussehen verändert.

Du willst noch mehr über die Macht des Mondes wissen? Hier kommst du zu unserem Band WAS IST WAS 21 Der Mond - rätselhaft und mächtig.

 

Der Mond dreht sich zwar um die eigene Achse, doch er braucht für eine Drehung um die eigene Achse genauso lang wie für eine Umdrehung der Erde, nämlich 27 Tage und 7 Stunden. Deswegen sehen wir immer dieselbe Seite von ihm. Das kann man sich leicht klar machen, wenn man sich um einen Tisch herumbewegt und dabei immer die Augen auf den Tisch richtet – dann muss man sich zwangsläufig bei der Umkreisung des Tisches einmal um die eigene Achse drehen.

Bei der Erde sind die Rhythmen sehr unterschiedlich: Für eine Eigenumdrehung braucht sie einen Tag, für eine Umkreisung der Sonne ein Jahr. Beim Mond sind die Rhythmen synchronisiert: Ein „Mond-Jahr“ dauert praktisch einen „Mond-Tag“ – und beides dauert, in „irdischen“ Maßstäben, einen knappen Monat.

Ist es Zufall, dass beides gleichlang dauert?

Nein. Früher – vor vielen Jahrmillionen – hat sich der Mond schneller gedreht. Aber dann haben die Gezeitenkräfte die Eigendrehung immer mehr gebremst. Auf der Erde entstehen die Gezeiten – Ebbe und Flut – durch die Gravitationskraft, die der Mond mit seiner Masse ausübt. Diese Kräfte führen dazu, dass die Wassermassen der Meere sich ein bisschen mit dem Mond bewegen – und übrigens nicht nur die Wassermassen, auch die Kontinentalmassen heben und senken sich durch die Gezeitenkräfte alle 12 Stunden um einen halben Meter, auch wenn wir das nicht spüren.

Man kann sich vorstellen: Wenn der Mond schon solche Kräfte auf die Erde ausübt, müssen umgekehrt die Gezeitenkräfte, die die schwere Erde auf den Mond ausübt, um ein Vielfaches größer sein. Das führt dazu, dass der Mond sich bei jeder Eigendrehung durch die Gezeitenkräfte stark verformt; er wird in Richtung der Erde immer ein bisschen in die Länge gezogen und damit ein wenig „durchgewalkt“. Diese ständigen inneren Verformungen haben die Eigendrehung des Mondes gebremst – und zwar so lange, bis der Rhythmus der Eigendrehung im Einklang war mit dem Rhythmus der Umdrehung um die Erde. Deshalb stimmen beide Rhythmen heute überein.

Werden wir je eine Chance haben, die Rückseite von der Erde aus zu sehen?

Leider nein. Interessanterweise sehen wir aber doch ein bisschen mehr als nur die Hälfte der Mondoberfläche. Das liegt daran, dass seine Umlaufbahn um die Erde keine perfekte Kreisbahn ist, sondern leicht elliptisch. Der Mond ist also in bestimmten Phasen seiner Umlaufzeit der Erde näher als in anderen. Wenn er der Erde näherkommt, wird er beschleunigt, wenn er sich entfernt, wird er wieder langsamer. Seine Eigenrotation dagegen bleibt konstant – sie beschleunigt sich nicht. Deshalb sehen wir vom Mond manchmal rechts ein Stück mehr, manchmal links ein Stück mehr. Wir spicken sozusagen um die Kurve, sodass wir im Lauf der Zeit nicht nur 50 Prozent, sondern fast 60 Prozent der Mondoberfläche zu Gesicht bekommen – aber die anderen 40 Prozent bleiben uns verborgen.

Warum sieht der Mond unterschiedlich aus?

Vielmehr handelt es sich schlicht um eine optische Täuschung. Genaue Winkelmessungen zeigen, dass der Monddurchmesser am Horizont denselben Wert besitzt wie anderswo am Himmel, nämlich etwa einen halben Grad. Die Mondvergrößerung ist also kein physikalisches Phänomen, sondern erfolgt in unserem Gehirn.

Warum sieht man den Mond immer von der gleichen Seite?

Der Mond dreht sich zwar um die eigene Achse, doch er braucht für eine Drehung um die eigene Achse genauso lang wie für eine Umdrehung der Erde, nämlich 27 Tage und 7 Stunden. Deswegen sehen wir immer dieselbe Seite von ihm.

Warum sieht der Mond jeden Tag anders aus?

Wann genau wir den Mond sehen und in welcher Form, hängt von der jeweiligen Mondphase ab, von der Position des Mondes zur Erde und zur Sonne. Der Mond umkreist die Erde innerhalb 27,3 Tagen. Bei Neumond steht er von uns aus gesehen in Richtung zur Sonne.

Warum ist der Mond immer an einer anderen Stelle?

Der Mond geht also wie alle anderen Himmelsobjekte im Osten auf, erreicht seinen höchsten Stand am südlichen Himmel und versinkt im Westen. Diese scheinbare Bewegung des Himmelsgewölbes wird durch die Eigendrehung der Erde hervorgerufen, die sich kontinuierlich um ihre Achse ostwärts dreht.