Was bedeutet das Ziehen in der Schwangerschaft?

Die Symphyse (Schambeinfuge) ist die vordere Verbindung der beiden Beckenhälften. Nicht wenige Schwangere haben an dieser Stelle bei Bewegung Schmerzen, vor allem beim Gehen oder Treppensteigen. Auch Druck auf die Symphyse kann wehtun.

Symphysen-Schmerzen treten häufig bei Schwangeren auf, die ihr zweites oder ein weiteres Kind bekommen, typischerweise ab Mitte der Schwangerschaft. Die Schmerzen können bis in die Hüften und Beine ausstrahlen. Manchmal sind sie so stark, dass jede Bewegung schwerfällt. Oft haben die Frauen zusätzlich Rückenschmerzen. 

Nach der Geburt verschwinden die Beschwerden meist. Manche Frauen haben jedoch auch später noch Probleme damit.

Wie kommt es dazu?

Durch die Schwangerschaftshormone sind die Knorpel, Sehnen und Bänder im Becken weicher als sonst. Der Symphysen-Spalt vergrößert sich in der Schwangerschaft um drei bis vier Millimeter. Dadurch wird das Becken in Vorbereitung auf die Geburt erweitert. Alltägliche Bewegungen können allerdings zu einer schmerzhaften Verschiebung der Beckenknochen führen: Der Schmerz entsteht durch den Zug an der sehr empfindlichen Knochenhaut. Man spricht dann von einer Symphysen-Lockerung.

Was tun?

Wenn Sie Schmerzen im Bereich der Symphyse haben, stehen Schonung und Entlastung im Alltag an erster Stelle. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt kann Sie arbeitsunfähig schreiben.

Vermeiden Sie Bewegungen, die Ihnen Schmerzen bereiten, insbesondere ruckartige Bewegungen und Springen sowie einseitige Bewegungen im Hüftgelenk wie das Abspreizen oder Anheben eines gestreckten Beins. Vermeiden Sie auch das Treppensteigen, wenn möglich.

Probieren Sie aus, wie Sie es sich mit Kissen, zum Beispiel zwischen den Knien, zum Schlafen bequem machen können. Beim Umdrehen im Bett ist es empfehlenswert, die Knie gebeugt und geschlossen zu halten. Versuchen Sie, beim Anziehen zu vermeiden, dass Ihr ganzes Gewicht auf nur einem Bein liegt.

Für Symphysen-Schmerzen gibt es unterschiedliche Behandlungen. Ihre Hebamme kann Ihnen sanfte Übungen zeigen, die die Beckenmuskulatur kräftigen. Grundsätzlich kann auch Beckenboden-Training helfen, da diese Muskeln zur Stabilität des Beckens beitragen.

Viele Schwangere mit Symphysen-Problemen finden das Tragen eines Schwangerschafts-Stützmieders oder eines Beckengurts angenehm, der Druck auf das Becken ausübt. Es gibt Hinweise, dass ein fester Gurt aus unelastischem Material besser sein könnte. Dem ungeborenen Kind schadet das Tragen eines Mieders oder Gurtes nicht.

Wann zur Ärztin oder zum Arzt?

Bei starken Beschwerden können die Hilfsmittel von der Ärztin oder dem Arzt verschrieben werden. Auch die Verordnung von spezieller physiotherapeutischer Behandlung ist möglich. Es ist ratsam, sich bei der Krankenkasse zu erkundigen, welche Kosten übernommen werden.

Es gibt Hinweise, dass auch Akupunktur Symphysen-Schmerzen lindern kann. Für die Wirksamkeit anderer Therapieverfahren, wie craniosakraler Therapie, Osteopathie oder Yoga, gibt es nur schwache Hinweise aus einzelnen kleinen Studien.

Schmerzmittel sollten Sie in der Schwangerschaft nie ohne ärztlichen Rat und nicht dauerhaft einnehmen – auch dann nicht, wenn sie rezeptfrei verkäuflich sind.

Bedeutung für die Geburt

Während der Geburt weitet sich das Becken, weil die Symphyse noch zusätzlich etwas nachgibt. Bei Symphysen-Schmerzen ist die Rückenlage mit abgespreizten Beinen oftmals sehr unangenehm. Die Seitenlage mit einem Kissen zwischen den Beinen und der Vierfüßler-Stand sind gute Positionen während der Wehen und auch für die Geburt, weil die Symphyse dabei nur wenig belastet wird.

Nach der Geburt können die Symphysen-Schmerzen vorübergehend zunehmen, doch nach einigen Wochen sind sie meist wieder verschwunden. Bei einer schweren Geburt kann in sehr seltenen Fällen ein Riss der Symphyse auftreten. Dann sind Ruhigstellung durch einen festen Gurt und Bettruhe erforderlich, damit der Knorpel wieder zusammenwächst.

Viele Schwangere haben gelegentlich ziehende Schmerzen im seitlichen Unterbauch oder in der Leistengegend. Diese Schmerzen werden meist durch eine Dehnung der sogenannten Mutterbänder verursacht.

Die Mutterbänder ziehen von den Seiten der Gebärmutter nach unten durch die Leisten bis in die Venuslippen (Schamlippen). Sie bestehen aus Muskelfasern und Bindegewebe und halten die Gebärmutter in ihrer Lage. In der Schwangerschaft richtet sich die Gebärmutter auf und wird deutlich größer. Dadurch werden die Mutterbänder gedehnt, was ziehende Schmerzen verursachen kann. Solche „Mutterbandschmerzen“ treten besonders nach langem Gehen oder Stehen oder nach einer plötzlichen Bewegung auf und fühlen sich an wie Muskelkater oder eine leichte Muskelzerrung. Sie sind ungefährlich.

Eine sanfte Massage des schmerzenden Bereichs, ein warmes Bad oder eine nicht zu heiße Wärmflasche wirken muskelentspannend und schmerzlindernd.

Wenn Sie unsicher sind und/oder die Schmerzen stärker werden, mit Fieber, Durchfall, Erbrechen oder Gebärmutterkontraktionen einhergehen, suchen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt auf.

Ist das Ziehen in der Schwangerschaft normal?

Ebenso kann die Dehnung der Gebärmuttermuskulatur zeitweise ein ziehendes Gefühl zur Folge haben. Das Ziehen im Unterleib ist während der gesamten Schwangerschaft normal und in der Regel kein Zeichen für gesundheitliche Probleme.

Wo hat man ziehen wenn man schwanger ist?

Ein Ziehen im Unterbauch und in der Leistengegend kann auch ein Anzeichen für eine Schwangerschaft sein. Das liegt daran, dass sich die Bänder dehnen und wachsen, um in den nächsten neun Monaten Platz für das Baby zu schaffen. Das kann sich allerdings auch so anfühlen, als würde die Periode einsetzen.

Ist es ein gutes Zeichen wenn die Mutterbänder ziehen?

Egal in welcher Position sich die Frau gerade befindet, die Mutterbänder halten die Gebärmutter in einer stabilen Lage. Da sich die Gebärmutter im zweiten Drittel der Schwangerschaft vergrößert, kann es durch die Dehnung der Mutterbänder zu ziehenden Schmerzen kommen. Diese Schmerzen sind ungefährlich.

Wann fängt bei einer SS das Ziehen im Unterleib an?

Unterleibsschmerzen: In SSW 3 hat die Mutter typischerweise Krämpfe, die Regelbeschwerden sehr ähneln. Schmierblutungen & Ausfluss: Ein weiteres mögliches Anzeichen in Schwangerschaftswoche 3 sind Schleimblutungen und vermehrter Ausfluss, da bei der Einnistung kleine Blutgefäße beschädigt werden können.