Was ist der unterschied zwischen bilanzbuchhalter und steuerfachangestellte

von taxspotting Redaktion 11. April 2019

Was ist der unterschied zwischen bilanzbuchhalter und steuerfachangestellte
Der Unterschied zwischen Buchhalter und Steuerberater ist für Berufsanfänger nicht gleich zu erkennen. Für Profis ist es ein Vergleich zwischen Äpfel und Birnen. © Getty Images/iStockphoto

Im Englischen ist der Begriff „accountant“ sowohl für Buchhalter als auch für Wirtschaftsprüfer und Steuerberater gebräuchlich. Und in Deutschland werden die Berufsbezeichnungen ebenfalls gern mal durcheinander geworfen oder synonym verwendet. Zeit für Berufsanfänger zu erklären: Was ist der Unterschied zwischen Buchhalter und Steuerberater?

Was macht ein Buchhalter?

Der Unterschied zwischen Buchhalter und Steuerberater fängt bereits in der Ausbildung an. Da die Berufsbezeichnung „Buchhalter“ nicht gesetzlich geschützt ist, gibt es auch keinen klar geregelten Ausbildungsweg. Um sich als Buchhalter anstellen zu lassen, reicht eine erfolgreich abgeschlossene kaufmännische Ausbildung aus.

In einem Unternehmen übernehmen Buchhalter aber nur ein klar begrenztes Aufgabenfeld. So können sie beispielsweise einen Jahresabschluss zwar vorbereiten, dürfen diesen aber nicht erstellen. Wer hingegen selbstständig seine Dienste als Buchhalter anbietet, bereitet für seine Kunden zum Beispiel das Buchen von Geschäftsvorgängen vor. Die Buchung selbst übernehmen darf dagegen der Bilanzbuchhalter. Mit dieser Zusatzqualifikation der IHK eröffnen sich übrigens auch gute Perspektiven in der Steuerberatung.

Was macht ein Steuerberater?

Die Tätigkeiten eines Steuerberaters reichen deutlich weiter als die eines Buchhalters. Er macht viel mehr als Steuererklärungen. Er unterstützt seine Mandanten, entwickelt passende Steuerstrategien und berät sie betriebswirtschaftlich. Außerdem darf er nicht nur die Buchhaltung erstellen, sondern ganze Jahresabschlüsse sowie Steuererklärungen und Einnahmenüberschussrechnungen.

Damit sich die Mandanten bei ihrem Steuerberater gut betreut fühlen, ist es außerdem wichtig, dass diese nicht nur fachlich top sind. Menschenkenntnis und Einfühlungsvermögen sind in diesem Beruf gefragt.

Geschützte Berufsbezeichnung

Bei dieser Aufgabenvielfalt überrascht es nicht, dass die Berufsbezeichnung „Steuerberater“, anders als beim Buchhalter, auch gesetzlich geschützt ist. Zudem ist im Steuerberatungsgesetz definiert, wie weit das Aufgabenspektrum eines Steuerberaters reicht. Bestellt wird er von den Steuerberaterkammern. Allerdings nur, wenn die Aspiranten zuvor eine anspruchsvolle Prüfung erfolgreich bestanden haben. Darüber hinaus achten die Kammern aber auch auf die persönliche Eignung – Vorstrafen und ein laufendes Insolvenzverfahren stehen einer Bestellung im Wege.

Wer diese Hürden erfolgreich nimmt, darf eine spannende Tätigkeit ausüben, hat glänzende Karriereaussichten und wird zudem auch deutlich besser bezahlt als ein Buchhalter. Ein durchaus wichtiger Unterschied zwischen beiden Berufen.

Welche Fortbildung ist die richtige für mich?

Fachassistent für Lohn und Gehalt, Steuerfachwirt oder doch IHK-Bilanzbuchhalter? Die Möglichkeiten bewegen sich in viele Richtungen. Wir zeigen dir, welche die richtige Fortbildung für dich ist und wie wichtig die richtige Wahl für deinen weiteren Werdegang sein kann.

Es gibt verschiedene Einstiegswege in die Steuerberatung. Egal ob klassische Ausbildung zum Steuerfachangestellten oder ein Steuerrechtsstudium – schon bald stellt sich die Frage: Wie bilde ich mich fachlich weiter? Doch auch da sind die Möglichkeiten vielfältig. Setze ich auf ein Studium mit Masterabschluss? Mache ich den Steuerfachwirtlehrgang oder spezialisiere ich mich doch lieber auf den Fachassistenten Lohn und Gehalt oder den IHK-Bilanzbuchhalter?

Was ist der unterschied zwischen bilanzbuchhalter und steuerfachangestellte

Fangen wir mit dem Fachassistenten für Lohn und Gehalt an. Diese Fortbildung ist noch relativ neu und insbesondere für diejenigen interessant, die in der Lohnbuchhaltung arbeiten oder zukünftig arbeiten wollen, da man hiermit sehr gutes Wissen in genau diesem Bereich vermittelt bekommt. Sie richtet sich also hauptsächlich an jene, die vorhaben, langfristig in der Lohnbuchhaltung zu arbeiten. Für jemanden, dessen Ziel es ist, eines Tages als Steuerberater tätig zu sein, ist diese Fortbildung eher nicht das richtige. Natürlich ist es nicht ausgeschlossen, diese Weiterbildung dennoch einzugehen. Allerdings würde dies doch etwas vom roten Pfaden abweichen und ist dementsprechend einfach nicht notwendig für einen zukünftigen Steuerberater.

Was ist der unterschied zwischen bilanzbuchhalter und steuerfachangestellte
Was ist der unterschied zwischen bilanzbuchhalter und steuerfachangestellte

Kommen wir also zum Steuerfachwirt. Der Steuerfachwirtlehrgang ist fachlich sehr hoch angesehen und lässt sich irgendwo mittig zwischen Steuerfachangestelltem und Steuerberater einordnen. Für diejenigen, die das Ziel haben, Steuerberater zu werden, ist der Steuerfachwirtlehrgang demnach die beste Weiterbildung, die man derzeit bekommen kann. Die Prüfung zum Steuerberater ist sehr juristisch geprägt; schließlich wird man auch von Juristen der Finanzverwaltung geprüft. Allein die Herangehensweise beim Lösen von Aufgaben im juristischen Stil ist komplett anders als es noch bei der Steuerfachangestelltenprüfung war. Diesen Umstieg des Lösens von Aufgaben kriegt man im Steuerfachwirtlehrgang zumindest in Ansätzen vermittelt, sodass die spätere Steuerberaterprüfung nicht zum ganz großen Umstellungsprozess wird.

Was ist der unterschied zwischen bilanzbuchhalter und steuerfachangestellte

Der IHK-Bilanzbuchhalter genießt sein Ansehen eher in der Industrie. In der Steuerkanzlei wird dieser Weiterbildung eher geringer Wert zugesprochen. Auch eine Gehaltserhöhung lässt sich damit in der Regel beim Chef nicht rechtfertigen, weil diese Fortbildung sich einfach zu speziell auf Bilanzbuchhaltung ausrichtet, statt auf steuerliches Wissen. Empfehlen würden wir diese Weiterbildung eher denjenigen, die sich auf die Buchhaltung und Erstellung von Jahresabschlüssen konzentrieren möchten oder einen Wechsel in die Industrie anstreben bzw. bereits vollzogen haben. Es hat schon einen Grund, warum die Weiterbildung von der Industrie- und Handelskammer und nicht von der Steuerberaterkammer angeboten wird 😉

Es gilt also gut zu überlegen, welchen Weg du gehen willst!

Hier ein kleines Praxisbeispiel: Wir hatten vor einigen Tagen Kontakt zu einem Steuerfachangestellten, der seine Ausbildung mit Bravour bestanden hat. Danach begann er ein Steuerrechtsstudium an der FOM, welches er mit einem Notendurchschnitt von 2,0 bis zum 5. Semester belegte und nun schmiss. Jedoch entschied er sich dazu nicht, weil es ihm zu schwer war, sondern weil er – nach seinen Worten – nicht das Wissen vermittelt bekam, welches er für den Steuerberater benötigt. Aus diesem Grund hat er nun den Steuerfachwirtkurs begonnen. Unsere Meinung dazu: Hut ab! Dass man nach 4 Semestern das Studium schmeißt, das in 1,5 Jahren fertig gewesen wäre, ist eine klare Aussage. Er weiß genau, wohin er will und er hat eingesehen, dass der Weg mit dem Studium wohl nicht der richtige für ihn war!

Was ist der unterschied zwischen bilanzbuchhalter und steuerfachangestellte

Es gilt also gut zu überlegen, welchen Weg du gehen willst. Willst du später in die Industrie oder die Finanzbuchhaltung? Dann ist der IHK-Bilanzbuchhalter eigentlich das Beste, was du machen kannst. Wenn du aber das Ziel ‚Steuerberater‘ verfolgst und auf jeden Fall in der Steuerkanzlei bleiben willst, würden wir eher den Steuerfachwirtlehrgang empfehlen. Dennoch ist eine pauschale Aussage immer schwierig, da jeder Mensch andere Ziele und Vorstellungen hat. Sprecht uns deshalb gerne an! Wir gehen genau auf euch ein und zeigen euch die verschiedenen Wege auf, die ihr gehen könnt.

Was ist der Unterschied zwischen Buchhalter und Bilanzbuchhalter?

Der Unterschied zwischen den beiden Berufsbezeichnungen Finanzbuchhalter und Bilanzbuchhalter liegt in der Ausbildung. Nur wer die Prüfung bei der IHK besteht, darf sich als „geprüfter Bilanzbuchhalter“ bezeichnen. Finanzbuchhalter hingegen darf sich jeder nennen, der mit der Buchhaltung zu tun hat.

Was darf ich als Bilanzbuchhalter machen?

Was Bilanzbuchhalter ausüben dürfen:.
Datenerfassung nach Belegen..
Buchung laufender Geschäftsvorfälle..
Kontierung von Belegen..
Erteilung von Buchungsanweisungen..
Erledigung von Schreib- und Rechenarbeiten..
Abrechnung laufender Löhne und Gehälter..
Durchführung von Lohnsteueranmeldungen..
Pflege offener Posten..

Was macht man alles als Steuerfachangestellte?

Steuerfachangestellte unterstützen u.a. Steuerberater/innen bei der steuerlichen und betriebswirt- schaftlichen Beratung von Mandanten. Sie erteilen Auskünfte, stehen in Kontakt mit Finanzämtern oder Sozialversicherungsträgern, planen und überwachen Termine und stellen die Einhaltung von Fristen sicher.

Was muss man machen um Bilanzbuchhalter zu werden?

Um Bilanzbuchhalter zu werden, musst du zunächst eine dreijährige Ausbildung im kaufmännischen Bereich, beispielsweise als Steuerfachangestellter, abschließen. Hast du danach noch weitere drei Jahre gearbeitet, darfst du an der Weiterbildung als Bilanzbuchhalter teilnehmen.