Was kostet eine kilowattstunde strom in deutschland

Hoffnungsschimmer für Stromkunden: Die Einkaufspreise für Strom sind im September, Oktober und November gefallen wie ein Stein. Ende Oktober zahlten Stromanbieter an den Strombörsen 10,5 Cent je Kilowattstunde. Das ist fast wieder auf dem Niveau des Vorjahres. Der Börsenpreis schlägt zeitversetzt auch auf den Preis durch, den Du als Verbraucher an Deinen Stromanbieter zahlst.

Wir können allerdings noch keine Entwarnung geben. Denn bis Ende August waren die Börsenstrompreise förmlich explodiert – unter anderem, weil Russland seine Gaslieferungen einstellte.

Wie die Strompreise überhaupt entstehen und was wir für den Rest des Jahres 2022 sowie für 2023 erwarten können, liest Du in diesem Ratgeber.

So beeinflusst der Börsenstrompreis den Preis für Verbraucher

Den Börsenstrompreis zahlen Stromanbieter, wenn sie kurzfristig Strom an der Börse nachkaufen müssen. Das kann beispielsweise passieren, wenn sie ihre langfristig verkauften Strommengen nicht richtig kalkuliert haben. Der Strompreis an der Börse richtet sich (momentan noch) nach der teuersten Produktionsart, und die ist Strom aus Gaskraftwerken.

Zwischen Anfang Juli und Anfang September 2022 hat sich der Preis für kurzfristigen Strom an der Strombörse mehr als verdoppelt. Im sogenannten Day-Ahead-Markt stiegt der Preis für eine Megawattstunde Strom von etwa 240 auf mehr als 500 Euro. Das entspricht 50 Cent pro Kilowattstunde.

Strompreis aktuell gesunken: Einkaufspreise im freien Fall

Einen erfreulichen Verlauf zeigen die Großhandelspreise an den Strombörsen seit Anfang September: Von in der Spitze fast 59 Cent/kWh ging es zeitweise fast auf 10 Cent runter. Da sich der Strompreis an der Börse mit Verzögerung auf den Preis für Endkunden durchschlägt, macht die Entwicklung Hoffnung auf künftig niedrigere Strompreise für Verbraucher.

Börsenstrompreis-Entwicklung seit Jahresbeginn (auf Wochenbasis)

Was kostet eine kilowattstunde strom in deutschland
Quelle: Bundesnetzagentur (Stand: 17. November 2022), Forbes Advisor

Übrigens: Ein paar spezielle Stromanbieter wie Tibber geben die Einkaufspreise mit dynamischen Stromtarifen minutengenau an ihre Kunden weiter. Während dies durchaus ein Risiko darstellen kann, profitieren Kunden solcher Anbieter derzeit von den derzeit niedrigen Beschaffungspreisen und zahlen aktuell einen niedrigen Strompreis.

Wie hat sich der Strompreis für Haushalte entwickelt?

Stromkunden zahlen heute deutlich mehr als noch 2021, denn die Stromanbieter haben die Endkundenpreise immer wieder erhöht. Hauptgrund ist der bis Ende August stark gestiegene Börsenstrompreis.

So zahlten Haushalte 2021 im Schnitt 31,9 Cent pro Kilowattstunde (kWh) Strom, im Januar 2022 waren es bereits 34,6 Cent (s. Grafik unten), im April schon gut 37 Cent. Mit der Abschaffung der EEG-Umlage sank der Preis pro kWh auf gut 32,7 Cent. Doch längst haben einige Stromanbieter die Preise aufgrund der höheren Einkaufsspreise wieder erhöht.

Wie das Fachportal „Strom-Report“ ausgerechnet hat, lag der Durchschnittspreis bei Neuverträgen Anfang September 2022 bei 41 Cent pro kWh. Betrachtet wurden zehn deutsche Großstädte.

Was kostet eine kilowattstunde strom in deutschland

Was tut die Politik?

Über mehrere Maßnahmen will die Ampel-Koalition die finanzielle Mehrbelastung von Haushalten aufgrund der höheren Energiekosten abfedern. Wir geben einen Überblick, beginnend mit den zuletzt diskutierten Punkten.

Strompreisbremse und Energiegeld

Im dritten Entlastungspaket, das die Bundesregierung am 4. September 2022 vorstellte, ist für 2023 eine sogenannte Strompreisbremse vorgesehen: Demnach soll für einen „Basisverbrauch“ – 80 Prozent des Stromverbrauchs im Vorjahr – im kommenden Jahr eine Preisobergrenze von 40 Cent pro Kilowattstunde (kWh) gelten. Ursprünglich waren 30 Cent in der Diskussion. Nur über den Basisverbrauch hinaus soll der Marktpreis gelten.

Ebenfalls im Entlastungspaket der Bundesregierung enthalten sind beispielsweise ein Energiegeld (jetzt auch für Rentner und Studenten) sowie die Übernahme der Heizkosten für den Dezember. Welche finanziellen Hilfen Du in der Energiekrise noch erwarten kannst, haben wir in einem eigenen Artikel aufgelistet.

Entkopplung von Gas- und Strompreis

Grund für den Anstieg der Strompreise ist nicht zuletzt die Preissetzung an der Strombörse. Denn hier gilt momentan, dass sich Börsenpreis nach der teuersten Produktionsart richtet, also Stromgewinnung aus Gas (Prinzip der sog. Merit-Order). Die Entwicklung der Strompreise soll künftig von den Gaspreisen entkoppelt werden; die Strompreisbremse leistet dazu einen Beitrag. In einem anderen Artikel beschreiben wir, wie genau die Strombörse und Merit-Order funktionieren.

Atomkraftwerke bleiben länger am Netz, alternative Stromlieferanten

Um etwaige Strom-Engpässe im Winter besser zu überstehen, hat die Bundesregierung beschlossen, die drei noch am Netz befindlichen deutschen Atommeiler zunächst bis April 2023 weiterlaufen zu lassen. Zudem wurden Kohlekraftwerke wieder hochgefahren.

EEG-Umlage: Seit Juli abgeschafft

Bereits im Oktober 2021 hatte die Bundesregierung angesichts der steigenden Strompreise beschlossen, die EEG-Umlage (Ökostrom-Umlage) zu senken. Sie wurde vor Jahren geschaffen, um den Ausbau der erneuerbaren Energien zu finanzieren, und machte 2021 etwa 6,5 Cent aus – oder rund 20 Prozent des Strompreises.

Zum Jahresbeginn 2022 sank die Umlage bereits um gut 40 Prozent auf 3,72 Cent. Zum 1. Juli 2022 wurde sie nun ganz abgeschafft. Stromversorger sind gesetzlich verpflichtet, über die Jahresabrechnung die Ersparnisse an Verbraucher weiterzugeben.

Mehr Rechtssicherheit für Verbraucher

Mehrere Stromanbieter, deren Geschäftsmodell nicht aufging, hatten vergangenes Jahr unangekündigt die Stromversorgung eingestellt. Rund drei Millionen Kunden waren betroffen und rutschten in eine dreimonatige Ersatzversorgung mit deutlich höheren Preisen. Manche Grundversorger, meist Stadtwerke, hatten die betroffenen Verbraucher anschließend in einen gesonderten, teureren Grundversorgungstarif eingeteilt. 

So etwas dürfe nicht mehr passieren, sind sich die Vertreter aus Politik und Verbänden im Grunde einig. Es brauche mehr Rechtssicherheit. Einmal müssten Stromversorger bestehende Verträge einhalten. Zum anderen solle es weiterhin einen Grundversorgungstarif für alle geben und keine „Zweiklassengesellschaft” beim Strom. 

Oliver Krischer, parlamentarischer Staatssekretär des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), sprach sich dafür aus, dass ein einheitlicher Grundversorgungstarif rechtlich abgesichert werden müsse. Lediglich bei der Ersatzversorgung sieht er höhere Preise für gerechtfertigt. Zur Einordnung: Die Ersatzversorgung ist auf drei Monate begrenzt, Stromanbieter müssen dafür teuren Strom am Spotmarkt zukaufen. 

Derweil hat die Verbraucherzentrale NRW angekündigt, juristische Schritte gegen regionale Grundversorger einzuleiten. Die VZ hält die Aufspaltung der Tarife in Grundversorgung für Bestandskunden und Neukunden für widerrechtlich. Zudem wolle man die Kartellbehörde NRW auffordern, wegen unrechter Preisabsprachen gegen die regionalen Grundversorger vorzugehen. Die Versorger selbst rechtfertigen ihre Tarife derweil mit den hohen Strom-Beschaffungskosten.

Was erwarten Experten für die Strompreisentwicklung 2022?

Strom-Report. Linda Marie Holm, leitende Redakteurin beim Portal Strom-Report, erwartete bereits im März für 2022 flächendeckend steigende Strompreise. Denn selbst Anbieter, die ihren Energieeinkauf für die Folgejahre – also langfristig – planen, würden den Preisdruck an den Strombörsen zu spüren bekommen. 

Den Gaspreis sah Holm damals schon als springenden Punkt. Russland hatte seine Gaslieferungen nach Deutschland bereits gedrosselt, und die neuen Flüssiggasterminals waren noch nicht problemlos einsetzbar.

„Die entstehende Stromlücke hat natürlich Einfluss auf das Preisniveau. Mit einem ehrgeizigen Ausbau der erneuerbaren Energien will die neue Bundesregierung diese Lücke schließen. Das wird den Strompreis wieder senken, aber eben mit Verzögerung”, so die Expertin. 

Check24. Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie beim Vergleichsportal Check24, ging im September davon aus, dass sich die Strompreise noch weiter erhöhen. Zwar habe die Abschaffung der EEG-Umlage zuletzt eine leichte Entlastung beim Strompreis gebracht, mittelfristig müssten sich Verbraucher aber auf weiter deutlich steigende Preise einstellen, so Suttner. „Die hohen Strombörsenpreise sind auch Folge der gestiegenen Gaspreise. Gaskraftwerke sind essentiell im deutschen Strommix, um schwankende erneuerbare Energien auszugleichen und bestimmen so maßgeblich den Strombörsenpreis mit.“ Diese hohen Preise würden mit etwas Verzögerungen auch bei Endkunden ankommen.

Verbraucherzentrale Bundesverband. Die seit September stark gefallenen Börsenstrompreise bewertet der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) eher vorsichtig. „In den letzten Tagen hat sich dieser Trend deutlich abgeschwächt. Eine seriöse Vorhersage der Gaspreise an der Börse für die nächsten Monate ist aber nicht möglich“, erklärte Thomas Engelke, Leiter des Teams „Energie und Bauen“ im VZBV, Mitte November auf Nachfrage von Forbes Advisor.

Was kannst Du tun?

Bei einem Stromvergleich einen günstigeren Stromanbieter zu finden, ist aktuell immer noch eine Herausforderung. Es kann sich daher lohnen, fürs erste bei Deinem Stromanbieter zu bleiben – vor allem, wenn Du noch eine Preisgarantie hast.

Sollte Dein Anbieter den Strompreis deutlich erhöhen, kann sich ein Anbieterwechsel auszahlen.

Prüfe unbedingt auch den sogenannten Grundversorgungstarif bei Dir vor Ort – meist von den Stadtwerken. Dieser Tarif galt jahrelang als teuer. In der aktuellen Energiekrise ist er aber häufig das günstigste Angebot.


Transparenz: Der Vergleichsrechner enthält „Werbelinks“ (Affiliate-Links), bei Vertragsabschluss können wir eine Provision erhalten. Mehr dazu, wie wir uns finanzieren, liest Du hier. Der Rechner enthält ggf. nicht alle Anbieter.

Was Du immer tun kannst: versuchen Strom einzusparen. Zu den größten Stromfressern im Haushalt zählt alles, was Wärme oder Kälte erzeugt. Unterhaltungselektronik und Licht machen ebenfalls einen erheblichen Teil des Stromverbrauchs aus. Wir geben Dir in einem eigenen Artikel 20 Stromspar-Tipps, mit denen Du bis zu 300 kWh Strom im Jahr sparen kannst. 

Hast Du ein Eigenheim oder einen Balkon (auch als Mieter), lohnt es sich langfristig meist, Deinen eigenen Strom zu produzieren. Dies geht mit großen Photovoltaikanlagen fürs Dach oder mit kleinen Solaranlagen für Balkon oder Terrasse.

Was hat den Strompreis bis Ende August nach oben getrieben?

Gleich mehrere Faktoren griffen ineinander und trugen dazu bei, dass der Strompreis bis Ende August 2022 so stark angestiegen ist. Wir zeigen Dir die fünf wichtigsten Grund:

1. Mehr Nachfrage nach Strom

Die Nachfrage nach Strom stieg bereits seit Mitte 2021: Einmal in der Industrie, die nach dem ersten Corona-Rückschlag nun wieder Kapazitäten aufgebaut hat und mehr produziert, aber auch bei Privatpersonen, die mehr Zeit in den eigenen vier Wänden, etwa im Home-Office, verbringen.

Eine höhere Nachfrage bei gleichem Angebot führt im Normalfall zu steigenden Preisen. Nicht anders verhält es sich beim Strom. 

2. Teure Stromproduktion aus Erdgas

Verschärft wurde das Problem zur Jahreswende 2021/22, weil im Winter generell weniger Strom aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen werden kann. Das hat sich bis zum Sommer zwar wieder entschärft. Dennoch mussten immer wieder Kohle- und Gaskraftwerke angeschaltet werden, um kurzfristig Lücken in der Stromproduktion zu füllen.  

Dass die Stromgewinnung aus Gas vergleichsweise teuer ist, hat zwei Gründe.

  • Einmal ist der Prozess an sich aufwändig. Gas wird verbrannt, das Gemisch (oder sein Dampf) treiben eine Turbine an, die an einen Stromgenerator gekoppelt ist.
  • Andererseits ließen der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und die Unsicherheit in Bezug auf künftige Gaslieferungen die Gaspreise zusätzlich deutlich steigen.

Laut dem Portal Strom-Report machen die Kosten der Stromerzeugung und des Vertriebs ab Juli 2022 bereits 49 Prozent des Strompreises aus – so viel wie in den vergangenen zehn Jahren nicht.

Im vergangenen Jahr hat die Stromerzeugung etwa ein Viertel zum Endpreis beigetragen, im Januar 2022 schon 37 Prozent. Die Kosten des Stromtransports sowie Steuern, Abgaben und Umlagen machten 2021 drei Viertel der Strompreis-Zusammensetzung aus, ab 2022 noch 63 Prozent.

Weiterer Kostenpunkt: Die Betreiber von Gaskraftwerken müssen über den Kauf von Emissionszertifikaten ihren CO2-Ausstoß kompensieren. Doch auch die Zertifikate sind knapp, so dass sich ihr Preis in einem Jahr mehr als verdoppelte. 

3. Einkaufspreis für Strom auf Rekordhoch

Den Preis, den Stromanbieter an der Strombörse bezahlen müssen, um kurzfristig an Strom zu kommen, richtet sich immer nach der teuersten Herstellungsart, die noch benötigt wird, um die Nachfrage zu bedienen – also oft nach Strom aus Gaskraftwerken. 

Anbieter, die kurzfristig Strom nachkaufen mussten (Day-Ahead-Markt), kostete das im Dezember 2021 im Durchschnitt 222 Euro pro Megawattstunde (22,2 Cent pro Kilowattstunde). Das ist fast viermal so viel wie in normalen Zeiten. Im September 2022 kostete eine Megawattstunde Strom zwischenzeitlich mehr als 500 Euro.

Willst Du Genaueres zum Day-Ahead-Markt und der Preisbildung wissen, schau in unseren Ratgeber zur Strombörse. Strombeschaffung und Vertrieb machen knapp die Hälfte des gesamten Strompreis aus.

4. Weniger Wettbewerb um den günstigsten Preis

Traditionell stehen Stromanbieter im Wettbewerb um den günstigsten Strom für ihre Kunden. So mancher, der seinen Strompreis zwischendurch erhöhte, musste damit rechnen, dass Kunden einfach zu einem günstigeren wechselten. 

Doch dieser Mechanismus ist zeitweise außer Gefecht: Denn immer weniger Stromanbieter schaffen es, die höheren Einkaufskosten beim Strom zu finanzieren und Kunden noch ein günstiges Angebot zu machen.

Anfang des Jahres gab bereits erste Insolvenzen und Stromanbieter, die ihre Bestandskunden nicht mehr beliefern konnten. Unsere Analyse der besten Ökostrom-Anbieter zeigte auch: Einige Ökostromgrößen nehmen über Monate keine Neukunden mehr an.

Selbst die vier großen Grundversorger EnBW, Eon, RWE und Vattenfall stehen offenbar unter Druck. Vom Vergleichsportal Check24 heißt es, dass nach der ersten Welle der Preiserhöhungen in den Wintermonaten, seit 1. März bis Anfang Juli 2022 fast 670 Preiserhöhungen um weitere gut 22 Prozent angekündigt wurden. 7,7 Mio. Haushalte seien betroffen.

Darüber hinaus gebe es mittlerweile eigene Neukundentarife, bei denen die Kilowattstunde (kWh) mehr als doppelt so viel koste wie bei Bestandskunden. 

5. Netzentgelte steigen

Knapp ein Viertel des Strompreises ist bestimmt durch die Gebühr, die Stromanbietern den Netzbetreibern zahlen müssen – dafür, dass sie ihre Leitungen zur Verfügung stellen. Diese sogenannten Netzentgelte stiegen laut einer Untersuchung der großen Vergleichsportale 2022 um etwa 4 Prozent (Stand: März 2022). Ein Grund sind die Kosten für den weiteren Ausbau des Stromnetzes, den die Netzbetreiber umlegen. 

In Deutschland ist Strom mit am teuersten

Nicht zuletzt auch aufgrund der hohen Steuern, Abgaben und Gebühren der Netzbetreiber zahlen wir Deutschen schon vor der aktuellen Energiekrise mit die höchsten Strompreise weltweit. Die Tabelle zeigt die Abstufung, Stand Juni 2021. 

Strompreise international (in Cent pro kWh)

Quelle: GlobalPetrolPrices, Strompreise für private Haushalte, Juni 2021

Warum sind die Stromkosten in anderen Ländern niedriger?

Auch in anderen Ländern setzt sich der Strompreis aus verschiedenen Bestandteilen wie Stromproduktion, Netzentgelte, Steuern und Umlagen zusammen. Doch nicht alles wiegt überall gleich viel. Gehen wir die Punkte durch. 

Stromproduktion

In Deutschland machen die Kosten der Stromproduktion knapp 36 Prozent des Strompreises aus. Andere Länder sind da günstiger unterwegs, zum Beispiel weil sie mehr Erneuerbare-Energien-Kraftwerke besitzen oder noch auf Kernkraft setzen. 

  • Schweden deckt bereits fast 60 Prozent des Energiebedarfs durch erneuerbare Energien ab und zahlt deshalb rund 30 Prozent weniger für Strom als Deutschland: 2021 kostete eine Kilowattstunde (kWh) Strom in Schweden 17,9 Cent.
  • Island: Dort ist Strom noch günstiger, weil der komplette Strombedarf aus erneuerbaren Energien gedeckt wird. 2021 zahlten Verbraucher nur 13,6 Cent pro kWh.
  • Irland hingegen produziert Strom immer noch zu einem Großteil aus Gas, weshalb der Strompreis dort mit 25,6 Cent pro kWh deutlich höher ist.

Netzentgelt

Das Netzentgelt macht einen weiteren großen Anteil des Strompreises aus, in Deutschland fast ein Viertel – das ist vergleichsweise viel. Mit Netzentgelten wird unter anderem der Ausbau und die Wartung von Stromnetzen finanziert. Ist besonders viel Netzausbau und -wartung notwendig, gibt es aber verhältnismäßig wenige Stromkunden, dann erhöht sich die Netzgebühr pro Verbraucher. 

  • Norwegen ist flächenmäßig eines der größten Länder Europas. Derzeit wird das Stromnetz dort massiv ausgebaut, um die steigende Anzahl an E-Autos mit Strom versorgen zu können. Die Kosten müssen aber auf die nur knapp 5,4 Millionen Einwohner umgelegt werden – das sind gerade mal so viele Einwohner wie Berlin und Hamburg zusammen. Das Netzentgelt nimmt deshalb in Norwegen rund 31 Prozent des Strompreises ein.
  • In den Niederlanden hingegen zahlt jeder Haushalt ein Pauschal-Netzentgelt.

Stromsteuer

Auch die Stromsteuer ist von Land zu Land unterschiedlich.

  • Dänemark ist mit 12 Cent pro kWh Stromsteuer-Spitzenreiter.
  • In Osteuropa erheben viele Länder dagegen keine Stromsteuer.
  • Die Niederlande sehen Strom als Grundbedürfnis an und erstatten deshalb jährlich einen Teil der Stromsteuer. Die Erstattung erhält pauschal jeder Haushalt mit Stromanschluss. Sie wird mit der Jahresendabrechnung verrechnet. Die Höhe der Erstattung wird jedes Jahr neu festgesetzt, für 2021 erhalten Haushalte 682 Euro zurück. Zusätzlich reduzieren die Niederlande 2022 vorübergehend die Stromsteuer um rund 61 Prozent, um Haushalte während der Energiepreiskrise zu entlasten.

Finanzierung der Energiewende

In Deutschland hast Du mit der EEG-Umlage den Ausbau der erneuerbaren Energien gefördert und dafür einen höheren Strompreis gezahlt. Die Umlage machte 2021 noch gut 20,4 Prozent des Strompreises aus, wurde aber zunächst deutlich gesenkt und Mitte 2022 ganz abgeschafft. Andere Länder haben ähnliche Umlagen. Finnland dagegen finanziert den Ausbau aus dem allgemeinen Steuertopf.

Was kostet 1 kWh Strom September 2022?

Wie das Fachportal „Strom-Report“ ausgerechnet hat, lag der Durchschnittspreis bei Neuverträgen Anfang September 2022 bei 41 Cent pro kWh.

Was kostet 1 kWh Strom 2022 März?

Im März 2022 kostete Strom im Schnitt mehr als 253 Euro pro Megawattstunde [25 Cent|kWh].

Was kostet 1 kWh Strom August 2022?

Was kostet 1 kWh Strom 2022 in Deutschland? Der aktuelle Strompreis liegt laut Verivox derzeit bei 48,16 Cent/kWh (Stand: November 2022). Damit zahlt ein Haushalt mit einem Verbrauch von 3.500 kWh pro Jahr ca. 1.690 € an Stromkosten.

Was kostet 1 kWh Strom 2022 bei Entega?

Sie werden von Ihrem Stromversorger zum Tarifpreis von 31,89 Cent pro Kilowattstunde versorgt.