Was passiert wenn man kein shampoo mehr benutzt

Bei allem, was viele von uns ihren Haaren so antun, ist es fast ein Wunder, dass sie überhaupt noch da sind. Da wird gefärbt, geglättet, geföhnt und täglich mit synthetischen Inhaltsstoffen gewaschen. Und weil sich unsere Haare daran gewöhnt haben, fetten sie schnell nach und wir müssen immer öfter Haare waschen. Ein Teufelskreis.

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  • Kastanien: Letztens haben wir dir schon gezeigt, wie du Waschmittel aus Kastanien herstellst, Shampoo ist mindestens genauso leicht: Für ungefähr 350 ml Kastanienshampoo benötigst du etwa 20 Rosskastanien, Wasser, einen kleingeschnittenen Apfel mit Kernen und eine leere Shampoo-Flasche. Damit nach dem Einkochen ein Gel herauskommt, braucht es zudem ein Verdickungsmittel, z.B. 4 EL Speisestärke oder 3 EL Leinsamen. Und so geht’s: Die feingeschnittenen Kastanien mit allen Zutaten außer dem Verdickungsmittel in einen Topf aufkochen und den Inhalt 25 Minuten zugedeckt sanft köcheln lassen. Den Sud danach durch ein Tuch und Sieb in einen weiteren Topf absieben und gut auspressen. Dann noch das Verdickungsmittel in die Flüssigkeit geben und klumpenfrei verrühren. Falls du Leinsamen verwendet hast, musst du das Gel noch durch ein Sieb gießen. Fertig!
  • Einige weitere Alternativen zu konventionellem Shampoo sind Waschnüsse (enthalten Seifenstoffe und werden aufgekocht, das Wasser verwendet man dann als Shampoo – eignet sich auch gut bei empfindlicher Kopfhaut), Seifenkraut (ähnlich wie Tee, muss man ansetzen und abkochen, schäumt beim Haare waschen auch ein bisschen), Kakao (dieser bindet und absorbiert überschüssigen Talk) oder auch Zimt in Verbindung mit Lavaerde und anderen Gewürzen, ein Beispiel-Rezept findest du auf dem Vegan Beauty Blog.

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Die No Poo-Alternative zu Conditioner/Spülung

Damit deine Haare auch ohne konventionelle Spülung nicht matt und glanzlos werden, gibt es einige natürliche Hilfsmittel.

  • Gegen trockene Spitzen helfen Argan-, Kokos-, Jojoba- oder Olivenöl. Wichtig ist, dass du die Öle wirklich nur in den Spitzen aufträgst, sonst kommt es zur Überfettung. Manche schwören auf die Mischung aus Aloe Vera Gel und Avocadoöl – sie wirkt wie eine Art Kur, die man lange einwirken lassen kann und danach am besten mit Heilerde auswäscht. Auch hier gilt: Ausprobieren, was deine Haare am besten vertragen!
  • Apfelessig macht die Haare weich und glänzend. Dafür den Essig einfach in dem Verhältnis 1 zu 10 mit Wasser mischen, in die Haare geben und dann (wichtig!) eiskalt ausspülen. Das kalte Wasser schließt den Haarschaft und sorgt somit für eine glatte Oberfläche. Außerdem wirkt der Essig basisch, er neutralisiert so den PH-Wert der Kopfhaut. Je nach Kopfhaut, Haarstruktur und Lust kann man Apfelessig auch mit Pflanzen wie der Ringelblume, getrockneten Rosenblättern, Lavendel oder ätherischen Ölen (Lavendel, Rosmarin, Lemongrass) mischen. Wichtig ist dabei, dass du das Öl in die nassen Haare gibst, damit es besser aufgenommen werden kann. Positiver Nebeneffekt von Kräutern und Ölen: Die Haare riechen auch ohne Shampoo gut und garantiert nicht nach Essig.

No Poo: Wie oft muss ich mir die Haare waschen?

Experten raten, den eigenen Rhythmus erst einmal beizubehalten, damit sich Haare und Kopfhaut nicht auch noch hier umstellen müssen. Wenn du also alle zwei Tage deine Haare mit konventionellem Shampoo gewaschen hast, solltest du sie auch weiterhin alle zwei Tage mit den natürlichen Alternativen waschen. Nach ein paar Monaten kannst du dann die Zeit bis zur nächsten Haarwäsche auch einmal um weitere zwei Tage hinauszögern, so gewöhnen sich deine Haare langsam wieder daran, weniger gewaschen zu werden.

Besonders wichtig: Richtig bürsten

Vor allem bei der radikalsten Form von No Poo, der sogenannten „NW/SO“ („No Water/Sebum Only“), bei der weder natürliche Hilfsmittel noch Wasser zum Einsatz kommen, ist das richtige Bürsten das allerwichtigste. Denn das Sebum, der Talg am Haaransatz, muss sich gut in die ganzen Haare verteilen können.

Schon unsere Großeltern wussten: „Hundert Bürstenstriche am Tag sorgen für schönes Haar“ – wer seine Haare täglich bürstet, geht sicher, dass sich das Sebum gut verteilt, das unser Haar natürlich schützt und pflegt wie eine Kur und zudem dafür sorgt, dass es nicht austrocknet. Außerdem regt regelmäßiges Bürsten die Durchblutung der Kopfhaut an.

Viele Experten und Blogger empfehlen Bürsten mit Wildschweinborsten. Du findest sie online u.a. bei PureNature oder Amazon

Wer eine vegane Alternative zu Wildschweinborsten sucht, greift zu einer Naturfaser-Bürste, z.B. mit Sisalborsten. In jedem Fall wichtig ist, dass Bürste oder Kamm aus Holz statt aus Plastik sind und immer gut gereinigt werden. Denn das Sebum ist auch ein Nährboden für Pilze und Mikroben. Auch deshalb ist die richtige Kopfpflege beim Umstieg auf No Poo sehr wichtig. Basische Alternativen wie der Apfelessig helfen hier.

Für Einsteiger: Bio-Shampoo ohne Silikone

Wem der Umstieg auf No Poo zu radikal ist, versucht es am besten erstmal mit Bio-Shampoos ohne Silikone: Sie pflegen unser Haar mit natürlichen Inhaltsstoffen ohne es mit unnötiger Chemie zu belasten – und sind dabei mindestens genauso effektiv wie konventionelle Produkte. Unsere Favoriten findest du hier:

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English version available: No Poo Shampoo: The Natural Alternative to Conventional Shampoo

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Ist es gesund die Haare ohne Shampoo zu Waschen?

NoPoo ist zwar nicht jedermanns Sache, aber in vielen Fällen tatsächlich gesund für Kopfhaut und Haar. Verzichten Sie auf Shampoo bei der Haarpflege, reguliert sich die natürliche Talgproduktion auf ein "normales" Maß. Die Folge: Sie müssen Ihre Haare deutlich seltener waschen.

Kann man komplett auf Shampoo verzichten?

Dermatologen können der Methode nicht viel abgewinnen. Denn die Kopfhaut schützt sich mit einer Talgschicht. Wird das Sebum (auch Talg genannt) nicht entfernt, können Schuppen oder juckende Ekzeme entstehen. Menschen mit Kopfhauterkrankungen sollten lieber nicht auf Shampoos verzichten.

Was passiert mit den Haaren wenn man kein Shampoo benutzt?

"Das entfettet nicht nur Haare und Kopfhaut, sondern regt auch die Talgdrüsen an, neues Fett zu produzieren", sagt Dr. med. Frank-Matthias Schaart, Dermatologe mit Haarsprechstunde aus Hamburg. Die Folge: Gerade feine Haare wirken schneller strähnig und werden auf die Dauer stärker strapaziert.

Warum sollte man kein Shampoo benutzen?

Warum sollte ich auf Shampoo verzichten? Konventionelle Shampoos enthalten viele künstliche Inhaltsstoffe, die unsere Kopfhaut irritieren oder sogar nachhaltig schädigen können, so zum Beispiel synthetische Tenside, Parfüms oder Silikone.

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