Gesetzliche Unfallversicherung: So viel zahlt sie Show
Quelle: Stockphotosecrets, Image-ID: ISS_12505_00328 Die gesetzliche Unfallversicherung besteht bereits seit 1885 und ist damit eine der ältesten staatlichen Absicherungen in Deutschland. Doch sie ist noch lange kein alter Hut, denn sie ist auch für dich wichtig. Wenn du einen Arbeitsunfall hast, dann springt die gesetzliche Unfallversicherung ein und kümmert sich um deine Behandlung. Was sie noch alles leistet, zeigen wir dir hier. Das musst du wissen:
Was ist überhaupt die gesetzliche Unfallversicherung?Am besten ist es, wenn du bisher mit der gesetzlichen Unfallversicherung noch nichts zu tun hattest. Denn das bedeutet, dass du noch keinen Arbeitsunfall und keine Berufskrankheit hattest. Das sind nämlich die beiden wichtigsten Aufgabenbereiche der Unfallversicherung, die gesetzlich geregelt ist. Und das schon seit 1885 mit dem Unfallversicherungsgesetz, also seit mehr als 125 Jahren. Damals entstanden in den Städten immer mehr Fabriken und daher waren auch immer mehr Arbeiter in diesen Fabriken tätig. Da die Zahl der Arbeitsunfälle rasant zunahm, wurde eine Versicherung gegen Arbeitsunfälle ins Leben gerufen. Bis heute ist sie ein wichtiger Zweig der Sozialversicherung in Deutschland. Aufgaben der gesetzlichen UnfallversicherungZu den Aufgaben der gesetzlichen Unfallversicherung (GUV) gehören die medizinische und berufliche Rehabilitation nach Arbeits- und Wegeunfällen. Hinzu kommt, dass nach einer Berufskrankheit die berufliche Teilhabe der Betroffenen wieder hergestellt werden soll. Außerdem kommen noch die finanzielle Unterstützung von Versicherten hinzu und im Todesfall auch Zahlungen an die Hinterbliebenen. Die GUV wird also dann tätig, wenn du zum Beispiel als Programmierer auf dem Weg zur Arbeit mit deinem Fahrrad stürzt und dir einen Arm brichst. Du bist auch unfallversichert, wenn du als Handwerker bei der Arbeit eine schwere Bohrmaschine fallen lässt und du dir dabei dein Bein verletzt. Die folgende Tabelle erklärt den genauen Unterschied zwischen den drei Bereichen Arbeitsunfall, Wegeunfall und Berufskrankheit: Definition der wichtigsten Tätigkeitsfelder der GUV
Rund eine Million Arbeitsunfälle passieren jedes Jahr in Deutschland. Die häufigsten Ursachen für einen Arbeitsunfall sind übrigens Stolpern, Stürzen und Rutschen mit 30 Prozent. Zu den häufigsten anerkannten Berufskrankheiten gehören Lärmschwerhörigkeit, allergische Atemwegserkrankungen und die Staublungenkrankheit. Allerdings ist es nicht einfach, eine Erkrankung als Berufskrankheit anerkannt zu bekommen, denn nur rund 20 Prozent aller Verdachtsanzeigen werden von der Versicherung angenommen. Eine weitere wichtige Tätigkeit der gesetzlichen Unfallversicherung ist die Prävention. Die GUV unterstützt Arbeitgeber bei der Einrichtung von vorbeugenden Maßnahmen. Du merkst schon: Für Versicherte dreht sich hier alles rund um die Arbeit. Aber nicht nur: Du kannst die Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung auch als Student und als Schüler in Anspruch nehmen. Und du hast sogar einen gesetzlichen Unfallschutz, wenn du ehrenamtlich tätig bist. Muss ich in die gesetzliche Unfallversicherung einzahlen?Nein, das musst du nicht! Aber wer zahlt die gesetzliche Unfallversicherung? Diese Versicherung wird ausschließlich von den Arbeitgebern finanziert. Das Sozialgesetzbuch VII regelt, dass jedes Unternehmen für seine Mitarbeiter an die gesetzliche Unfallversicherung Beiträge zahlen muss. Damit ist jeder fest angestellte Arbeitnehmer, in der privaten Wirtschaft und im öffentlichen Dienst, über die GUV versichert. Ganz egal, ob du dauerhaft oder nur vorübergehend für das Unternehmen tätig bist. Der Versicherungsschutz gilt auch für Azubis. Die gesetzliche Unfallversicherung hat mehrere Träger, die für die Ausführung der Aufgaben zuständig sind. Das sind:
Die Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung sind vielfältig. Auf der einen Seite sind das organisatorische Dinge wie die Abrechnung mit Krankenhäusern. Auf der anderen Seite der Leistungen der GUV bekommst du Geld ausgezahlt. Die folgende Liste gibt einen Überblick über die gesetzliche Unfallversicherung und ihre Leistungen:
Im Todesfall erhalten auch die Angehörigen Zahlungen
Solltest du unterwegs einen Wegeunfall haben, gehe am besten zu einem Durchgangsarzt, der eine spezielle Zulassung der GUV für die Heilbehandlung nach Arbeits- und Wegeunfällen hat. Er steuert die Behandlung und rechnet mit den Unfallkassen ab. Du kannst entweder erst zu deinem Hausarzt gehen und dir dort eine Überweisung ausstellen lassen. Oder du nutzt die Webseite des DGUV dazu, einen Durchgangsarzt in deiner Nähe zu finden. Wieviel zahlt mir die gesetzliche Unfallversicherung?Spielen wir einmal einen Fall durch. Du bist nach einem Arbeitsunfall länger außer Gefecht gesetzt. Zum Beispiel, wenn du in deinem neuen Job als Touristikkaufmann eine ganze Kiste mit Katalogen heben willst und dabei einen Bandscheibenvorfall erleidest. In den ersten sechs Wochen deiner Arbeitsunfähigkeit bekommst du wie jeder andere Kranke dein Gehalt weiter vom Arbeitgeber gezahlt. Danach erhältst du von deiner Berufsgenossenschaft in der Unfallversicherung Verletztengeld, eine Lohnersatzleistung. Die Höhe des Verletztengeldes ist nun von deinem bisherigen Einkommen abhängig. Es beträgt 80 Prozent deines Bruttogehalts, darf aber nicht über deinem Nettoeinkommen liegen. Die folgende Übersicht zeigt das Verletztengeld, das du bekommst, im Vergleich mit einem Durchschnitts-Verdiener. Beispiel 1 zeigt Tim Peters, er ist 25 Jahre alt und als Hochschulabsolvent in der Tourismusbranche tätig. Er hat keine Kinder, ist ledig, lebt in Baden-Württemberg und hat die Steuerklasse 1.
*Quellen: Statista 2017, Brutto-Netto-Rechner.info und eigene Berechnungen (gerundet) Tim Peters erhält ein monatliches Verletztengeld in Höhe von 1.522 Euro. Peter Mustermann dagegen einen Betrag von 1.775 Euro. Für wen ist zusätzlich eine private Unfallversicherung sinnvoll?Die Unfallversicherung gesetzlich zu regeln, ist sicherlich eine gute Sache. Durch die Unfallversicherungspflicht der Arbeitgeber sind viele Millionen Arbeitnehmer bei Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten versichert. Doch es bestehen auch Lücken in der Absicherung. Denn die GUV betrifft nur den Bereich der Arbeit. Dabei kommt es gerade in der Freizeit und zu Hause zu besonders vielen Unfällen. Die folgende Tabelle zeigt die Anzahl der registrierten Unfälle und deren Entstehungsort. Anzahl der registrierten Unfälle mit Verletzungsfolgen 2014
*Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Der übergroße Anteil der Unfälle außerhalb der Arbeit macht deutlich, dass die Mehrheit der Unfälle nicht durch die GUV abgedeckt sind. Für die Folgen dieser Unfälle, etwa beim Radfahren oder beim Fensterputzen, bist du ohne private Unfallversicherung nicht versichert. Da hilft eine private Unfallversicherung. Eine private Unfallversicherung ist sinnvoll für alle, die risikoreiche Hobbys haben. Wenn du also gerne und oft tauchst oder sogar begeisterter Downhill-Biker bist, dann hast du natürlich ein erhöhtes Unfallrisiko. Dann solltest du über eine private Unfallversicherung nachdenken. Auch wenn du als Selbstständiger oder freiberuflich tätig bist, bist du meistens nicht automatisch in der gesetzlichen Unfallversicherung versichert. Dieser kannst du jedoch freiwillig beitreten oder gleich eine private Absicherung suchen. Die Absicherung deiner Arbeitskraft ist wichtigMit einer privaten Unfallversicherung kannst du also dein Einkommen für bestimmte Situationen absichern. Besser ist dafür jedoch die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU). Sie zahlt die eine monatliche Rente aus, wenn du deinem aktuellen Beruf länger als sechs Monate nicht mehr nachgehen kannst – egal, ob du einen Unfall hattest oder erkrankt bist. Möchtest du dich nicht nur für Arbeitsunfälle, sondern auch für andere Ursachen von Berufsunfähigkeit absichern, kannst du zum Beispiel die Berufsunfähigkeitsversicherung Getsurance Job wählen. Sie zahlt dir auch dann eine Rente aus, wenn du wegen einem Unfall berufsunfähig wirst. Häufige Fragen
Welche Leistungen trägt die Unfallversicherung?Die Basisleistung der privaten Unfallversicherung ist die Invaliditästsleistung. Weitere Leistungen: Todesfallleistung, Krankenhaustage- und Genesungsgeld sowie Unfallrente. Zudem können weitere Leistungen wie Rehabeihilfe, Bergungskosten und Assistance-Leistungen vereinbart werden.
Welche Unfälle werden von der privaten Unfallversicherung übernommen?Die private Unfallversicherung zahlt nur bei Invalidität, also bei einem bleibenden Gesundheitsschaden. Außerdem muss der Gesundheitsschaden durch einen Unfall verursacht worden sein. Bei Krankheitsfolgen greift die Police nicht – anders als eine Berufsunfähigkeitsversicherung.
Was deckt die private Unfallversicherung alles ab?Die private Unfallversicherung umfasst alle Unfälle des täglichen Lebens – also sowohl in Ihrer Freizeit als auch während der Arbeit. Der Schutz gilt weltweit.
Was sichert die Unfallversicherung ab?Unter Unfallversicherung versteht man im Gesundheitssystem eine Versicherung gegen die Folgen eines Unfalls, sowohl die akuten (medizinischer Notfall) als auch die längerfristigen in Form einer leichten oder schweren Invalidität sowie teils auch die Todesfolge.
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