Wenn man das herz klopfen spürt

Palpitationen sind häufig. Manche Menschen empfinden sie als unangenehm und alarmierend, aber sie sind selten ein Zeichen für eine lebensbedrohliche Herzkrankheit. Auch viele Menschen ohne Herzkrankheit haben Palpitationen.

Normalerweise wird das Schlagen des Herzens nicht bemerkt. Manche Menschen fühlen aber ihr Herz schlagen, wenn es aus irgendeinem Grund stärker oder schneller als sonst schlägt. Diese schnellen und kräftigen Herzschläge sind eine normale Reaktion des Herzens (Sinustachykardie). Zu den Ursachen zählen die Folgenden:

  • Körperliche Aktivität

  • Starke emotionale Belastung (wie Sorgen, Angst, Schmerz)

  • Fieber

In anderen Fällen ist eine Herzrhythmusstörung (Arrhythmie) Ursache für die Palpitationen.

Zu den häufigsten Herzrhythmusstörungen gehören

Diese beiden Herzrhythmusstörungen treten meist ohne Herzkrankheit auf und sind harmlos. Der Einzelschlag selbst wird nicht bemerkt. Was spürbar ist, ist der darauf folgende normale Herzschlag, der mit kurzer Verzögerung erfolgt und etwas stärker ist als sonst. Es fühlt sich für die Betroffenen zwar so an, als hätte das Herz einen Schlag ausgesetzt, dies ist aber nicht der Fall.

Weitere Herzrhythmusstörungen, die Palpitationen verursachen, sind

  • AV-Knoten-Reentry-Tachykardie

Bei diesen weiteren Herzrhythmusstörungen schlägt das Herz viel schneller als normal. Herzrhythmusstörungen, bei denen das Herz zu langsam schlägt, verursachen nur selten Palpitationen, auch wenn manche Menschen die langsame Herzfrequenz spüren.

Einige Herzrhythmusstörungen (z. B. Vorhof-Einzelschläge, ventrikuläre Einzelschläge oder PSVT) treten häufig auf, ohne dass eine ernstzunehmende Erkrankung zugrunde liegt. Andere werden von einer schweren Herzkrankheit oder einer Erkrankung an anderer Stelle im Körper verursacht.

Erkrankungen, die keine Herzkrankheiten sind, aber Herzrhythmusstörungen verursachen, sind

  • Niedriger Sauerstoffgehalt im Blut (Hypoxie)

  • Bestimmte Genussmittel wie Alkohol, Koffein, Digoxin, Nikotin und einige stimulierende Mittel (wie Salbutamol, Amphetamine, Kokain, Epinephrin, Ephedrin und Theophyllin)

Einige Herzrhythmusstörungen, insbesondere die ventrikuläre Tachykardie, sind instabil und können unmittelbar zum Herzstillstand führen.

Obwohl nicht alle Palpitationen ihre Ursache in einer Herzkrankheit haben, sollte bei Palpitationen dennoch ein Arzt zurate gezogen werden, denn die Folgen einiger Herzkrankheiten sind schwerwiegend. Die folgenden Informationen können helfen zu klären, wann man zum Arzt gehen sollte und was im Rahmen dieser Untersuchung zu erwarten ist.

Bei Palpitationen geben bestimmte Symptome und Merkmale Anlass zur Sorge. Hierzu gehören

  • Benommenheit oder Ohnmacht

  • Schmerzen im Brustkorb oder Druck auf dem Brustkorb

  • Kurzatmigkeit

  • Pulsfrequenz über 120 oder unter 45 Schlägen pro Minute

  • Herzerkrankung oder plötzliche Todesfälle, wiederholte Ohnmacht oder unerklärte Krampfanfälle in der Familiengeschichte

  • Symptome während körperlicher Aktivität, insbesondere, wenn diese zu Bewusstlosigkeit führen

Wenn zu den Palpitationen noch Warnsignale hinzukommen, sollte sich die betroffene Person umgehend in eine Notaufnahme begeben. Das gilt auch für ununterbrochen anhaltende Palpitationen. Bei Ohnmachtsanfällen, Schmerzen im Brustkorb oder Kurzatmigkeit sollte ein Notarzt gerufen werden.

Bei gelegentlichen Palpitationen ohne weitere Warnsignale oder bei Palpitationen, die wieder abgeklungen sind, reicht zunächst ein Telefonat mit einem Arzt. Der Arzt bestimmt anhand von Alter, zugrundeliegenden Krankheiten oder weiteren Symptomen, wie schnell ein Arzt aufgesucht werden soll. Es ist in der Regel nicht gefährlich, noch ein oder zwei Tage zu warten.

Ärzte stellen zunächst immer Fragen zu den Symptomen und zur Krankengeschichte des Patienten. Anschließend führt er eine körperliche Untersuchung durch. Die mögliche Ursache kann anhand der Anamnese und der Befunde der körperlichen Untersuchung bestimmt werden.

Der Arzt fragt,

  • wie oft die Palpitationen auftreten

  • wie lange die Palpitationen anhalten

  • welche Faktoren die Palpitationen auslösen bzw. verschlimmern (z. B. emotionale Belastung, Sport oder Genuss von Koffein oder anderen Mitteln)

  • welche Medikamente bzw. Drogen, einschließlich Genussmitteln wie Koffein, die Person nimmt

Manchmal werden die Betroffenen gebeten, die Frequenz und Abfolge der Palpitationen zu klopfen, da der Schlagrhythmus bei der Bestimmung der Ursache helfen kann.

Die körperliche Untersuchung beginnt mit der Messung der Vitalzeichen (Puls, Temperatur und Blutdruck). Die Pulsfrequenz und die Frage, ob der Puls regelmäßig oder unregelmäßig ist, können Hinweise auf Ursachen geben. Eine erhöhte Körpertemperatur legt Fieber als Ursache nahe. Ein niedriger Blutdruck gibt keinen Hinweis auf eine Ursache, ist aber ein Zeichen für äußerste Dringlichkeit.

Das Herz wird abgehört und dabei auf ungewöhnliche Geräusche untersucht, die auf eine Erkrankung der Herzklappen oder eine Herzentzündung hindeuten könnten. Die Lunge wird abgehört und auf Geräusche untersucht, die auf eine Herzinsuffizienz hinweisen. Der Arzt sieht sich die Vorderseite des Halses an und prüft durch Abtasten, ob die Schilddrüse vergrößert oder entzündet ist.

Palpitationen, die von weiteren Symptomen wie Kurzatmigkeit, Schmerzen im Brustkorb, Schwächegefühl, Müdigkeit und Ohnmachtsanfällen begleitet werden, deuten auf Herzrhythmusstörungen oder eine andere ernste Erkrankung hin.

Wenn man das herz klopfen spürt

Obwohl die meisten Ursachen für Palpitationen nicht ernst sind, werden meist Tests durchgeführt.

  • Elektrokardiographie (EKG), manchmal mit Langzeitüberwachung

  • Labortests

  • Manchmal bildgebende Untersuchung, Belastungstests oder beides

  • Manchmal elektrophysiologische Untersuchungen

Es wird ein EKG Elektrokardiographie Bei der Elektrokardiographie (EKG) handelt es sich um eine schnelle, einfache und schmerzfreie Untersuchung, bei der die elektrisch verstärkten Impulse des Herzens gemessen und aufgezeichnet... Erfahren Sie mehr

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aufgezeichnet. Wenn während der EKG-Aufzeichnung Palpitationen oder eine unnormale Pulsfrequenz auftreten, steht die Diagnose meist fest. Wenn während der EKG-Aufzeichnung keine Palpitationen auftreten, gibt es jedoch nur wenige Ursachen, die zu einem unnormalen EKG führen. Bei wiederkehrenden zeitweiligen Palpitationen kann ein Langzeit-EKG durchgeführt werden, bei dem über ein oder zwei Tage (Holter-Überwachung – Holter-Monitor: Durchgehende EKG-Aufzeichnungen Holter-Monitor: Durchgehende EKG-Aufzeichnungen
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) oder einen längeren Zeitraum kurz oder unregelmäßig auftretende Rhythmusstörungen erkannt werden können. Bei manchen Patienten kann ein Gerät zur Überwachung des Herzschlags unter die Haut eingesetzt werden. Dieses Gerät wird als „Loop-Rekorder“ bezeichnet; es überwacht den Herzschlag des Patienten durchgehend. Ärzte können dann mit einem externen Monitor den Loop-Rekorder auslesen und auf Herzrhythmusstörungen hin prüfen. Manche kommerziell käuflichen Produkte wie Fitness-Tracker, die die Herzfrequenz überwachen, und andere als Tracker bezeichnete Messgeräte, die den Herzrhythmus überwachen/verfolgen, sind für Smartphones und Uhren erhältlich, liefern jedoch nur beschränkt Informationen.

Es müssen Labortests durchgeführt werden. Es wird ein großes Blutbild erstellt und die Elektrolyte im Blut werden gemessen, darunter Kalium, Magnesium und Kalzium. Wenn weitere Symptome vorliegen, die auf ein akutes Koronarsyndrom hinweisen, wird das Blut eventuell auf andere Substanzen (kardiale Marker) untersucht. Bei Verdacht auf Schilddrüsenüberfunktion wird der Schilddrüsenhormonspiegel im Blut gemessen. Bei Verdacht auf Phäochromozytom werden zudem andere Hormonspiegel bestimmt. Je nach den anderen vermuteten Ursachen können weitere Tests durchgeführt werden.

Medikamente und Substanzen wie Koffein, die dafür bekannt sind, dass sie Palpitationen verschlimmern, werden abgesetzt. Wenn gefährliche oder schwächende Herzrhythmusstörungen durch ein Medikament hervorgerufen werden, das therapeutisch notwendig ist, wird ein anderes Medikament ausprobiert.

Meist erhalten Patienten beim Arzt die Versicherung, dass die Vorhof-Einzelschläge oder ventrikulären Einzelschläge nicht von einer Herzkrankheit herrühren. Wenn diese harmlosen Palpitationen sehr besorgniserregend sind, wird manchmal ein Betablocker verschrieben (eine Art Antiarrhythmikum). Weitere erkannte Rhythmusstörungen und zugrundeliegende Erkrankungen werden untersucht und behandelt (Herzrhythmusstörungen Herzrhythmusstörungen ). Meist verschreiben Ärzte zunächst Medikamente zur Kontrolle des Herzrhythmus (z. B. Digoxin, Flecainid, Verapamil, Diltiazem oder Amiodaron). Viele dieser Medikamente können jedoch selbst Herzrhythmusstörungen oder weitere Nebenwirkungen auslösen.

Bei bestimmten Herzrhythmusstörungen (zum Beispiel Vorhofflattern, PSVT und AV-Knoten-Reentry-Tachykardie) ist die Radiofrequenzablation, eine invasivere Behandlung, oft die beste Option. Wenn Medikamente nicht wirken oder bestimmte gefährliche Herzrhythmusstörungen vorliegen, stehen zudem invasive Behandlungen zur Verfügung, z. B. die elektrische Kardioversion oder die Implantation einer Kombination aus Schrittmacher und Defibrillator. Welches Verfahren ausgewählt wird, richtet sich nach der jeweiligen Erkrankung, die die Rhythmusstörungen verursacht.

Ältere Menschen haben ein besonderes Risiko für das Auftreten von Nebenwirkungen aufgrund von Antiarrhythmika. Bei älteren Menschen ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass mehrere Gesundheitsprobleme vorliegen und verschiedene Medikamente eingenommen werden, und die Kombination dieser Medikamente verstärkt das Risiko für Nebenwirkungen. Bei älteren Menschen filtern die Nieren nicht mehr so effektiv die Medikamente aus dem Blut, was die Gefahr für Nebenwirkungen erhöht. Einige ältere Menschen brauchen sogar einen Herzschrittmacher, bevor sie Antiarrhythmika einnehmen können.

  • Palpitationen sind häufig und haben viele Ursachen – von harmlos bis lebensbedrohlich.

  • Treten weitere Symptome wie Benommenheit, Schmerzen im Brustkorb oder Druck auf dem Brustkorb oder auch Kurzatmigkeit auf, kann ein ernsthaftes Problem vorliegen und die Person sollte schnell einen Arzt aufsuchen.

  • Ein EKG und bestimmte Blutuntersuchungen werden durchgeführt.

  • Die Behandlung richtet sich nach der Ursache.

Ist es schlimm wenn man sein Herz schlagen spürt?

Herzklopfen kann auch ein Anzeichen für Erkrankungen am Herzen, Blutarmut oder eine Schilddrüsenüberfunktion sein. Wem der eigene Rhythmus des Herzschlags auffällig unangenehm ist, sollte seine Ärztin oder seinen Arzt aufsuchen.

Was ist wenn man sein Herz schlagen hört?

Verantwortlich dafür können beispielsweise Gefäßveränderungen, Tumore, Blutarmut sowie ein erhöhter Blutdruck im Schädel oder eine Schilddrüsenüberfunktion sein. Ursächlich kann aber auch ein Schädel-Hirn-Trauma zugrunde liegen. Zudem rufen einige Medikamente als Nebenwirkung einen pulssynchronen Tinnitus hervor.

Warum merkt man manchmal sein Herz klopfen?

Weitere Ursachen für Herzrasen Schilddrüsenüberfunktion (gutartiges Herzjagen) Hormonveränderungen, zum Beispiel in den Wechseljahren (gutartiges Herzjagen) koronare Herzkrankheit (anhaltende Kammertachykardie) Medikamente, Drogen oder Vergiftungen (gutartige oder bösartige Herzrhythmusstörungen)

Ist es normal sein Herz zu spüren?

Normalerweise spürt man seinen Herzschlag nicht. Kommt es zu Vorhofflimmern, nehmen Betroffene häufig einen schnellen, unregelmäßigen oder chaotischen Herzschlag wahr. Dieser macht sich als „Herzstolpern“ oder Herzrasen bemerkbar. Das kann sehr unangenehm sein.