Wer frei von schuld ist werfe den ersten stein bedeutung

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Bedeutung:

Jemanden öffentlich anklagen, ihn verurteilen und bestrafen

Erläuterung:

Die Steinigung war im alten Israel eine Art Lynchjustiz.

Beispiel:

Zugegeben, er hat schon mal was vom Arbeitsplatz mitgehen lassen. Aber das ist für mich kein Grund, den ersten Stein auf ihn zu werfen.

Bibelstelle:

Joh 8,7: „Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als erster einen Stein auf sie.“

Kommentar:

Zurzeit Jesu waren Steinigungen, z. B. bei Ehebrecherinnen und Glaubensgegnern, weit verbreitet. Auch Jesus wollte man einmal wegen eines unverstandenen Ausspruchs, dass er vor Abraham schon existiert habe, steinigen (Joh 8,48-59) oder wegen anderer Glaubenslehren umbringen, z. B. als er darauf verwies, dass das Volk Israel schon immer seine Propheten umgebracht habe und ein Prophet nichts in seiner Heimatstadt gelte (Lk 4,24).

Jesus selber wendet sich gegen diese Praxis der Steinigung und schützt unter großem Risiko die Ehebrecherin (Joh 8,1-11).

Anwendung:

Wenn jemand den ersten Stein auf einen Menschen wirft und ihn damit verurteilt und bestraft, handelt er unbarmherzig.

Literaturhinweise

  • Steger, Heribert: 333 biblische Redensarten. Pattloch Verlag 1998
  • Die Texte der Bibel wurden in der Regel zitiert nach der Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift. Stuttgart 1980
  • Mieder, Wolfgang: Die biblischen Sprichwörter der deutschen Sprache. Sprichwörterforschung Band 8. Bern 1987
  • Schäfer, Heinz: Biblischer Zitatenschatz. Stuttgart 1994
  • Krüger-Lorenzen, Kurt: Deutsche Redensarten und was dahintersteckt. München 1996
  • Wolkenstein, Daniel: Das neue Buch Redewendungen. Ein fundiertes Nachschlagewerk für jedermann. Wien 1997

Das metaphorische "Steine werfen" auf andere Menschen, die einen Fehler begangen haben, ist ein Akt moralischer Verurteilung. Früher – und auch heute noch im arabischen Raum – wurden und werden Menschen, die gewisse Verfehlungen begangen, zu Tode gesteinigt. Die Menschen aus dem Dorf oder Stadtviertel kamen zusammen und warfen nach einem Richterspruch so lange Steine auf den oder die Verurteilte, bis der Tod eintrat. Es ist ein besonders schmerzhafter wie grausamer Akt der Barbarei, der sich bis heute erhalten hat.

Zugleich aber gibt es auch eine moderne Version der Steinigung. Heute findet sie in den Medien statt. Auch und besonders in den so genannten "sozialen Medien", die auf grausame Weise oft die asoziale, unmenschliche Seite ihrer Nutzer zeigen. Hier wird mit Worten "gesteinigt", indem verunglimpft und Rufmord begangen wird. Auch diese verbale Form von Steinigung erforderte bereits Tote, die aus Scham und Verzweiflung Selbstmord begingen. Die Meute hetzte sie in diesen Tod.

Reißerische Gazetten in aller Welt dienen dabei als Vorbild. Sie suchen sich immer wieder neue Opfer – besonders gern prominente Opfer, mit denen sie ihre Schlagzeilen füllen und offenbar auch gierig und gern gelesen werden. Sie bedienen damit einen Instinkt im Menschen, der aktuell wie eh und je ist. Ihre Auflagen sind der Beweis. Auf diese Weise wurden schon Karrieren und Menschenleben zerstört. Seit nun dank des Internets jeder Mensch seine eigene Gazette im Netz mit Verleumdungen bestücken darf, hat die verbale "Steinigung" eine ungeheure Verbreitung erfahren.

Vorformen der alten Steinigung kennen auch schon die Kinder und wenden es an, in dem sie mobben, ausgrenzen und hänseln. Hier bedarf es nicht einmal einer kleinen Verfehlung eines anderen Kindes. Es reicht oft schon, anders zu sein als die anderen. Gewisse Dinge nicht zu besitzen oder über bestimmte Eigenschaften nicht zu verfügen. Eltern können nicht früh genug ihre Kinder vor solchen Unmenschlichkeiten warnen. Hier erhebt sich selbstgerecht ein Mensch über den anderen.

Jesus von Nazareth stellte sich in der Zeit seines Wirkens dagegen, als er Zeuge eines solchen barbarischen Tuns wurde. Er appellierte an das Gewissen der dort Versammelten und stellte ihnen die entscheidende Frage nach der eigenen Schuldhaftigkeit. Ein jeder konnte nun in sich gehen und selbst ergründen, wie es denn um seine eigene Schuld bestellt war. Auch und vor allem jener Schuld, die noch geheim war, von der noch niemand außer ihm selbst wusste.

War da tatsächlich ein Unschuldiger drunter, der niemals selbst Fehlleistungen begangen hätte? Und wenn ja, würde ausgerechnet dieser Heilige ein anderes menschliches Leben töten wollen? Dass erscheint unwahrscheinlich, wenn man es selbst bist zum Status eines Heiligen geschafft hat. Doch den erreichten bisher nur wenige Menschen.

Das Zitat von Jesus "Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein!" sollte im Gedächtnis eines jeden Menschen fest verankert sein und automatisch die innere Warnblinkanlage betätigen, wenn es darum geht, über andere Menschen und ihre Fehlleistungen zu urteilen.

Wer frei von Schuld ist der werfe den ersten Stein?

Jesus aber bückte sich nieder und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie aber fortfuhren, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie. Und wieder bückte er sich nieder und schrieb auf die Erde.

Wer ohne Sünde ist werfe den ersten Stein Unterricht?

Aber Jesus bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde. 7 Als sie nun fort- fuhren, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ih- nen: Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie. 8 Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde.